MieterZeitung 2017
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Mietrecht<br />
In unserer letzten Mieterzeitschrift<br />
haben wir über Mythen des<br />
Mietrechts berichtet. Diesmal<br />
wollen wir uns der Frage zuwenden,<br />
was ist eigentlich der Unterschied<br />
zwischen Mietvertrag und<br />
Dauernutzungsvertrag?<br />
Der Mietvertrag:<br />
Zitat » Wikipedia:<br />
„In Deutschland ist ein Mietvertrag<br />
eine gegenseitige Vereinbarung<br />
zur zeitweisen Gebrauchsüberlassung<br />
gegen Entgelt, durch<br />
den sich eine Partei (der Vermieter)<br />
dazu verpflichtet, der anderen<br />
Partei (dem Mieter) den Gebrauch<br />
der gemieteten Sache zu gewähren,<br />
während die Gegenleistung<br />
des Mieters in der Zahlung der<br />
vereinbarten Miete (früher: Mietzins,<br />
für die vermietende Partei:<br />
Mietforderung) besteht…“<br />
Der Dauer-Nutzungsvertrag:<br />
Zitat » Berliner Mietergemeinschaft:<br />
„Wohnungsbaugenossenschaften<br />
nennen die Verträge, die sie mit ihren<br />
Mitgliedern über die Überlassung<br />
von Wohnraum abschließen,<br />
in der Regel nicht „Mietverträge“,<br />
sondern „(Dauer-)Nutzungsverträge“.<br />
Mit ihrer rechtlichen Bewertung<br />
hat sich das OLG Karlsruhe<br />
(RE WuM 1985,78) beschäftigt.<br />
Kurz zusammengefasst hat das<br />
Gericht Folgendes entschieden:<br />
Der Vertrag zwischen einer Genossenschaft<br />
und den Genossen<br />
ist ein Mietvertrag und für ihn gilt<br />
das Mietrecht, auch wenn er Nutzungsvertrag<br />
genannt wird.<br />
„Die einzige grundlegende Abweichung“,<br />
von der im Rechtsentscheid<br />
gesprochen wird, nämlich<br />
„die Bindung des Nutzungsrechts<br />
an die Mitgliedschaft in der Genossenschaft“,<br />
ist ebenfalls nicht<br />
außerhalb der mietrechtlichen<br />
Systematik angesiedelt, wie sich<br />
leicht zeigen lässt…“<br />
» RATGEBER<br />
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