MEDIEN BULLETIN 4/2017 Vorschau

EDITORIAL z
WIR MÜSSEN UNS VERÄNDERN, ...
... forderte Patricia Schlesinger, Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb),
mit Nachdruck auf dem diesjährigen Presseforum der Produktions- und Technik-
Kommission von ARD und ZDF (PTKO). Vor dem Hintergrund des technischen
Wandels und der zunehmenden Relevanz von Broadcast-IT seien Anpassungen und
Optimierungen in Produktion, Technik, Struktur, Verwaltung und Programmerstellung
dringend erforderlich. Eine klare Ansage und ein Weckruf zugleich. Schließlich zählt
der öffentlich-rechtliche Rundfunk heute nicht gerade zu den Treibern innovativer
Entwicklungen. Er ist immer noch zu stark verhaftet in traditionellen Mustern. Mit Change Management, vielen Arbeits- und
Diskussionsgruppen, versucht man, nötige technische Umbaumaßnahmen in den Griff zu kriegen – meist jeder Sender für
sich. Das ist schwer, braucht viel Zeit und Geduld. Um heute aber adäquat auf Veränderungen reagieren zu können, sind
hausübergreifende Kooperationen gefragt. Selbst zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern gilt es, gemeinsam
mit Technik-Dienstleistern, Lösungen für bessere, passgenaue Prozesse zu entwickeln sowie vom Know-how und den Ressourcen
der anderen zu profitieren. Deshalb: Weg mit dem Schubladen-Denken aus den Anfangszeiten dualen Rundfunks!
Mit Blick auf neue Trend-Themen wie Cloud- und Remote-Produktion, IP-basierte Workflows, Machine Learning,
Artificial Intelligence, Virtual oder Augmented Reality, die auf den aktuellen Broadcastmessen und Medienkongressen im
Fokus stehen, kann sich das niemand mehr leisten. Im Zeitalter der digitalen Transformation und der globalisierten Märkte
lassen sich viele Dinge einfacher zusammen realisieren. Gerade mit Blick auf die Produktion. Das Jammern über die neue
Konkurrenz durch Amazon, Netflix und Co. hilft wenig. Ein erster vielversprechender Ansatz ist die gemeinsame Serien-
Produktion von „Babylon Berlin“ durch ARD und Sky. Bei großen Live-Sport-Events, wie den kommenden Olympischen
Winterspielen, kann man ebenfalls größeren Nutzen aus mehr Miteinander ziehen, letztlich auch im Sinne der Zuschauer.
Hersteller und Lösungsanbieter haben die Relevanz des gepflegten Zusammenspiels und der größeren Transparenz
erkannt. Soviel Harmonie wie auf der IBC 2017 gab es selten. Gute Aussichten für das Medien-Business der Zukunft.
Eine interessante Lektüre wünscht Eckhard Eckstein
MEDIENBULLETIN LIVE 4.2017
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