Kurier_1-18

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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 - Landsberg am Lech - Feldberichte von Karl Kathan (4) Fritz Kathan (links) hat die Feldberichte und Bilder seines Vaters Karl (rechts), der den ersten Weltkrieg von Beginn an bis zum bitteren Ende durchlebt und überlebt hat, der TradGem FKG 1 zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. - Geschichtsunterricht zum Nachdenken! - 16
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 - Landsberg am Lech - März 1915, Bois Brule´ Gestern Abend hatten wir auch schon ein Gewitter mit empfindlichem Platzregen. Wie schön ist jetzt der Waldweg zur Gefechtsstelle oder die Strasse nach Varneville, wie verlockend die ganze Umgehung zu Berg - und Rad- Touren oder stillem Waldbummel! Aber die Zeit ist zu kurz; Die Dienstpausen werden gewissenhaft ausgefüllt durch Schlafen, Turnen, Baden und Arbeiten, wie z.B. Mistfahren, Ausholzen, Weinberglesen und dergleichen. Zu gröberen Arbeiten wie Straßenbau, Hüttenbau oder Wiederaufbau der Ortschaft werden wir nicht hergenommen. Da stehen wir „zu hoch“ über allen anderen Truppenteilen. Gilt es dagegen irgendwo elektrische Einrichtungen oder mechanische zu machen, so wird nach den Fernsprechern gerufen. Wann kommt die Fortsetzung oder das Ende dieses Riesendramas? Bis jetzt unabsehbar! Anderen Berichten nach müsste es noch Jahre dauern. Von Robert seit 6. Februar keine Nachricht mehr. Ich habe wiederholt geschrieben. Heil und Sieg! Herzlichen Frühjahrsgruß! 25. März. Von der Front nichts Neues. „Bienchen“ längst wieder los! Wetter gemein. 27. März. Die allerbesten 0sterfeiertage! Durch das Kriegsgeschick unsere Erwartung auf Heimkehr getäuscht. Drum kommen nur schriftliche Wünsche. Ich habe am Palmsonntag Dienst in Woinville, am Charfreitag frei, am Ostertage bin ich auf der Gefechtsstelle, am Ostermontag frei. Weihnachten hatte ich am ersten Feiertage frei. Vielleicht trifft wieder Leitungsbau. St. Benoit, 30. März. In aller Eile die Mitteilung, dass ich seit zwei Tagen mit 12 Leidensgenossen hier bin beim „Schleifen“ d.h. Aspirantenexerzieren. Wir haben dabei angestrengten Dienst über Alles. Reiten bereitet mir große Freude, da ich bereits weiter fortgeschritten bin. Voraussichtlich bin ich nach zehn Tagen wieder in Woinville! 17
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