Basel Live Magazin 3/2017
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<strong>Basel</strong>s buntester<br />
Bentley<br />
Vor dem Grand Hotel Les Trois Rois sorgt seit Ende Oktober ein bunt verzierter<br />
Bentley für neugierige Blicke. Ein Vandalenakt dreister Sprayer? Nein, ein Werk<br />
von Schülern im Rahmen einer kulturellen Projektwoche. François Neyruz<br />
Wer häufig in der<br />
Gegend um die<br />
Schifflände<br />
unterwegs ist,<br />
dem dürfte das<br />
Auto mit der<br />
Nummer «BS 8»<br />
bekannt sein. Richtig, jener schmucke<br />
Bentley aus dem Jahre 2006, der<br />
Thomas Straumann, dem Besitzer des<br />
Grand Hotels Les Trois Rois, gehört<br />
und als Limousine für an- und abreisende<br />
Gäste eingesetzt wird. Schlicht<br />
und elegant in Dunkelblau, Understatement<br />
pur vor der Kulisse des<br />
besten Hotels am Platz.<br />
Dunkelblau? Das war mal. Seit<br />
Ende Oktober kommt die britische<br />
Edelkarosse in leuchtenden Signalfarben<br />
daher; orange, pink, gelb, grün,<br />
rot – <strong>Basel</strong>s bekanntester Bentley ist<br />
nun auch <strong>Basel</strong>s buntester Bentley.<br />
Doch wer denkt, hier haben sich<br />
Vandalen ans Werk gemacht, irrt<br />
gewaltig. Nichts ist mit Zerstörungswut<br />
oder gesellschaftskritischem<br />
Verhalten – stattdessen viel Spray-<br />
Kunst aus Kinderhand.<br />
Zurückzuführen ist das Werk auf<br />
eine Anfrage des FG <strong>Basel</strong>. Die Schule<br />
wollte vom Les Trois Rois und Thomas<br />
Straumann wissen, in welcher Form<br />
sie sich für ein kulturelles Projekt<br />
rund um die Themenbereiche Kunst<br />
und Medien engagieren könnten.<br />
«Und so kam mir der Gedanke, den<br />
Bentley für diese Aktion zur Verfügung<br />
zu stellen», erklärte Straumann<br />
an der feierlichen Vernissage.<br />
Gesucht wurde in der Folge ein<br />
Künstler, der die Kinder im Alter<br />
zwischen 12 und 14 Jahre begleiten<br />
sollte auf dem neuen künstlerischen<br />
Weg. Gefunden und für die Aktion<br />
gewonnen wurde letztlich Thierry<br />
Furger, ein Grafiker und Graffiti-<br />
Künstler mit Basler Wurzeln, der in<br />
Zürich arbeitet – «in der Regel allein<br />
im Atelier», wie er erklärte, «aber wir<br />
haben rasch einen Weg gefunden, um<br />
als Team zu funktionieren.»<br />
Seinen neuen Look erhielt der<br />
Bentley im Pantheon in Muttenz, wo<br />
Stephan Musfeld dem FG Gastrecht<br />
gewährte – und nach ersten Versuchen<br />
entpuppten sich die Schülerinnen<br />
und Schüler bald als gewiefte<br />
Könner an der Spraydose. Zu befolgen<br />
hatten sie nur wenige Vorgaben: Sie<br />
mussten den Wagen in den Hausfarben<br />
des Hotels besprayen und dabei<br />
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