E_1929_Zeitung_Nr.102
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N" 102 AUTOMOBIL-REVUE<br />
ausreichen, das Entnommene zu ersetzen. Daher<br />
ist der Ladezustand der Starterbatterie<br />
im Winter in kürzeren Zeitabständen zu kontrollieren<br />
und solche, wenn entladen, sofort<br />
ausserhalb des Wagens aufzuladen. Eine entladene<br />
Batterie ist zudem der Gefahr des<br />
Gefrierens ausgesetzt, so z. B. ist der Gefrierpunkt<br />
verdünnter Schwefelsäure mit einer<br />
Dichte von:<br />
10° Be = — 5° C<br />
15° Be - — 8° C<br />
20° Be = — 18° C<br />
25° Be = — 36° C<br />
28° Be =— 61° C<br />
30 ö Be = — 90° C<br />
Weiter zu bemerken ist, dass namentlich<br />
im entladenen Zustande die Säuredichte innerhalb<br />
der Platten niedriger ist, als im Element<br />
mit dem Säuremesser festgestellt werden<br />
kann.<br />
Ein Thermostat (unten), der zugleich die Kühlerjalousie<br />
öffnet und schliesst.<br />
Wenn der Autofahrer auch im Winter von<br />
unliebsamen Störungen in der elektrischen<br />
Anlage seines Fahrzeuges verschont bleiben<br />
will, so muss er schon bei der Anschaffung<br />
einer Starterbatterie darauf bedacht sein, eine<br />
solche von grösstmöglichster Kapazität zu<br />
wählen und derselben, wie allen übrigen<br />
Wagenteilen, sorgfältige Aufmerksamkeit zu<br />
schenken.<br />
Primitive Hilfen zum Starten.<br />
Es bestehen noch weitere Mittel für das<br />
rasche Ingangsetzen des Motors. Primitiv,<br />
aber in der Not wirksam genug, ist das<br />
Ueberdecken der Ansaugleitung mit heissen<br />
Tüchern während dem Anlassen. Verwendet<br />
man im Winter nur Wasser zur Kühlung<br />
ohne irgendwelche Kühlerflüssigkeiten, so<br />
hat man es in der Hand, jeden Morgen warmes<br />
oder heisses Wasser (Vorsicht!) einzugiessen<br />
und damit den ganzen Motorblock<br />
samt den Organen vorzuwärmen. Das Oel<br />
wird sich auf diese Weise rascher verflüssigen<br />
und das Benzin-Wassergemisch vernebeln.<br />
Ein kleiner Trick, der zwar am besten für<br />
die einzylindrigen Motorräder passt, ist das<br />
Erwärmen der Zündkerze. Dieselbe wird<br />
ausgeschraubt, umgedreht und das Innere<br />
mit Benzin gefüllt. In einiger Entfernung<br />
vom Motor zündet man das Benzin an, worauf<br />
sich die Elektroden erwärmen und einen<br />
günstigeren Funken ermöglichen. Die Hitze,<br />
die von den Elektroden der Zündkerze ins<br />
Innere des Verbrennungsraumes ausstrahlt,<br />
vermag auch das Qasluftgemisch leicht zu<br />
erwärmen und einer raschen Entzündung<br />
Vorschub zu leisten.<br />
/3<br />
Ein kleiner Elektromotor dient der Zerstäubung; des<br />
Benzins in der Ansaugleitung, a) Elektromotor,<br />
b) Benztnleitunff, c) Ansaugleitung.<br />
ler oder eine ähnliche Konstruktion handelt,<br />
so nahe an den Motor heran, dass derselbe<br />
die warme Luft ansaugt, woraus eine bessere<br />
Vernebelung des Gasgemisches resultiert<br />
Die Ansaugleitung lässt sich auch<br />
durch einen elektrischen Heizflansch* rasch<br />
erwärmen. Die Montage eines Flansches erfordert<br />
wenig Arbeit.<br />
Ein Kühlerwärmapparat in der Form eines Grubenarbeiterlichtes<br />
zum Aufhängen unter der Motorhaube.<br />
Das Einspritzen von Benzi*.*<br />
Zu den bekanntesten Vorbereitungsmassnahmen<br />
für das Anlassen des Motors gehört<br />
das Einspritzen von Benzin, das bei altern<br />
Motoren durch die Kompressionshähne und<br />
bei neueren in Ermangelung solcher durch<br />
die Zündkerzenöffnungeti eingespritzt werden<br />
muss. Die Zubehörtechnik bringt auf<br />
diesem Gebiete sehr wertvolle Neuerungen,<br />
die alle das umständlich und zeitraubende<br />
Einspritzen vereinfachen.<br />
Einspritzapparate und Vorwärmer.<br />
Es gibt für den Winterbedarf besondere<br />
Einspritzzündkerzen*, die man an Stelle der<br />
gewöhnlichen Kerzen anbringt. Als zweite<br />
Möglichkeit besteht der Einbau eines kleinen<br />
Einspritzhahnes* an der Ansaugleitung. Prinzipiell<br />
ist zu sagen: Es darf nicht zu viel eingespritzt<br />
werden, sonst wird das Oel in den<br />
Zylindern allzusehr verdünnt. Ueberschüssiges<br />
Benzin gelangt besonders bei vielgebrauchten<br />
Wagen durch die Kolbenringe hinunter<br />
in das Kurbelgehäuse- und verschlechtert damit<br />
das Schmieröl. Diese Einspritzvorrichtungen<br />
sind verschieden gebaut. Sie entnehmen<br />
das Benzin entweder aus der Sehwimmerkammer<br />
des Vergasers oder aus dem<br />
Vakuumförderer oder aus der Benzinleitung<br />
oder endlich aus einem besonderen kleinen<br />
Benzinbehälter. Dieselben werden in der Regeü<br />
vom Führersitz aus betätigt. Beliebt sind<br />
bei den Automobilisten die mechanischen und<br />
Heizapparate zur Starterleichterung.<br />
Ueberaus zweckmässig ist ein elektrischer<br />
Heizapparat*, sei es nun für den Motor oder<br />
für den Kühler oder ein Apparat für die Garage,<br />
wie wir ihn bereits erwähnt haben.<br />
Wird der Wagen in die Garage gestellt, sollen<br />
die Heizapparate ganz nahe an den Motor<br />
oder am Kühler angebracht werden, damit<br />
die warme Luft die Motorteile bestreichen<br />
kann. Wird derselbe erst vor dem Ankurbeln<br />
hineingestellt, so sind zur Erwärmung<br />
mindestens 15 Minuten notwendig.<br />
Beim Ankurbeln bringt man den Apparat, sofern<br />
es sich beispielsweise um einen Strahelektrischen<br />
Schwimmertupfer und die, Starterklappen*,<br />
welche bei einer Anzahl von<br />
Modellen bereits zur Standardausrüstung ge r<br />
hören. Beide Apparate sichern eine Beschleunigung<br />
der Vergasung und damit auch einrascheres<br />
Anlassen.<br />
Recht nützlich sind ferner Vorwärmevorrichtungen<br />
am Vergaser oder Heizflanschef<br />
an der Ansaugleitung. Vorwärmer* sind klug<br />
ausgedachte Apparate, die im Winter ein<br />
rasches Anwärmen des Brennstoffgemisches<br />
fördern und sehr nützlich sind- £<br />
Man muss sich klar sein, dass für ein rascheres<br />
Ingangsetzen des Motors eine reich*<br />
liehe Anzahl von Hilfsmitteln bestehen, aus<br />
denen jeder Automobilist ein oder zwei \rtikel<br />
auswählen muss. Es ist Sache des Beraters,<br />
in den Zubehörgeschäften für jeden<br />
Wagen das Zweckmässige zu finden. Um dio<br />
Liste dieser Mittel weiterzusetzen, erwähnen<br />
wir den einfachen und klugen Trick, in der<br />
Lufteinlassöffnung des Vergasers eine kleine<br />
G'ühbirne anzubringen. Die Ausstrahlungen<br />
dieses elektrischen Lämpchens mögen im<br />
Notfalle genügen, die angesaugte Luft etwas<br />
zu erwärmen.<br />
Vorgewärmter Brennstoff.<br />
Bei schwer vergasbaren Brennstoffen ist<br />
eine Vorwärmung des Brennstoffes* stets zu<br />
Mit einem Kühlwasserofen kann das Kühlwasser*<br />
in der Garage warm gehalten werden.<br />
empfehlen. Dafür existieren besondere elek-.<br />
trische Heizvorrichtungen*, die bei den mit<br />
schwerem Benzin 'betriebenen Motorlastwagen<br />
in Gebrauch stehen. Der Vergaser<br />
muss bei Verwendung solcher Heizvorrichtungen<br />
neu einregufiert werden, denn der<br />
* Siehe S. 13, Industrie und Leserkreis«<br />
Die<br />
Oelfrage im Winter<br />
ist besonderer Art.<br />
Das Winteröl muss selbst bei niedrigster Aussentemperatur<br />
flüssig sein, damit der Motor beim ersten Druck auf den Anlasser<br />
anspringt, anderseits aber noch reichlich schmiert bei den In<br />
der Folge entstehenden Betriebstemperaturen. — Das einzige<br />
Oel, das diesen Anforderungen restlos genügt, Ist die Qualität<br />
MAGNET LIGHT<br />
der ältesten Oelmarke der Welt<br />
TRADE MARK<br />
"400"<br />
1868<br />
Die Oberschmierung verbürgt besonders in der kalten Jahreszeit<br />
das Schmieren der Zylinderwände und Ventilschäfte, ehe das<br />
Umlauföl zu zirkulieren beginnt. Hierfür verwenden Sie am<br />
zweckmässigs ten und billigsten "unsere Qualität<br />
MAGNET LB<br />
als Zusatz zum Brennstoff. — Sie wird geliefert in Origlnalzweiliterkannen<br />
mit Massbecher und Anleitung. — Aber bitte,<br />
überzeugen Sie sich selbstl<br />
Die strengste Kälte wird Sie nicht mehr<br />
vom Gebrauch Ihres Wagens abhalten.<br />
"1930"<br />
Gleichbedeutend mit<br />
Vollkommenheit<br />
VALVOLINE OEL A.-G.<br />
Sonnenquai 3 2, (J R | % ff Bellevue<br />
GENF: S. A. Perro«, Dnval &Clt,<br />
Grand Garage de l'Atnenee, S.A.<br />
LAUSANNE: Garage Wirth&Cie.<br />
LA CHAUX.DE-FONDS: 0, Peter<br />
* Gl«„ S. A.<br />
FREIBURG: Garage de Perolles<br />
ZÜRICH: Schmohl & de.<br />
LUZERN (Kriens): Walter Llenhard<br />
BERN: U m * Haler<br />
SOLOTHURN: E.seknete £ Cie,<br />
BASEL: Stalller & Stocklin<br />
SCHAFFHAUSEN: Hürljmann<br />
& fluyan<br />
LUGANO: Garage Central<br />
LIESTAL (Baselland): C. Peter<br />
& Cie., A.-G.<br />
BlILl Conrrf Peter & de,, A.-G.<br />
ZUG! Th. Klaus, Baar<br />
THUN: Rud. Voll<br />
BRUGG: A. Schüren<br />
CHUR: Leonhard Dosen<br />
ROHRBACH: Kam Uni<br />
ST. GALLEN: Hans Strasser,<br />
Flawil