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intern - VDB - Verband Deutscher Betoningenieure

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Bild 3: Vorhaltemaß in der Entscheidungsregel für den Identitätsnachweis<br />

die Ober grenze des zum geforderten µ o gehörenden<br />

einseitig nach oben abgegrenzten<br />

Zufallsstreubereiches übertrifft:<br />

⎺x > ⎺x Oben = µ o + u 1−α ⋅ (10)<br />

Nur in diesem Fall kann der Stichprobenmittelwert<br />

das geforderte µ o wirklich gewährleisten.<br />

Gleich wertig ist die Aussage, dass<br />

die Untergrenze des zu ⎺x gehörenden einseitig<br />

nach unten abge grenzten Vertrauensbereiches<br />

für µ den Wert µ o übertreffen<br />

muss; dies entspricht dem Nachweis der<br />

Einhaltung von µ > µ 0 nach [1]. Durch Einsetzen<br />

von (7) in (10) ergibt sich die Ent-<br />

4<br />

scheidungs regel auf Basis einer Stichprobe<br />

dafür, dass mit Aussagewahrscheinlichkeit<br />

1 – α die Anforderung (7) an die p-Quantile<br />

der (µ 0 , σ)-normalverteilten Grundgesamtheit<br />

eingehalten ist:<br />

⎺x ≥ x Nenn – u p ⋅ σ + u 1−α ⋅<br />

⎺x ≥ x Nenn + ⋅ σ (11)<br />

Der Zusammenhang der Gleichungen (8)<br />

und (11) wurde in [1] als jeweils einseitig begrenzter<br />

Tole ranzbereich entwickelt. Mit der<br />

Abkürzung λ aus Tabelle 3 lässt sich (11),<br />

Bild 4: Vorhaltemaß in der Entscheidungsregel für den Konformitätsnachweis<br />

auf Druckfestigkeiten f be zogen, als (12a)<br />

schreiben:<br />

⎺f ≥ f + λ ⋅ σ (12a)<br />

k<br />

⎺f ≥ f + λ’⋅ s (12b)<br />

k<br />

Gleichung (12b) - für den Fall, dass σ durch<br />

s geschätzt wird - sowie die zugehörigen<br />

Werte für λ’ in Tabelle 3 sind [2] (dort<br />

zitiert aus [3]) entnommen. Das „Vorhaltemaß“<br />

λ ⋅ σ ist in Bild 4 veranschaulicht. Hier<br />

wächst das Vorhaltemaß wie erwartet mit<br />

1 – α und kleiner werdendem n. Die Probenzahl<br />

wird im Weiteren für (12a) auch mit<br />

n σ und für (12b) mit n s bezeichnet.<br />

4.2 Entscheidungsregel mit großer<br />

Aussagesicherheit<br />

Tabelle 3 enthält die Faktoren λ und λ’ aus<br />

Gleichung (12) für hohe Aussagesicherheiten<br />

von 1 – α = 90 % und 95 %. Sie liefert<br />

z. B. für die Absicherung der 5 %-Quantile<br />

bei 1 – α = 95 % mit u = 1,645 und u =<br />

1-α p<br />

–1,645 aus Tabelle 1:<br />

für n = 15: λ = 2,07<br />

σ<br />

für n = 15: λ’ ≅ 2,65<br />

s<br />

für n = 50: λ = 1,88<br />

σ<br />

für n = 50: λ’ = 2,07<br />

s<br />

In Bild 5 oben sind die entsprechenden<br />

Vorhaltemaße λ ⋅ σ veranschaulicht. Wenn<br />

nun ein Vorhalte maß fest eingestellt ist, lässt<br />

sich wie in Bild 5 gezeigt, auch für andere<br />

Schlechtanteile p durch horizontales Verschieben<br />

des λ ⋅ σ das jeweils zugehörige α<br />

ablesen. Der Wert α stellt sich hier als jeweils<br />

zugehörige Annahmewahrscheinlichkeit dar.<br />

Die entsprechenden aus Bild 5 oben gewonne<br />

nen Wertepaare p und α (gekennzeichnet<br />

durch gleiche Symbole) ergeben, als Funktion<br />

dargestellt, die Operationscharakteristik OC<br />

(Bild 5 unten). Sie wird in [1] als Wahrscheinlichkeit<br />

β des Fehlers 2. Art entwickelt.<br />

Dabei nimmt die OC die - auf ein linear steigendes<br />

p bezogen verzerrte - Form der zu<br />

100 % ergänz ten Summenhäufi gkeit der<br />

(µ , σ/ )-normal verteilten Grundgesamtheit<br />

σ<br />

der ⎺f an: mit sinkendem Stichprobenumfang<br />

n verläuft die OC fl acher. Im idealen Fall n<br />

→ ∞ hätte die OC die Gestalt einer Sprungfunktion<br />

(Bild 5 unten); bei abzusicherndem<br />

p = 5 % ergäbe sich dann aus (11):<br />

λ = 1,645. Bei endlichem n besteht nun das<br />

Herstellerrisiko darin, dass ein Prüfl os mit<br />

der positiven Anzeige p < 5 % trotzdem abgewiesen<br />

wird; als Abnehmerrisiko (Fehler<br />

2. Art) wird bezeichnet, wenn ein Prüfl os mit<br />

der negativen Anzeige p > 5 % trotzdem angenommen<br />

wird.<br />

Entscheidungsregeln mit geringem Abnehmerrisiko<br />

auf Basis der Tabelle 3 werden<br />

beim Konformi täts nachweis für die Normfestigkeit<br />

von Zement verwendet und zwar mit<br />

p = 5 % und α = 5 % gemäß Bild 5 für die<br />

Untergrenze und mit p = 10 % und α = 5 %<br />

für die Obergrenze der Festigkeit [5].<br />

4.3 Der Konformitätsnachweis als Entscheidungsregel<br />

mit ausgewogenem Herstellerund<br />

Abnehmerrisiko<br />

Für die Kontrolle einer Betonfertigung mit<br />

abzusicherndem p = 5 % ist die Forde-

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