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E_1931_Zeitung_Nr.033

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fc AUTOMOBIL-REVUE 1031 - NO 33<br />

Staat und Tourismus<br />

Es darf als bekannt vorausgesetzt werden,<br />

dass Frankreich seit längerer Zeit ein staatliches<br />

Kommissariat für den Tourismus besitzt.<br />

Ursprünglich stand demselben ein<br />

Generalkommissär vor. Diese Funktionen<br />

werden nun von einem'Unterstaatssekretär<br />

vom Departement der Oeffentlichen Bauten<br />

ausgeübt. Es ist dies Mr., Gerard, dem die<br />

Leitung des Kommissariates seit Anbeginn<br />

übertragen worden war.<br />

Die italienische Regierung hat sich dieses<br />

Vorbild dienen lassen und wurde jüngst vom<br />

Ministerrat die Bildung eines Spezialkommissariates<br />

für Tourismus genehmigt, das<br />

direkt dem Ministerpräsidenten unterstellt<br />

ist. Die dieser neuen. Abteilung übertragenen<br />

Aufgäben betreffen die Leitung Und Zusammenfassung<br />

sämtlicher Arbeitsgebiete,<br />

welche sich .mit dem Tourismus befassen,<br />

für deren Entwicklung sie verantwortlich<br />

ist. Das Kommissariat übt eine direkte<br />

Aufsicht über alle Institutionen und Verkehrsorganisationen<br />

aus, welche im Zusammenhang<br />

mit dem Tourismus wirken. Der<br />

Vorschlag zur Gründung dieser Stelle ging<br />

von Mussolini selbst aus, der schon verschiedentlich<br />

seine Absicht geäussert hat, die<br />

italienische Propaganda im Ausland in grossem<br />

Massstabe zu entwickeln und nichts zu<br />

unterlassen, um den Touristenverkehr in<br />

jeder Beziehung zu heben. Die gesamte<br />

italienische Presse begrüsst die Einrichtung<br />

und ist sich einig im Urteil über die Wichtigkeit<br />

und wirtschaftliche Bedeutung des<br />

Reiseverkehrs.<br />

Man schätzt die Ausgaben, welche von<br />

den Touristen in Italien gemacht werden,<br />

auf nicht weniger als 2V2 Milliarden Lire<br />

jährlich, welche Summe natürlich die Handelsbilanz<br />

Italiens äusserst vorteilhaft beeinflusst<br />

Man verspricht sich vom weiteren<br />

Ausbau des Touristenverkehrs nicht nur<br />

einen erhöhten materiellen Erfolg, sondern<br />

erhofft damit auch eine wirksame Propaganda<br />

für die faszistische Organisation<br />

Italiens im Ausland. Es wird weiterhin Begrüsst,<br />

dass der Chef des Kommissariates<br />

für Tourismus dem Ministerpräsidenten direkt<br />

unterstellt ist, indem darauf hingewiesen<br />

wird, dass er zur Ausübung seines Amtes<br />

und vor allem zur erfolgreichen, Üeberwachung<br />

der bestehenden Verketirsqfganisätiö-*<br />

nen, weitgehender Kompetenzen bedürfe.<br />

Diese Neugründung darf bei uns unbedingt<br />

nicht, nur zur Kenntnis genommen und<br />

ad aeta gelegt werden. Sie ist für unsere<br />

Verkehrspolitiker und alle jene Kreise,<br />

welche die Rolle des Tourismus in allen, «seir<br />

nen Auswirkungen erkannt haben, ein ernsthaftes<br />

Signal. Während das Ausland in<br />

positiver Weise vorgeht, verlieren wir, in<br />

der Schweiz unsere Zeit mit Diskussionen, wie<br />

eine Zentralisierung der Auslandspropaganda<br />

am besten durchgeführt werden könne und<br />

sind mehr als ängstlich in den finanziellen<br />

Mitteln, welche den massgebenden Organisationen,<br />

vorab der Schweizerischen Verkehrszentrale,<br />

zur Verfügung gestellt werden<br />

müssen. Auch in unseren Spalten ist schon<br />

verschiedentlich auf die absolute Notwendigkeit<br />

hingewiesen worden, die eidgenössische<br />

Subvention für diese Institution von 200 000<br />

Franken zu erhöhen und wenn möglich auf<br />

eine Million Franken anzusetzen. Aber:<br />

kaum, dass diese Zahl gefallen war, so wurden<br />

ängstliche und übersparsame Stimmen<br />

Beide Männer kamen zu dem gleichen<br />

Schluss, doch auf verschiedenen Wegen.<br />

Kinney schrieb den Ruf einer entjaufenen<br />

schottischen Schäferhündin zu, die er vor,<br />

zwei Jahren mit einem Rudel Coyoten-hatte<br />

ziehen gesehen.<br />

«Diese Wölfin ist halb Coyote, halb<br />

Hund,» sagte er sich.<br />

Auch Moran hatte den Coyotenruf erkannt<br />

und festgestellt, dass kein «Wolfsschaüer»,<br />

ihn überlief.<br />

Ein Bastard, dachte er, halb Coyote, halb<br />

Hund.<br />

Der Lobe ruft nicht oft und erst eine halbe<br />

Stunde vor Morgengrauen gab er wieder<br />

Laut, Die drei Männer erwachten, bereiteten<br />

ihr Frühstück und gingen ans Tagewerk.<br />

Kinney und Moran nahmen ihre unermüdliche<br />

Suche nach der Wolfshöhle wieder auf,<br />

Brent führte seine Pferde über eine ferne<br />

Wasserscheide, jenseits welcher das «Land<br />

der vielen Flüsse » lag, wo es hundert Meilen<br />

in der Runde keine Spuren menschlicher<br />

Siedlung gab. Doch führte Brent zwölf Packpferde<br />

mit sich, beladen mit Mehl und anderen<br />

Vorräten.<br />

Zehn Tage später war's, da sass Moran<br />

mit gekreuzten Beinen auf dem Boden, ein<br />

Wolfsjunges zwischen den Knien. Der junge<br />

Lobo war sorgfältig in einen Sack gewickelt<br />

und mit festen Stricken zusammengeschnürt.<br />

Bloss sein Kopf lugte aus dem Ballen hervor.<br />

Das Beispiel des Auslandes.<br />

laut, welche die Höhe dieser Summe als<br />

übersetzt kritisieren, bevor überhaupt massgebende<br />

Kreise zur Frage Stellung bezogen<br />

haben. Hoffentlich trägt das Beispiel Italiens<br />

zur rascheren Lösung dieser .Probleme<br />

in unserem Land bei. B.<br />

Auslandsfahrten.<br />

Zoll- und Passformalitaten.<br />

Bei Beginn der Reisesaison sei wieder<br />

einmal kurz in Erinnerung gerufen, was für<br />

Papiere der Automobilist zu einem Grenzübertritt<br />

benötigt und welche Formalitäten<br />

zu, erfüllen sind.<br />

Jeder, der {iber die Grenze fährt, muss<br />

heute im Besitz eines persönlichen Reisepasses<br />

sein. Visum eines Konsulates eines<br />

fremden Staates ist selten nötig; vor allem<br />

wird es von Schweizern von keinem der<br />

Grenzstaaten noch einem andern europäischen<br />

Grossstaat verlangt.<br />

Bis jetzt musste der internationale Fahrausweis<br />

immer beigebracht werden. Dieser<br />

Ausweis sollte vereinfacht werden. Die Sache<br />

ist dann in langen Konferenzen glücklich<br />

dahin geregelt worden, dass man heute<br />

statt dem früheren einen internationalen<br />

Fahrausweis zwei neue Dokumente mitführen<br />

muss, nämlich den internationalen Zulassungsschein,<br />

der eine internationale Verkehrsbewilligüng<br />

für den Wagen darstellt<br />

und daneben den internationalen Führerschein,<br />

also die internationale Führerbewilligung,<br />

die persönlich ausgestellt wird. Bis<br />

heute kostete der internationale Fahrausweis<br />

Fr. 5.—. Wir wollen nur hoffen, dass<br />

durch die Zweiteilung des Papieres auch<br />

dieser Preis zweigeteilt werde, also je Fr.<br />

2.50 ausmache und nicht etwa verdoppelt<br />

werde!<br />

Damit bei einem Grenzübertritt für den<br />

Wagen kein Zoll bezahlt werden muss, ist<br />

das Triptyk eingeführt worden. Es wird<br />

nur Mitgliedern von Clubs, sei es A. C.S.<br />

öder T. C.S., ausgestellt, und ist eine Bankgarantie,<br />

die der Club dem Staate gegenüber<br />

für richtiges Wiederhereinbringen des<br />

Wagens ins Standortland übernimmt. Triptyks<br />

sind ein Jahr gültig und gelten immer<br />

nur für ein Land. Besonders sei nochmals<br />

darauf aufmerksam gemacht, dass dieses;<br />

Dokument- bei der letzten Wiedereinfahrtimmer<br />

gelöscht werden muss, da sonst dem<br />

ausstellenden -Club Schwierigkeiten imd<br />

Kosten entstehen.<br />

Praktischer noch als das Triptyk sind die<br />

Grenzpassierscheinhefte, die für mehrere<br />

Länder gültig sind, infolgedessen in einem<br />

Papier das enthalten, was z. B. bei der ausschliesslichen<br />

Verwendung von Triptyks in<br />

fünf bis sechs Heften mitgeschleppt werden<br />

müsste.<br />

Für einen Aufenthalt bis zu 10 Tagen kann<br />

nach Oesterfeich ohne Triptyk oder Grenze<br />

passierscheinheft eingereist werden, indem<br />

gegen den Betrag von Fr. 5.— ein Zehntagevormerkschein<br />

abgegeben wird, den man<br />

gegen Vorweis des internationalen Fahrausweises<br />

oder den heute an seine Stelle getretenen,<br />

obenerwähnten Papieren erhält. Der<br />

Schein wird nur ganz ausnahmsweise über<br />

.10 Tage hinaus verlängert.<br />

Italien hat für die touristische Einreise eine<br />

Karte geschaffen, die fünf Tage gültig ist,<br />

und zu einmaliger Ein- und Ausreise an beliebigen<br />

italienischen Zollämtern berechtigt,<br />

« Ja, Kleiner, mit deiner Familie ist's aus,»<br />

sagte Moran, «bist jetzt eine Waise!»<br />

Eben entfernte sich Kinney in der Richtung<br />

nach seinem Lager, mit zwei Packpferden,<br />

von deren Rücken die Kadaver der<br />

Wolfsfamilie herabbaumelten. Die letzten<br />

Lobus der « Badlands » waren dem Vernichtungskrieg<br />

der Viehzüchter zum Opfer gefallen.<br />

Der Vater war ein mächtiger Geselle, allein<br />

schon fast eine Ladung für ein Pferd,<br />

die Mutter ein Halbblut, halb Coyote, halb<br />

Hund. Die ausgehobene Höhle hatte ein drolliges<br />

Gemengsei von Jungen geborgen. Eins<br />

war ein gelbwolliger Coyote, zwei andere<br />

ein seltsames Mischding von Wolf und Hund,<br />

das vierte ein blaugrauer Schäferhund mit<br />

scheckigem Kopf und weissgefleckter Brust.<br />

Das Junge zwischen Morans Knien war ein<br />

richtiger Lobo. Nur in seinen gelben Coyotenaugen<br />

machte sich der fremde Einschlag<br />

geltend.<br />

«Bist die Krone deiner Familie,» sagte<br />

Moran, « was denkst du Bursche, wollen wir<br />

gute Freunde werden ? »<br />

Der Lobo wand und krßmmte sich in seiner<br />

Umhüllung und schnappte blitzschnell<br />

nach Moran.<br />

«Ein toller Bursche und schnell wie der<br />

Blitz,» lachte er. « Sollst auch „ Blitz " heissen<br />

!.»<br />

Eine ganze Stunde lang bemühte er sich,<br />

und zwar kann auch die Ausreise an einem x-<br />

beliebigen Zollamt vorsichgehen. Diese Karte<br />

ermöglicht, sich im Umkreise von 1000 km<br />

vom Einreisezollamt aus zu bewegen. Ihr<br />

Preis beträgt Lire 20.—.<br />

Für die vorübergehende Einreise nach<br />

Frankreich liefert das Office francais du<br />

Tourisme in Genf eine acht Tage gültige<br />

Spezialbewilligung für Fr. 2.—. Die Karte,<br />

erlaubt Fahrten in die Departemente Ain,<br />

Jura und Hochsavoyen. Aus- und Einreise<br />

nach Frankreich haben über folgende Grenzorte<br />

zu erfolgen: St. Julien, Moillesulaz,<br />

Veigy-route, Chens-le-Pont, La Cure, Crassier,<br />

Ferney, Voltaires, St. Genis, Pougny,<br />

St. Gingolph, Vallorcine.<br />

Für Deutschland kennen wir eine solche<br />

touristische Erleichterung wie sie Oesterreich,<br />

Italien und Frankreich gewähren, noch<br />

nicht.<br />

Ein weiteres Papier das der Schweizerautomobilist,<br />

der ins Ausland fährt, benötigt,<br />

ist der Zollfreipass. Die Automobilisten sollen<br />

deshalb Wert darauf legen, beim Ankauf<br />

des Wagens ja eine besondere Einfuhrzollquittung<br />

zu erhalten. Nur gegen Vorweisung<br />

dieses Papiers stellen die schweizerischen<br />

Zollämter Freipässe aus, welche zur zollfreien<br />

Wiedereinrefse in die Schweiz berechtigen.<br />

Es wird sich also empfehlen, der<br />

Sicherheit halber ein Duplikat seiner Zollquittung<br />

zu beschaffen,<br />

Für jede Auslandsfahrt muss ,der Wagen<br />

mit einem CH-Schild versehen sein, das genau<br />

den bestehenden Vorschriften entspricht.<br />

Das CH-Zeichen soll also nicht einfach auf<br />

einem Schutzblech aufgemalt werden. Vorgeschrieben<br />

ist ein länglich rundes Schild<br />

von 30 cm Breite, 18 cm.Höhe, das auf weissem<br />

Grund schwarzgemalt die Buchstaben<br />

CH trägt. Als Buchstaben dienen grosse<br />

lateinische Druckbuchstaben, deren Höhe<br />

mit 10 cm vorgeschrieben ist und deren<br />

Strichdicke 15 mm betragen soll. Genau<br />

wie das nationale Nummernschild muss auch<br />

das Nationalitätenabzeichen durch das<br />

Schlusslicht in der Nacht beleuchtet werden.<br />

Es sei noch darauf aufmerksam gemacht,<br />

dass in Frankreich streng darauf gehalten<br />

wird, dass auf dem Armaturenbrett oder an<br />

sonst leicht sichtbarer Stelle des Wagens<br />

ein Metallschild angebracht ist, das den Namen<br />

und genaue Adresse des Wagenbesitzers<br />

enthält.<br />

Zusammengefasst: Für eine Auslandsreise<br />

^raucht, der Fahrer folgende Ausweise: * A<br />

->JU Den persönlichen Reisepass-;<br />

. 2

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