Kurier_1-18

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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 - Landsberg am Lech - werden sollte. Da fiel mir die Fliegerhorst-Feuerwehr ein. Die Feuerwehrmänner kamen und konnten erst als sie auf dem Dach der Westseite kurz vor dem „Soldaten“ vor dem Turm waren, feststellen, dass es eine Puppe war. Wir waren sehr erleichtert, dass es nur eine Puppe und kein lebendiger Mensch war. Ich habe die Puppe in die Wachzelle eingesperrt, schrieb den Vorgang ins Wachbuch und meldete es dem FlgHorstGrp-Kdr, Major Krieger, beim täglichen Rapport. Am Vormittag kamen dann 2 Offiziere und wollten die Puppe mit dem großen Dienstanzug an der Wache abholen. Ich verwies auf Major Krieger, weil nur der FlgHorstGrp- Kdr die Herausgabe der Puppe veranlassen konnte. Was dann geschah, kann ich nicht mehr sagen, weil wir damals um 13:00 Uhr Wachablösung hatten. Ich erinnere mich heute noch ganz gut an die „Soldatenpuppe“ auf dem Glockenturm Haus 1. Der Glockenturm wurde später abgebaut. Ich war bis heute immer der Meinung, dass die „Soldatenpuppe“ von Offizieren der Flugkörpergruppe 11, die am 01.04.1963 befördert wurden, (13 Offiziere) als April-Scherz auf dem Haus 1 Glockenturm angebracht wurde. Was wirklich geschah, habe ich erst vor Kurzem von OTL a.D. Lengenfelder erfahren. Bei der Beförderung der Fähnriche der FKGrp 11 zum Leutnant waren auch Offiziere der TSLw 1 befördert worden. Diese TSLw 1 - Offiziere waren in der Nacht vom 31. März zum 01.04.1963 ganz offiziell durch das Haus 1 auf den Glockenturm gestiegen und haben die „Soldatenpuppe“ vor dem Glockenturm angebracht. Man muss wissen, dass für die damalige Generation von Vorgesetzten das Wort Humor ein Fremdwort war. Sie hatten für solche Späße kein Verständnis, schon gar nicht der besagte und berüchtigte Major Krieger! Meine Zeit als Soldat endete nach 15 Jahren Dienstzeit am 31. 07.1973 in Landsberg/Lech beim FKG 1. Am 05.05.1975 wurde ich nach bestandener Laufbahnprüfung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit in Oberammergau übernommen, welches im Juli 1999 mit der Versetzung in den Ruhestand endete. 12
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 - Landsberg am Lech - Die Anfänge In der Aufbauzeit der FK Verbände war vieles noch unrund, nicht geklärt, nicht abgesprochen und passte auch nicht nahtlos zueinander. Der im vorherigen Artikel erwähnte Fliegerhorst Kaufbeuren beherbergte auch die Flugkörpergruppe 13. Das Waffensystem wurde mit Englischen Vorschriften geliefert. Und die ersten Lehrgänge in den Staaten standen schon an. Also hieß es „Englisch pauken.“ Wo? Natürlich an der Sprachenschule in Uetersen. So kamen Lehrgangsteilnehmer, die vorher einen Sprachlehrgang in Uetersen durchlaufen hatten, anfangs mit Sprachkenntnissen nach Kaufbeuren, die sie einwandfrei befähigten, den Spieß beim Eintreffen in Englisch zu befragen: „Haben Sie ein Doppelzimmer mit Bad für mich frei?“, oder „Servieren Sie den Eintopf heute auf der Stube?“ Von FK-technikbezogenem Englisch also keine Spur. In Zusammenarbeit mit der Sprachlehrergruppe vor Ort — die damals allerdings auch noch kein FK-technikbezogenes Englisch lehrte - wurde daraufhin ein passendes Sprachlehrprogramm entwickelt und eingeführt. Ich z.B. hatte das Vergnügen, bei einer Frau TIEFENTALER mein Fachenglisch zu erlernen. Das Ergebnis war, dass ich damit nur mühsehlig einen „Oaky-Plummer“ (Klempner in Oklahoma) bei einem Überlauf der Toilettenspülung bestellen konnte! Eine Besonderheit in den allerersten Lehrgängen an der TSLw 1 war, dass den Soldaten neben ihrem regulären Sold noch zusätzlich sog. Script Dollars - eine interne Währung der US-Streitkräfte - ausbezahlt wurden. Damit mussten die Lehrgangsteilnehmer z.B. die tägliche Truppenverpflegung bezahlen. Bericht: Peter Wodniok bilder: Chronik TSLw 1 13
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