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2/2012 - Sternwarte Calden Kassel

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16 KORONA Nr. 115<br />

Die zu den Kanaren gehörende Insel La Palma hat die Form eines Faustkeils mit einer nach<br />

Süden zeigenden Spitze. Im breiten Nordteil liegt die große Caldera de Taburiente, mit steil<br />

aufragenden Wänden, deren höchste Stelle, Roque de los Muchachos (2426 m) seit 1985<br />

Internationale Observatorien der Sonnen- und Astrophysik trägt.<br />

Die Sicht ist dort oben sehr gut, denn die Wolkenobergrenze liegt bei 2300 m. 2009 wurde<br />

das Observatorium mit dem größten Teleskop der nördlichen Halbkugel, einem 10,4 m-<br />

Spiegelteleskop, in Betrieb genommen. Im Mai 2011 konnte ich alle Observatorien sehen,<br />

eine Besichtigung der Instrumente war aber nicht möglich. Im Südteil von La Palma befinden<br />

sich mehrere Vulkane mit einem letzten Ausbruch im Jahre 1971.<br />

Der Ausbruch eines einzigen Vulkans kann der Flugverkehr eines großen Gebietes<br />

empfindlich stören, wenn mehrere ungünstige Faktoren zusammen kommen. So brach am<br />

14.4.2010 in Island der Vulkan Eyjafjallajökull aus. Die Explosion durchbrach die 200 m<br />

dicke Decke aus Gletschereis. Dadurch wurde das Magma in viele kleine, scharfkantige<br />

Partikel zerstäubt, die in die Atmosphäre geblasen wurden wo sie mehrere Tage blieben, weil<br />

es nicht regnete.<br />

Der Nordwestwind trieb diese Aschenwolke nach Südosten, also nach Europa, und verteilte<br />

sie dort von Schottland bis zu den Alpen. Da die Aschepartikel die Düsen der Flugzeuge<br />

aufrauen und verstopfen, musste der Flugverkehr in weiten Teilen West-Europas, auch in<br />

Deutschland, eingestellt werden. 17 000 Flüge sind ausgefallen. Tausende Fluggäste mussten<br />

auf Flughäfen übernachten. Der finanzielle Schaden wurde auf 1 Milliarde Dollar geschätzt<br />

(nach Deckstein u.a. 2010).

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