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Kurier_1-18

Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft FKG 1 e.V.

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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />

- Landsberg am Lech -<br />

auch die Hangars nahmen Schaden.<br />

Am 28. April 1945 wurde die Kaserne von<br />

der US-Army übernommen.<br />

In der Zeit der amerikanischen Besatzung,<br />

von 1945 bis 1955, wurde der Fliegerhorst<br />

instand gesetzt. Der Nutzung durch die US-<br />

Luftwaffe folgte ab dem 14. Dezember 1957<br />

die Nutzung durch die deutsche Luftwaffe.<br />

Bis Ende des Jahres 2016 hatten auch die<br />

für die Bergrettungseinsätze bekannten SAR-<br />

Hubschrauber hier ihren Standort. Im Zuge<br />

der Übergabe an das deutsche Heer wurden<br />

die Bell UH 1-D an das Transporthubschrauberregiment<br />

30 in Niederstetten überführt.<br />

Die Flugabwehrraketengruppe 22, seit 1989<br />

am Standort, wurde Mitte 2016 aufgelöst.<br />

Das LTG 61 feierte mit dem „Tag der Bundeswehr“<br />

am 10. Juni 2017 sein 60-jähriges<br />

Bestehen und wurde zum 31. Dezember 2017<br />

außer Dienst gestellt.<br />

Städtebauliche Struktur<br />

Der Fliegerhorst in Penzing dokumentiert exemplarisch<br />

die städtebauliche Struktur eines<br />

NS-Luftwaffenstandorts. In einer parkähnlichen<br />

Grünfläche erstreckt sich weiträumig<br />

der Fliegerhorst. Die Gebäude, ein- bis zweigeschossige,<br />

massive Bauten mit Sattel- und<br />

Walmdächern, stammen noch weitgehend<br />

aus der Erbauungszeit.<br />

Auf dem Areal des Fliegerhorsts stehen<br />

Stabs-, Mannschafts-, Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude,<br />

ein Tower, vier Flugzeughangars,<br />

ein Feuerwehrgebäude, Lager- und<br />

Werkstattgebäude, ein Garagenkomplex, ein<br />

Offizierskasino und eine Sporthalle.<br />

Die städtebauliche Struktur des Fliegerhorstes<br />

imitiert das Erscheinungsbild eines Dorfes.<br />

Diese Struktur sollte der feindlichen Luftaufklärung<br />

die Identifizierung erschweren.<br />

Zugleich sollte so das Ideal des sogenannten<br />

„landschaftsgebundenen Bauens“ umgesetzt<br />

werden. Der Fliegerhorst sollte sich in den<br />

Naturraum eingliedern und sich an der Architektur<br />

der Alpenregion orientieren.<br />

Die Kasernengebäude wurden locker gruppiert,<br />

manche Bauten bilden Höfe, andere<br />

sind von Grünflächen umgeben.<br />

Diese Anordnung knüpfte zudem an den<br />

Siedlungsbau der Zwanziger- und Dreißigerjahre<br />

des 20. Jahrhunderts an.<br />

Aus der Luft sollten die Alliierten den Fliegerhorst<br />

nicht von gewöhnlichen Dorfstrukturen<br />

unterscheiden können.<br />

Architektur & Gestaltung<br />

Die Luftwaffe wurde im Dritten Reich als<br />

Eliteneinheit und technische Avantgarde des<br />

Militärs verstanden. Ihr Status als Elite sollte<br />

sich auch in der aufwändigen Architektur widerspiegeln.<br />

Die Baukosten für Gebäude der<br />

Luftwaffe waren deshalb deutlich höher als<br />

für Heeresbauten. Die aufwändige Gestaltung<br />

des Fliegerhorsts zeigt sich in den strengen<br />

Formen des alpenländischen Heimatstils, der<br />

sich in die Landschaft und die regionale Bautradition<br />

einfügen sollte. Entsprechend bringt<br />

der Fliegerhorst in Penzing auch ästhetisch<br />

die Sonderstellung der Luftwaffe zum Ausdruck<br />

und dokumentiert damit eine wichtige<br />

Facette nationalsozialistischen Bauens. Bezeichnend<br />

für das Bauen in der NS-Zeit ist dabei<br />

das Nebeneinander von Bauten in Formen<br />

des Heimatstils und von Funktiongebäuden,<br />

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