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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>629</strong> 9. November 2017 Seite 5<br />
Grußwort des Schirmherren Landrat Dr. Axel Lehmann<br />
Zeitreise ins mittelalterliche Horn<br />
Liebe Lipperinnen und Lipper, verehrte Gäste, ich freue<br />
mich, Sie auch in diesem Jahr zu einer Zeitreise ins mittelalterliche<br />
Horn einzuladen: Ritter und Burgfräulein,<br />
Spielmänner und Hexen sind jetzt wieder auf dem Vorplatz<br />
der Burg unterwegs und laden Sie zu einem kunterbunten<br />
Fest ein. Auch der Drache Fangdorn wird dem Fest wieder<br />
einen Besuch abstatten, außerdem dürfen wir uns auf die<br />
Künstler des Federgeist-Theaters freuen, die uns mit einem<br />
außergewöhnlichen Programm unterhalten werden.<br />
Als Schirmherr des Bardentreffens freue ich mich besonders,<br />
dass dieses einzigartige Fest vor den Toren der geschichtsträchtigen<br />
Burg Horn nun schon zum 10. Mal stattfindet.<br />
In den vergangenen Jahren hat es sich zu einem festen<br />
Bestandteil des Horner Veranstaltungskalenders entwickelt<br />
und lockt viele Besucher in die <strong>Stadt</strong>. Ein besonderer Dank<br />
gilt dabei dem unermüdlichen Einsatz vieler Bürger und allen<br />
voran dem Verein „In Horn gemeinsam“, die gemeinsam ein<br />
schönes wie unterhaltsames Fest auf die Beine gestellt haben<br />
und das Bild der <strong>Stadt</strong> Horn maßgeblich prägen.<br />
In diesem Sinne wünsche ich uns allen wieder viel Vergnügen<br />
und „Kurzweyl“ und freue mich auf mindestens weitere<br />
10 Jahre Bardentreffen in Horn.<br />
Ihr Landrat<br />
Dr. Axel Lehmann<br />
Ein Blick ins Archiv des <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>s: Michele und Ingrida De Rossi und Edda Braido und Michele<br />
Musella beim Kläschen-Heiligabend 2008. Auch in diesem Jahr ist der Zug durch die Kneipen Pflicht.<br />
Kläschen-Heiligabend lockt an sechs Stationen zum Kneipenwandern<br />
Gianni & Co. geben wieder richtig Gas<br />
Am Kläschen-Heiligabend am<br />
Freitag, dem 10. November steht<br />
traditionell der Kneipenbummel auf<br />
dem Programm. Er kann in diesem<br />
Jahr nicht nur über die Kirmes sondern<br />
auch über den Mittelaltermarkt<br />
gehen. Sämtliche Marktstände sind<br />
geöffnet, und in der Burgscheune<br />
laden die „Fröhlichen Normannen“<br />
zum Mittelalterprogramm - bei<br />
freiem Eintritt. Und auch die Gelateria<br />
Michelangelo ist am Start.<br />
Horns Kult-DJ Malte Ilert lädt zu<br />
Kläschen-Beats. „Gianni“ ist wieder<br />
Stimmungsgarant in der Pizzeria<br />
San Remo und bei Schlobeit, der<br />
Sportsbar Matchpoint und im Alten<br />
Wirtshaus wird zu Unterhaltungsmusik<br />
gefeiert. Die erste Saison<br />
Kläschen hinter der Theke erwartet<br />
Iris Schönlau im Eggestein. Damit<br />
ist das Kläschen-Angebot in 2017<br />
komplett. Hier ein paar Zeilen des<br />
kürzlich verstorbenen Heimatdichters<br />
Anton Riesel zum Kläschen in<br />
Horn: „Seit 1583 war der Kläschen<br />
Markt in Horn, nach alter Tradition<br />
am dritten Tag nach dem Fest des<br />
heiligen Nikolaus, das man auch<br />
heute noch am 6. Dezember feiert.<br />
In jener Zeit waren die Winter immer<br />
sehr streng. Schon der November<br />
brachte reichlich Schnee. Die<br />
Märkte in der näheren und weiteren<br />
Umgebung waren in damaliger Zeit<br />
Höhepunkte für die Menschen. Es<br />
waren Tage des Wiedersehens, Tage<br />
der Gemeinsamkeit, aber auch Tage<br />
der Freude und des Frohsinns“.<br />
Später wurde dann am neuen Termin<br />
gefeiert: Am dritten Wochenende vor<br />
dem ersten Advent.<br />
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Andreas Lübbemeier<br />
Mittelstraße 101 - 32805 Horn-Bad Meinberg<br />
Auf dem<br />
Kläschenmarkt<br />
Aus alten vergilbten Urkunden geht<br />
hervor, dass am dritten Tag nach Nicolai,<br />
dem 6. Dezember, eine „Kermisse“, die<br />
Nikolaus-Kirmeß, in Horn abgehalten<br />
wurde. Aus Nikolaus ist im Laufe der<br />
Jahrhunderte die Kose- oder Kurzform<br />
Klaus geworden, und daraus entstand<br />
im heimischen Dialekt Klas und die<br />
Verniedlichung Kläschen. Kläschen war<br />
übrigens nicht der einzige Markttag, denn<br />
Anno 1525 erteilte Simon V. der <strong>Stadt</strong><br />
Horn erstmalig die „Freiheit“, an jedem<br />
„Godestage“ – das bedeutet mittwochs –<br />
einen Markt abzuhalten und auf diesem<br />
Waren frei zu verkaufen. 1583, also vor<br />
434 Jahren, „begnadigte“ Simon VI.<br />
die <strong>Stadt</strong>, neben diesem Wochenmarkt<br />
auch noch vier Kram- und Viehmärkte<br />
abzuhalten, und bestimmte in seiner<br />
„Begnadigung“ den 3. Tag für Petri, den<br />
2. Tag auf Sonntag nach Ulrici, den 4.<br />
Tag nach Dyonisci und den 3. Tag nach<br />
Nicolai zu den jährlich wiederkehrenden<br />
Marktterminen.<br />
Im Laufe der Zeit wurden diese<br />
Märkte durch den Volksmund benannt.<br />
Man nannte sie die „Oster-, „Kesper-“<br />
(=Kirschen), „Gallen-„ und „Kläschen-<br />
Kirmeß“. Von allen diesen Märkten ist<br />
nur die alte Kläschen-Kirmeß geblieben,<br />
von der der folgende Bericht aus den<br />
zwanziger oder dreißiger Jahren handelt.<br />
Einmal im Jahr ist Kläschenmarkt, und<br />
da muss ich hin. Voriges Jahr habe ich es<br />
verpasst, und das haben sie mir schwer<br />
übelgenommen. Wir wohnen ja erst so<br />
dreißig Jahre in Horn, und da muss man<br />
sich bemühen, ein Horner zu werden.<br />
Capell’n Jüsken hat zu mir gesagt, wenn<br />
ich immer treu und brav alles mitmachen<br />
täte, dann könnten meine Enkel auch mal<br />
echte Horner werden. Als ich also in der<br />
Mittelstraße ankam, war schon alles auf<br />
den Beinen, Horner und die Leute aus<br />
der Umgebung, die Bellenberger, die<br />
aus Veldrom und so weiter und so fort.<br />
Zuerst zog es mich nach den Buden und<br />
nach den Karussells, denn von da tönte<br />
die lauteste Musik, „Sag Du, sag Du zu<br />
mir!“ brüllte die Orgel. Ich hatte auch<br />
gleich Platz und eine nette Nachbarin<br />
in Hattenhorsts Berg- und Tal-Bahn<br />
gefunden. Als es so in die Kurve ging, da<br />
spürte ich den Arm meiner Kirmesbraut<br />
ganz weich an der Schulter. Sie hatte<br />
Tuchfühlung aufgenommen, ganz wie<br />
beim Militär, und guckte mich mit ihrem<br />
Augenaufschlag ganz bedeutungsvoll an.<br />
(...) An der Ecke zwischen Kirche und<br />
Rathaus stand der „Lukas“. Laut tönt<br />
es: „Haut den Lukas auf den Pinn, dass<br />
er fliegt bis oben hin!“ und „Wer nicht<br />
wagt, der nicht gewinnt, wer nicht heiratet,<br />
kriegt auch keine Schwiegermutter!“<br />
Zweimal stieg der Bolzen in die Höhe.<br />
Beim dritten Mal knallte es. Ich hatte es<br />
erreicht! Ich war ein Held! Um uns her<br />
riss alles die Mäuler auf, als ich mit blumengeschmückter<br />
siegesbewusster Jünglingsbrust<br />
zum Bratwurststand schritt.<br />
Denn nach der Arbeit mit dem schweren<br />
Holzhammer kommt das Vergnügen. Als<br />
wir unsere Würstchen verdrückt hatten,<br />
ging’s weiter. „Schießen sie doch mal,<br />
junger Herr, probieren Sie’s einmal.“<br />
Entnommen aus G. Bachler: „Horn-<br />
Bad Meinberg Anno Dazumal“,<br />
Verlag F. L. Wagener, Lemgo<br />
Telefon 0 52 34 / 820 100 · Fax 0 52 34 / 820 101<br />
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Am Wochenende geht<br />
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Kläschen-Feeling!<br />
Barbara Ohmann stellt bis 28. November<br />
im Horner Rathaus aus<br />
Notenschlüssel und Stimmgabeln<br />
Noch bis zum 28. November sind<br />
die „Notengesichter“ von Barbara<br />
Ohmann im Horner Rathaus zu<br />
sehen (wir berichteten in der letzten<br />
Ausgabe). Bürgermeister Stefan<br />
Rother eröffnete jetzt die Ausstellung<br />
in seinem „Wohnzimmer“. Für die<br />
Ausstellung hat die Künstlerin aus<br />
Diestelbruch noch weitere Noten-<br />
Bilder kreiert und mit Aquarellfarbe<br />
gemalt. Die lustig aussehenden Köpfe<br />
bestehen aus Noten, Notenschlüsseln,<br />
Stimmgabeln oder auch Notenlinien<br />
und haben eine besondere<br />
Bedeutung. Barbara Ohmann wohnt<br />
in Diestelbruch, und ist erreichbar<br />
unter 05231/5699805, E-Mail:<br />
musikmalereiliteratur@gmail.com.