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E_1930_Zeitung_Nr.032

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senbauverwaltungen sind seine Gefahren ja<br />

auch nicht verborgen geblieben, und die vielen<br />

Versuche, wie künstliches Aufrauhen des<br />

Von geschätzter Seite gehen uns nachfolgende<br />

Ausführungen zu, welche einen schweren<br />

Uebelstand im deutschen Automobilhandel<br />

beleuchten und die im grossen und<br />

ganzen wohl auch für schweizerische Verhältnisse<br />

ihre Gültigkeit haben.<br />

«Im Geschäftsleben bezeichnet man wechselnden<br />

Umsatz mit dem sinnigen Wort «Aufblühen».<br />

Wollte man dieses Wort aber auf<br />

den Automobilhandel anwenden, der in seiner<br />

Gesamtheit zweifellos von Jahr zu Jahr<br />

steigende Umsatzziffern zu verzeichnen hat,<br />

so könnte das leicht als eine ironische Wendung<br />

aufgefasst werden, denn von «Aufblühen»<br />

ist trotz gesteigertem Umsatz beim<br />

Automobilhandel nicht zu reden. Im Gegenteil<br />

ist mit dem Umsatz etwas gewachsen,<br />

das man als das « Kreuz » des Autohandels<br />

bezeichnet. Und dieses Kreuz überschattet<br />

heute drohend die Existenz dieses wichtigen<br />

Zweiges unserer Wirtschaft. Der Autohändler<br />

geht mit einem quälenden Gedanken zu<br />

Bett, der ihn in seinen Träumen in Gestalt<br />

eines alten Vehikels verfolgt und morgens<br />

steht er wieder mit ihm auf. Das ist der<br />

«alte Wagen», den er beim Verkauf eines<br />

neuen in Tausch nehmen soll und meist für<br />

einen Preis, den er nicht wieder erzielen<br />

kann, der ihm den Verdienst am neuen Wagen<br />

böse anfrisst, ja als gefrässiges Tier oft<br />

ganz aufzehrt. Der Händler befindet sich in<br />

einer furchtbaren Klemme. Verkaufen muss<br />

qr und möchte es auch brennend gern. Weist<br />

er aber die Forderungen eines Reflektanten<br />

auf einen neuen Wagen zurück, die dieser<br />

f r ir den gebrauchten Wagen stellt, weil sich<br />

'er Händler an den Fingern abzählen kann,<br />

lass ihm bei Anerkennung des Preises kein<br />

Verdienst mehr bleibt, dann läuft er Gefahr,<br />

den Kunden zu verlieren. Er bleibt einfach<br />

auf seinen fabrikneuen Wagen sitzen, weil<br />

ein anderer Händ'er, vielfach in der Hoffnung<br />

auf die kommende gute Verkaufssaison und<br />

in dem Gedanken, einen neuen Kunden zu<br />

gewinnen, der ihm schliesslich später etwas<br />

einbringt, das « Geschäft » macht. Dieser Zustand<br />

zehrt am Mark des Autohandels.<br />

Asphalts, Ersatz durch Reihensteinpflaster<br />

mit Fugenverschluss usw., zeugen von den<br />

Bemühungen, Abhilfe zu schaffen. Zu einer<br />

einheitlichen Auffassung sind die Fachleute<br />

aber noch nicht gelangt, der weitaus grösste<br />

Teil aller Hauptverkehrsstrassen besteht<br />

noch weiter aus Asphalt, und selbst wenn<br />

irgend eine neue Strassendeckenart überall<br />

ungeteilten Beifall finden sollte, wird der<br />

Umbau grosser Strassennetze wirtschaftlich<br />

nur selten tragbar sein, während die planmässige<br />

Erneuerung der Beläge nur langsam<br />

fortschreiten kann. Das bedeutet aber nicht,<br />

dass die Verwaltungen in der Zwischenzeit<br />

dem Asphaltpflaster nicht weitere Beachtung<br />

schenken sollen; die Verkehrssicherheit erfordert<br />

vielmehr dringend geeignete Massnahmen<br />

gegen die Schleudergefahr. Man begnügt<br />

sich noch viel zu viel mit den etwas<br />

veralteten und unzulänglichen Strassenreinigungsmethoden,<br />

indem man die Fahrbahn<br />

einfach mit Wasser berieselt, bestenfalls, indem<br />

man durch rotierende Walzenbesen oder<br />

Gummischaber den Schmutz zu entfernen<br />

sucht oder mit Pumpen ausgerüstete Tankwagen<br />

gebraucht, die das Wasser mit kräftigem<br />

Strahl auf die Strasse schleudern.<br />

Alle diese Verfahren greifen aber das Uebel<br />

nicht an der Wurzel an ; der ölige fette<br />

Schmutz ist von den vielen Wagenrädern<br />

fest in die unzähligen Poren und kleinen Vertiefungen<br />

der Asphaltdecke eingewalzt worden,<br />

weder Besen noch Wasserstrahl vermögen<br />

ihn daraus zu entfernen : die Borsten<br />

gleiten meist über die kleinen Unebenheiten<br />

hinweg, und der Wasserstrahl hat auf dem<br />

öligen Schmutz viel zu wenig Benetzungsfähigkeit.<br />

Zudem hat das meist harte, durch<br />

die Karbonate des Kalziums und Magnesiums<br />

verunreinigte Leitungswasser noch ein weit<br />

geringeres Lösungsvermögen als das fast<br />

reine Regenwasser, das zudem meist noch<br />

längere Zeit auf der Fahrbahn liegen bleibt<br />

und allein aus diesem Grund schon mit grösserem<br />

Erfolg arbeitet. Es gilt daher, zunächst<br />

die ungünstigen Eigenschaften des Leitungswassers<br />

aufzuheben, indem man ihm durch<br />

geeignete alkalisch wirkende Stoffe, wie<br />

zum Beispiel das aus Kalium und Natronsilikat<br />

bestehende Kaliwasserglas, Natronlauge<br />

oder Soda, ein grösseres Lösungs- und Benetzungsvermögen<br />

verschafft. Doch genügt<br />

dies noch nicht allein; dem alkalischen Wassergemisch<br />

muss auch -genügend Zeit gelassen<br />

werden, um seine lösende Wirkung ausüben<br />

zu können. Man hat daher schon vorgeschlagen,<br />

das eigentliche Lösungswasser<br />

nur regenartig auf die Strassenbahn niederrieseln<br />

zu lassen und erst nach genügender<br />

Zeitspanne mit kräftigem Wasserstrahl den<br />

gelösten Schmutz wegzuspülen.<br />

Angesichts der Schleudergefahr müssen<br />

jedenfalls die Städte eifriger, als es bis jetzt<br />

geschieht, auf Abhilfe bedacht sein; als Forderungen,<br />

die sich durchführen lassen, bleiben:<br />

Bei Neuanlagen von Strassen Verwendung<br />

eines griffigeren Belages, Aufrauhung<br />

der vorhandenen alten Asphaltstrecken und<br />

Verbesserung der Reinigungsmethoden.<br />

Die stete Wiederholung der Motorfahrzeugunfälle<br />

durch Schleudern auf schlüpfriger<br />

Strasse zwingt dazu, die Ursachen und Abhilfemöglichkeiten<br />

erneut aufzuzeigen und von<br />

den massgebenden Stellen zu fordern, dass<br />

mit allem Nachdruck das wirtschaftlich<br />

Mögliche zur Beseitigung der Gefahr getan<br />

wird.<br />

rl~<br />

Das Kreuz des Automobilhandels<br />

Gewiss hat man auf Abhilfe gesonnen. Man<br />

hat dies und jenes versucht, so z. B. sich<br />

überhaupt nicht mehr auf den Eintausch alter<br />

Wagen einzulassen. Das Resultat ist aber<br />

wenig ermutigend. Es sind meist die grossen<br />

Händlerfirmen, die sich von den ruinösen<br />

Geschäften freihalten, weil es ihnen leichter<br />

fällt, einmal auf den Verkauf unter diesen<br />

ungünstigen Umständen zu verzichten. Mit<br />

dem Ruf nach radikalen Massnahmen, die<br />

von den Händlerorganisationen durch Beschlüsse<br />

festzulegen wären und die dann<br />

schliesslich doch nur auf dem Papier ständen,<br />

ist auch nichts gewonnen. Zu tief ist<br />

dieses Uebel schon eingewurzelt. Eine Besserung<br />

kann nur durch behutsames Vorgehen<br />

erzielt werden.<br />

Die Propagierung der Trennung des Althandels<br />

von dem Handel mit fabrikneuen Erzeugnissen,<br />

mit anderen Worten: die Ablehnung<br />

der alten Fahrzeuge beim Verkauf<br />

AUTOMOBIL-REVUE 1980 — N° 32<br />

neuer Wagen scheidet als zweckmässige<br />

Massnahme aus den vorhin angeführten<br />

Gründen aus. «Majestät Kunde» geht zum<br />

Konkurrenten, der es schliesslich macht. Ein<br />

reeller Althandel kann sich zunächst gar<br />

nicht entwickeln, weil der Kunde dem Althändler<br />

gegenüber nicht das herrliche Druckmittel<br />

des Kaufverzichtes auf den neuen Wagen<br />

in der Hand hat. Er wird immer zu dem<br />

Händler gehen, der ihm seinen alten Wagen<br />

zum Ueberpreis abnimmt, und das wird ein<br />

Althändler nicht tun, weil er am An- und<br />

Verkauf eines alten Wagens verdienen<br />

müsste und keinen Trugschlüssen unterliegt.<br />

Brauchbar und entwicklungsfähig scheint<br />

der Gedanke der Taxstelle für alte Wagen<br />

zu sein. Er ist nicht neu. In mehreren Städten<br />

Deutschlands bestehen derartige Taxstellen<br />

schon. Es handelt sich hierbei um<br />

Sachverständige, die von den zuständigen<br />

Handelskammern vereidigt und von keiner<br />

Seite abhängig sind.. Ueber den Befund wird<br />

ein Taxbrief ausgestellt, für den der Wagenbesitzer<br />

25 RM. zu zahlen hat, die aber vom<br />

Händler vergütet werden, sobald der alte<br />

Wagen in Tausch genommen wird. Die notwendigen<br />

Reparaturen und deren Preise<br />

werden ebenfalls taxiert. Das letztere ist für<br />

den Käufer des alten Wagens, der ihn als<br />

« gebraucht » vom Händler kauft, von Wichtigkeit.<br />

Verlangt er den Taxbrief beim Kauf<br />

des gebrauchten Wagens, so kann ihm nichts<br />

vorgemacht werden. Sofern sich die Käufer<br />

gebrauchter Wagen regelmässig auf den<br />

Taxbrief berufen würden — was in ihrem<br />

ureigensten Interesse läge — wäre der ganzen<br />

Misere schnell abgeholfen, denn dann<br />

könnte kein Händler es wagen, ohne<br />

Taxbrief einen alten Wagen in Tausch zu<br />

nehmen. Dieser Brief ist gleichzeitig ein<br />

Schutz für die Händler, denn er enthält die<br />

Preisfestsetzung nach dem wirklichen Wert<br />

des Fahrzeuges, so dass Ueberforderungen,<br />

wie sie heute an den Händler gestellt werden,<br />

nicht mehr in Frage kämen.<br />

Es ist ja nicht der alte Wagen, der dem<br />

Händler das Leben schwer macht, sondern<br />

der für denselben geforderte Ueberpreis.<br />

Der Taxpreis braucht nicht unbedingt als<br />

feststehend für den Händler bei Uebernahme<br />

des alten Wagens zu gelten. Der Handel<br />

muss Spielraum haben. Denkt ein Händler<br />

etwas mehr oder nur weniger geben zu können,<br />

so ist das seine Sache. Das ist dann ein<br />

kleiner Schönheitsfehler, der in der Gesamtbeurteilung<br />

keine Rolle spielt. Es könnte aber<br />

nicht mehr vorkommen, dass man bei Uebernahme<br />

eines alten Wagens von einer Verhandlungsbasis<br />

von beispielsweise 3500 RM.<br />

ausginge, wenn der Wagen nur 1500 RM.<br />

wert ist, wie das heute oft geschieht. Auf<br />

die Taxstellen sollte sich der Handel ohne<br />

weiteres einigen können. Hat sich dieses<br />

Verfahren erst einmal eingebürgert, womit<br />

zur Gesundung des Automobilhandels ein<br />

wesentlicher Schritt vorwärts getan wäre,<br />

so läge einer späteren vollständigen Trennung<br />

von Neu- und Althandel nichts mehr im<br />

Wege, denn Taxe ist Taxe, ob sie der<br />

Händler mit Neu- oder Altwagen bezahlt,<br />

kann dem Wagenbesitzer schliesslich gleich<br />

sein.»<br />

Im Anschluss an Vorstehendes mag darauf<br />

hingewiesen sein, dass sich nun auch in<br />

schweizerischen Händ'erkreisen Bestrebungen<br />

zur Schaffung von Taxstellen geltend<br />

machen. Insbesondere befasst sich der zürcherische<br />

Verband der Autovertretungen mit<br />

diesem Projekt, das in seinen grossen Linien<br />

bereits ausgearbeitet vorliegt. Es ist einer<br />

eingehenden Prüfung durch die Interessenten<br />

wohl wert und wird bestimmt zu einer Sanierung<br />

des Geschäftes beitragen, wenn sich<br />

die grosse Mehrzahl der am Platze etablierten<br />

Firmen durch Vermittlung des Verbandes<br />

an der Aktion beteiligt.<br />

S»<br />

Das 10. Wiesbadener Autoturnier. Von<br />

den vier international zugelassenen deutschen<br />

Automobilveranstaltungen macht Wiesbaden<br />

mit seinem nun schon traditionell gewordenen<br />

Turnier vom 24.—29. Mai den Anfang.<br />

Anlässlich der 10. Austragung sind besonders<br />

umfangreiche Vorbereitungen zu einer<br />

grosszügigen Ausgestaltung des Turniers<br />

getroffen worden. Im sportlichen Mittelpunkt<br />

steht wie alljährlich am Dienstag, 27.<br />

Mai, das Bergrennen « Hohe Wurzel » um<br />

den Pokal der Stadt. Wiesbaden, zu dem<br />

serienmässige Tourenwagen sowie Sportund<br />

Rennwagen zugelassen sind. Die ersten<br />

beiden Kategorien wurden in fünf, die Rennwagen<br />

in drei Wertungsgruppen eingeteilt.<br />

Während die Sport- und Rennwagen nach<br />

der absolut schnellsten Zeit gewertet werden,<br />

findet für die Tourenwagen ein Leistungsvergleich<br />

statt, welcher dergestalt<br />

durchgeführt wird, dass die Fahrzeuge der<br />

verschiedenen Wertungsgruppen unter Berechnung<br />

eines Gewichtshandikaps gleichgestellt<br />

werden. Weiter verzeichnet das umfangreiche<br />

Programm noch eine Sternfahrt,<br />

für welche die Zieikontrolle am 24. Mai<br />

nachmittags 4 Uhr geöffnet wird, eine Geschicklichkeitsprüfung<br />

am 25. Mai, eine<br />

Trainings- u. Gesellschaftsfahrt am 26. Mai,<br />

eine Flugzeugverfolgung am 28. Mai und<br />

ine Schönheitskonkurrenz am Schlusstage,<br />

29. Mai.<br />

Kaye Don gibt nicht nach.<br />

Aus London wird gemeldet, dass Kaye Don<br />

am 3. April telephoniert habe, er gebe den<br />

Versuch, den Weltrekord zu schlagen, nicht<br />

auf und werde so lange warten, bis der<br />

Strand in günstigem Zustande sei. Die Behörden<br />

haben die Frist auf unbestimmte Zeit<br />

verlängert. Wie wir schon gemeldet haben,<br />

hat er bereits einige Versuche unternommen,<br />

bei denen er aber infolge des schlechten Zustandes<br />

der Rennstrecke keine Höchstgeschwindigkeiten<br />

erreichen konnte. Seine beste<br />

Leistung blieb immer noch um rund SO<br />

Kilometer hinter derjenigen Segraves zurück.<br />

Die Bahn war so uneben, dass Kaye<br />

Don bei Einschaltung der höchsten Geschwindigkeit<br />

befürchten musste, herausgeschleudert<br />

zu werden. Sobald das Wetter<br />

sich bessert und der Wind die Fläche wieder<br />

ebnet, wird Kaye Don endlich aus seinem<br />

Wagen herausholen können, was darin<br />

steckt. Bis es aber so weit kommt, kann es<br />

noch Wochen gehen. Unterdessen hat der<br />

Rennfahrer bereits seine Kabine, die er in<br />

einem am 16. April nach England abfahrenden<br />

Schiff belegt hatte, abbestellt. -o-<br />

Eine Anekdote von Daytona. Von dem<br />

letztjährigen Rennen in Daytona, an dem Sir<br />

Henry Segrave den Weltrekord aufstellte, erzählt<br />

eine englische <strong>Zeitung</strong> folgende Geschichte:<br />

Die Bahn wurde mit allem ausgestattet,<br />

was dem Rennfahrer vermehrte Sicherheit<br />

bieten konnte. Unter anderm wurden<br />

mit einem Kostenaufwand von 1500 Dollar<br />

elektrische Leitungen gelegt und Bogenlampen<br />

in gewissen Abständen aufgestellt.<br />

Die Lampen waren besonders stark, damit<br />

ihr Licht auch am hellen Tage sichtbar sei.<br />

Als nun Segrave zum Rennen startete, das<br />

ihm den Sieg bringen sollte, war der Elektriker<br />

so ausser Rand und Band vor Aufregung,<br />

dass er das Licht erst einschaltete,<br />

als Segrave bereits am andern Ende der Bahn<br />

angelangt war!<br />

-o-<br />

Vierzig Maschinen am Grossen Preis von<br />

Marokko. Bis zum ersten Meldeschluss sind<br />

genau 40 Anmeldungen eingetroffen, wovon<br />

24 Renn- und 16 Sportwagen. Es werden in<br />

der Rennkategorie starten: Lehoux, Clercx,<br />

Foc, Hiercourt, de Maleplane, Etancelih, Frau<br />

Derancourt, Baron deP Espee, Boucly, Frl.<br />

Helle Nice, Decaroli, Brunni* Grimaldi, Bychawski,<br />

Benoit (die vorstehenden alle auf<br />

Bugatti), Frau Ithier de Tliuisy, Dourel (Raily),<br />

Doumi (Mercedes), Namon, Mario, Jorioz<br />

(Salmson), Benitah, Kotchine (Amilcar).<br />

In der Sportkategorie, wo nur Serienwagen<br />

zugelassen sind, ist besonders Renault gut<br />

vertreten, dann auch Graham-Paige, Delage,<br />

Chenard-Walckcr, Citroen, Bugatti. Die Namen<br />

der Fahrer sind leider noch nicht bekanntgegeben<br />

worden. Das Rennen findet<br />

bekanntlich am 13. April, also zu gleicher<br />

Zeit wie die Mille Miglia, statt. Die ideale-<br />

Rennstrecke von 710 km Länge hat, nach<br />

den zahlreichen Anmeldungen zu schliessen,<br />

ihre Anziehungskraft, trotz der weiten Entfernung<br />

und der Konkurrenz der italienischen<br />

Veranstaltung, nicht verloren. Marokko<br />

darf seinem Grossen Preis mit Befriedigung<br />

entgegensehen.<br />

-o-<br />

Grosser Preis von Frankreich. Diese jä! r -<br />

liche Veranstaltung ist für <strong>1930</strong> auf di-n<br />

21. September festgesetzt worden. Dieses<br />

Jahr ist die Formel die gleiche wie letztes<br />

Jahr, doch ist bereits beschlossen wordti-,<br />

sie für 1931 fallen zu lassen, da sie grosser<br />

Opposition ruft. Sie sieht nämlich einen maximalen<br />

Brennstoffverbrauch vor, der nicht<br />

überschritten werden darf. Die Folge ist, dass<br />

viele Sportwagen wegen zu hohem Brennstoffverbrauch<br />

nicht an dem Anlass teilnehmen<br />

können.<br />

-o-<br />

« Mir scheint, als ob ich die Sache sehr<br />

klar darstelle. »<br />

« Oder auch allzu deutlich », erwiderte ich.<br />

«Lieber Asbjörn Krag, leugnen hiift hier<br />

nichts; ich bin jetzt davon überzeugt, dass<br />

Sie mit Ihrem ganzen Auftreten eine bestimmte<br />

Absicht verfolgen.»<br />

Da lachte er wieder — dasselbe trockene,<br />

unsympathische Lachen.<br />

« Welche Absicht sollte ich dabei wohl<br />

haben? » fragte er.<br />

«Das weiss ich wirklich nicht.»<br />

Aber ich wusste es, ich wusste es nur<br />

allzu gut, denn ich ahnte den ganzen Zusammenhang.<br />

Wir näherten uns dem Abgrunde — wo<br />

man nur einen Menschen anzustossen<br />

brauchte, den man gern los sein wollte.<br />

Der Abgrund lag an der linken Seite des<br />

Weges, aber ich hielt mich die ganze Zejt<br />

über rechts von Asbjörn Krag.<br />

« Hier ist es », sagte er und blieb stehen.<br />

Ein kalter Hauch schlug aus dem Abgrund<br />

und vom Meere zu uns herauf.<br />

« Wollen wir nicht weitergehen? » fragte<br />

ich.<br />

Statt zu antworten, zeigte Asbjörn Krag<br />

herab auf das Meer, wo zwei grüne Laternen<br />

wie zwei Katzenaugen durch die Dunkelheit<br />

schienen.<br />

«Da unten liegt nun der eiserne Wagen<br />

an den Strand heraufgezogen, und auf dem<br />

Deck des Bergungsfahrzeugs liegt eingewickelt<br />

in Segeltuch der tote Passagier.<br />

Sieht das mit den grünen Lampen nicht unheimlich<br />

aus?... Dabei ist es hier ganz still,<br />

nicht ein Laut klingt von dort unten zu uns<br />

herauf... Ja, ja... da unten liegt er, der<br />

Tote.»<br />

« Kennen Sie ihn? » flüsterte ich.<br />

«Nein, Sie auch nicht. Es ist ein Ausländer.<br />

»<br />

« Das ist doch seltsam.»<br />

« Wenn Sie den Wagen sehen, werden<br />

Sie finden, dass alles recht verständlich ist. »<br />

« Der Fremde ist es, der nachts im eisernen<br />

Wagen umhergefahren ist? »<br />

« Ja, aber nur in den letzten Tagen; er ist<br />

kaum mehr als vier- oder fünfmal über die<br />

Heide gefahren.»<br />

« Das ist ein Rätsel. Aber fuhr er auch<br />

in jener Nacht über die Heide, als... der<br />

Forstmeister starb? »<br />

«Ja, das tat er. Als der Forstmeister<br />

erschlagen wurde, war er nicht weit entfernt.<br />

Aber all das werden Sie verstehen,<br />

wenn Sie den eisernen Wagen sehen. »<br />

Kurz darauf fragte ich :<br />

« Waren Sie dabei, als man den Passagier<br />

fand? »<br />

« Ja; ich sah, wie er aus dem Wasser<br />

gezogen wurde. Es war gerade kein angenehmer<br />

Anblick. Sein Gesicht war so sonderbar<br />

bleich im Wasser, es glich... ja,<br />

wem glich es eigentlich? Haben Sie einmal<br />

eine Leiche hinter einer grünen Glasscheibe<br />

gesehen?»<br />

Die letzten Worte des Detektivs erschütterten<br />

mich gewaltig.<br />

Auf einmal war es mir, als ob ich wieder<br />

vor mir das Angesicht des Toten hinter dem<br />

Fenster sah... die weisse Stirn... die hellroten<br />

Lippen... ein starkes Entsetzen schüttelte<br />

mich, und ich erlebte wieder in dem<br />

Bruchteil einer Sekunde den Schrecken der<br />

letzten Nacht. Gleichsam weit fort hörte ich<br />

Asbjörn Krags Stimme:<br />

«Wollen wir nicht weitergehen? Dann<br />

können Sie ihn in einem Augenblick selbst<br />

zu Gesicht bekommen.»<br />

Aber nun wollte ich um keinen Preis der<br />

Welt da hinunter. Die grünen Lichter erinnerten<br />

mich an den Phosphorschein in den<br />

Augenhöhlen eines Totenkopfs.<br />

Ich wandte mich um.<br />

«Ich gehe nicht da hinunter; ich will wieder<br />

nach Hause, in meine Hütte.»<br />

Nachdem ich einige Schritte gegangen<br />

war, blieb ich plötzlich stehen.<br />

Weit draussen im Dunkeln hörte ich den<br />

Hund wieder, ein lautes, kläffendes Hundegebell,<br />

dann ein langes Heulen und darauf<br />

ein drohendes, langgezogenes Gebell.<br />

«Der Jagdhund!» rief Asbjörn Krag. «Hören<br />

Sie den Jagdhund?»<br />

Fortsetzung sieho Autler-Feierabend,

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