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E_1930_Zeitung_Nr.108

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N»108<br />

II. Blatt<br />

BERN. 29. Dezember <strong>1930</strong><br />

W108<br />

II. Blatt<br />

BERN, 29. Dezember <strong>1930</strong><br />

Volkswirtschaftliche Rolle von Autoindustrie<br />

und Autohandel<br />

Die Erstellung von Automobilen bringt<br />

weitgehende volkswirtschaftliche Verknüpfungen<br />

mit sich. Wollen wir über die Bedeutung<br />

dieser Beziehungen ein Bild gewinnen,<br />

so müssen wir vor allem über die Verwendung<br />

von Rohmaterialien und über die<br />

Benützung von halbfertigen Erzeugnissen<br />

beim Bau des Automobiles und bei der Verfertigung<br />

aller Zubehörteile im 'Maren sein.<br />

Ein klassisches Beispie! liefert das Land der<br />

Massenproduktion von Automobilen, die Vereinigten<br />

Staaten von Nordamerika, in denen<br />

jede zehnte Person entweder in der Automobil,<br />

bzw. Zubehörindustrie oder dann im Automobilhandel<br />

beschäftigt ist. Dreiunddreissig<br />

aller achtundvierzig Staaten der Union stellen<br />

Automobile oder Automobilteile her.<br />

Es wird von Nutzen sein, alle Beschäftigungen,<br />

die als Automobilindustrie oder Autamobilhandel<br />

summarisch bezeichnet sind,<br />

kurz anzudeuten : Zur direkten Beschäftigung<br />

gehören eigentlicher Automobilbau, Finanzierung,<br />

Verkaufsunternehmungen, Reparatur-<br />

und Wagenpflegebetriebe, Autoverkehrsunternehmungen;<br />

als indirekte Beschäftigung<br />

erwähnen wir : Herstellung und Absatz<br />

von Rohstoffen und Halbfertigfabrikaten<br />

für die Autoindustrie und Autoverkehrsunternehmen.<br />

Zu den wichtigsten Stoffen gehören<br />

vor allem der Stahl, dann Benzin und Gummi,<br />

ferner Glas, und endlich Nickel und Blei,<br />

um nur die bedeutendsten zu nennen. Nachstehend<br />

veröffentlichen wir eine Zusammenstellung,<br />

die genauem Aufschluss über die<br />

Rolle des Automobiles im Wirtschaftsleben<br />

der U. S. A. geben. Die Angaben sind der<br />

« Prager Presse » entnommen.<br />

»54,000 Automobilhändler und 4000 Verteiler<br />

sind in den 48 Staaten verbreitet. Man<br />

hat 50,000 Garagen, 101,000 Reparaturwerkstätten<br />

und Service-Stationen, sowie 80,000<br />

Verkaufsgeschäfte in Ersatzteilen. In den<br />

Vereinigten Staaten zählt man 117,500 Automobüverkaufsgeschäfte<br />

und 4000 Niederlagen<br />

für den Engros-Verkauf von Teilen,<br />

Zubehör, Werkstatt- und Garagenausrüstung,<br />

An den neuen, am Pariser salon<br />

vorgeführten Wagen, hat<br />

Werkzeugen und elektrischen Artikeln.<br />

975,000 Personen sind Eigentümer vonAutomobilgross-<br />

und Kleinverkaufsgeschäften<br />

oder befassen sich mit dem Verkauf und der<br />

Wagenpflege.<br />

Eine Aufstellung der wichtigsten Rohmaterialien,<br />

die bei der Herstellung und dem<br />

Betrieb von Automobilen Verwendung finden,<br />

zeigt, in welchem Masse Wohlfahrt oder<br />

Tiefstand der Automobilindustrie andere Industrien<br />

in Mitleidenschaft zieht.<br />

Die letzte Statistik bezieht sich auf das<br />

Jahr 1929. Immerhin ist anzunehmen, dass<br />

der Prozentsatz der während <strong>1930</strong> bezogenen<br />

Rohmaterialien nicht wesentlich von dem des<br />

vergangenen Jahres abweicht, wenn auch die<br />

absoluten Quantitäten geringer sind.<br />

Stahl. — 18% des vollendeten gewalzten<br />

Stahls und Eisens finden in der Kraftwagenindustrie<br />

Verwendung. Diese 18%ige Entnahme<br />

beschäftigt 70,000 Arbeiter. Die<br />

Motorwagenindustrie ist somit erster Kunde<br />

bei der Stahlindustrie.<br />

Benzin. — Automobilindustrie erster Verbraucher.<br />

80% des gesamten Gasolinverbrauchs<br />

wird seitens der Automobilisten gekauft.<br />

Raffinerie und Verkauf des Gasolins<br />

beschäftigen mehr als 320,000 Personen.<br />

Gummi. — Automobilindustrie grösster<br />

Abnehmer. 84% des Gesamtgummiverbrauchs<br />

der Vereinigten Staaten dient der Automobilbereifuiu.<br />

Glas. — Mit einer Entnahme von 73% des<br />

polierten Glases ist die Motorwagenindustrie<br />

Hauptverbraucher.<br />

Nickel. — Mit 26% des einheimischen Verbrauchs<br />

steht die Autoindustrie im Nickelbezug<br />

an erster Stelle.<br />

Blei. — Mit 31% der einheimischen Produktion<br />

zur Herstellung von Batterien und<br />

Legierungen ist die Motorwagenindustrie<br />

Hauptkonsumentin.<br />

Polsterleder. — Automobilpolsterung bedarf<br />

58% der Polsterlederproduktion. Die<br />

Motorwagenindustrie ist somit Hauptabnehmer.<br />

RENAULT bedeutende Verbesserungen angebracht<br />

Hartholz. 17% der Hartholzproduktion<br />

der Vereinigten Staaten finden in der Motorfahrzeugherstellung<br />

und -reparatur Verwendung.<br />

Dazu kommen noch einige hundert<br />

Millionen Fuss weiche Bretter für die Anfertigung<br />

von Verschlagen für Exportautos.<br />

Aluminium. — 37% der Aluminiumproduktion<br />

der Vereinigten Staaten dient der Herstellung<br />

von Gussstücken, Legierungen und<br />

Platten für Motorfahrzeuge. Kupfer. — 15%<br />

dieses Rotmetalls dient zur Herstellung von<br />

Legierungen., Drähten und Röhren für Personen-<br />

und Lastwagen. Blech. — 23% der<br />

Blechfabrikation der Vereinigten Staaten findet<br />

in der Automobilindustrie Verwendung.<br />

Zink. — 5% der einheimischen Produktion<br />

finden mannigfache Verwendung in der Automobilindustrie.<br />

Baumwolle. — Nahezu 10%<br />

des einheimischen Baumwollverbrauchs dienen<br />

der Fabrikation von Automobilbereifung,<br />

Bremseinlagen, der Füllung der Polsterleder<br />

usw. Lack. — 72 Millionen Liter Lack und<br />

Firnis ist der jährliche Bedarf für die Streichung<br />

neuer Wagen (ausschliesslich Wiederstreichung).<br />

Schmieröl. — 1800 000000 Liter<br />

Schmieröl ist der Jahresbedarf des Automobilbetriebs.<br />

Asbest. — 165 000 000 Linearfuss<br />

Bremseinlagen aus Asbest finden in der<br />

Motorwagenindustrie Verwendung. Nichtgefrierende<br />

Lösungen. — 172 000 000 Liter finden<br />

in kalten Ländern während der Wintermonate<br />

Verwendung.»<br />

Bei der Beurteilung der «Automobilindustrie<br />

» wird häufig ein grosser Teil der dem<br />

Automobil angegliederten oder untergeordneten<br />

Nebenindustrien übersehen. Wir sind<br />

diesem Mangel an Uerberblick sogar schon<br />

bei einzelnen Behörden begegnet; in der<br />

Werbebroschüre «Bundesbahnen und Automobil<br />

» ist aus Tendenzgründen der Blick<br />

für wichtige Nebenerscheinungen des Automobilwesens<br />

verlorengegangen. Vielfach wird<br />

übersehen, dass, wenn auch die einheimische<br />

Automobilfabrikation im Verhältnis zu der<br />

Gesamtziffer der in unserem Lande zirkulierenden<br />

Automobile keine ausschlaggebende<br />

Rolle spielt, trotzdem Zehntausende von Familien<br />

und Personen ihre Existenz dem Automobil<br />

verdanken. Man darf sich sogar füglich<br />

fragen, ob von dem heutigen Schweiz.<br />

Automobilwesen nicht mindestens ebenso<br />

Fr. 5250.<br />

viele Wirtschaftskräfte ausgehen wie von den<br />

Bahnen; aus diesem Grunde ist .obige Zusammenstellung,<br />

die sich auf amtliche Untersuchungen<br />

in den U. S. A. stützt, auch für<br />

unsere Verhältnisse aufschlussreich. A<br />

Deutsche Wirtschaftsdepression: Vermehrte<br />

Verwendung gebrauchter Automobile. Die<br />

gegenwärtig in Deutschland herrschende<br />

Wirtschaftskrise kommt sehr augenscheinlich<br />

in dem Umstand zum Ausdruck, dass<br />

bis Ende Oktober <strong>1930</strong> im Reiche 72,865<br />

neue und 135,637 gebrauchte Personenautomobile,<br />

sowie 14,308 neue und 30,267 gebrauchte<br />

Lastkraftwagen, also nahezu doppelt<br />

so viel gebrauchte wie neue Fahrzeuge<br />

zum Verkehr zugelassen worden sind. Auch<br />

für Motorräder wird ein bedeutender Absatzrückgang<br />

neuer Einheiten festgestellt. J5.<br />

Drohender Konkurrenzkampf in der deutschen<br />

Autoreifenindustrie. Ende <strong>1930</strong> läuft<br />

der Preisschutzvertrag zwischen den deutschen<br />

Reifenproduzenten und den Händlern<br />

ab. Eine Erneuerung in der alten Gestalt<br />

ist unmöglich, weil die Kartellnotverordnung<br />

einem solchen Schritt im Wege steht. Bisher<br />

haben alle Bemühungen, die Gegensätze<br />

zwischen den Fabriken und dem Handel auszugleichen,<br />

zu keinem Ergebnis geführt. Zudem<br />

bestehen noch recht starke Differenzen<br />

zwischen den in- und ausländischen Produzenten.<br />

Letztere haben scheinbar an der<br />

Nichterneuerung der Konvention eia Interesse,<br />

da sie als kapitalkräftigere Produzenten<br />

glauben, durch einen scharfen<br />

Wettbewerb an Inlandsterrain zu gewinnen.<br />

Sollte es nicht gelingen, noch in letzter<br />

Stunde eine Einigung zu erreichen, so muss<br />

man mit einem recht scharfen Kampfe<br />

rechnen, bei dem voraussichtlich der schwächere<br />

Teil, d. h. der Handel, der Leidtragende<br />

sein dürfte. Der lachende Dritte wäre wie<br />

beim Kampf auf dem Benzinmarkt der Automobilist,<br />

der zu aussergewöhnlich billigen<br />

Reifen kommt.<br />

Wy.<br />

Die Leistung.<br />

Die Sicherheit.<br />

Die Geräusch-<br />

losigkeit-<br />

Der Komfort.<br />

Die Eleganz.<br />

Schliesslich die Sparsamkeit.<br />

^««•^—•»««^^••mmmMnKma<br />

Bei gleich kräftigem Bau und gleicher Sicherheit, sind alle unsere<br />

5 und 7 Plätzer-Modelle bedeutend leichter gehalten.<br />

Der GeiuichtsgeuHnn uon 100-120 kg., welcher bei uerschiedenen Modellen<br />

erzielt wurde, erlaubt eine üiel höhere Kraftentfaltung des Motors,<br />

welcher, - ohne grösseren Zylinderinhalt - dank technischer Verbesserungen<br />

schon bedeutend gesteigert war. Die am Pariser Salon ausgestellten<br />

Modelle sind charakterisiert durch ihr bedeutendes Beschleunigungsuermögen<br />

u. ihre erhöhte Maximalgeschwindigkeit.<br />

Alle unsere Chassis sind mit kräftigen und leicht regulierbaren<br />

neuen Bremsen uersehen ...<br />

Der sehr nieder liegende Schwerpunkt sichert Ihnen eine noch<br />

bessere Strassenhaltung.<br />

Die präzise, keinen Schwankungen ausgesetzte Steuerung sowie<br />

die ausgezeichnete Federung tragen dazu bei, unsere Modelle zu<br />

den sichersten und angenehmsten Tourenwagen zu machen.<br />

Die niedrige Tourenzahl unserer Motoren, die sorgfältige Montage<br />

der Uebertragung und der Hinterachse, die uerschiedenen neuen<br />

Karosserien, welche in unsern neuen Kairosseriefabriken hergestellt<br />

werden, haben dazu beigetragen, dass unsere Wagen selbst bei<br />

Höchstgeschwindigkeiten uollständig qeräuschlos sind.<br />

Nicht der mindeste Lärm uerrät auf der Strasse die harte Arbeit<br />

der Organe.<br />

Die geräumigen Innen-Dimensionen machen unsere Wagen zu<br />

den komfortabelsten des Automobil-Marktes.<br />

Wir führen Modelle mit einzeln regulierbaren, getrennten Vordersitzen.<br />

Ein neues, patentiertes System zum Verstellen der Hintersitze<br />

erlaubt, im Innern des Wagens einen freien Platz für das<br />

Gepäck zu erhalten.<br />

Unsere tief gelagerten Karosserien, deren neue Linien mit der-leicht<br />

profilierten Motorhaube harmonieren, sind in allen verschiedenen<br />

Farben erhältlich und tadellos ausgearbeitet.<br />

Per Brennstoffuerbrauch aller unserer Modelle wurden bedeutend<br />

vermindert, und zwar hauptsächlich beim Monasix.<br />

Der Oeluerbrauch ist sozusagen null.<br />

Die altbekannte, solide Konstruktion unserer Modelle stempelt<br />

unsere Wagen zu den<br />

Von<br />

Fr. 6400.-<br />

an<br />

Von<br />

Fr. 8200.-<br />

an<br />

Von<br />

Fr. 12.9000.<br />

an<br />

MONASIX, 6 Zyi., 8 PS, 7 Touren-Karosserien<br />

11 PS, 4 Zylinder, 8 Touren-Karosserien<br />

VIVASIX, 6 Zyl., 17 PS, 7 Touren-Karosserien<br />

NERVAHUIT, 8 Zyl., 22 PS, 4 Touren-Karosserlen<br />

VERTRETER IN ALLEN KANTONEN<br />

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6, A V E N U E r^ S ECH ER ON . GENEVE

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