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buch aktuell Winter 2017/2018

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Literatur/Unterhaltung<br />

J. David Simons<br />

Ein feines Gespür<br />

für Schönheit<br />

übersetzt von<br />

Bettina Eschenhagen<br />

Europa Verlag,<br />

384 Seiten, geb.<br />

19,90 € (D), 20,50 € (A)<br />

ISBN 978-3-95890-076-9<br />

Liebe, Schuld und Sühne<br />

Der angehende englische Schriftsteller Edward<br />

Strathairn wird im Japan der 1950er-Jahre mit<br />

zwei fremden Kulturen konfrontiert: der japanischen<br />

und der weiblichen. Das Wasserrad<br />

im Garten des Hotels – ein Symbol für Loslassen<br />

und Fassen, Geburt und Tod –, die Liebe<br />

zu dem Zimmermädchen Sumiko und seine<br />

Erschütterung über die US-amerikanischen<br />

Atombombenabwürfe über Hiroshima und<br />

Nagasaki inspirieren Edward zu seinem ersten<br />

großen Roman.<br />

Als alter Mann kommt er 2003 zurück nach<br />

Japan. In kunstvoller Verknüpfung von Rückblenden<br />

und Gegenwart nehmen wir als Leser<br />

teil an seinem bewegten Leben, in dem auch<br />

er sich schuldig gemacht und gelitten hat.<br />

„So wie Eltern durch ihre Kinder lebten,<br />

hatte Edward seinem Gefühl nach durch seine<br />

Bücher gelebt.“ Hier nun endet sein Weg, ähnlich<br />

dem seines Idols Yasunari Kawabata – aus<br />

freiem Willen.<br />

Neben der sehr feinen Zeichnung der einzelnen<br />

Charaktere, der teilweise humorvollen<br />

Selbstbetrachtung Edwards sowie der Originalität<br />

der Handlung fand ich besonders die an<br />

Anfang und Ende des Buches gestellten Kapitel<br />

aus dem fiktiven Roman „Das Wasserrad“ sinngebend.<br />

Ein Buch, dass ein halbes Jahrhundert<br />

Geschichte umfasst und seinem Titel dabei<br />

durchaus gerecht wird!<br />

Katrin Reinke, Buchhandlung<br />

Geschwister-Scholl in Zossen bei Berlin<br />

Verrückter Roadtrip durch die USA<br />

J. Paul Hendersons Roman „Letzter Bus nach<br />

Coffeeville“ ist ein Roadtrip der besonderen<br />

Art. Er handelt von den drei Freunden Gene,<br />

Bob und Nancy, die nach über 40 Jahren wieder<br />

zusammenfinden, da die an Alzheimer erkrankte<br />

Nancy dringend Hilfe benötigt.<br />

Caroline Schalk,<br />

Bücherwurm in Herbolzheim<br />

Mit einem alten Tourbus (einst im Besitz<br />

der Beatles) fahren sie quer durch die USA bis<br />

nach Mississippi und lesen unterwegs auch<br />

noch den Waisenjungen Eric auf ...<br />

Das Besondere an der Geschichte über die<br />

völlig unterschiedlichen Mitglieder dieser Reisegruppe<br />

ist die Balance zwischen lustigen<br />

und skurrilen, aber auch traurigen Momenten.<br />

In den Rückblenden erfährt man, wie es den<br />

Hauptfiguren in den vergangenen Jahrzehnten<br />

ergangen ist – mit der Rassendiskriminierung<br />

sowie in Zeiten des Vietnamkrieges in den USA.<br />

Zu empfehlen für alle Altersklassen! „Ein<br />

Buch, bei dem man ebenso oft Tränen weint<br />

wie Tränen lacht und das man dabeihaben will,<br />

wenn’s im eigenen Leben mal nichts mehr zu<br />

lachen gibt“, heißt es treffend im Klappentext.<br />

J. Paul Henderson, einst Vertriebschef in<br />

einem Sach<strong>buch</strong>verlag, hat sein Romandebüt<br />

geschrieben, nachdem seine Mutter Alzheimer<br />

bekommen hatte und gestorben war.<br />

J. Paul Henderson<br />

Letzter Bus nach Coffeeville<br />

übersetzt von Jenny Merling<br />

Diogenes, 528 Seiten, brosch.<br />

13,- € (D), 13,40 € (A)<br />

ISBN 978-3-257-24391-8<br />

<strong>buch</strong> <strong>aktuell</strong> | 23

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