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E_1930_Zeitung_Nr.084

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N°84 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

EOP<br />

Möchten Sie als Mann oder als Frau<br />

geboren sein?<br />

Ein englisches Blatt hat den hübschen Einfall<br />

gehabt, die Frage, welche Vorteile das<br />

Leben als Mann und welche das Dasein als<br />

Frau habe, zwei jungen, streitlustigen Schriftstellern,<br />

und zwar einem männlichen und<br />

einem weiblichen, die in enger Fühlung mit<br />

der heranwachsenden Generation stehen, zur<br />

Beantwortung vorzulegen. Der männliche<br />

Autor ist der neunzehnjährige Walker-Smith,<br />

der weibliche die einundzwanzigjährige Miss<br />

Grace Ashton. Der Tenor ihrer Antworten<br />

ist bereits aus den Titeln ersichtlich, den sie<br />

ihren Aufsätzen gegeben haben, in denen sie<br />

ihre Ansichten auseinandersetzen. Walker-<br />

Smith gibt seine Meinung unter der Ueberschrift<br />

«Ich bin froh, dass ich ein Mann bin»<br />

kund, Miss Marie nennt ihren Artikel «Die<br />

Freuden des Mädchenlebens».<br />

Was « er» dazu sagt.<br />

In dem Aufsatz selbst vermeidet es Walker-<br />

Smith, seine Ansicht klipp und klar zu äussern.<br />

Er erklärt, er habe kein Recht, ein Urteil<br />

darüber zu fällen, ob es vorteilhafter sei,<br />

ein Mann oder eine Frau zu sein, zumal dieses<br />

Problem schon in der klassischen Mythologie<br />

erörtert und beantwortet worden sei.<br />

Zeus und Hera, die über dieselbe Frage stritten,<br />

verurteilten den Hellseher Tiresias, zuerst<br />

zehn Jahre als Mann und dann zehn<br />

Jahre als Frau zu leben, worauf sie ihn aufforderten,<br />

seine Meinung bekanntzugeben.<br />

Sie fiel zugunsten der Frau aus. Er für seine<br />

Person, fährt Walker-Smith fort, würde nicht<br />

zu einer solchen Konklusion gekommen sein,<br />

denn er könne nicht begreifen, dass ein Mann<br />

sein Geschlecht zu bedauern imstande wäre.<br />

Mit den Frauen verhalte es sich allerdings<br />

anders. Man brauche nur die modernen<br />

Frauen zu beobachten. Sie äffen bloss die<br />

Männer nach, im Sprachgebrauch, in der<br />

Kleidung, in der Lebensweise, kurz und gut,<br />

in allem. Modern sein,«heisse für die Frau<br />

von heute soviel wie möglichst oberflächliches<br />

Nachahmen des Mannes. Das Ergebnis<br />

sei unnötige Geschäftigkeit und fieberhafte<br />

HDHOe SBEHITC<br />

Die kommende Wintermode<br />

IFIDP>^<br />

Ruhelosigkeit. Als die Frau die Emanzipation<br />

erreichte, habe sie grossartige Chancen gehabt,<br />

um eine Revolution in der Sprache, in<br />

der Kleidung, in den Sitten und Gewohnheiten<br />

hervorzurufen, um das Leben mit etwas<br />

Konkretem zu bereichern. Statt dessen habe<br />

sie nur schlechte Nachahmungen geschaffen<br />

und sei weniger unabhängig geworden als<br />

die Frau früherer Jahrhunderte. Sie preist<br />

die Seligkeiten ihres Geschlechts, schliesst<br />

Walker-Smith, aber ich vermute, dass dies<br />

nichts als Bluff ist.<br />

Und «ihr» Urteil«<br />

Als ob sie gewusst hätte, was Walker-Smith<br />

antworten werde, spricht Miss Mary Grace<br />

Ashton von den «Freuden des Mädchenlebens».<br />

Aber die Art, wie sie die Vorzüge<br />

ihres Geschlechts verteidigt, ist seltsamerweise<br />

nicht die der modernen Frau, obwohl<br />

sie selbst für eine solche gilt. Die Vorteile,<br />

die ein Mädchen hat, schreibt sie, sind meiner<br />

Meinung nach so mannigfaltig und so sinnfällig,<br />

dass ich jedesmal, wenn ich an sie<br />

denke, tiefe Dankbarkeit empfinde. Inmitten<br />

des Geschwätzes über das Mädchendasein<br />

fühle ich, wie herrlich es ist, «nur» ein Mädchen<br />

zu sein. Die Ehe soll für uns keine Bedeutung<br />

mehr haben? Ganz falsch! Die Ehe<br />

ist zwar nicht mehr unsere einzige sentimentale<br />

Hoffnung, doch sie ist deshalb nicht minder<br />

eine ernste Hoffnung, eine ebensolche<br />

Hoffnung wie zur Zeit unserer "unterdrückten<br />

und angeblich ausserordentlich verdriesslichen<br />

Grossmütter. Miss Mary baut, wie man<br />

sieht, ihr Urteil auf dem alten, aber für die<br />

Ewigkeit bestimmten Argument auf: Liebe.<br />

Deshalb ruft sie auch aus: Zuviel Frauen?<br />

Kann es denn je zuviel Frauen geben? Man<br />

sollte doch annehmen, dass die Männer sich<br />

angesichts so vieler Frauen gelangweilt fühlen,<br />

muss aber feststellen, dass sie ihnen noch<br />

immer soviel Aufmerksamkeit schenken wie<br />

einst.<br />

Walker-Smith bestätigt die oft gehörte<br />

Behauptung, dass der Mann, der es bedauert,<br />

Die Perspektiven der Wintermode <strong>1930</strong>. Links: Samtmantel mit Feebesatz. Rechts: Brauner Rugsenmantel<br />

aus Velours transparent; mit Zobelbesatz und brauner Kappe. Rechts: grünes Direktoiro.<br />

Ensemble aus Samt mit schwarzer Persianerkappe und Muff.<br />

nicht als Frau zur Welt gekommen zu sein,<br />

erst geboren werden müsse. Miss Mary Grace<br />

Ashton dagegen scheint den Glauben, dass<br />

die meisten Frauen den Männern ihr Leben<br />

neiden, Lügen zu strafen. Oder ist auch ihr<br />

Gehaben nur ein Bluff?<br />

Gelocktes Haar ist die<br />

Losung<br />

In Paris hat kürzlich, weil man ja schliesslich<br />

nicht nur über Rüstungen, Paneuropa<br />

und über die Internationale Zahlungsbank<br />

konferieren kann, auch eine Konferenz der<br />

englischen mit den französischen Haarkräuslern<br />

stattgefunden. Es wird sich sofort zei-<br />

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gen, dass dieses der Titel ist, dessen sich<br />

scheinbar die Friseure wieder in erhöhtem<br />

Masse bedienen wollen. In den letzten Jahren<br />

war nämlich das Chaos. Jener kurze weibliche<br />

Haarschnitt, für den ein Verruchter in<br />

Deutschland den Titel «Bubikopf» erfand,<br />

ist allmählich mit allen seinen Spielarten aus<br />

der Mode gekommen und noch nichts Neues<br />

ist an seine Stelle getreten, wenigstens nichts,<br />

wovon man sagen könnte, es habe wiedeT die<br />

Alleinherrschaft über die Köpfe der Weiblichkeit<br />

angetreten. Die englisch-französische<br />

Konferenz hat also verkündet, dass von<br />

nun an das weibliche Haar halblang und gelockt<br />

zu sein habe. Damit lässt sich am meisten<br />

anfangen. Das ist am ehesten der Individualität<br />

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