E_1928_Zeitung_Nr.046
E_1928_Zeitung_Nr.046
E_1928_Zeitung_Nr.046
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
schon«<br />
für die verkehrstechnischen Tendenzen der<br />
Neuzeit. — Anerkennung für solchen Weitblick.<br />
*<br />
Die schweizerische Postverwaltung, deren<br />
automobilistische Betriebe als mustergültig<br />
gelten, beschloss die vier ersten Monate des<br />
laufenden Jahres mit einem Einnahmenüberschuss<br />
von 2,252,960 Franken.<br />
Letzte Woche wurde in Zürich von unbekannten<br />
Individuen eine Strolchenfahrt mit<br />
einem Dienstautomobil der städtischen<br />
Werke unternommen. Das Fehlen des Wagens<br />
wurde erst bemerkt, als die Polizei die<br />
Auffindung eines stark beschädigten Wagens<br />
auf einer aargauischen Strasse meldete. —<br />
Wann gedenkt Zürich, wie die Stadt Genf,<br />
einen Strafparagraphen für die nachgerade<br />
zum Aufsehen gemahnenden Fälle zu schaffen<br />
?<br />
*<br />
Ein französischer Konstrukteur, Ingenieur<br />
Remy, hat ein Schnellschiff erstellt, mit dem<br />
er in 80 Stunden von Cherbourg nach New-<br />
York zu fahren hofft. Das Boot, das auf<br />
Schwimmern ruht, ist mit einem deutschen<br />
Motor ausgerüstet.<br />
In Amerika gibt es nicht wenige Bettler<br />
und Leierkasitenmänner, die 'ihrem Tagewerk<br />
in einem Automobil nachgehen und dabei<br />
gute Geschäfte machen. — Braucht es<br />
noch einen schlagenderen Beweis, dass das<br />
Auto kein Luxusfahrzeug mehr ist? xi.<br />
endgültigen Meldungen auf eine mittlere Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 334,023 km in der<br />
Stunde. v.<br />
Heinrich von Opel f Nach Braunbeck verliert<br />
Deutschland in Heinrich von Opel, der dieser Tage<br />
in Oberringelheim verschied, wieder einen der markantesten<br />
Köpfe im deutschen Automobilwesen.<br />
Die Leitung des grossen Rüsselheimerswerkes geht<br />
nun ausschliesslich auf Dr. ing. Fritz von Opel<br />
über. Der Verstorbene, dem die Vertriebstätigkeit<br />
unterstand, hatte sich auch als Sportsmann, im besonderen<br />
bei Automobil-Bergrennen, einen Namen<br />
gemacht. V.<br />
Grosser Preis von Indianapolis. Für das am<br />
30. Mai stattfindende, über 500 Meilen führende<br />
Rennen von Indianapolis, sind 36 Wagen eingeschrieben,<br />
worunter wiederum der junge Student<br />
Georg Souders (letzt jähriger Sieger), Peter de<br />
Paolo, Leon Duray und M. Butten. Europa ist an<br />
diesem grössten Rennen Amerikas mit zwei französischen<br />
Wagen, einem Cozette Special von Prinz<br />
Chica und einem Bugattiwagen des Amerikaners<br />
Cantlon, vertreten. V.<br />
Die glänzendste Kombination<br />
alles Outen und Schönen<br />
der Automobilbaukunst<br />
L'ARISTOCRATE AMERICAINE<br />
offene und geschlossene 6-Cylinder-<br />
Automobile schon für<br />
mit Rabatt bei direktem Netto-Kassa-Kauf ohne Tauschgeschäft<br />
WERNER RISCH, ZÜRICH<br />
PACKARD-SPEZIALGESCHÄFT<br />
A S K W H O O W N S ONE<br />
Verunglückt ist der bekannte italienische Rennfahrer<br />
Brilli Peri anlässlich des Trainings für den<br />
Circuito del Mugello. Sein Wagen sauste in voller<br />
Fahrt gegen das Strassenbord, überrannte einen<br />
Zaun und landete, mit den Rädern nach oben, iu<br />
einer Wiese. Während der Mechaniker beim Sturze<br />
heraus geschleudert wurde, kam Brilli Peri unter<br />
den Wagen zu liegen. Wunderbarerweise kamen<br />
beide ohne erwähnenswerte Verletzungen davon.<br />
.V.<br />
Der Grosse Rat Graubündens<br />
behandelte in seiner letzten Sitzung verschiedene<br />
Fragen des Autowesens und des<br />
Benzinzolles. Aus den Beratungen geht mit<br />
aller Deutlichkeit hervor, dass der Kanton<br />
Graubünden gewillt ist, sein Strassennetz<br />
nach Möglichkeit auszubauen und es den<br />
modernen Anforderungen des Automobilwesens<br />
anzupassen. Entgegen der in letzter<br />
Zeit erschienenen Presseartikel nimmt der<br />
Grosse Rat, wie auch der bündnerische Regierungsrat<br />
gegenüber dem Automobil eine<br />
loyale Haltung ein. Die Führer des bündnerischen<br />
Volkes wissen genau den Wert und<br />
die Bedeutung des modernen Automobilverkehrs<br />
einzuschätzen. Eine nicht schikanöse<br />
Automobilkontrolle, die sich auf den Tag beschränkt,<br />
wird sicher ihre guten Früchte zeitigen.<br />
Mit Dr. Meuli gehen wir darin einig,<br />
dass sämtliche Strassen für den Automobilverkehr<br />
geöffnet werden sollten. Ob zur<br />
Aufsicht des ganzen Strassenwesens ein be-<<br />
sonderer Strasseningenieur nötig ist, möchten<br />
wir aus der Ferne nicht entscheiden. Ausserordentlich<br />
begrüssenswert ist die vorgesehene<br />
Einführung einer einheitlichen Signalisierung<br />
der Kantonsstrassen. Die Spende<br />
der bündnerischen Hotellerie im Betrage von<br />
3500 Franken zeigt, wie stark die bündnerische<br />
Fremdenindustrie bereits auf ihre<br />
Automobilgäste angewiesen ist. In den Ausführungen<br />
des Baudirektors Huonder war besonders<br />
der Vermerk interessant, dass<br />
manche Gemeinden mehr Autogeld erhielten,<br />
als sie ausgeben und dass deshalb die Gemeinden<br />
für den Unterhalt der Strassen irt<br />
der Zeit vom 1. Juli 1927 bis 1. Juli <strong>1928</strong> selbst<br />
aufzukommen hätten.<br />
Die Frage des Benzinzolles führte ebenfalls<br />
zu einer längeren Diskussion, aus der hervorging,<br />
dass der Kanton Graubünden mit dem<br />
ihm zugeteilten Anteil nicht einverstanden<br />
sein kann. Immerhin seien die neueren Vorschläge,<br />
die in Bern zurzeit geprüft werden,<br />
für den Kanton nicht ganz ungünstig. Nach<br />
einem Votum von Ständerat Brügger soll in<br />
der ganzen Frage ein neuer Antrag aufgetaucht<br />
sein, dahingehend, dass ein Viertel des<br />
den Kantonen zugesprochenen Anteils im umgekehrten<br />
Verhältnis der Bevölkerungsdichtigkeit<br />
verteilt werden soll, während drei<br />
Viertel nach Massgabe der Ausgaben der<br />
Kantone für das Strassenwesen zu verteilen<br />
wären. Der regierungsrätliche Sprecher,<br />
Herr Huonder, gab wohl die offizielle Ansicht<br />
bekannt, dass die halbe Million, welche aus<br />
dem Benzinzoll zum Ausgleich ausgeschieden<br />
werden soll, denjenigen Kantonen zugeteilt<br />
wird, die auf die Einfahrtsgebühren der Autos<br />
verzichten müssen. Dabei ist auch seine Bemerkung<br />
interessant, dass die Automobilsteuern<br />
im Kanton Graubünden nicht zu<br />
klein seien, sondern dass der Kanton diesbezüglich<br />
beinahe an der Spitze marschiere. K,<br />
Bergprüfungsfahrt<br />
Kriens—Eigents!.<br />
Der bekannte internationale Rennfahrer Hans<br />
Stuck hat die Strecke Kriens-Eigental bei Luzern,<br />
auf der am 3. Juni die von der Sektion Luzern des<br />
A. G. S. veranstaltete Automobil-Bergprüfungsfahrt<br />
stattfindet, als eine der interessantesten und rassigsten<br />
Rennstrecken bezeichnet, auf denen er jo<br />
gefahren sei. Hr Stuck wird an der Konkurrenz<br />
selbst teilnehmen; ebenso der erfolgreiche Berner<br />
Rennfahrer Eduard Probst, der kürzlich auf seinem<br />
Bugatti-Wagen die heiss umstrittene Goppa<br />
Messina gegenüber dem italienischen Meisterfahrer<br />
Nuvolari mit grossem Vorsprung gewann.<br />
Für die Bergprüfungsfahrt ist bereits eine erfreuliche<br />
Anzahl Meldungen eingelaufen. Wir weisen<br />
nochmals darauf hin, dass nachträgliche Anmeldungen<br />
(gegen doppelte Einschreibegebühr)<br />
noch bis zum 31. Mai, 12 Uhr, angenommen werden<br />
İm weiteren dürfte es interessieren, zu vernehmen,<br />
dass es dem Gabenkomitee gelungen ist, einen<br />
reich besetzten Gabentempel einzurichten, so dass<br />
den besten Fahrern in den einzelnen Rennen für<br />
ihre Einsätze an sportlicher Erfahrung, Mut und<br />
Geschicklichkeit neben der Ehre des Sieges auch<br />
schöne und wertvolle Preise winken.<br />
BERGPRUEFUNGSFAHRT GRENCHEN-STIE«<br />
RENBERG. Die Organisationsarbeiten für das am<br />
17. Juni von der Ortsgruppe Grenchen, der Sektion<br />
Solothurn, durchgeführte Rennen sind bereits<br />
in vollem Umfange aufgenommen worden. Dia<br />
Bergprüfung führt über die 3,5 km lange, bekannte<br />
Rennstrecke des Stierenberges. Die Höhendifferenz<br />
beträgt 465 Meter. Die Veranstaltung gelangt nach<br />
der bekannten Dreiteilung in Touren-, Sport- und<br />
Rennwagen zur Durchführung. Ein reich bestellter<br />
Gabentisch winkt den Siegern, sind doch für 50 %<br />
derselben wertvolle Preise vorgesehen. Die Strecke<br />
ist am 16. Juni nachmittags zwischen 1 und 5 Uhr<br />
dem Training reserviert. Der Bergprüfungsfahrt,<br />
welche schätzungsweise bis 12 Uhr dauern wird,<br />
soll eine Bergchilbe auf dem Oberberg folgen. V.<br />
Der Simplon offen. Dank dem energischen Eingreifen<br />
der Kantonsregierung und dank der opferfreudigen<br />
Arbeit der Oeffnungsmannschaft, die tatkräftig<br />
durch das Komitee der Privatinitiative unterstützt<br />
wurde, ist es gelungen, den Simplon für<br />
heute dem durchgehenden Verkehr zu öffnen, eine<br />
Nachricht, die allenthalben mit Freude aufgenommen<br />
werden iwird.