24.11.2017 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 2 - Lohn. Vom Wert der Arbeit

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die
Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes.
Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4<br />

Teamporträt<br />

AG <strong>Lohn</strong> in <strong>der</strong> visuellen Kommunikation<br />

Janine Fuchs (41)<br />

Gymnasium und Lehre als Grafikerin,<br />

MAS Design Culture, ZHdK. Seit zehn<br />

Jahren betreibt sie mit einem Partner<br />

das Büro GRAFIK2.ch im Impact Hub<br />

Zürich. Co-Grün<strong>der</strong>in von WE SHAPE<br />

TECH, <strong>der</strong> Bewegung zur För<strong>der</strong>ung von<br />

Diversität in <strong>der</strong> Technologiebranche.<br />

Jule Puppato-Krüger (40)<br />

Lehre zur Mediengestalterin, Studium<br />

Kommunikationsdesign (IN.D Düsseldorf),<br />

Grafikdesignerin in Werbeagenturen<br />

in DE und CH, 2014 CAS Typografie<br />

& Print an <strong>der</strong> ZHdK. Seit neun Jahren<br />

selbstständige Grafikdesignerin in<br />

Zürich: designhexe.com.<br />

Naomi Baldauf (39)<br />

Ausbildung zur visuellen Gestalterin an<br />

<strong>der</strong> HGKZ. Praktika in Designstudios in<br />

Tokio, z. B. Shiseido Package Design<br />

Department. Selbstständige Grafikdesignerin<br />

und Illustratorin in Zürich,<br />

Mitinhaberin des Papeterielabels<br />

Le pigeon voyageur. naomibaldauf.ch<br />

In den <strong>Arbeit</strong>sgruppen engagieren<br />

sich ausserdem: Roger Emmenegger,<br />

Grégoire Murith, Patrizia Pfenninger,<br />

Marina Rivero und Anne Siegenthaler.<br />

Text: Nina Scheu<br />

Bild: Michael Moser<br />

Wir entwickeln eine<br />

Umfrage, um den<br />

<strong>Wert</strong> kreativer <strong>Arbeit</strong><br />

beziffern zu können.<br />

«Die Digitalisierung verän<strong>der</strong>t unsere<br />

Berufe und damit auch das <strong>Lohn</strong>gefüge<br />

in den Branchen. Es war<br />

noch nie einfach, den <strong>Wert</strong> kreativer<br />

<strong>Arbeit</strong> zu beziffern. Aber in dem<br />

Masse, wie die globale Verfügbarkeit<br />

von grafischem Design selbstverständlich<br />

geworden ist, sind die<br />

<strong>Lohn</strong>vorstellungen <strong>der</strong> Auftraggeber<br />

gesunken. Bei Plattformen wie<br />

99Designs arbeiten alle GrafikerInnen<br />

gratis, ausser dem/<strong>der</strong> Glücklichen,<br />

<strong>der</strong> o<strong>der</strong> die schliesslich den<br />

Zuschlag erhält. Diese Entkoppelung<br />

des <strong>Lohn</strong>s von <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong> bedrängt<br />

immer mehr auch die übrige Branche.<br />

Etablierte wie BerufseinsteigerInnen<br />

müssen die Kosten darum<br />

immer wie<strong>der</strong> neu aushandeln.<br />

Dabei sollte man doch von seinem<br />

Beruf leben können. Im Branchenvorstand<br />

wurde immer wie<strong>der</strong><br />

diskutiert, wie wichtig es ist, Löhne<br />

und Tarife transparent zu machen,<br />

um zu verhin<strong>der</strong>n, dass man gegeneinan<strong>der</strong><br />

ausgespielt wird.<br />

Ausgehend von einer Initiative<br />

<strong>der</strong> Tessiner KollegInnen entstanden<br />

drei regionale <strong>Arbeit</strong>sgruppen aus<br />

aktiven Mitglie<strong>der</strong>n, die das Problem<br />

konkret anpacken wollten. Weil wir<br />

neben <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong> in unseren Grafikbüros<br />

niemals Zeit hätten, uns auf<br />

nationaler Ebene regelmässig zu<br />

treffen, koordiniert <strong>der</strong> Zentralsekretär<br />

bei <strong>syndicom</strong> die Treffen und<br />

verknüpft uns, sodass wir im ständigen<br />

Austausch miteinan<strong>der</strong> bleiben.<br />

Wir entwerfen eine Umfrage, die<br />

aufzeigen soll, zu welchen Bedingungen<br />

in <strong>der</strong> visuellen Kommunikation<br />

(von Agenturen und erfahrenen DesignerInnen<br />

bis zu frisch Diplomierten)<br />

gearbeitet wird. Dazu entwickeln<br />

wir einen Fragebogen, <strong>der</strong> auch Einblicke<br />

in die sich verän<strong>der</strong>nden<br />

<strong>Arbeit</strong>sformen geben soll: Wird<br />

Grafikdesign hauptberuflich ausgeübt<br />

o<strong>der</strong> brauchen die Leute daneben<br />

einen «Brotjob»? Genügt das<br />

Einkommen, um damit eine Rente<br />

aufzubauen, um eine Familie zu<br />

ernähren, o<strong>der</strong> nur knapp, um die<br />

Miete und die Krankenkasse zu<br />

bezahlen? Die Ergebnisse werden<br />

wir im nächsten Sommer veröffentlichen.<br />

Wir wollen auch zeigen, wie<br />

wichtig es ist, Löhne und Tarife zum<br />

Thema zu machen – und zusammen<br />

für Verbesserungen einzustehen.»

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!