14.12.2012 Aufrufe

Regierungsprogramm 2003 - Ravensburg, Claudia (MdL)

Regierungsprogramm 2003 - Ravensburg, Claudia (MdL)

Regierungsprogramm 2003 - Ravensburg, Claudia (MdL)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2. Förderung der regionalen Zusammenarbeit<br />

91<br />

Das Ballungsraumgesetz bleibt die Leitlinie unseres Handelns in der Rhein-Main-Region. Wir<br />

erwarten die Bestätigung aller wesentlichen Elemente des Gesetzes durch den Staatsgerichtshof.<br />

In diesem Fall wird das Kabinett den offensichtlichen Handlungsbedarf bei den<br />

kulturellen Einrichtungen und den überregionalen Freizeiteinrichtungen unverzüglich bewerten<br />

und entsprechende Vorgaben machen und bei erfolglosem Verstreichen der Frist nach<br />

den Regeln des Gesetzes durchsetzen. Damit wird bewusst auch ein wichtiger Schritt eines<br />

aufgabenbezogenen regionalen finanziellen Lastenausgleichs vollzogen. Nur im Rahmen<br />

dieses Gesetzes können kommunale Eigenständigkeit und regionale Verantwortung so miteinander<br />

verbunden werden, dass der internationale Vorteil der so stark polyzentrischen<br />

Struktur des Rhein-Main-Gebietes erhalten bleibt.<br />

Im Falle der Bestätigung des Ballungsraumgesetzes durch den Staatsgerichtshof werden wir<br />

die Ausweitung der verbindlichen Elemente des Gesetzes auch auf die Stadt und den Landkreis<br />

Kassel gemeinsam mit den Betroffenen prüfen. Wir sind auch in Zukunft bereit, uns an<br />

ausgewählten wichtigen Projekten der regionalen Zusammenarbeit wie z. B. dem Regionalpark<br />

Rhein-Main oder dem Regionalmanagement Nordhessen zu beteiligen.<br />

Wir lehnen eine von oben diktierte Gebietsreform auch in der kommenden Legislaturperiode<br />

ab. Dabei verkennen wir nicht, dass angesichts der neuen Herausforderungen an die öffentliche<br />

Verwaltung – etwa im Bereich der elektronischen Verwaltung –, aber auch angesichts<br />

Synergieeffekte erzwingender Finanznöte neue Formen der Zusammenarbeit in vielen Fällen<br />

wünschenswert sind. Wir halten trotz dieser neuen Zwänge dezentrale, überschaubare und<br />

mit erheblicher ehrenamtlicher kommunalpolitischer Mitwirkung ausgestatte Gemeinden und<br />

Kreise für die den Wünschen und Bedürfnissen der Bürger angemessenste Organisationsform.<br />

Wenn Kommunen von sich aus den Wunsch äußern, sich insgesamt zu einer Einheit<br />

zusammenzuschließen, wird das Land dies wohlwollend prüfen.<br />

Für viele kleinere Gemeinden in Hessen werden die neuen Herausforderungen nur durch<br />

Zusammenführung von beträchtlichen Teilen der bisherigen Gemeindeverwaltungen in gemeinsame<br />

Dienstleistungszentren zu bewältigen sein. Das Innenministerium wird in Zusammenarbeit<br />

mit den kommunalen Spitzenverbänden Rahmenvereinbarungen für solche Zusammenarbeiten<br />

vorlegen und das kommunale Organisations- und Haushaltsrecht diesen<br />

Optionen zugänglich machen. Die ersten 20 Verbünde in Hessen sollen einen jeweils auf<br />

drei Jahre befristeten Umstellungszuschuss erhalten.<br />

Wir begrüßen die unterschiedlichen Ansätze zur verstärkten regionalen Zusammenarbeit im<br />

Regionalmanagement Nordhessen, in der Initiative Mitte Hessen und in der Region Starkenburg.<br />

Diese sollten grundsätzlich auf alle Fragen der Verwaltungszusammenarbeit ausgedehnt<br />

werden. Die Finanzierung muss eine Angelegenheit der kommunalen Selbstverwaltung<br />

bleiben. Lediglich in einer kurzen Einführungsphase ist eine Finanzierungshilfe möglich.<br />

Die finanzielle Förderung regionaler Zusammenarbeit soll aus einem auf drei Jahre begrenzten<br />

Sondertitel des kommunalen Finanzausgleichs erfolgen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!