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E_1927_Zeitung_Nr.103

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N» - <strong>1927</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

AUTOTECM-ilWS CtBC<br />

Der S. E. V.-Dynamomotor.<br />

Der Dynamomotor hat den Vorteil, in sich<br />

zwei verschiedene Maschinen, die Dynamo<br />

und den elektrischen Aniassmotor zu vereinigen,<br />

wodurch eines dieser iür einen modernen<br />

Motorwagen unentbehrlichen Zubehörs<br />

erspart wird. Wenn man dabei seine<br />

Lichtmaschine auch noch zur Erzeugung des<br />

elektrischen Zündstromes als Lichtzündmaschine<br />

verwendet, so dient der Dynamoniotor<br />

sogar drei ganz verschiedenen Zwecken.<br />

So vorteilhaft es nun erscheint, diese Üniversalmaschine<br />

an allen Motorwagen anzuwenden,<br />

so muss man sich anderseits wundern,<br />

dass man sie verhältnismässig selten<br />

an unseren heutigen Automobilen anzutreffen<br />

pflegt. Der Grund hierfür liegt darin, dass<br />

ein Anlassmotor, soll er einen verhältnismäs-<br />

Dynamomotor besser einführen können, weil<br />

zum Ingangsetzen dieser Motoren kein ailzugrosser<br />

Anlasser notwendig ist. Hierbei ist<br />

stets vorausgesetzt, dass der Dynamomotor<br />

vom Motor so angetrieben wird, dass seine<br />

Umdrehungszahl sowohl als Lichtmaschine<br />

als auch als Anlassmotor immer die gleiche,<br />

d. h. von der Tourenzahl des Automobilmotors<br />

abhängig ist. Da letzterer aber beim<br />

Anlassen stillsteht, während der elektrische<br />

Anlassmotor dabei gerade möglichst schnell<br />

laufen soll, so ergab sich auch hierbei eine<br />

Schwierigkeit, die der Verbreitung des Dynamomotors<br />

weiter hinderlich im Wege stand.<br />

Es ist nun freilich nicht schwer, diesem<br />

Uebelstande dadurch abzuhelfen, dass man,<br />

wie es bei den normalen Anlassmotoren der<br />

Fall ist, auch den Antrieb des Dynamomo-.<br />

tors entsprechend über- bezw. untersetzt.<br />

Das ist aber für die Dynamo nicht nötig, die<br />

am meisten mit der Tourenzahl des Automobilmotors<br />

läuft. Also ist man gezwungen,<br />

zum Antrieb des Dynamomotors, wenn er<br />

unter idealen Verhältnissen arbeiten soll, zwei<br />

verschiedene Uebersetzungen oder eine Art<br />

Bohejnatische Darstellung der Arbeitsweise des S.E. V.Dynamomotors, bezw. dessen Kupplung mit dem<br />

Autoinobiünotor. a, b, o = Federn zum Festhalten der Kupplung. D = Kurbelwelle, E = von der<br />

Kurbelwelle angetriebener Teil des Planetengetriebes. K-E = Dynamokupplung. N = Gehäuse des<br />

Planetengetriebea mit Innenverzahnung.<br />

sig starken Automobilmotor, und dazu noch<br />

bei kaltem Wetter, anstandslos auf den ersten<br />

Druck auf den Schalter anwerfen, sehr<br />

kräftig und daher auch ziemlich gross sein<br />

muss, während das von der Lichtmaschine<br />

nicht verlangt wird. So weisen die meisten,<br />

zumal mit sehr starken Motoren ausgerüsteten<br />

Automobile eine eigene Lichtmaschine<br />

und einen gesonderten Anlassmotor auf. Nur<br />

bei den kleineren Motorwagen hat sich der<br />

Wechselgetriebe zu verwenden. Da dessen<br />

Schaltung aber nicht dem Automobilisten autgebürdet<br />

werden kann, weil er sonst ohne<br />

weiteres auf den Dynamomotor verzichten<br />

würde, so ist man genötigt, dazu eine automatische<br />

Schaltung oder ein sich selbsttätig<br />

schaltendes Wechselgetriebe zu verwenden.<br />

Hier hat sich nun das Wechselgetriebe der<br />

bekannten französischen Elektrizitätsfirma<br />

S. E. V. sehr gut bewährt, das man u. a. in<br />

den Marken Panhard u. Levassor, Renault<br />

und Voisin antrifft.<br />

Dieses Getriebe ist nichts anderes als<br />

ein Planetengetriebe, das die Umdrehungszahl<br />

des Anlassmotors gegenüber der des<br />

Automobilmotors ungefähr im Verhältnis von<br />

8 zu 1 untersetzt. Die Schaltung des Getriebes<br />

geschieht, wie beim normalen Anlassmotor,<br />

ganz selbsttätig durch Zentrifugalkraft,<br />

unterstützt durch gewundenen Schraubengang.<br />

Unsere beiden Skizzen stellen das S. E. V.-<br />

Getriebe schematisch dar, und zwar, wie es<br />

im Begriffe ist, die Untersetzung zum Anlassen<br />

herzustellen, und wie es die Lichtmaschine<br />

mit der Kurbelwelle des Automobilmotors<br />

direkt verbindet. Auf unseren beiden<br />

Zeichnungen befindet sich der Anlasser links<br />

und die Kurbelwelle des Automobilmotors<br />

rechts. Die Welle des Anlassmotors trägt<br />

das Planetengetriebe und schaltet es ein, sobald<br />

sie sich dreht. Dabei treibt das kleine<br />

ihr Ende bildendes Zahnrad durch die Zahnräder<br />

des Planetengetriebes hindurch den<br />

Automobilmotor mit einer Uebersetzung von<br />

etwa 8 zu 1 an, da letzterer dadurch mit dem<br />

Gehäuse des Planetengetriebes verbunder,<br />

wird. Sobald der Automobilmotor aber eine<br />

gewisse Umdrehungszahl erreicht hat, löst<br />

sich die Verbindung zwischen dem Antrieb<br />

des Planetengetriebs und dem Anlasser derart,<br />

dass nunmehr die Welle des Automobilmotors<br />

mit der des Anlassers direkt gekuppelt<br />

wird, was durch die Klauenkupplung<br />

K—P geschieht. Darauf arbeitet der Aniassmotor<br />

als Lichtmaschine mit der Tourenzahl<br />

des Automobilmotors.<br />

to.<br />

Durch Thermostat regulierte Hauptluftzuführung.<br />

Die Anwendung des Thermostaten<br />

in der Kühlwasserleitung zur Regulierung der<br />

Wasserwärme und damit der Betriebstemperatur<br />

des Motors stellt eine wesentliche<br />

Verbesserung im Automobilbetrieb dar. Das<br />

System erhöht die Motorleistung, indem es<br />

letztere auf einer möglichst konstanten<br />

Grosse erhält, und spart Brennstoff aus deir.<br />

gleichen Grunde. Es verbreitet sich deshalb<br />

auch immer mehr und mehr und dürfte in<br />

absehbarer Zeit an jedem Autotnobümotor<br />

anzutreffen sein, während es heute meist nur<br />

bei teuren Wagen angewendet wird, obschon<br />

ein Thermostat ohne weiteres und mit wenig<br />

Kosten in jede Wasserleitung eingebaut werden<br />

kann. Dass der Thermostat gerade im<br />

Winter besonders wertvoll ist, haben wir<br />

kürzlich in unserem Artikel «Das Auto int<br />

Winter» bereits erwähnt.<br />

Nun hat man in England den Thermostaten<br />

auch schon im Vergaser angewandt, und zwar<br />

zur Regulierung der Hauptluftzufuhr an diesem.<br />

Der Thermostat dient hier dazu, die<br />

dem Vergaser zugeführte Luft stets auf der<br />

für den Betrieb des Motors günstigsten Temperatur<br />

zu erhalten. Zu diesem Zwecke wird<br />

auf die Hauptluftöffnung des Vergasers eine<br />

Duroh Thermostat regulierte Hauptluftzuführung.<br />

a) Leitung zum Vergaser, b) Warmluftleitung, o)<br />

Friscbiuftleitung.<br />

kurze Rohrleitung aufgesetzt, in deren Innern<br />

sich der Thermostat befindet. Diese Rohrleitung<br />

hat drei Oeffnungen. Die Oeffnung a<br />

führt direkt zum Vergaser, bei b wird warme<br />

Luft von der Auspuffleitung her geleitet,<br />

während durch c frische Luft in den Vergaser<br />

gelangt. Der Thermostat betätigt zwei Klappen,<br />

wovon die eine den Zutritt der warmen<br />

und die andere den der frischen Luft reguliert.<br />

Der Thermostat wird auf eine bestimmte<br />

mittlere Lufttemperatur eingestellt,<br />

unter welcher der Motor eben am günstigsten<br />

und bezüglich des Brennstoffverbrauches am<br />

sparsamsten arbeitet. Es ist nicht schwer,<br />

diese Temperatur durch Versuche genau festzustellen.<br />

Bekanntlich darf die zum Vergaser geführte<br />

Luft nicht allzu warm sein, doch ist diese<br />

Gefahr im Automobilbetrieb bei einer Auspuff<br />

vorwärmung recht unbedeutend. Jedenfalls<br />

beseitigt sie aber der Thermostat vollkommen,<br />

indem er, wenn die Temperatur zu<br />

hoch werden sollte, die Klappe der warmen<br />

Luft schliesst, um die der kalten Luft ganz<br />

zu öffnen. Diese Regulierung ist zweifellos<br />

eine weitere bemerkenswerte Verbesserung<br />

im Automobilbetrieb und, wie der Thermostat<br />

in der Kühlwasserleitung, gerade im<br />

Winter recht schätzenswert. Sie ist aber<br />

auch in der warmen Jahreszeit von Nutzen,<br />

wo es genug kalte Tage gibt, an denen sie<br />

die gleichen guten Dienste leisten kann. to.<br />

CARROSSERIE<br />

OFF<br />

S.<br />

A.<br />

Der Industrie Traklor<br />

liefert alle Arten von Belriebskraft<br />

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aber leichi auf verschiedenste Art ausgerüstet werden, so dass sie sien überall<br />

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zum Antrieb von getrennt-oder zusammenarbeitenden Maschinen-Aggtegaten<br />

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des Traktors , International" iür alle Arbeiten, welche eine bt wegliche und<br />

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-Unteihalt ein Wort mitzureden haben, so verlangen Sie unverzüglich eine<br />

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