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akzent Magazin März '18 GB

akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN

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16<br />

SEE-LEUTE<br />

IRMI WETTE<br />

MACHT KINDER STARK<br />

D – Konstanz | Irmi Wettes Konstanzer<br />

Puppenbühne feiert mit „Pfoten weg!“,<br />

dem Figurentheaterprojekt zur Prävention<br />

von sexualisierter Gewalt, ihr 15-jähriges Jubiläum<br />

unter anderem mit Aktionstagen in<br />

Aulendorf und in Konstanz. Mit ihrem Stück<br />

hat die Pädagogin bundesweit bereits mehr<br />

als 56 000 Kinder sowie deren Eltern und<br />

Lehrer erreicht. Eine Bilanz, die sich sehen<br />

lassen kann.<br />

Bevor Irmi Wette 1998 die Konstanzer Puppenbühne<br />

gründete, war sie als Pädagogin<br />

im Sonderbereich tätig und dort, wie sie<br />

sagt, immer wieder auf die Problematik der<br />

sexualisierten Gewalt gestoßen. Als sie dann<br />

noch ihre über Jahre vom eigenen Vater missbrauchte<br />

Jugendfreundin durch deren Suizid<br />

verlor, habe sie beschlossen, „diesen Schmerz<br />

dadurch zu transformieren, indem ich so viel<br />

wie möglich für Kinder bewirke“.<br />

Neben dem natur- und umweltpädagogischen<br />

Kinderprogramm „Der Staunbaum“ mit Sandra<br />

Gräfin Bernadotte als Schirmherrin und<br />

dem neuen Projekt zum Thema Gesundheitsförderung<br />

„Kasper und die Gesundheitsfee“<br />

ist Irmi Wette vor allem mit „Pfoten weg!“<br />

deutschlandweit unterwegs. Seit der Konzipierung<br />

vor 15 Jahren – mit dabei: die Konstanzer<br />

Polizeidirektion – hat sie das Theaterstück<br />

mithilfe von Psychologen und Pädagogen weiterentwickelt.<br />

Seit 2014 ist der Weiße Ring<br />

e.V. bundesweit Kooperationspartner. „Durch<br />

den starken Partner, die Unterstützung von<br />

Sponsoren, durch Spenden und Fördergelder<br />

können wir Aktionstage kostenfrei anbieten“,<br />

Pfoten weg!<br />

Bei Katzens steht Besuch ins Haus, eine<br />

angenehme Abwechslung, sollte man<br />

meinen. Doch Onkel Burschi und Tante<br />

Herzi gehören zu denjenigen Zeitgenossen,<br />

denen man besser aus dem Weg gehen<br />

sollte. Die Katzenkinder Salome, Tom<br />

und Lotte jedenfalls fühlen sich gar nicht<br />

wohl bei dem Gedanken, wieder einmal<br />

krakenartige Umarmungen und feuchte<br />

Schlabberküsse aushalten zu müssen.<br />

Durch die Ratschläge ihrer Freunde Igel,<br />

Hase und Wildschwein – und nicht zuletzt<br />

mithilfe der wunderbaren Katzenfee – lernen<br />

sie jedoch, stark zu werden und sich<br />

zu wehren.<br />

sagt Irmi Wette. Das vereinfache vieles, denn<br />

die Veranstaltungen sollen für alle zugänglich<br />

sein. Und, ganz wichtig: So können kostenfreie<br />

Nachbereitungsbroschüren für Eltern<br />

und Pädagogen zur Verfügung gestellt werden.<br />

Damit auch die Erwachsenen lernen, wie<br />

sie in dieser Hinsicht Kinder stärken können.<br />

Am 4. <strong>März</strong> kommt Irmi Wette mit einem<br />

Aktionstag ab 15 Uhr in die Aulendorfer<br />

Stadthalle, am 18. <strong>März</strong> ab 15 Uhr in die<br />

Dingelsdorfer Thingolthalle. Nach der Aufführung<br />

von „Pfoten weg!“ können die Kinder<br />

an Basteltischen die Hauptfiguren des Stücks<br />

selbst basteln oder sich am Schminktisch<br />

in ein Kätzchen verwandeln lassen. Die Gesamtschirmherrschaft<br />

für das Projekt hat seit<br />

diesem Jahr der Jurist und Schauspieler Ingo<br />

Lenßen übernommen. Die Schirmherrschaft<br />

für den Aktionstag in Konstanz-Dingelsdorf<br />

liegt bei Ortsvorsteher Heiner Fuchs.<br />

In all den Jahren habe sie in viele Abgründe<br />

geblickt, sagt Irmi Wette, denn zahlreiche<br />

Menschen mit Missbrauchserfahrung wenden<br />

sich direkt an sie. Da sei es sehr wichtig, mit<br />

diversen Anlaufstellen vernetzt zu sein, auf die<br />

man verweisen könne. Seit Jahren lässt sich<br />

Irmi Wette von einer Trauma-Therapeutin begleiten,<br />

„ein wertvoller, wichtiger Austausch“.<br />

Trotz der oftmals belastenden Erfahrungen ist<br />

die Pädagogin sicher, mit der Puppenbühne<br />

ihren Traumberuf gefunden zu haben. „Ich<br />

mache alles selbst“, sagt sie, „die Bühnenbilder,<br />

die Figuren. Und ich bekomme überall,<br />

wo ich auftrete, viel administrative Unterstützung.“<br />

Als nächstes hat sie ein Großprojekt im Auge:<br />

Hänsel und Gretel. Engelbert Humperdinck,<br />

der die Oper geschrieben hat, ist Irmi Wettes<br />

Urgroßonkel, von ihrer Uroma Adelheid Wette<br />

stammt das Libretto. Mal sehen, was sich die<br />

Urenkelin einfallen lässt.<br />

www.konstanzer-puppenbuehne.de<br />

Spenden können eingezahlt werden beim<br />

Spendenkonto des Weißen Rings unter<br />

IBAN DE26 5507 0040 0034 3434 00,<br />

BIC DEUTDE5MXXX. Verwendungszweck:<br />

„Prävention von sexualisierter Gewalt“<br />

www.weisser-ring.de/praevention/<br />

projekte/pfoten-weg

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