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Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

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Qualitätssicherung/Messtechnik<br />

Steuerungskomponenten für 48-V-Mild-Hybridantrieb vollständig inline testen<br />

Leistungselektronik mit hohen Strömen<br />

zuverlässig prüfen<br />

Bild 1: Die neue, kompakt-hybride Antriebsvariante setzt sowohl beim Preis/Leistungs-Verhältnis als auch<br />

bei der Schadstoffeinsparung Maßstäbe (Quelle: Engmatec)<br />

AutorInnen:<br />

Dipl.-Des. Sabine Vormbaum<br />

Marketing Manager bei<br />

Engmatec<br />

Dipl.-Chem. Andreas Zeiff<br />

Redaktionsbüro Stutensee<br />

Engmatec GmbH<br />

www.engmatec.de<br />

Als Alternative zu umweltbelastenden<br />

Verbrennungsmotoren werden<br />

heute gerne Hybridfahrzeuge angeführt.<br />

Sie bilden einen Kompromiss<br />

zwischen umweltfreundlichen, aber<br />

in der Reichweite beschränkten rein<br />

akkubetriebenen Elektro-Autos und<br />

den herkömmlichen Verbrennungsmotoren.<br />

Jedoch sind bestehende<br />

Hybridkonzepte vergleichsweise<br />

aufwändig konstruiert und damit<br />

teuer. Einen neuen Weg geht das<br />

48-V-Mild-Hybridsystem, bei dem<br />

der Anlasser durch einen leistungsfähigeren<br />

E-Motor ersetzt wird. Das<br />

vergleichsweise preiswerte Konzept<br />

lässt sich einfach in bestehende<br />

Antriebskonzepte integrieren,<br />

muss aber in branchenüblichen<br />

Millionenstückzahlen sicher geprüft<br />

werden. Eine durchdachte Prüftechnik<br />

sichert dabei eine hundertprozentige<br />

Qualitätskontrolle der eingesetzten<br />

Leis tungselektronik trotz<br />

Strömen von bis über 350 A.<br />

Neue Fahrzeugkonzepte und<br />

zugehörige Komponenten ziehen<br />

eine ganze Reihe von peripheren<br />

Neuerungen mit sich. Viele Komponenten<br />

im Fahrzeug müssen schon<br />

beim Zulieferer auf Qualität und<br />

Sicherheit geprüft werden. Um die<br />

neuen Module für die Steuerungsund<br />

Leistungselektronik des Mild-<br />

Hybridsystems zuverlässig testen zu<br />

können, entwickelte der Test- und<br />

Prüfexperte Engmatec eine ausgeklügelte<br />

Testeinheit. Bei der Entwicklung<br />

der Prüfvorrichtung waren kreative<br />

Lösungen gefragt, da sowohl<br />

elektronisch wie auch mechanisch<br />

in vielen Bereichen Test-Neuland<br />

zu betreten war.<br />

Prinzip Mild-Hybrid-Antrieb<br />

In der Theorie hören sich alle<br />

Konzepte zum Elektroauto sehr<br />

schlüssig an. Sie sparen CO 2 und<br />

Schadstoffe ein, laufen leise und –<br />

sind sehr teuer. Gerade die Kosten<br />

sind aber der Hauptfaktor, ob eine<br />

Technik sich schnell und massenhaft<br />

durchsetzen kann. Der Kosten-<br />

Nutzen-Effekt war auch für führende<br />

Kfz-Zulieferer und Hersteller der<br />

Anlass, eine preiswerte Übergangslösung<br />

zu entwickeln. Heraus kam<br />

eine kompakte hybride Antriebsvariante<br />

(Bild 1), die sowohl beim<br />

Preis-/Leistungsverhältnis als auch<br />

bei der Schadstoffeinsparung Maßstäbe<br />

setzt.<br />

Statt komplizierter mechanischelektronischer<br />

Einbindung elektrischer<br />

Antriebskomponenten in<br />

den Antriebsstrang setzen Automobilhersteller<br />

auf Bewährtes: Lediglich<br />

der herkömmliche Anlasser<br />

wird durch einen kompakten, aber<br />

leistungsstarken E-Motor ersetzt.<br />

Dieser gibt im Betrieb bis zu 6 kW<br />

und bis zu 60 Nm als Unterstützung<br />

über eine Zahnriemenuntersetzung<br />

an die Schwungscheibe<br />

des Verbrennungsmotors ab. Das<br />

entlastet den Verbrennungsmotor<br />

beim Anfahren und Beschleunigen<br />

und reduziert so den in dieser<br />

Phase besonders hohen Kraftstoffverbrauch<br />

bzw. Schadstoffausstoß.<br />

Den Verbrennungsmotor kann der<br />

Startergenerator in nur 0,2 s anwerfen,<br />

so sind kurze Motorstops beim<br />

Halten möglich.<br />

Seine Energie bezieht der Motor<br />

aus einem zusätzlichen 48-V-Akku.<br />

Dieser wird im Generatorbetrieb<br />

vom Elektromotor aufgeladen. Beim<br />

Bremsen, im sogenannten Rekuperationsmodus,<br />

können dabei kurzzeitig<br />

bis zu 15 kW Bremsleistung<br />

in den Akku eingespeist werden.<br />

Beim Anfahren steht diese Energie<br />

dann wieder zum Beschleunigen<br />

zur Verfügung. Mit dieser Lösung<br />

lassen sich je nach Fahrstil leicht<br />

bis zu zweistelligen Prozentzahlen<br />

Bild 2: Hohe Querschnitte für hohe Ströme (Quelle: shutterstock)<br />

22 1/<strong>2018</strong>

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