intern - VDB - Verband Deutscher Betoningenieure
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ung nach α = 5 % (Faktoren nach Tabelle<br />
3) zu streng. Für eine kleine Stichprobe mit<br />
z. B. n = 3 ergeben sich die Vor haltemaße<br />
2,60 ⋅ σ bzw. 7,66 ⋅ s. Bei üblichen Standardabweichungen<br />
von 3 N/mm² bis 5 N/mm2 sind diese Vorhaltemaße so hoch, dass eine<br />
Betonherstellung hiermit praktisch nicht<br />
machbar ist [4].<br />
Mit dem Ausrichten der Konformitätsprüfung<br />
auf die 5 %-Quantile in 1972 wurde es als<br />
notwendig und vertretbar angesehen, OC’s<br />
mit ausgewogenem Hersteller- und Abnehmerrisiko<br />
zu verwenden [4], was ein gegenüber<br />
Tabelle 3 reduziertes λ bedeutet. Die<br />
alte DIN 1045 / 1084 gab für die Ent scheidungsregel<br />
(12) den Faktor vor:<br />
λ = 1,64 für n σ = 15 bzw. n s = 35 (13)<br />
Mit dem Faktor λ = 1,64, den Wert -u = 5%<br />
1,645 aus Tabelle 1 wiedergebend, verläuft<br />
die OC genau durch die Mitte der<br />
Stufenfunktion der idealen OC aus Bild 5:<br />
für p = 5 % liegt eine Annahmewahr scheinlichkeit<br />
von 50 % vor (siehe Bild 6 und<br />
Bild 8). Wie in [4] gezeigt und in Bild 6 markiert,<br />
nimmt diese OC für p = 2 % den Wert<br />
95 % und für p = 11 % den Wert 5 % an.<br />
In bestimmten Fällen hat die alte Betonnormen-Generation<br />
die statistische Auswertung<br />
auch für n < 35 zugelassen. So gelten in der<br />
s<br />
Pfl astersteinnorm DIN 18501 die Faktoren der<br />
Tabelle 4, für die Aus wertung von Bohrkernfestigkeiten<br />
nach DIN 1048-4 die Faktoren<br />
in Tabelle 5. Es gilt gemäß Bild 6 nach [4]:<br />
Da bei vorgegebenem λ’ die OC mit kleinerem<br />
n fl acher verläuft, mit dem Fixpunkt<br />
s<br />
Annah mewahrscheinlichkeit = 50 % / zugehöriges<br />
p, wird nun λ’ erhöht mit der Vorgabe,<br />
auch hier für p = 11% eine Ablehnungssicherheit<br />
von 95 % zu erreichen. Besonders<br />
bei kleinem n ist allerdings zu beachten, dass<br />
s<br />
bei Festigkeitsausreißern nach oben zwar ⎺f<br />
steigt, aber auch s, und der Nachweis unlogischerweise<br />
ungünstiger werden kann als bei<br />
Negieren der Stichproben mit hohem f. Bei<br />
ho hem s/⎺f wird offenbar die logarithmische<br />
Normalverteilung realistischer, deren Anwendung<br />
in DIN EN 1926 für die Beurteilung der<br />
Druckfestigkeiten von Naturstein auf Basis<br />
von n beschrieben ist.<br />
s<br />
In dem neuen DIN FB 100 wird zusätzlich<br />
berücksichtigt:<br />
Die Maßnahmen am Bauwerk bei Minderfestigkeiten,<br />
von einer Rückprallhammer- oder<br />
Bohrkern prüfung bis zur evt. Verstärkung,<br />
vermindern den effektiven Schlechtanteil:<br />
Wie in [6] ausführlich beschrieben, bewirkt<br />
dies einen Filtereffekt bei der Konformitätskontrolle.<br />
Von den zurückgewiese nen Losen<br />
wird angenommen, dass sie in einen einwandfreien<br />
Zustand versetzt werden.<br />
Es folgt daraus für die Entscheidungsregel<br />
(12) ein kleineres λ als bisher:<br />
λ = 1,48 für n σ = 15 bei Eingrenzung von s<br />
bzw. n s = 35 nach Erstherstellung (14)<br />
Gemäß [6] tangiert diese in Bild 7 wiedergegebene<br />
OC unter ungünstigen Bedingungen<br />
einen mit der zuvor getroffenen Annahme<br />
defi nierten unsicheren Bereich, aber schneidet<br />
ihn nicht. Theore tisch - in der bisherigen<br />
traditionellen Betrachtung ohne die vorgenannte<br />
Filterwirkung - liegt mit λ = 1,48 für<br />
Tabelle 3: Faktoren λ und λ’ nach [3]<br />
p = 5 % eine Annahmewahrscheinlichkeit von<br />
ca. 74 % vor; die OC würde – mit Annahme wahrscheinlichkeit<br />
50 % (siehe Bild 8) und mit zunehmendem<br />
n als Stufenfunktion – die Einhaltung<br />
einer Anforderung an die 6,9 %-Quantile<br />
darstellen. Tatsächlich aber wird der effektive<br />
Schlechtanteil ver mindert. Die ausreichende<br />
Filterfähigkeit dieses Konformitätskriteriums<br />
wurde gemäß den in [6] bespro chenen und<br />
auch in [9] bewerteten umfangreichen empirischen<br />
Untersuchungen und Berechnungen<br />
[7] auf Basis des neuen Sicherheitskonzepts<br />
nachgewiesen, sodass die Bauwerks sicherheit<br />
nicht abnimmt. Zudem ist der Ansatz (14), wie<br />
in [6] vermerkt, ISO-konform. Ergänzend wird<br />
als zusätzliches Konformitätskriterium der Mindestwert<br />
der Stichprobe abgefragt.<br />
Statistische Toleranzgrenzen<br />
Faktoren λ und λ’ nach Owen [3] für<br />
λ ⋅ σ bzw. λ’ ⋅ s<br />
1 - α = 0,90 1 - α = 0,95<br />
n<br />
p = 0,05 p = 0,05 p = 0,10<br />
λ λ’ λ λ’ λ λ’<br />
2 2,552 13,090 2,808 26,260 2,445 20,581<br />
3 2,385 5,311 2,595 7,656 2,232 6,155<br />
4 2,286 3,957 2,468 5,144 2,104 4,162<br />
5 2,218 3,401 2,381 4,210 2,018 3,413<br />
6 2,168 3,093 2,317 3,711 1,954 3,008<br />
7 2,130 2,893 2,267 3,401 1,904 2,756<br />
8 2,098 2,754 2,227 3,188 1,864 2,582<br />
9 2,072 2,650 2,193 3,032 1,830 2,454<br />
10 2,050 2,568 2,165 2,911 1,802 2,355<br />
20 1,932 2,208 2,013 2,396 1,650 1,926<br />
30 1,879 2,080 1,945 2,220 1,582 1,778<br />
40 1,848 2,010 1,905 2,126 1,542 1,697<br />
50 1,826 1,965 1,878 2,065 1,515 1,646<br />
60 1,811 1,933 1,857 2,022 1,494 1,609<br />
70 1,798 1,909 1,842 1,990 1,479 1,581<br />
80 1,788 1,890 1,829 1,965 1,466 1,560<br />
90 1,780 1,874 1,818 1,944 1,455 1,542<br />
100 1,773 1,861 1,809 1,927 1,446 1,527<br />
∞ 1,645 1,645 1,645 1,645 1,282 1,282<br />
Tabelle 4: Aus der Pfl astersteinnorm<br />
DIN 18501<br />
DIN 18501, Pfl astersteine<br />
Probenumfang Faktor<br />
ns λ‘<br />
10 2,11<br />
15 1,89<br />
20 1,78<br />
25 1,71<br />
30 1,66<br />
≥ 35 1,64<br />
Tabelle 5: Aus der Betonprüfnorm<br />
DIN 1048-4<br />
DIN 1048 Teil 4, Bohrkerne<br />
Probenumfang<br />
Faktor<br />
ns λ‘<br />
12 2,10<br />
15 1,97<br />
20 1,84<br />
25 1,75<br />
30 1,70<br />
≥ 35 1,64<br />
Nach alter und neuer Norm wird, mit [4] und<br />
[6] statistisch abgesichert, alternativ zur statistischen<br />
Auswertung die Prüfung von Würfelserien<br />
n = 3 mit Abfrage von Mittel- und<br />
Mindestwert vorgenom men. Es wird dabei<br />
nach neuer Norm die Anzahl der zu nehmenden<br />
Würfel größer als bei der statis ti schen<br />
Auswertung. Die erforderliche Produktionsmenge<br />
zur Ermöglichung der statistischen<br />
Auswertung ist geringer als bisher nach<br />
DIN 1084.<br />
5 Die Konsequenzen für den Verwender<br />
A) Die Baustelle spricht bei der Beurteilung<br />
des zu verarbeitenden Betons weniger<br />
5