E_1929_Zeitung_Nr.095
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Strecke, welche früher 157.50 Lire betrug,<br />
nur noch 92.50 Lire. Der touristische Verkehr<br />
wird durch obige Verfügungen sehr erleichtert.<br />
Verkehrsvorschriften in Frankreich. In<br />
Frankreich hatten bisher die von rechts kommenden<br />
Fahrzeuge überall, ohne besondere<br />
Klassierung der Strasse, das Vorfahrrecht.<br />
Das Journal Ofiiciel veröffentlicht nun unterm<br />
31. Otober ein Dekret, das das Prioritätsrecht<br />
im Vorfahren in erster Linie solchen<br />
Fahrzeugen zugesteht, die auf Nationalstrassen<br />
verkehren. Das bedingt, dass beispielsweise<br />
ein auf einer Departementsstrasse<br />
verkehrendes Automobil beim Kreuzen<br />
mit einer Nationalstrasse dem auf letzterer<br />
Strasse zirkulierenden Fahrzeug inskünftig<br />
den Vortritt gewähren muss. — Eine<br />
weitere Verfügung befasst sich mit der Beleuchtung.<br />
In Zukunft ist jedes Fahrzeug, also<br />
auch Fuhrwerke, Fahrräder usw., welches allein<br />
die Strasse benützt oder auf öffentlichem<br />
Wege stationiert, mit einem roten Rücklicht<br />
zu versehen; ausserdem haben die Autos von<br />
nun an, unabhängig von ihren Standlampen,<br />
eine Beleuchtung aufzuweisen, welche die<br />
Strasse auf 100 Meter beleuchtet und beim<br />
Begegnen mit andern Strassenbenützern das<br />
Blenden vermeidet, ohne die genügende Beleuchtung<br />
allzusehr zu beeinträchtigen.<br />
A. C. S.<br />
Auf Samstag den 2. November hatte die Sektion<br />
Basel des A. C. S. ihre Mitglieder und Freunde zu<br />
einem Clubball ins Hotel Savoy-Univors eingeladen,<br />
A. C, S. SEKTION LIECHTENSTEIN. Austritte der den vielversprechenden Titel trug: Sakura no<br />
aus dem Vorstand. Herr Dr. R. E. S. Blank (von der Hana = Kirschblütentag in Tokio.<br />
SektionsRriindang 1925 bis Anfang <strong>1929</strong> Sekretär, Und wirklich .. schon beim Eintritt wurde man<br />
•ioither Vizepräsident der Sektion) und Herr Bank- überrascht: durch eine japanische Tenrpelpforte —<br />
Kix'ktor Franz Schredt, Präsident der Finsnzkom- mit Laternen und Buddhastatue — wurde ma-n ins<br />
;nission der Sektion, ein seit seiner Wahl in den Innero eines wunderbar ausgeschmückten Saales<br />
Vorstand unermüdlich aktiv tätiges Mitglied desselben,<br />
haben dem Sektionspräsidenten mit aus-und ein Zeltdach ans Schilfrohr spannte sich<br />
geleitet. Die Wände waren mit Schilfrohr bekleidet<br />
über<br />
führlicher schriftlicher Begründung ihre sämtlichen<br />
Aemter im Vorstand und in den Kommissionen der<br />
Moktion zur Verfügung gestellt. c. a-r.<br />
A.C.S. SEKTION ZÜRICH. Als einziger<br />
Schweizerpassagier hat Herr Oberstleutnant Christof<br />
Iselin, Küchborjr, in den letzten August- und<br />
eisten September-Tagen dieses Jahres den gedenkwürdigen<br />
Weltumflug des Luftschiffes «Graf Zeppelin»<br />
mitgemacht. Es war der Sektion Zürich dos<br />
A. C. S. vorbehalten, als erste ihren Mitgliedern<br />
(Im Vortrag des Herrn Oberstleutnant Iselin über<br />
seinen Wcltflug zu bieten, und zwar vorauszusehen,<br />
dass diesem Vortrag von selten der Mitglieder das<br />
grössto Interesse beschieden sein "werde. Die Monatsversammlung<br />
vom 31. Oktober wies denn auch<br />
eine Beteiligung auf, -wie sie in den Analen der<br />
Sektionsgeschichto noch nie zu verzeichnen war.<br />
Schon zum gemeinsamen Nachtessen, wo Herr<br />
Kantonsrat M. Gassmann, Vizepräsident, die Anwesenden<br />
und Herrn Stadtrat Ribi als Vertreter<br />
der etadtzürchorischen Behörden willkommen hiess,<br />
wies eine Beteiligung von 225 Personen auf und<br />
zum Lichtbildervortrag selbst hatten sich gegen<br />
450 Personen eingefunden, wobei weitere 50 Anmeldungen<br />
leider nicht mehr berücksichtigt werden<br />
konnten.<br />
Mit etwelcher Verspätung erteilte der Vorsitzende<br />
Herrn Oberstleutnant Iselin das Wort, der<br />
nun in zirka 2Kstündigen Ausführungen über die<br />
näheren Umstände, unter denen diese epochemachende<br />
Weltumseglung durchgeführt wurde,<br />
orientierte. Der Vortragende referierte in einem<br />
mehr allgemeinen Teil über die besonderen meteorologischen<br />
und navigationstechnischen Vorbedingungen<br />
für eine solche Fahrt, um dann speziell<br />
auch die technische Konstruktion dos Luftschiffes<br />
«Graf Zeppelin» an Hand einiger interessanter Aufnahmen<br />
vorzudemonstrieren. Im Anschluss hieran<br />
gab dann der Vortragende stichwortähnlich die<br />
prägnantesten Eindrücke wieder, welche sich für<br />
die Passagiere bei dieser Fahrt ergaben und fügte<br />
seinen Ausführungen eine sehr grosse Zahl interessanter<br />
Lichtbilder bei.<br />
Es war vielleicht zu bedauern, dass die Ausführungen<br />
des Referenten den weiter entfernt<br />
sitzenden Teilnehmern nicht allzu gut verständlich<br />
waren; die zahlreichen vorgeführten Lichtbilder<br />
dürften aber genügend dargetan haben, welch<br />
epochemachendes Ereignis dieser Weltflug mit dem<br />
«Graf Zeppelin» <strong>1929</strong> für alle Fahrtteilnehmer<br />
bilden musste. Der lebhafte Beifall, der dem Vortrag<br />
beschieden war, dürfte dem Vortragenden wohl<br />
am besten dargetan haben, welch grosses Interesse<br />
man seinem Fahrtbericht entgegenbrachte und<br />
welche vorzügliche Aufnahme speziell die zahlreichen<br />
photographischen Aufnahmen, die zu einem<br />
grossen Teil von Herrn Iselin selbst aufgenommen<br />
worden waren, gefunden haben. s.<br />
Das Clubfest des A.C.S.-Basel.<br />
AUTOMOBIL-RfiVUE TPZ9 — W n 95<br />
Herr Knapp eröffnete darauf seine Tätigkeit<br />
mit einer längeren japanischen Rede, die, wenn<br />
ich recht verstanden habe, mit «Sehang gang hai»<br />
anfing und mit «Ka-Ka-0» aufhörte. Der Mikado<br />
habe leider nicht kommen können, das Schwein .. .<br />
das Schweinewetter habe ihn abgehalten. Er überbringe<br />
aber der Gesellschaft seine besten Grüsse<br />
durch seinen Adjutanten. In diesem Stile erfreute<br />
Herr Knapp die Gesellschaft .. aber auch mit<br />
einigen prächtigen Liedern. Dazwischen wurde eifrig<br />
getanzt bis die Stimme des Adjutanten das japanische<br />
Tanzspiel von Rosalia Chladek ankündigte.<br />
Es war entschieden der künstlerische Höhepunkt<br />
des Abends. In der Maske eines japanischen<br />
Tänzers führte Rosalia Chladek zusammen mit<br />
ihrer Schülerin Nora Siebert einen exotischen Tanz<br />
auf, der von hoher Kultur und grosser Einfühlungsgabe<br />
in die Tanzkunst eines fremden Volkes<br />
zeugte. Die Musik zum Tanzspiel wurdo von Dr.<br />
Güldensteiner besonders für diesen Anlass komponiert.<br />
Nach dieser von hohem künstlerischem Ernst<br />
getragenen Vorführung kam man wieder in die<br />
heitern Gefilde eines Kirschblütenfestes zurück.<br />
Wem es in der Zeltluft und dem Gedränge der<br />
zahlreichen Tänzer zu schwül wurde, der begab<br />
sich in die «Unterwelt», wo ebenfalls zu den Klängen<br />
eines kleinen Orchesters getanzt wurde. Aber<br />
hier war es mehr für Kenner und deshalb weit weniger<br />
Gedränge. Neben der Tanzdiele luden ein tion Basel des Schweiz. Ingenieur- und Architekweilen<br />
ein.<br />
Champagnerstübchen und ein «Harem» zum Ver-tenvereins.<br />
Die Autosektion Bern des T. C.S.<br />
Doch, auch der weniger eifrige Tänzer kam auf<br />
in Dürrenast.<br />
seine Rechnung, denn heitere Produktionen von<br />
Herrn Knapp, gilt vorgetragene Lieder von Frl.<br />
Olga Vogt und Tänze des «Hausballetts des A. C.<br />
S.», der Damen Tbelen und Drixi Haass, folgten<br />
sich in bunter Folge. Eine Polonaise gab Gelegenheit,<br />
die eleganten Ballkleider der Damen zu bewundern.<br />
Man musste nur aufpassen, dass man<br />
dabei nicht den Damen auf die Schleppe trat,<br />
denn auch dieses Attribut früherer Zeiten scheint<br />
wieder seine Auferstehung zu feiern.<br />
Eine von Herrn Böhmer angekündigte Konkurrenz<br />
bewirkte grosses Rätselraten. Die Preisfrage<br />
lautete nämlich: Wieviel Blüten befinden «ich an<br />
den zwölf blühenden Kirschbäumen ? Wer den<br />
ersten Preis errang, konnte ich in dem Lachen und<br />
Betriebe nicht hören, aber die Zahl 12.020, habe<br />
ich deutlich vernommen. Ein Lob gebührt auch<br />
den hübschen Geishas, die mit echt japanischer Anmut<br />
kleine Schirmchen, Fächer, Papierlaternen<br />
und andere zu dem Treiben eines japanischen<br />
gen Mitglieder, welche zum Besuch unseres Fanlilienabends<br />
verhindert wurden, die gemütlich verlebten<br />
Stunden so vortrefflich zu schildern, möchte<br />
ich im Namen des Vorstandes und aller Anwesenden<br />
für die grosse Ai-beit und Hingabe ganz speziell<br />
unserem verdienten Sektions-Präsidenten, Herr<br />
Fürsprech H. Zehner, sowie allen übrigen Mitwirkenden<br />
meinen herzlichen Dank aussprechen. Ich<br />
zweifle nicht daran, dass in allen Teilnehmern des<br />
Familienabends der Eindruck erwachte, dass die<br />
Oiganisation "sowie die für das Einstudieren dieses<br />
reichhaltigen und schönen Programms notwendig<br />
gewordenen Proben eine Menge Zeit, Mühe und<br />
Fleiss in Anspruch nahmen.<br />
Ebenso herzlichen Dank denjenigen Gebern, die<br />
uns durch die zahlreichen, schönen gespendeten Garben<br />
ermöglichten, ein für die Tombola bestimmten<br />
reich ausgestatteten Gabentisch zu reservieren. F Z.<br />
AUTO-SEKTION BASEL DES T. C. S. Die Sektion<br />
Bas«l des Touring-Club der Schweiz veranstaltet<br />
gemeinsam mit dem Basler Ingenieur- und Architektenverein,<br />
Mittwoch den 4. Dezember <strong>1929</strong>,<br />
punkt 20 Uhr 30, im grossen Saal des Restaurant<br />
zum braunen Mutz, Basel, Barfüsserpla^z 10, I.<br />
Stock einen Lichtbildervortrag von DT. Ingenieur<br />
H. Berfcchinger, Zürich, über das «Projekt einer<br />
Autostrasse Basel-Zürich, gemeinsam mit der Sek-<br />
Was die Berner einen Tanzausflug nennen.<br />
War es die Flucht vor der Monotonie eines<br />
Regensonntages, war es der hohe Ruf der Tourinsclubgeselligkeit<br />
oder — zaghaft flattert ein<br />
Wünschlein — war es schon Tradition? — kurz,<br />
vor dem behäbigen «Bären» in Dürrenast, behäbig<br />
wie bernische Gasthäuser sind, behäbig, obwohl<br />
der alte Bau einen modern gebauten und gepinselten<br />
Saalbau umarmt — vor diesem architektonischen<br />
Bilde vollendeter Versöhnung mit der<br />
heutigen Zeit, stauten sich die Wagen Rad an Rad.<br />
Man sprach von hundert und zwanzig, aber es<br />
können auch bedeutend mehr gewesen sein. Der<br />
Saal, weit und hell wie sein Aeusseres, empfing<br />
die aufgebotenen Familien mit einer kessen Saxophonade,<br />
mit Rauch, Wärme, Lachen, beschlagenen<br />
Fenstern und Brillen, Gläser mit funkelndem<br />
den ga-nizon Saal. Rings um das Zelt hingen prächtige<br />
japanische Papierlaternen und die Ecken des<br />
keit heissen. Ich habe noch nie an einem Tanz-<br />
Weine und wie all die Dinge schöner Gemütlich-<br />
Saales zierton Blütenbäume voller rosa Kirschblüten,<br />
die dem ganzen einen überaus reizvollen<br />
ausflug so viele Leute gesehen. Schon am Nachmittag<br />
sass und tanzte man wie bretonische<br />
Kirschblütenfes'tes gehörende Dinge feilboten.<br />
Anblick gaben. Auf dem Podium spielte die Zeppelin-Schiffskapelle<br />
« The Lanigiro Syncopating Me-<br />
Botrieb, und alle werden einig sein mit dem Wun-<br />
es, weil niemand nach Hause wollte, naturgemäss<br />
Bis zum Morgengrauen dauerte der fröhliche Schachtelsardinen und nach dem Nachtessen war<br />
lody Kings» (das ist nicht japanisch), deren rassige<br />
Melodien auch den phlegmatischsten Berner Auf Wiedersehn am nächsten Clubfest im Jahre bis Mitternacht dauert! Der Maitre de PlaLsir,<br />
sche des Präsidenten des Unterhaltungskomitees: •weit ärger. Herrlich so ein Tanznachmittag, der<br />
begeistern konnten, geschweige denn die lebhaftem 1930. Gr. Papa Hofstetter, hatte wieder mal seinen grossen<br />
Tag (obwohl er, um es ganz im Vertrauen zu verraten,<br />
ohne Frau. Wagen und dem obligaten Hund<br />
Basler. Herr Böhmer, der vielbewährte Vergnügungsleitor<br />
der Basier A. C. S. - Sektion, begrüsste T. C. S.<br />
gekommen war!)<br />
die Mitglieder und Gäste, die Vertreter der dem A.<br />
Da sassen viele von Namen und Klang: der lisbenswürdige<br />
Präsident, Herr Fürsprech Baum-<br />
C. S. befreundeten Fliegergesellschaft «Aviartik beider<br />
Basel », Herrn Direktor Köppke vom Flugplatz dio Einsendung in der « Auto-Revue » vom 29. Okgartner<br />
und Frau Gemahlin, dann vier diohtbe-<br />
AUTO-SEKTION AARGAU DES T. C. S. Durch<br />
Basel, die Herren von der Basler Presse und den tober <strong>1929</strong> sind ßäo über unsern Cabaretaiend, lagerte Vorstandstische und ganz in der Nähe die<br />
Vertreter der « Automobil-Revue >.<br />
welcher am 26. Oktober im Theatersaal in Lenzburg herzlich laute Schar derer, die dem Touringclub<br />
Herr Böhmer machte darauf aufmerksam, dass wieder wie das letzte Jahr in so überaus glänzender<br />
und gediegener Weise durchgeführt wurde, (und sie teilweise tatsächlich hält!) Aber auch<br />
und seinen Veranstaltungen ewige Treue gelobt hat<br />
die prächtige Dekoration des Saales Herrn Kunstmaler<br />
R. Kürsteiner zu verdanken sei. Als Conferencier<br />
stellte er vor: den Adjudanten des Mi-fassende, sehr gut abgefasste Mitteilung, womit es aus Thun, mit den Stadtbcrnern eine Familie bil-<br />
orientiert worden. — Im Anschluss an jene um-<br />
eine Menge neue Gesichter sah man, viel, viel Volk<br />
kado : Herrn Knapp vom Basler Stadttheater. der Berichterstatter verstanden hatte, auch diejenidend.<br />
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