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E_1930_Zeitung_Nr.108

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Tourismus<br />

Kein Winterfahrverbot auf der Strecke<br />

Gryon-Villars. Der engen Strasse wegen erliess<br />

in 1 ' frühern Jahren die Regierung des<br />

Kantons Waadt ein Winterfahrverbot für die<br />

Route Gryon-Villars. Dasselbe erstreckte<br />

sich in der Regel vom 10. September bis zum<br />

15. März. In seiner letzten Sitzung hat der<br />

Regierungsrat nun auf dieses Verbot verzichtet<br />

und beschränkte sich nur darauf, die<br />

Fahrgeschwindigkeit der Motorfahrzeuge auf<br />

12 km zu limitieren. Wenn die Automobilfahrer<br />

in diesem Winter beim Befahren die<br />

nötige Sorgfalt herrschen lassen, so kann damit<br />

gerechnet werden, dass auch im nächsten<br />

Jahre das Winterfahrverbot fallen gelassen<br />

wird.<br />

lt.<br />

Die Offenhaltung des Lukmanier im Winter.<br />

Bekanntlich ist von der Bleniotalschaft<br />

dio Initiative ergriffen worden, um den Lukmanierpass<br />

dem Postauto auch im Winter<br />

offen zu halten. Es wurde auch eine diesbezügliche<br />

Eingabe nach Bern weitergeleitet.<br />

Im « Freien Rätier » wird nun angeregt, das<br />

Bündner Oberland möchte sich an dieser Aktion<br />

beteiligen, da es ebensosehr an der Verkehrsmöglichkeit<br />

während der Wintersaison<br />

interessiert sei. Man verspricht sich mit<br />

Recht von einem das Jahr hindurch aufrecht<br />

erhaltenen Verkehr mancherlei wirtschaftliche<br />

Erleichterung für die dortige<br />

Bergbevölkerung. Die Kosten für die Offenhaltung<br />

der Strasse dürften auch erträglich<br />

sein, indem normalerweise die dort auftretenden<br />

Schneemengen nicht übermässig sind.<br />

So ist die Strasse dieses Jahr bis zum 20.<br />

Dezember noch von Privatwagen befahren<br />

worden. z.<br />

Telephon-Hilfsdienst auf Alpenstrassen. Im<br />

vergangenen Herbst errichtete der Automobilclub<br />

der Schweiz auf verschiedenen Pässen<br />

das sogenannte SOS-Telephon, eine Einrichtung,<br />

die in diesem Winter auch den Skifahrern<br />

zugute kommt. Das Telephon besteht<br />

bereits am Gotthard, am Klausen und am<br />

Simplem. Längs den Passstrassen befinden<br />

sich eine Anzahl Tafeln mit dem Hinweis auf<br />

die nächste SOS-Station. Ein Teil dieser Tafeln<br />

werden natürlich verschneit sein. Immerhin<br />

wird es mit Hilfe der freistehenden Tafeln<br />

möglich sein, in Notfällen eine Rettungsaktion<br />

zu unternehmen, d. h. die Rettungsstationen,<br />

den Arzt oder die Polizei zu Hilfe zu<br />

rufen. Die Behörden des A. C. S. betonen<br />

ausdrücklich die Gratisbenutzung dieser Teleniinnsteüen.<br />

Im Jahre 1931 werden auf der Grimsel, der<br />

Furka, der Oberaüp, dem Julier und dem<br />

Grossen St. Bernhard weitere SOS-Telephonstationen<br />

errichtet, und im Jahre 1932 der<br />

Rest der wichtigeren Alpenstrassen mit dem<br />

SOS-Telephon-Hilfsdienst des A.C.S. ausgerüstet,<br />

lt.<br />

Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />

vom 23. Dezember <strong>1930</strong>.<br />

Die trockene und schneearme Witterung in der<br />

vergangenen Berichtswoche hat in der Befahrbarkeit<br />

der höher gelegenen Strassen keine Aenderung<br />

gebracht. Trotz geringer Schneelage besteht auf<br />

den meisten Strassen, zufolge des Frostes, eine gewisse<br />

Schleudergefahr; das Mitführen der Ketten<br />

ist auf den Höhen überall zu empfehlen. Stand<br />

vom 23. Dezember <strong>1930</strong>, mittags:<br />

Toggenburg: Strasse Wattwil-Wildhaus-Rheintal<br />

durchgehend offen, Ketten zwischen Nesslau<br />

und Garns, bei starken Wagen und griffigen Pneus<br />

überflüssig. Hulftegg (Ueborgang ins Zürcher Oberland)<br />

mit Ketten befahrbar. Ricken schneefrei.<br />

Schwyz: Hauptstrassen zwischen Zürich- und<br />

Vierwaldstättersee hart gefroren, mit und ohne<br />

Ketten befahrbar. Zufahrt ins Iberger Wintersportgebiet<br />

mit Ketten offen bis Oberiberg. (Man<br />

vermeide Kreuzungen auf dem Teilstück Unteriberg-Oberiberg<br />

mit dem Kurswagen der Postverwaltung.)<br />

Glarnerland: Talstrasse schneefrei bis über Lin-<br />

Bezweckt wird damit eine Vereinfachung für<br />

thal. Sernftal befahrbar bis Elm, Ketten in der Wagenbedienung während der Fahrt. Die<br />

Bergstrecke Schwanden-Warth empfohlen. Zufahrt<br />

zum Klöntalersee für Autos unpassierbar. Kerenzerberg<br />

sehr gut passierbar (mit und ohne Ketten).<br />

Graubünden: Strasse Landquart-Davos mit Ketten<br />

offen bis Klosters. Uebergang nach Davos<br />

(Wolfgang) stark vereist, nicht empfehlenswert.<br />

Zufahrt nach Arosa mit Ketten offen, schwächere<br />

Wagen fahren bis Langwies. Lenzerheide vereist,<br />

Ketten notwendig. Strasse Lenz/Tiefencastel-Davos<br />

ca. 15 cm Schnee, mit Ketten gut befahrbar. Oberhalbstein<br />

gut passierbar bis Mühlen, Wagen mit<br />

schmaler Fahrspur bis Bivio. Schynpass mit Ketten.<br />

Albulastrasse bis Einladestation Preda mit<br />

starken Wagen und Ketten offen, bis Bergan auch<br />

für schwächere Wagen geeignet. Strasse Thusis-<br />

Splügen-Bernhardinpass offen bis Hinterrhein,<br />

Ketten in der Bergstrecke Thusis-Splügen. Inntal<br />

und Oberengadin schwach angeschneit, durchgehend<br />

mit Ketten befahrbar. Maloja, Schneeschicht zerstampft,<br />

mit Ketten gut befahrbar. Strasse Chur-<br />

Flims-Disontis-Oberalp passierbar bis Tschamutt,<br />

Ketten ab Reichenau. Lukmanier im Medels mit<br />

Ketten offen bis Santa Maria, Ueborgang ins Tessinische<br />

wegen Erdrutschungen gesperrt.<br />

Innerschweiz: Brünig ca. 15 cm Schnee, mit<br />

Ketten gut befahrbar. Zufahrt nach Engelberg mit<br />

Ketten ab Grafenort offen. Seelisberg schneefrei.<br />

Gotthard: Nordseite schneefrei bis Gurtneilen,<br />

Weiterfahrt bis zur Einladestation Göschenen mit<br />

Ketten gut passierbar. Schöllonen unpassierbar.<br />

Südseite schneefrei von Faido abwärts, Ketten zwischen<br />

Airolo und Faido.<br />

Berner Oberland: Haslital mit Ketten befahrbar<br />

bis Guttannen. Strassen Interlaken-Grindelwald<br />

und Spioz-Adelboden/Kandersteg, sämtliche mit<br />

Ketten gut passierbar. Simmental schneefrei bis<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N° 108<br />

Zweisimmen resp. Lenk. SaanenmÖser mit Ketten. I<br />

Saanetal schneefrei. Jaunpass unpassierbar. Strasse<br />

nach Gurnigelbad mit Ketten ab Dürrbach befahrbar.<br />

Gurnigelpass eingeschneit. Schallenberg für<br />

Autos ungeeignet.<br />

Jura: Woissenstein wegen starken -Vereisungen<br />

nicht empfehlenswert. Schelten schneefrei. Berner<br />

Wenn auch nicht so allgemein, so doch<br />

nicht weniger intensiv, ist im Laufe des letzten<br />

Jahres an der Verbesserung der Kupplung<br />

herumlaboriert worden. In einem Fall<br />

wurde ein Organ geschaffen, bei dem die<br />

Energieübertragung auf hydraulischem Wege<br />

erfolgt. Wagen mit dieser hydraulischen<br />

(Schluss von Seite 3)<br />

Kupplung<br />

wurden schweren Prüfungen unterworfen<br />

und befinden sich auch bereits seit längerer<br />

Zeit im öffentlichen Verkehr. Mit besonderem<br />

Eifer haben sich Erfinder und Tüfteler auch<br />

an das Problem der automatischen Betätigung<br />

einer Reibungskupplung herangemacht.<br />

Wirkungsweise der Kupplung wird meist von<br />

der Stellung des Gaspedals und damit der<br />

Höhe des Ansaugrohrunterdruckes abhängig<br />

gemacht, wodurch das Kupplungspedal ganz<br />

entbehrt werden kann.<br />

Auf dem Gebiet des Vorderradantriebes<br />

waren im Verlauf des letzten Jahres -venig<br />

Neuerungen zu verzeichnen. Es ist das allerdings<br />

zu verstehen, da es sich hier um feine<br />

vornehmlich nur für Sportfahrzeuge in Frage<br />

kommende, relativ teure Antriebsart handelt.<br />

Stärker war indessen schon wieder das<br />

Interesse an neuen<br />

Abfederungsarten.<br />

Rund ein halbes Dutzend Konstrukteure bekennen<br />

sich neu zur Schwingachse, die vorläufig<br />

wohl die beste Lösung des Federungsproblems<br />

darstellt. Mängel, die der Schwingachse<br />

ursprünglich anhafteten, scheinen nun<br />

endgültig behoben zu sein und es bleibt als<br />

Nachteil nur noch ihr höherer Herstellungspreis.<br />

Die Zentralchassisschmierung, die sich<br />

einmal als Ersatz für die zeitraubende<br />

Einzelschmierung durchsetzen zu wollen<br />

schien, hat in den SilentWocks oder anderen,<br />

keiner Schmierung bedürfenden Gelenken<br />

eine starke Konkurrenz erhalten.<br />

Jura in den Niederungen schneefrei, Ketten in den<br />

Franches Montagnes und bei Les "Rangiers und<br />

Pierre Pertuis notwendig. Strassen in den Montagnes<br />

Neuchäteloises überall mit Ketten befahrbar.<br />

Val de Travers schneefrei. Molendruz mit<br />

Ketten. St. Cergue-La Cure und Faucille ohne Ketten.<br />

Marchairuz unpassierbar. Vallee de Joux<br />

Technischer Rückblick<br />

Stossdämpfer, und zwar in der letzten Zeit<br />

häufiger solche hydraulisch wirkender<br />

Systeme, gehören schon zur normalen Ausrüstung.<br />

Im<br />

Karosseriebau<br />

hat sich sowohl, was die Formgebung wie<br />

die Aufbautechnik anbetrifft, im letzten Jahr<br />

wenig geändert. Es zeigt das deutlich, dass<br />

sich die Anstrengungen der Fabriken auf<br />

Verbesserungen konzentrierten, die dem Gebrauchswert<br />

des Wagens wirklich zugute<br />

kamen, und dass man die besonders kostbar<br />

gewordene Arbeit nicht an Aeusserlichkeiten<br />

verschwenden wollte. Die Tendenz, immer<br />

niedriger zu bauen, ist natürlich geblieben.<br />

In Frankreich machen sich alle Anzeichen<br />

dafür bemerkbar, dass das seitliche Trittbrett,<br />

das ja tatsächlich keinen grossen<br />

Wert hat, mit der Zeit verschwinden und ins •<br />

Wageninnere einbezogen werden wird.<br />

Die Automobilproduktion des nächsten Jahres<br />

wird kaum wesentlich bessere äussere<br />

Bedingungen vorfinden. Es ist deshalb, auch<br />

nicht zu erwarten, dass die Entwicklung gegenüber<br />

derjenigen des verflossenen Jahres<br />

wesentliche Unterschiede zeigen wird. Welches<br />

der technischen Probleme als am wichtigsten<br />

zuerst in Angriff genommen wird,<br />

lässt sich unmöglich voraussagen, da das<br />

sehr oft vom Zufall abhängt. Ginge man nur<br />

vom Standpunkt des grössten Bedürfnisses<br />

aus, so müsste die ganze Welt im nächsten<br />

Jahr das Kleinauto fürs Volk herausbringen,<br />

einen Wagen von 300—400 kg Gewicht und<br />

maximal 5 Steuer PS, der aber trotzdem vier<br />

Personen mit einer Geschwindigkeit von<br />

mindestens 60 km zu befördern imstande ist<br />

und dessen Betriebskosten auch bei schwacher<br />

Besetzung pro Passagier billiger sind<br />

Militär-Schultableau siehe Seite 19.<br />

erleichtert<br />

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