E_1931_Zeitung_Nr.002
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Aber Cradock schien nicht hinzuhören. Er<br />
betrachtete die Tür nach dem Vorzimmer.<br />
«Um wieviel Uhr geht dieser Schreiber von<br />
:<br />
hier fort, John?»<br />
«Um halb zwei, warum?» ,<br />
«Ich möchte, dass du ihn mir direkt ins<br />
Hotel schickst. Gib ihm etwas, das er mir<br />
bringen soll — das blaue Buch dort wird;<br />
recht sein. Sag' ihm, dass es wichtig und<br />
eilig sei.»<br />
«Was du für sonderbare Einfälle hast. Nun<br />
gut, ich werde ihn schicken. Aber laufe doch<br />
nicht schon weg, es ist ja kaum zwölf Uhr...<br />
Wie ist es dir denn zu Hause in London ergangen?»<br />
«Oh. ganz gut. Aber ich bin froh, dass<br />
ich wieder da bin. Ich habe vor grossen<br />
Städten Angst. Und ausserdem, weisst du,<br />
vertrage ich mich nicht mehr recht mit meinem<br />
Vater. Er hat diese alte Geschichte<br />
furchtbar schwer genommen; und dann vermerkt<br />
er es sehr übel, dass ich nicht heirate<br />
und ihm keinen Enkel und Erben bringe.<br />
Aber ich bin zu Igrob. für die. gute Gesell-<br />
über das Bahflgeleise und hielt bei der zweiten<br />
Barriere, welche leicht beschädigt wurde,<br />
Der Materialschaden betrug 50 Fr., der fällige<br />
Zug hatte zum Glück Verspätung und<br />
langte erst an, als das Geleise wieder frei<br />
war. Er erlitt weder eine weitere Verspätung<br />
noch irgendwelche Beschädigung. Die Zürcher<br />
Strafgerichte nahmen an, dass der Zug<br />
zwar einer Gefahr ausgesetzt gewesen sei,<br />
verneinten aber das Vorliegen einer Fahrlässigkeit<br />
bei der angeklagten Automobilistin<br />
und gelangten zu einem Freispruch. In Ab^<br />
Weisung einer von der Bahngesellschaft eingereichten<br />
Kassationsklage hat der bandesgerichtliche<br />
Kassationshof am 22. Dezember<br />
das freisprechende Urteil geschützt.<br />
Wenn die Kassationsklage zunächst geltend<br />
macht, nach den Kon'kordatsvofschriften<br />
sei an jener Stelle ein Tempo von 25 bis<br />
28 Kilometer nicht zulässig gewesen, so ist<br />
daran zu erinnern, dass die Automobilistin<br />
nicht wegen Widerhandlung gegen das Konkordat<br />
angeklagt ist. Sodann war sie im kritischen<br />
Augenblick gerade im Begriffe, das<br />
Tempo zu massigen und bei gut funktionierenden<br />
Bremsen hätte sie ohne Schwierigkeit<br />
rechtzeitig angehalten. — Was das, Versagen<br />
der Bremse betrifft, so- ist der Kassationsklage<br />
zuzugeben, dass der Eigentümer<br />
eines Autos zu sorgfältige n Unterhalt seines<br />
Wagens und besonders cier Bremsen verpflichtet<br />
ist, doch kann anderseits auch nicht<br />
verlangt werden, dass er a:e, Bremsen jeden<br />
Tag von einem Fachmann nachsehen lasse.<br />
Wenn die Fussbremse im vorliegenden Falle<br />
bei der Abfahrt richtig funktionierte, so<br />
durfte die Angeklagte die Reise unternehmen,<br />
ohne sich damit einer Fahrlässigkeit<br />
schuldig zu machen. — Die Kassationsklag«<br />
erblickt endlich ejne Fahrlässigkeit der Angeklagten<br />
darin, i; Öass diese aus Bestürzung<br />
über das unvermutete Versagen der Fussbremse<br />
nicht imstande war, die Handbremse<br />
zur Anwendung zu bringen, welche zum<br />
rechtzeitigen Anhalten des Wagens genügt<br />
hätte. Wird aber im Zivilrecht darin noch<br />
kein Verschulden erblickt, dass jemand unter<br />
dem Eindruck eintr olötzlich eintretenden<br />
Gefahr unterlässt, ohne Zögern die geeignetsten<br />
Abwehrmassnahmen zu treffen, so<br />
kann ein solches Versagen der Geistesgegenwart<br />
im Strafr.echt noch weniger als Fahrlässigkeit<br />
gewertet werden. Es liegt demnach<br />
keine strafbare Fahrlässigkeit vor und der<br />
Tatbestand des Art. 67, Abs. 2 des Bundösstrafrechts<br />
ist nicht -gegeben. Wp.<br />
Y@B?kebrsunglück in Fraifein<br />
am Niveauabergang der Hardstrassa<br />
Glossen und Pressezitate.<br />
Ueber den Unfall vom 29. Dezember am<br />
Niveauübergang der Hardstrasse in Pratteln<br />
erschien unter gleichem Datum eine Meldung<br />
der Schweizerischen Depeschenagentur, in<br />
der es hiessi «Die Barriere war geschlossen».<br />
Wie nun die gerichtliche Untersuchung klar<br />
ergeben hat, unterliess es der Ersatzablöser,<br />
die Barriere rechtzeitig zu schliessen. Bei<br />
der Lektüre eines Kalenders vergass er die<br />
pünktliche Wahrung seiner Pflichten.<br />
Eine unwiderrufene Falschmeldung.<br />
Diese Meldung war offenbar falsch, denn<br />
die Depeschenagentur schrieb in einer folgenden<br />
Meldung: Zum Lastautomobilunglück<br />
(Warum nur ein Automobilunglück?) bei<br />
Pratteln wird von zuständiger Seite mitgeteilt:<br />
Am Montagabend um 17 Uhr 50 ereigT<br />
nete sich auf dem Niveaüübergang der Staatsstrasse<br />
unterhalb Pratteln ein Zusammenstoss<br />
zwischen einem Lastwagen der Firma<br />
Berli in Wil (St. Gallen) und dem Vom Pratteln<br />
kommenden Zug 2443 infolge Offenlassen<br />
der Schranken durch den Barrierenwärter.<br />
Damit wird die erste Meldung in einem sehr<br />
wichtigen Punkte widerrufen, ohne dass ein<br />
ausdrücklicher Vermerk auf den Irrtum in<br />
der Meldung vom 29. Dezember hingewiesen<br />
hätte. Das Vertrauen, das jeder Leser den<br />
Meldungen der Schweizerischen Depeschenagentur<br />
entgegenbringt, ist auf diese Weise<br />
in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein aufrichtiges<br />
Einstehen für den Irrtum bei der<br />
ersten Meldung hätte bei den aufmerksameren<br />
Lesern einen besseren Eindruck erweckt.<br />
Irrtümer können uns allen passieren und werden<br />
auch von jedem gerechtdenkenden Leser<br />
gerne entschuldigt, sofern eine gebührende<br />
Berichtigung erfolgt<br />
In unserem Fachorgan traten wir von jeher<br />
intensiv und extensiv für die Beseitigung<br />
aller Gefahren an den Niveauübergängen ein.<br />
Selbstverständlich scheint uns der radikale<br />
Ersatz der Niveauübergänge durch Ueberführungen<br />
oder Unterführungen die beste<br />
Lösung zu sein. Diese Umänderungen kosten<br />
aber Geld, ungeheuer viel Geld! Rechnen wir<br />
mit rund 5000 Niveauübergängen, die ersatzbedürftig<br />
wären, so würde eine Kostensumme<br />
von mindestens 500 Millionen Franken für<br />
schaft» Ich kann - hübschen Frausn keine<br />
schönen Reden halten.» Sein Gesicht verfinsterte<br />
sich. «Es scheint, dass ich überhaupt<br />
nicht mehr mit Frauen sprechen kann!»<br />
Bastable klopfte ihm auf* die Schulter. '/<br />
«Armer, alter Dave! Das war damals ein<br />
verteufelt harter Schlag, nicht wahr! Und<br />
ist schon solange her. Warte mal, vor zwölf<br />
Jahren beinahe, stimmt es?»<br />
Cradock nickte. «Jetzt bin ich so ziemlich<br />
darüber hinweg.»<br />
Bastable blickte ihn durchdringend an.<br />
«Uebfjgens,» sagte er bedächtig, «da wir gerade<br />
von Said Hussein sprechen: Nadja<br />
Alexandrowna ist wieder da!»<br />
Cradock wandte sich rasch um. «Nadja!»<br />
stammelte er.<br />
«Aber die polizeiliche Ausweisung?»<br />
Bastable hob die Hände. «Aegypten hat<br />
heute eine eigene Regierung. Und Nadja<br />
Alexandrowna ist eben zurückgekehrt.»<br />
Mit gesenktem Haupt nahm Cradock Hut<br />
,und Stock. «Nun,» sagte er langsam, «ich<br />
muss jetzt gehen. Du schickst also Todros<br />
hinüber, John, und benachrichtigst mich sobald<br />
als möglich wegen den anderen Sachen.<br />
Auf Wiedersehen!»<br />
Bastables Augen wurden traurig, als sich<br />
die Tür hinter Cradock geschlossen hatte.<br />
Wenn man in Kairo die Schischeh, die<br />
Wasserpfeife zu rauchen wünscht und den<br />
echten Dümback bekommen "will, das ist der<br />
blasse, frischgewaschetie persische Tabak, so<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
die Bahnen allein entstehen. Bei den heutigen<br />
schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen<br />
wären diese Auslagen nicht zu verantworten.<br />
Es mögen vielleicht noch 20 weitere Jahre<br />
verstreichen, bis die Mehrzahl dieser Bahnübergänge<br />
zu ebener Erde verschwunden<br />
sind. Sorgen wir dafür, dass wenigstens bei<br />
allen' Stras'senbaüten und wichtigen Strassenverlegungen<br />
die Niveauübergänge in Wegfall<br />
kommen. Was wir aber mit allem Nachdruck<br />
betonen, ist unsere wohlerwogene Forderung:<br />
Deutliche Signalisierung der ausserordentlichen<br />
Gefahren am Niveauübergang. Die<br />
Gefahren können durch- zweckmässige Strassenführung,<br />
richtig angeordnete Barrieren,<br />
durch Dreiecksignale vor den. Barrieren, sowie<br />
durch optische und akustische Signale,<br />
welche vom Zug ausgelöst werden,, soweit<br />
signalisiert werden, dass die grosse Mehrzahl<br />
der Unfälle ausgeschaltet wird. Der Bundesrat<br />
hat durch die Verordnung betreffend den<br />
Ahschlus& und die. Signalisierung der- NjLyeatu,<br />
kreuzüngen der Eisenbahnen mit öffentlichen<br />
Strassen und Wegen vom 7. Mai ,1929rbereits<br />
die ersten Schritte eingeleitet.<br />
Die Durchführung der Signalisierung wurde<br />
in Artikel 9 dieser Verordnung in zeitlicher<br />
Richtung folgendermassen bestimmt: Die<br />
Bahnverwaltungen hatten bis 1. Septembpr<br />
1929 ein Verzeichnis aller zu signalisierenden<br />
Niveaukreuzungen, der StrasSen und Wege<br />
vorzulegen. Nach Anhörung der zuständigen<br />
Kantonsregierung und nach Genehmigung der<br />
Aufsichtsbehörde ist die Durchführung der<br />
Signalisierung der Niveaukreuzungen wie<br />
folgt verfügt worden:<br />
Bei Strassen mit erheblichem Motorfahrzeugverkehr<br />
bis spätestens 1 Jahr;<br />
bei den übrigen Strassen und wichtigeren<br />
Wegen bis spätenstehs 2 Jahre und<br />
bei den Niveauübergängen von untergeordneter<br />
Bedeutung bis spätestens 5 Jahre nach<br />
Genehmigung des Verzeichnisses.<br />
Es wird zu untersuchen sein, inwieweit<br />
dieser Verordnung auf. der sehr verkehrsreichen<br />
Strecke Pratteln—Basel schon nachgelebt<br />
worden ist.<br />
Erfreulich erscheint uns vor allem das einstimmige<br />
Urteil der Basler Tagespresse über<br />
die Dringlichkeit neuer Massnahmen zur Beseitigung<br />
der Gefahren an den Niveauübergängen.<br />
Wir zitieren nachstehend einige interessante<br />
Aeusserungen:<br />
«Dieses .--neue schreckliche Verkehrsunglück,<br />
so schreibt die «National <strong>Zeitung</strong>»,<br />
«lehrt mit aller Deutlichkeit, dass die Niveauübergänge<br />
auf verkehrsreichen Strecken so<br />
rasch wie möglich verschwinden sollen, denn<br />
durch den strengen Dienst ermüdet, kann<br />
auch der gewissenhafteste Barrierenwärter<br />
einmal versagen.»<br />
• Die «Basler Nachrichten» kommentieren<br />
wie folgt: «Seit Monaten ist an der Unterführung<br />
der Staatsstrasse in der Hard gearbeitet<br />
worden, während welcher Zeit bis vor<br />
einigen Tagen der gesamte Durchgangsverkehr<br />
ab Basel Richtung Liestal—Hauenstein<br />
und Langenbruck—Baisthal umgeleitet werden<br />
musste. Und kaum wurde der ä niveau-<br />
Verkehr für eine letzte Periode noch einmal<br />
freigegeben, war das schreckliche Unglück<br />
auch schon geschehen.<br />
. Warum stellen wie dies hier fest, zu spät,<br />
um das Geschehene ungeschehen oder auch<br />
nur erträglicher machen zu können? Nicht<br />
um die S. B, B.-Behörden mit billigen Vorwürfen<br />
zu überschütten und nicht um über<br />
den fehlenden Barrierenwärter herzufallen.<br />
Der Mensch ist keine Maschine; der Verlass<br />
auf seine Zuverlässigkeit und Unfehlbarkeit<br />
kann nie ein absoluter sein. Das Unglück am<br />
Hardübergang sollte aber allen Behörden und<br />
Verbänden, die irgendwelche Kompetenzen<br />
im schweizerischen Bahn- und Strassenverkehr<br />
zu vertreten haben, — Kantonsregierüngen,<br />
Kreiseisenbahnräte, Verkehrsörganisationen,<br />
Automobilverbänden usw. — eine<br />
neuerliche ernste Mahnung sein, immer und<br />
immer wieder mit unablässiger Zähigkeit und<br />
mit allen ihnen zu Geböte stehenden Mitteln<br />
die Beseitigung aller vielbefahrenen Niveauübergänge<br />
in kürzester Frist zu fordern.»<br />
Wir konstatieren mit Genugtuung, in welch<br />
bestimmter Art die Tagespresse unsere Forderungen<br />
auch zu den ihrigen gemacht hat<br />
und beschliessert unsere Ausführungen mit<br />
dem Wunsche, die Bahnbehörden, denen die<br />
vielbefahrene Linie Pratteln untersteht, möchten<br />
vorerst gemeinsam mit den Staatsbehörden<br />
und den Strassenverkehrsverbänden prüfen,<br />
ob nicht noch ein Mehreres für die<br />
Sicherheit des autofahrenden Publikums und<br />
auch für die Sicherheit des Zugspersonals<br />
und der Zugsinsassen getan werden kann.<br />
Dann aber sollte frisch ans Werk gegangen<br />
werden. v ' - •• gq.<br />
Um 10 Sekunden am Tode<br />
vorbei.<br />
Ein Basler Automobilist passierte am 29.<br />
Dezember kurz vor dem verunglückten Lastauto<br />
der Firma Beerli den Hardübergang bei<br />
Pratteln. Er berichtet uns :<br />
«Es war der 29. Dezember des vergangenen<br />
Jahres. Schwarz und finster hatte sich<br />
die Nacht plötzlich heruntergesenkt, dieweil<br />
ein starker Platzregen endlos niederprasselte.<br />
Schwarz schimmernd verschwand die<br />
Strasse vor dem suchenden Auge in Nichts<br />
und recht spärlich hur gewährten die Scheinwerfer<br />
Einblick in dieses .unigewisse Dunkel.<br />
Wer kennt nicht dieses alle Nerven anspannende<br />
Fahren bei stockdunkler Nacht auf<br />
unsern lichtlosen, tiefschwarzen, geteerten<br />
Strassen, die ständige Ungewissheit, plötzlich<br />
einen Radfahrer, einen Fussgänger oder sonst<br />
ein Lebewesen in gefahrbringender Nähe seiner<br />
Räder vor sich zu sehen. Sprungbereit<br />
sitzt man da an den Bremsen und fährt trotz<br />
aller Vorsicht doch ins Ungewisse !<br />
Und erst, wenn aus der entgegengesetzten<br />
Richtung sich zwei mächtige Lichtkegel entgegenbahnen,<br />
wenn diese abgeblendet wie<br />
im ^ N° t<br />
zwei grosse, dumm« Ochsenaugen dich anglotzen,<br />
dann fährst du jedesmal lelcht-brem*<br />
send und gottvertrauend daran vorüber,kaum,<br />
ahnend, wohin du fährst und nicht wissend.-,»<br />
was an dir vorübergleitet. .; , ; •'<br />
An diesem 29. Dezember, zwischen 1,7'unil.<br />
18 Uhr, fuhr ich mit vier Verwandten in mel- ;; ,<br />
nem Wagen von einer Beerdigung im obern<br />
Baselbiet nach Basel zurück. Nicht, e i«-<br />
« Ochsenaugenpaar >, nein, unzählige „kommen<br />
um diese Zeit von Basel her, gefahren,<br />
schier endlos bewegt sich der Zug all -der.<br />
vielen Lastwagen dem Hauenstein und der;<br />
Innerschweiz zu. Was müssen erst diese,,<br />
wackern Lastwagenführer für eine Verant-,<br />
wortung fühlen mit ihrem schweren, meist"<br />
mit Anhänger beschwerten Gefährt! Beidiesem<br />
Wetter und dieser schwarzen Nacht<br />
ist der Dienst auf der Landstrasse'kein leicht<br />
ter, alle Achtung den Männern, die ihn besorgen.<br />
„ ,,'„.„<br />
Pratteln ist vorbei, nun kommt der Bahn-*<br />
Übergang und nachher die enge Passage neV,<br />
ben der neuen Unterführung. Nur ein efrtei-v,<br />
ges Gefährt kommt uns entgegen und, Wir"<br />
treffen uns beim offenen Uebergang. Ich.<br />
bremse, denn ich ahne nicht, was drüben<br />
steht und ob jener Wagen mir den Vortritt<br />
lässt. Doch dieser hält an und ich erkenne<br />
im Vorbeifahren einen Lastwagen mit An-,<br />
hänger. Anständiger Mensch und vorsichtig;<br />
bist du noch dazu, denn der Uebergang i$t<br />
bei Nacht nicht zu breit !<br />
Kaum am Geländer der- Unterführung^<br />
knappe zehn Sekunden oder 50 Meter' weiter:<br />
ein Leuchten und Flammen, ein Tosen und<br />
Krachen, was ist's? — Der eigene 'Wagen<br />
kann es nicht sein, ruhig arbeitet der Motor';<br />
war es ein Wintergewitter mit Blitz lind-<br />
Donner? — Wohlbehalten kommen wir kurz<br />
darauf in Basel an — und vernehmen bald'<br />
die traurige Kunde vom Tode jener zwei'<br />
Fahrer, deren Wagen zerschmettert auf dem v<br />
Bahngeleise lag. Und seither machen wir<br />
uns auch Gedanken darüber, dass wir dort<br />
auf wenige Sekunden dem eigenen Tode entgangen<br />
sind!<br />
( '•<br />
Nebenan geht die neue Unterführung öirem<br />
Ende entgegen, eng und schmält Und zu glel» 1<br />
eher Zeit befasst sich die Kantonsregierung<br />
mit dem Ausbau des Strassennetzes durch-'<br />
besondere Fussgänger- und Radfährwege.-'<br />
— Warum muss immer jede Neuerung düroh<br />
den Tod von unschuldigen Menschen erkauft<br />
sein und warum können diese Neuerungen<br />
nicht von Anfang an vollkommen sein?<br />
W.€<br />
Sdi sipÄ«dhi«»a<br />
Das Abkommen über den Automobilverkehr<br />
Schweiz-Italien vom Bundesrat xatiür f<br />
ziert. Zwischen der Schweiz und unSerm<br />
südlichen Nachbar Italien wunde ein AbjkonH<br />
men zwecks Erleichterung des Autoverkehrs,<br />
über unsere Südgrenze vorbereitet, dai wir.<br />
bereits in Nr. 1 näher besprochen haben.- Per<br />
Bundesrat stimmte nun in seiner letzten Sit- 1;<br />
zung diesem Abkommen, das lediglich'eine<br />
Vereinbarung zwischen beiden Regierungen'<br />
(keinen Staatsvertrag) darstellt, zu. Wenn<br />
seinerzeit auch die italienische Regierung<br />
ihre Ratifikation ausspricht, so wird es möglich<br />
sein, mit schweizerischen Automobilen<br />
während eines Jahres bis zu 90 Tagen ohne<br />
jegliche Steuer in Italien verkehren zu.köh-<br />
nen.<br />
E<br />
go.<br />
Dle aargaulschen Verkehrsfrageri, von de»<br />
nen das Projekt der Suhrentalbahn woM das<br />
wichtigste ist, haben natürlich im Laufe, der<br />
Diskussion die verschiedensten' Auffassungen<br />
zutage gefördert. Um