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E_1930_Zeitung_Nr.084

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warmblütigen Tiere halten ihre Durchschnittswärme<br />

von 34 bis 41 Grad bei Säugetieren,<br />

von 40 bis 44 Grad bei Vögeln unbedingt<br />

fest. Der Kaiserpinguin brütet im Südpolarwinter<br />

bei einer Kälte bis zu 61 Grad<br />

seine Eier aus, die er in einer Bauchfalte<br />

zwischen den Füssen festklemmt. Die höchste<br />

Lufttemperatur auf der Erde fand sich im<br />

Todestal an der Grenze von Kalifornien und<br />

Nevada mit 56,6 Grad; in Deutschland ist die<br />

wärmste Gegend in der Nähe von Freiburg<br />

i. Br.<br />

Der kälteste Punkt der Erde wurde am sibirischen<br />

Kältepol von Werchosants mit 70<br />

Grad Kälte festgestellt. Die höchste mittlere<br />

Jahreswärme hat Massaua am Roten Meer,<br />

die niedrigste mittlere Jahrestemperatur fand<br />

Amundsen auf einer Südpolarfahrt in Framheim<br />

mit 25,8 Grad unter Null. Die grösste<br />

Luftfeuchtigkeit herrscht beim Inselarchipel<br />

im Indischen Ozean, die niedrigste Luftfeuchtigkeit<br />

im Südpolarkreis. Der regenreichste<br />

Ort ist Cherrapunji in Indien mit einer Niederschlagsmenge<br />

von 12,000 Millimeter. Besonders<br />

wenig Regen gibt es an den Küsten<br />

von Chile und Peru, im früheren Deutsch-<br />

Südwestafrika und in Ober-Aegypten. Die<br />

meisten Gewitter treten in Abessinien auf,<br />

durchschnittlich zählt man dort 214 Gewittertage<br />

jährlich. Gewitter fehlen ganz in den<br />

beiden Polarkaps. Die längste Bewölkung<br />

i.<br />

Meine Liebe, Liebste, Beste! Morgen ist<br />

der Tag, da Du mein wirst! Ich will Dich<br />

auf Händen tragen, Du sollst glücklich<br />

sein und den Himmel auf Erden haben.<br />

Ich will für Dich arbeiten, jeder Gedanke<br />

soll nur Dir gehören! Ich bin so glücklieh,<br />

dass Du mein wirst, ich habe keine<br />

Worte für meine Gefühle. Ich muss Dir<br />

heute noch diese Zeilen senden, weil es<br />

mich drängt, Dir zu sagen, wie tief ich<br />

Dich liebe. Ach, wäre doch erst morgen,<br />

Luise, ich kann es nicht erwarten, dass<br />

Dein Ja und mein Ja uns auf viele schöne,<br />

glückliche, frohe Jahre verbinden sollen.<br />

Mit tausend Umarmungen.<br />

Dein Otto.<br />

2.<br />

Liebste, beste Frau der Welt! Ein Vierteljahr<br />

sind wir nun verheiratet! Ich<br />

komme erst Sonnabend von dieser Reise<br />

zurück, ich kann es aber kaum erwarten,<br />

dass ich wieder bei Dir bin, in unserer<br />

hübschen Wohnung. Hast Du mich noch<br />

lieb, bist Du mir treu, hast Du mich nicht<br />

vergessen? Soll ich Dir was ganz, ganz<br />

liegt im europäischen Nordmeer und im Südpolarmeer,<br />

die geringste Bewölkung in Assuan<br />

am oberen Nil.<br />

Die windigste Gegend ist die Commonwealth-Bai<br />

am Rande des Südpolarkreises,<br />

am windstillsten ist es in den Bergen im Innern<br />

eines Erdteils. Der höchste Berg ist der<br />

Mount Everest mit 8840 Metern, der höchste<br />

Berg Europas ist nicht der Mont-Blanc mit<br />

4810 Metern, sondern der 5629 Meter hohe<br />

Gipfel des Elbrus im Kaukasus. Die grösste<br />

Meerestiefe wurde 1927 mit 10,430 Meter östlich<br />

von den Philippinen festgestellt. Der<br />

hellste Stern ist der Syrius. Das Tier, das am<br />

längsten lebt, ist die Schildkröte mit 300<br />

Jahren, während die Rädertierchen kaum einige<br />

Tage ihr Dasein geniessen. Das grösste<br />

lebende Tier ist der Grönlandwal mit 27 Meter<br />

Länge, das kleinste Säugetier die 'Wimperspitzmaus,<br />

die noch nicht die Hälfte eines<br />

Fingers erreicht. Der kleinste Vogel ist der<br />

Zwergkolibri, ohne Federn so gross wie eine<br />

Hummel. Das kleinste Lebewesen ist die<br />

Spore eines Pilzes. Bakterien sind bis zu einem<br />

Sechstausendstel-Millimeter klein. Der<br />

lauteste Vogel ist der Glockenvogel, dessen<br />

Schrei wie eine grosse Glocke klingt. Eine<br />

Französin, die sogenannte «Schläferin von<br />

Themelles», hat 17 Jahre lang geschlafen und<br />

damit wohl den Längenrekord aufgestellt.<br />

Ehe<br />

Fünf Briefe aus zehn Ehejahren.<br />

Von Gerhard Schake.<br />

Fast möchte ich behaupten, dass es auch<br />

wirklich so geschehen ist, obgleich wir nichts<br />

Sicheres darüber wussten. Wir hatten Ursache<br />

anzunehmen, dass ausser dem Richter<br />

und mir und Monty Cranch, der ja verschollen<br />

war, ein neues, fremdes und bösartiges<br />

Wesen sich als vierter Mitbesitzer unseres<br />

Geheimnisses offenbarte.<br />

In jenem Jahr war Julianna in eine neue<br />

Schule gekommen, und zwar auf eine, ziemlich<br />

wunderliche Weise. Die Dame mit der<br />

altmodischen Kameenbrosche, die sie leitete,<br />

hatte sich alle Mühe gegeben, Julianna als<br />

Schülerin zu kriegen: Allerdings hatte sie das<br />

auf Umwegen erreicht, ohne sich direkt an<br />

den Richter zu wenden. Und dann war sie,<br />

wie ich hörte, stolz darauf, «dieses junge<br />

Mädchen aus der besten Familie der Stadt»<br />

in ihrer Schule zu haben, in ihrer Schule, die,<br />

wie sie sich vor ihren Angestellten rühmte,<br />

nicht wie andere darauf aus war, die Töchter<br />

von zehn guten Familien aus dem Osten als<br />

sozialen Köder für hundert Töchter frisch<br />

gebackener Millionäre aus dem Westen auszuspielen.<br />

Ich erwähne das, weil damit jene Zeit begann,<br />

wo Julianna öfter von Mitschülerinnen<br />

eingeladen wurde zu harmlosen Vergnügungen,<br />

oder, wenn die Ferien kamen, zum Aufenthalt<br />

auf ihren schönen Landsitzen. Bei<br />

einer jener Gelegenheiten, als sie von Hause<br />

Schönes mitbringen? Aber was krieg ich<br />

dafür? Schnell, schreib es mir! Es macht<br />

mich so unendlich glücklich, von Dir<br />

einen Brief zu kriegen, Du musst aber<br />

auch ganz lieb schreiben, ja? Viele innige<br />

Küsse von<br />

Deinem Otto.<br />

3.<br />

Meine liebe Luise, ich will dir nur<br />

schnell schreiben, dass ich übermorgen zu<br />

unserem ersten Hochzeitstag wieder daheim<br />

bin. Ich freue mich schon darauf.<br />

Es ist entsetzlich, zehn Tage von Hause<br />

weg zu sein, ich bin froh, wenn ich wieder<br />

bei Dir bin. Was gibt es als Festessen?<br />

Hammelbraten mit grünen Klössen? Bist<br />

du gesund? Mir geht es gut, ich bin nur<br />

müde, den ganzen Tag herumgelaufen.<br />

Ich schicke Dir heute ein paar Küsse,<br />

bald mehr!<br />

Dein Otto.<br />

4.<br />

Liebe Luise! Ich habe gestern so manches<br />

vergessen, wir hätten unseren fünften<br />

Hochzeitstag vorgestern nicht so ausgiebig<br />

feiern sollen, die Bowle ist mir<br />

nicht bekommen, ich spüre sie heute noch<br />

in allen Gliedern. Ich habe meine Akten-<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N° 84<br />

mappe vergessen, worin wichtige Papiere<br />

liegen, schicke sie bitte sofort nach. Auch<br />

die anderen Hosenträger brauche ich, die<br />

alten sind geplatzt. Und lege mir die<br />

letzten <strong>Zeitung</strong>en mit bei, ich bin in der<br />

letzten Woche gar nicht zum Lesen gekommen.<br />

Macht der Junge keine Dummheiten?<br />

Die Scheibe hat zwölf Franken<br />

gekostet, die er vorige Woche zerschmissen<br />

hat, das habe ich Dir noch sagen wollen,<br />

bin aber nicht mehr dazu gekommen.<br />

Morgen früh fahre ich nach D. weiter. In<br />

15 Tagen bin ich zurück. Spart Ihr auch<br />

fleissig? Vielleicht brauchst Du gar kein<br />

Mädchen, wenn ich jetzt immer so viel<br />

auf Eeisen bin, da spart man allerhand<br />

Geld. Tante Marie hat doch auch bald<br />

Geburtstag, müssen wir ihr was Teures<br />

kaufen? Ich will mir warme Handschuhe<br />

kaufen, es ist doch schon ziemlich kalt.<br />

Das Essen hier ist schauderhaft, da weiss<br />

man erst, was man an zu Hause hat.<br />

Küsse für Dich und den Jungen von<br />

Deinem Otto.<br />

5.<br />

L. Luise! Gestern war ich bei Bergmanns,<br />

die hatten gerade silberne Hochzeit,<br />

da fiel mir ein, dass wir in zwei Monaten<br />

ja auch schon zehn Jahre verheiratet<br />

sind. Wie die Zeit vergeht! An meinen<br />

Hemden hast Du vergessen, Knöpfe<br />

anzunähen! Der Junge soll ordentlich<br />

lernen, sieh ihm scharf auf die Finger!<br />

Gr. u. K.<br />

D. Otto.<br />

Bunte Chronik<br />

Woran matt nicht stirbt.<br />

Ein amerikanischer Gelehrter will soeben<br />

errechnet haben, dass der Mensch ständig<br />

von 472 To.desmöglichkeiten umlauert ist,<br />

die Selbstmordarten nicht inbegriffen. Was<br />

der Mensch jedoch alles aushalten kann,<br />

ohne daran zu sterben, hat die Statistik des<br />

Amerikaners noch nicht erfasst. Hier eine<br />

kleine Auslese : Man kann sich über etwas<br />

den Kopf zerbrechen, auf den Kopf gefallen<br />

sein, einen offenen Kopf oder ein Brett vor<br />

dem Kopf haben, ja sogar den Kopf vollständig<br />

verlieren und lebt dennoch weiter. Man<br />

stirbt ebenfalls nicht, wenn man aus der<br />

Haut fährt, sich tot oder auch nur schief<br />

lacht, die Lunge aus dem Leibe gesprochen<br />

oder das Hirn verbrannt hat. Auch nicht,<br />

wenn man sein Herz verschenkt oder (etwa<br />

in Heidelberg?) verliert. Noch niemand ist<br />

daran gestorben, wenn einem der Mund gestopft<br />

wurde, etwas über die Leber gekrochen<br />

ist oder die bewusste Tarantel gestochen<br />

hat. Ohne körperlichen Schaden zu<br />

nehmen, kann man ein Auge auf etwas werfen,<br />

die Nase in ein Problem stecken, die<br />

Hand vergeben, sich die Beine in den Leib<br />

stehen oder gar die Füsse ablaufen. Es tut<br />

niemand weh, wenn ihn ein versengender<br />

fort war, geschah es, dass eine Stimme aus<br />

der Vergangenheit zu uns sprach! Es war um<br />

die Weihnachtszeit und bitter kalt. Ich konnte,<br />

ehe ich mich zu Bett legte, hören, wie der<br />

Wind die Eiszapfen vom Balkon des Studierzimmers<br />

losriss und sie wie die Stückchen<br />

eines zerbrochenen Bechers auf den hartgefrorenen<br />

Schnee hinunterfegte. Ich sah auch,<br />

wie sie aufblitzten, als sie an dem erleuchteten<br />

Küchenfenster unten vorbeikamen, aber<br />

sonst war draussen in dem alten, ummauerten<br />

Garten nichts zu sehen, denn es war<br />

stockfinster da.<br />

Gegen zehn Uhr ging ich langsam die<br />

Treppe hinauf und blieb einen Augenblick im<br />

Esszimmer stehen. Ich hörte die Feder des<br />

Richters über das Papier kritzeln und wusste,<br />

dass er emsig bei der Arbeit war. Als ich<br />

durch den Vorhang hineinblickte, fiel mir's<br />

auf, wie alt der Richter aussah, wie sein Haar<br />

schon weiss zu werden begann, und ich<br />

dachte daran, wie unserer aller Jugend einen<br />

Augenblick lang hart auf der Schneide steht,<br />

dann unmerklich davongleitet, ohne dass<br />

man hinterher sagen könnte, in welchem<br />

Augenblick sie von uns gegangen ist. Vielleicht<br />

hätte ich noch länger dagestanden,<br />

wenn der Richter nicht lächelnd aufgeblickt<br />

hätte.<br />

«Sie denken gewiss, ich arbeite,» meinte<br />

er. «Aber, Margaret, ich bin nur damit beschäftigt,<br />

meine ganze Willenskraft zusammenzuraffen,<br />

um über eine alberne Vorstellung<br />

hinwegzukommen.»<br />

«Und die ist?» fragte ich.<br />

«Dass mich irgend jemand beobachtet,»<br />

entgegnete er. «Ich habe mich wohl schon<br />

ein dutzendmal umgewandt und bin schon<br />

zweimal aufgestanden. Es ist ein unbehagliches<br />

Gefühl; aber ich habe mir fest vorgenommen,<br />

nicht wieder hinzusehen.»<br />

«Nicht hinzusehen?» rief ich.<br />

«Nein. Es ist ja doch nichts da!»<br />

«Wo?» fragte ich.<br />

«Da unten — im Garten — oder auf dem<br />

Balkon. Irgendwo draussen vor dem Fenster».<br />

«In Gottes Namen, ich sehe nach,» flüsterte<br />

ich und ging tiefer ins Zimmer hinein.<br />

Bildete ich es mir ein, oder war es mein<br />

Schatten, jedenfalls glaubte ich draussen vor<br />

dem Fenster irgend etwas Schwarzes, Zusammengeducktes<br />

schleichen zu sehen. Es<br />

entlockte mir einen Schrei, und dieser kleine<br />

Aufschrei war für den Richter genug. Er<br />

sprang von seinem Stuhl auf in der sicheren<br />

Vermutung, dass ich irgend etwas gesehen<br />

hätte.<br />

«Ich weiss genug!» sagte er, mit langen<br />

Schritten auf die Glastür zugehend. «Treten<br />

Sie zurück, Margaret. Wir wollen Gewissheit<br />

haben.»<br />

Er riss die Glastüren auf, der eiskalte Wind<br />

Erinnerung an die Ferien<br />

Von Guarnerius.<br />

Tänze, weiche Töne und Klänge,<br />

Südlicher Landschaft heit're Gesänge<br />

Und lärmende Jugend, lächelnde Frauen...<br />

Welch beschwingtes Geniessen und Schauen!<br />

Soll ich wohl aufstehen, einen Tanz erbitten<br />

Von jener Schönen — ihre dunkeln Lippen<br />

Zum Lächeln reizen und Scherzen,<br />

Sie lieben aus meinem vollen Herzen ?<br />

'Aber ich sitze bescheiden allein<br />

Und sauge des lauten Lebens frohe Musik<br />

Tief in mich auf wie funkelnden Wein. Ko.<br />

Blick trifft, etwas in die Augen sticht, oder<br />

wenn er übers Ohr gehauen wird. Die Haare<br />

können einem ohne böse Folgen zu Berge<br />

stehen, auch darf man sich ruhig durchhecheln<br />

lassen. Nur wenn man über den<br />

Löffel halbiert worden ist, sich die Finger<br />

oder den Mund verbrannt hat, spürt man es<br />

nachher. Und wenn einem schliesslich auch<br />

eine Schraube losgegangen ist, so muss deswegen<br />

noch immer nicht eine der von Professor<br />

Graham errechneten Todesursachen<br />

eintreten.<br />

Geruch der Europäer und der Japaner.<br />

In der japanischen Literatur finden sich<br />

vielfach Angaben darüber, dass Europäer<br />

durch üblen Geruch auffallen ; der gleiche<br />

Vorwurf trifft die Ainos, deren Hautausdünstung<br />

an diejenige von Hunden erinnern soll.<br />

Es ist deshalb interessant, von einem Japaner<br />

selbst, der sich studienhalber in Europa<br />

aufhielt, darüber zu erfahren. Adatci, so ist<br />

sein Name, hält es für möglich, dass der<br />

Unterschied vielleicht damit zusammenhängt,<br />

dass die Japaner weniger schwitzen als die<br />

Europäer, namentlich in den Achselhöhlen.<br />

Dieser Unterschied soll auf anatomischen<br />

Verschiedenheiten beruhen. Die Achselschweissdrüsen<br />

haben bei uns einen Durchmesser<br />

von 1—3 mm, sind also mit dem<br />

blossen Auge sichtbar. Bei Japanern sind es<br />

mikroskopische Gebilde. Allerdings macht<br />

Adatcy selbst darauf aufmerksam, dass es<br />

sich nicht nur um einen quantitativen Unterschied<br />

handeln kann, denn auch stark<br />

schwitzende Japaner sollen nicht riechen.<br />

Der Hautgeruch eines Stammes kann unter<br />

Umständen auch von der üblichen Nahrang<br />

abhängen. Dann hat der Geruch nichts mit<br />

der Rasse zu tun, und wird in diesem Falle<br />

zweckmässig als Völkergeruch bezeichnet.<br />

Die Naive.<br />

« Fräulein, Sie sind mit einer Geschwfn.<br />

digkeit von 80 Stundenkilometer gefahren »,<br />

sagte der Verkehrsschutzmann. — « Das ist<br />

ja grossartig », jubelte sie. « Und dabei hab©<br />

ich es erst gestern gelernt.»<br />

Hess die Lampe aufflackern, und instinktiv<br />

drehte ich den Docht herunter; der Richter<br />

hätte vom Balkon aus nichts sehen können,<br />

wenn es hinter ihm hell gewesen wäre. Aber<br />

sonst rührte ich mich nicht, weil ich wusste,<br />

dass auch er scharf hinunter lauschte. Da vernahmen<br />

wir beide irgendein Kratzen auf dem<br />

gefrorenen Gartenweg, und zwar in demselben<br />

Augenblick, als es oben bei uns finster<br />

wurde. Der Richter riss mich hastig zurück.<br />

«Schauen Sie her,» flüsterte er, «bewegt<br />

sich da niöht etwas an den Sträuchern entlang?»<br />

«Jawohl,» flüsterte ich, «es ist nahe am<br />

Boden. Es kriecht.»<br />

«Wer da?» schrie der Richter hinunter.<br />

Dann, als ob er einen Revolver bei sich hätte,<br />

fuhr er fort: «Antwort! Oder ich schiesse!»<br />

Darauf hörten wir nur ein Atemgeräusch<br />

und ein leises Aufhusten, das wie von einem<br />

Menschen klang. Der Richter griff mit seinen<br />

langen Armen hinter sich und suchte auf dem<br />

kleinen Tischchen am Fenster nach irgendeinem<br />

Gegenstand. Gleich darauf kam seine<br />

Hand wieder zum Vorschein; sie umschloss<br />

den kleinen Bronzeelefanten, der jetzt auf<br />

dem Kaminsims steht. Mrs. Estabrook hat<br />

ihn so hingestellt, damit man nicht sieht, dass<br />

ihm der Schwanz fehlt.<br />

Fortsetzung folgt.<br />

ES Fr.l-<br />

AROMATISCH, MILD<br />

kTI9UE,SAVOUREUX<br />

ATSCHAR

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