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Erfolg Magazin Ausgabe 1-2018

FOKUS: WIE MAN SEINE ZIELE ERREICHT Reinhold Messner: MUT UND RISIKO Harald Glööckler: DAS LEBEN ALS KUNSTWERK Tony Robbins: UNANGREIFBAR Christian Lindner: NIEDERLAGEN T. Harv Eker: SO DENKEN REICHE Christian Wulff: KULTUR Verona Pooth: IMAGE Roberto Blanco: ARBEITSMORAL

FOKUS: WIE MAN SEINE ZIELE ERREICHT
Reinhold Messner: MUT UND RISIKO
Harald Glööckler: DAS LEBEN ALS KUNSTWERK
Tony Robbins: UNANGREIFBAR
Christian Lindner: NIEDERLAGEN
T. Harv Eker: SO DENKEN REICHE
Christian Wulff: KULTUR
Verona Pooth: IMAGE
Roberto Blanco: ARBEITSMORAL

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Story<br />

steht.“ Ich muss mich selbst präsentieren,<br />

und wie ich mich präsentiere, das weiß ich<br />

selbst.<br />

Und warum haben Sie mich angerufen?<br />

Weil Sie gesagt haben „Blanco stimmt es<br />

wohl, mit Ihrem <strong>Erfolg</strong>…“ dann lassen Sie<br />

mich von meinem <strong>Erfolg</strong> erzählen. Und<br />

mein <strong>Erfolg</strong> ist so, wie ich mich vorstelle,<br />

nicht wie jemand anders sich vorstellen<br />

würde. Glauben sie mir, lassen Sie mich<br />

meine Show machen und danach können<br />

Sie zu mir kommen und mir sagen, wie<br />

das war. Und danach gratulieren: „Ja, das<br />

war eine sehr gute Idee“. Manche sind sauer,<br />

weil es nicht so auf die Bühne gebracht<br />

worden ist, wie sie wollten. Davon lebe ich<br />

nicht, und darum sage ich „Ja“, wenn man<br />

zu mir sagt: „Können Sie sich vorstellen<br />

für uns zu singen?“ und den Rest lassen sie<br />

mich machen, mit meinem Orchester und<br />

so weiter.<br />

Was bei Künstlern grade auf lange Zeit<br />

ein Problem ist, ist die fehlende Disziplin.<br />

Sie scheinen ja ein extrem disziplinierter<br />

Mensch zu sein oder?<br />

Das muss ich ja. Disziplin ist etwas, von<br />

dem mein Vater und auch Josephine Baker<br />

sagten: „Du musst du sein, und so sein,<br />

dass keiner zu dir sagt: Warum machst du<br />

das, und ich darf das nicht machen?“<br />

Wenn ich mit meinen Musikern probe,<br />

kommt die Akademische Viertelstunde<br />

Verspätung schon vor, weil vielleicht einer<br />

auf Toilette war. Aber es geht nicht, dass<br />

die Probe um Vier angesetzt ist und ein<br />

Musiker kommt erst um Fünf – dann fliegt<br />

er bei mir raus, egal! Dann hol ich jemand<br />

anderen, dann spiele ich ohne ihn. Ich bin<br />

für Seriosität, die setze ich voraus, wenn er<br />

seine Arbeit liebt. Meine Musiker haben<br />

alle lange Jahre mit mir gearbeitet, tun es<br />

immer noch und haben mir gesagt: „Roberto,<br />

für dich zu arbeiten macht Spaß.“<br />

Ich liebe meinen Beruf! Es ist der schönste<br />

Beruf, und ich habe ihn bei meinen Eltern<br />

abgucken können. Ich bin damit groß geworden,<br />

obwohl ich im Internat war und<br />

immer nur im Sommer dabei sein konnte.<br />

Ich saß immer hinter der Bühne und habe<br />

zugesehen, wie geprobt wurde und ich<br />

habe davon geträumt, eines Tages so wie<br />

mein Vater mit dem Orchester zu proben.<br />

Das fand ich so toll. Für mich war mein<br />

Vater der Größte, wie er so elegant und<br />

groß dirigierte.<br />

Man merkt schon, dass Sie vom Team<br />

einen gewissen Respekt gegenüber dem<br />

Beruf fordern?<br />

Ja, ich sowieso. Wir sind keine Tingeltangel-Leute.<br />

Professionelles Arbeiten ist mit Künstlern<br />

doch sicher nicht immer einfach.<br />

Die sind doch oftmals so verspielt?<br />

Solche Künstler kenne ich nicht. Ich kann<br />

nur aus meiner Erfahrung, meinem Leben,<br />

und meiner Art zu arbeiten berichten. Ich<br />

habe die Pünktlichkeit in Deutschland<br />

gelernt. Ich kann mich an eine der ersten<br />

»DU musst DU sein!«<br />

Fernsehshows erinnern. Die erste Probe<br />

war um 17 Uhr angesetzt. Ich kam Viertel<br />

nach fünf, wie das in Spanien, wo ich<br />

damals gelebt habe, völlig im Rahmen<br />

war. Die Deutschen waren sehr nett, als sie<br />

mir erklärten: „Roberto, die Leute warten<br />

alle schon auf dich. Wir haben gesagt um<br />

fünf Uhr. Jetzt ist es Viertel nach fünf und<br />

wir müssen weiterarbeiten.“ Und ich habe<br />

laut gesagt: „Ich bitte um Entschuldigung,<br />

ich habe nicht gewusst, dass ihr schon<br />

auf mich wartet, es tut mir leid, I‘m sorry,<br />

pardon!“ Alle haben gelacht und gesagt:<br />

„Okay Roberto“. Auch mein Vater hat gesagt:<br />

Denk daran, du willst nicht warten,<br />

ich will nicht warten, und ich will nicht,<br />

dass andere Leute auf dich warten müssen.<br />

Deshalb sehe ich immer zu, dass es klappt,<br />

dass ich rechtzeitig da bin. In Südamerika<br />

sagen sie dagegen immer: „Wer zu pünktlich<br />

ist, wirkt aufdringlich.“ Also gibt es<br />

dort diese Akademische Viertelstunde, die<br />

man als angenehm empfindet.<br />

Wenn Sie morgen sterben müssten, gäbe<br />

es da noch offene Aufgaben oder sind sie<br />

jetzt schon wunschlos glücklich?<br />

Ich denke nicht ans<br />

Sterben. Wenn ich<br />

noch mindestens<br />

20 Jahre mit meiner<br />

Frau durch die Welt<br />

reisen und überall<br />

singen kann, dann<br />

bin ich wunschlos glücklich. Ich bin positiv,<br />

ich wünsche allen Leuten Gesundheit<br />

und ein gutes Leben. Besonders bei meinen<br />

Fans, die mich all die Jahre hochgehalten<br />

haben, bedanke ich mich.<br />

Ich habe ein Buch geschrieben, weil viele<br />

wissen wollen, wie ich lebe, denke, was ich<br />

gemacht habe, wo ich war. Viele wissen<br />

nicht, dass ich sieben Sprachen spreche,<br />

„Was, Sie sind in Tunesien geboren?“ - lesen<br />

Sie, dann werden Sie mein Leben kennenlernen<br />

und das in einer offenen Buchform<br />

meiner Seele.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> 01/<strong>2018</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

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