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11-2017 DORTMUND HEINZ MAGAZIN

Heinz Magazin November 2017, Ausgabe für Dortmund

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Außenseiter<br />

Intensive Anziehungskraft Edouard Manet war nie<br />

ein angepasster Künstler und sorgte mit seinen Bildern<br />

regelmäßig für Skandale. Das Von der Heydt-<br />

Museum in Wuppertal würdigt ihn in einer großen<br />

Schau und beleuchtet dabei sein Verhältnis zu Politik<br />

und Gesellschaft im Frankreich des 19. Jahrhunderts.<br />

Die Reiterin, um 1882 © Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid<br />

E<br />

in Einzelgänger und überaus eigensinnig: Edouard Manet<br />

(1832–1883) war ein Meister der Provokation, der Zeit seines<br />

Lebens um die Anerkennung als Künstler kämpfte. Immer wieder<br />

wurden seine Bilder vom Pariser Salon zur Ausstellung abgewiesen.<br />

Mit Werken wie „Frühstück im Grünen“ oder „Olympia“ löste er<br />

öffentliche Skandale aus, da sie gegen die zeitgenössischen Prinzipien<br />

der Aktmalerei verstießen, Nacktheit nur in Verbindung mit<br />

dem Göttlichen zu zeigen.<br />

Das Wuppertaler Von der Heydt-Museum widmet Edouard Manet<br />

eine umfangreiche Ausstellung, die das komplette Œuvre abdeckt,<br />

von den Anfängen im Atelier Thomas Coutures bis hin zu den letzten<br />

Gartenbildern aus Rueil. 45 Gemälde sind zu sehen, Leihgaben<br />

aus Paris, New York, Tokio, Sao Paulo, Budapest, Oslo, Stockholm<br />

und Melbourne. Des Weiteren werden Zeichnungen, Aquarelle und<br />

Fotos sowie Werke seiner Weggenossen gezeigt.<br />

Im Zentrum der Schau steht Manets Weltbild als Künstler, aber auch<br />

als Bürger, der im Kaiserreich Napoleon III. für eine demokratische<br />

Republik plädierte und mit seiner Kunst die Verhältnisse zu ändern<br />

suchte. In elf Kapiteln skizziert die Ausstellung das Leben und Werk<br />

Manets: u. a. sein Frühwerk, seine künstlerischen Affronts gegen die<br />

Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sein Verhältnis<br />

zur Fotografie. Ein eigener Raum ist den Seestücken vorbehalten<br />

– maritime Motive finden sich vielfach im Werk Manets, der<br />

ursprünglich eine Laufbahn bei der Marine anstrebte. Auch die spanische<br />

Periode des Künstlers wird abgebildet,<br />

ebenso seine außergewöhnlichen Porträts,<br />

die auf den Betrachter eine intensive<br />

Anziehungskraft ausüben. Zum besseren<br />

Verständnis der Person Manets und seiner<br />

Arbeit hat das Museum ergänzend Werke<br />

seiner Zeitgenossen beigestellt: Im Dialog<br />

mit der damaligen künstlerischen Avantgarde<br />

Frankreichs entsteht so das Bild eines<br />

herausragenden Malers, der seiner Zeit<br />

weit voraus war.<br />

bk<br />

❚ EDOUARD MANET: Von der Heydt-Museum, Wuppertal;<br />

Dauer: bis 25.2.2018, www.stadt.wuppertal.de<br />

<strong>11</strong>.<strong>2017</strong>| <strong>HEINZ</strong> |57

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