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Eigenverbrauchsgemeinschaft (EVG)<br />
Eigentümer oder Mieter können sich zu einer EVG zusammenschliessen,<br />
um möglichst viel der selbst produzierten<br />
Energie, zum Beispiel von einer Solaranlage<br />
auf dem Dach, auch selber zu verbrauchen. Erreicht die<br />
Gemeinschaft mit all ihren Anlagen die Schwelle von<br />
100 000 Kilowattstunden Stromverbrauch pro Jahr,<br />
kann sie die darüber hinaus benötigte Energie auf dem<br />
freien Markt beschaffen.<br />
Die EVG tritt gegenüber dem Energieversorger als<br />
Kundin auf und ist verantwortlich für die Abrechnung<br />
des Energieverbrauchs ihrer Mitglieder.<br />
Roger Ricklin, Halter AG: «Die Mieter sparen<br />
etwa ein Drittel bei den Stromkosten.»<br />
pumpe und den Allgemeinstrom als<br />
einen Gesamtverbraucher zusammengeschlossen<br />
haben – oder poolen, wie wir<br />
sagen», erklärt Michael Jastrob. So kann<br />
möglichst viel des selbst produzierten<br />
Stroms selber verbraucht werden. «Die<br />
Bewohner wissen, dass ihr Strom sauber<br />
ist, weil er vom eigenen Dach kommt»,<br />
meint Roger Ricklin. Und zusätzlich<br />
sparen sie bei den Nebenkosten.<br />
ANREIZ ZUM STROMSPAREN<br />
Die Bewohner der Sentmatt können<br />
zudem mitverfolgen, wohin ihre Energie<br />
fliesst. «In jeder Wohnung ist ein kleines<br />
Display installiert, das den Energieverbrauch<br />
visualisiert. Der Stromverbrauch<br />
wird im Ein-Minuten-, der Wasserverbrauch<br />
im 15-Minuten-Takt dargestellt»,<br />
erklärt Roger Ricklin. Bei den Webers<br />
wird das Display rege genutzt, wie Mieter<br />
Peter Weber erzählt. «Wenn ich auf dem<br />
Display sehe, dass die Kaffeemaschine<br />
Strom verbraucht, ohne dass ich sie gerade<br />
brauche, dann schalte ich sie aus.»<br />
Auch den Ferienmodus, eine weitere<br />
Funktion des Systems, findet er praktisch:<br />
«Früher habe ich Schaltuhren installiert,<br />
heute genügt ein Knopfdruck, und<br />
das System simuliert Anwesenheit, obwohl<br />
wir nicht da sind.»<br />
EVG AUF MIETER ERWEITERN<br />
Die Mieter in der Sentmatt erhalten für<br />
den Strom, den sie in ihren Wohnungen<br />
verbrauchen, weiterhin eine Rechnung<br />
von den EKZ. Das könnte sich ändern,<br />
denn das EVG-Modell der Sentmatt ist<br />
ausbaubar. «In einem nächsten Schritt<br />
könnten wir den Strom, den die Mieter in<br />
ihrer Wohnung verbrauchen, ebenfalls in<br />
die EVG miteinbeziehen», erklärt Jastrob<br />
und fügt an: «Dann würden die Mieter<br />
nochmals rund 10 Prozent Kosten einsparen.»<br />
Solche EVG werden kommen,<br />
davon sind sowohl Jastrob als auch<br />
Ricklin überzeugt. Und sie werden den<br />
Immobilienmarkt aufwirbeln, angefangen<br />
bei der Abrechnung der Energie bis hin zu<br />
den Suchplattformen für Immobilien:<br />
«Sind die Mieter Teil der EVG, werden ihre<br />
gesamten Stromkosten über die Nebenkosten<br />
abgerechnet. Auf den ersten Blick<br />
scheinen die Nebenkosten höher als<br />
bisher, doch unter dem Strich sparen die<br />
Mieter dank der EVG bei den Stromkosten»,<br />
erklärt Ricklin. Und die separate<br />
Stromrechnung würde entfallen.<br />
Weitere Infos<br />
Mehr zur Solarstromgemeinschaft der<br />
EKZ – dem Rundum-sorglos-Paket für<br />
Mieterstrom ➜ ekz.ch/evg<br />
Überbauung Sentmattt ➜ sentmatt.ch<br />
trends & style 6/17<br />
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