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Schönes Land, böse Leut (Klaus Gatterer)<br />
Der Leidensweg des Südtiroler Rundfunks.<br />
In den neunzehnhundertsiebziger Jahren kümmerte sich Südtirols Landesregierung, unter<br />
Dr. Silvius Magnago, ganz und gar nicht um die entstehenden privatrechtlichen Radios.<br />
Dr. Magnagos Frau, tonangebend beim staatlichen RAI-Sender: „Es ist nicht wichtig, ob jemand etwas<br />
kann, wichtig ist nur, dass er von den Unseren ist“, konnte mit Bettgeflüster von ihrem Mann nichts<br />
erreichen, weil es nicht einmal staatliche Richtlinien, außer der Zulassung gab. Nach dem Staatsgesetz<br />
von 1990 fabrizierte die Durnwalder-Regierung erst 2002 ein eigenes diesbezügliches Landesgesetz.<br />
Es war maßgeschneidert nach den staatlichen Vorgaben: Information, Bildung, Kultur und<br />
gehobene Unterhaltung. Von 2002 bis 2013 blieb dieses Gesetz, weil förderlich für den Südtiroler<br />
Rundfunk, ohne Durchführungsbestimmungen.<br />
In einem zivilen Staate brächte dergleichen von Amts wegen eine Untätigkeitsklage<br />
(mal governo). Allerdings machte die Durnwalder-Regierung eine Ausnahme für neun willfährige<br />
Radios, welche durch RMI als Südtirol-Journal, zehnmal am Tage dieselben Nachrichten<br />
ausstrahlten. Damit war die Gerichtsbarkeit in Rom 2014 nicht einverstanden. Diese neun Radios<br />
müssen sechs Jahre lang das zu Unrecht Kassierte zurückerstatten. So gesehen war die Nichtunterstützung<br />
durch das Land für den Südtiroler Rundfunk kein Schaden. Die Kompatscher-Regierung war<br />
2013 eine Schwergeburt. Die Anwärter hat ein vormaliger Obmann der Südtiroler Volkspartei und<br />
Abgeordneter in der Staatsregierung als „Zoggler“ bezeichnet, stand in der Tageszeitung „Dolomiten“.<br />
Und es ist in Wahrheit nichts Besseres nachgekommen. In Egomanie hat der studierte Rechtsanwalt<br />
und Landeshauptmann Dr. Kompatscher sich an die Umarbeitung des seit 12 Jahren verstaubten<br />
Gesetzes, ohne Durchführungsbestimmungen gemacht, um jenen 9 Radios aus der Patsche zu helfen,<br />
die im Zurückzahlen Schwierigkeiten haben. Das Kompatscher-Gesetz (November 2015) ist maßgeschneidert<br />
für die üblichen neun Radios. Bei der Vorstellung ist nur der Fünf-Sterne- Bewegung<br />
aufgefallen, dass vom zweitausendzweier Gesetz, im neuen Gesetz, Bildung, Kultur und gehobene<br />
Unterhaltung nicht mehr gefördert werden. Dieses Kompatscher-Gesetz beinhaltet viele Ungereimtheiten,<br />
weshalb die Gerichtsbarkeit sich darum bemühen wird. Zwei Jahre sind dafür sinnlos<br />
vergeudet worden. In den darauffolgenden Durchführungs- bestimmungen kann man über Kultur<br />
lesen, aber es fehlt die Klarheit über die Zugänge zu den Förderungen. Schon die Durnwalder-Regierung<br />
hätte in Betracht ziehen müssen, dass die privatrechtlichen Radios / TV den Öffentlichen<br />
in Rechten und Pflichten gleichgestellt sind. In der Folge, wenn laut dem Mailänder-Abkommen<br />
mit dem Staate Italien, die von der Regierung gekürzten 10 Mio. Euro, zum Schaden des staatlichen<br />
Senders RAI, diese vom Land Südtirol ersetzt werden und noch dazu 10 Mio. Euro geschenkt werden,<br />
dann hätten die Privatrechtlichen gleich behandelt werden müssen wie die RAI: Ersatz von dem, was<br />
die Monti-Regierung gestrichen, plus Aufbesserung.<br />
Die Südtiroler Volkspartei weiß seit mehr als 60 Jahren, dass Gabriel Torggler nicht käuflich ist,<br />
weil wahr sein muß, was wahr ist und nicht das, was durch die Waschmaschine geschleudert wird.<br />
Meinungsfreiheit und Kritik sind ein Recht; können sachlich vorgetragen werden. Wer Wind sät,<br />
erntet Sturm und Empörung.<br />
Die Südtiroler Landesregierung hat versucht, den Südtiroler Rundfunk mit einem eigenen Gesetz<br />
zu eliminieren; hat bei Gericht verloren! Am 20. März 2016 wurde ein Hauptumsetzer des Südtiroler<br />
Rundfunks für das Pustertal, vom Amt des Landesrates Dr. Theiner, nach 12jährigem Bestehen,<br />
ohne vorausgegangener Benachrichtigung, zerstört, während andere Radios dort saniert wurden. Der<br />
Südtiroler Rundfunk musste 2004 den Umsetzer vom Grünfelderhof (gesetzmäßiger Standort mit<br />
Staatskonzession) um 300 m zum Nachbarshof verlegen, wo schon andere Radios bestanden, und<br />
vom Bürgermeister Rudolf Cerbaro geduldet wurden, in Voraussicht, dass eine große, gemeinsame<br />
Anlage vom Land (wie auf der Mut) errichtet würde. Der nachfolgende Bürgermeister, Dr. Walter<br />
Huber, bemühte sich vergeblich, schriftlich bei der Landeskoordinierungsstelle, für einen gemeinsamen<br />
Standort, für zahlreiche, im Gemeindegebiet befindliche Sender. Wie seine Vorgänger mehrere<br />
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