E_1933_Zeitung_Nr.035
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so sehr, als die Hauderei innerhalb von Ansiedelungen.<br />
Wir sind aber nicht nur aus<br />
Gründen der Sicherheit auf das Verständnis<br />
der Bevölkerung und das Wohlwollen der<br />
Behörden angewiesen. Die jetzige im, Gesetz<br />
vorgesehene Regelung der Geschwindigkeitsvorschriften<br />
ist nur ein Versuch und gilt<br />
nur auf Zusehen hin. Der Bundesrat hat sich<br />
das Recht vorbehalten, hier mit einer Korrektur<br />
im Sinne der Aufstellung von zahlenmässig<br />
umschriebenen Tempi einzuschreiten,<br />
sofern die ungenügende Disziplin der Automobilisten<br />
ihn dazu veranlassen könnte. Wir<br />
haben demnach nicht nur die Pflicht gegenüber<br />
der Oeffentlichkeit, unser Fahrzeug jederzeit<br />
in der Gewalt und Kontrolle zu haben,<br />
sondern sind es uns selbst schuldig, die<br />
gegebenen Verkehrsverhältnisse ständig, kritisch<br />
zu beurteilen und unsere Fahrweise<br />
darnach einzurichten, wenn es mit der Gesetzgebung<br />
nicht wieder einen Schritt rückwärts<br />
gehen soll. Man sollte meinen, dass wir alle<br />
genug haben von dem unrühmlichen Regime<br />
der hinterhältigen Kontrollen, das unter dem<br />
alten Konkordat blühte und dessen Beseitigung<br />
eines der ältesten und dringlichsten<br />
Postulate der Motorfahrzeugbesitzer war.<br />
Nun wir so weit sind, soll doch nicht aus<br />
eigenem Unverstand der Weg für eine weitere<br />
Modernisierung unseres Verkehtsrechres<br />
verlegt werden.<br />
Es gilt daher mit vereinten Kräften den<br />
Auswüchsen entgegenzutreten, mit dem guten,<br />
Beispiel mutig und unentwegt voranzugehen,<br />
auch wenn es in Einzelfällen schlecht<br />
belohnt werden sollte. Nur wenn wir die<br />
Erwartungen zu erfüllen in der Lage sind,<br />
die das Parlament seinerzeit bei der endgültigen<br />
Verabschiedung des Automobilgesetzes<br />
auf uns setzte, können wir auch in Zukunft<br />
auf dessen ^Verständnis und Entgegenkommen<br />
hoffen, wenn wir mit neuen Wünschen<br />
und Anträgen vor dieses Forum treten. Im<br />
übrigen kann auch die Behörde und vorab<br />
die Polizei der Unterstützung aller verantwortungsbewussten<br />
Automobilisten in ihren<br />
Massnahmeh zur Ausmerzung der Strassenunsitten<br />
gewiss sein und die exemplarische<br />
Bestrafung von Freibeutern des Verkehrs<br />
findet den Beifall der grossen Automobilgemeinde,<br />
da auch sie alles Interesse an einer<br />
Säuberung der Strasse von solch gefährlichen<br />
Elementen hat.<br />
ß<br />
Aus der Internationalen<br />
Automobilindustrie.<br />
Die gesamte Automobilindustrie der Welt<br />
ist nicht nur durch den harten internationalen<br />
Konkurrenzkampf gezwungen, immer neuere<br />
Konstruktionen mit immer grösserem wirtschaftlichem<br />
Nutzeffekt herauszubringen, sondert<br />
sie sieht sich auch in zunehmendem<br />
Masse veranlasse gegen die aus fiskalpölitischen<br />
Gründen verschärfte Treibstoffpolitik<br />
fast sämtlicher Regierungen, sowie gegen die<br />
durch zu hohe Steuerbelastungen des Automobilverkehrs<br />
hervorgerufenen' Krisenerscheinungen<br />
anzukämpfen. Was speziell die Verhältnisse<br />
bei der schweizerischen Automobilindustrie<br />
anbetrifft, die sich heute ja auf die<br />
Fabrikation von Lastwagen konzentriert, so<br />
musS ein nie erlahmender Unternehmungsgeist<br />
versuchen, die der Schweiz als Fabrikationsstandort<br />
anhaftenden Mängel durch Qualitäts-<br />
und Forscherarbeit zu überbrücken.<br />
Von der gesamten Weltautomobilindustrie<br />
dürfte die unsrige mit den grössten Schwierigkeiten<br />
zu kämpfen und die grössten Hindernisse<br />
zu überbrücken haben, weil das Ausland<br />
in zunehmendem Masse versucht, die<br />
Er blickte eine Weile in tiefem Nachdenken<br />
auf das Gesicht des Toten. Und begann wieder<br />
leise die Lippen zu regen: «Du bist gefallen;<br />
Bruder! Gibst mir die Fahne des Lebens,<br />
dass ich sie weitertrage. Wir waren<br />
zwei Zweige, an einem Ast; stirbt der eine<br />
ab', muss der andere für ihn wachsen. Er<br />
muss sich entwickeln für zwei, muss grünen<br />
und sich recken, damit niemand mehr weiss,<br />
dass dort etwas abgestorben und verkümmert<br />
ist<br />
Niemand wusste die vielen Monate lang,<br />
da wir noch nicht im Licht lebten, dass wir<br />
zwei waren. Als es dann ans Licht kam, das<br />
Zwillingspaar, wurde Unheil daraus. Und<br />
wieder wusste man Jahrzehnte nichts von<br />
unserer Zweiheit Jetzt aber soll für alle Zeiten<br />
niemand mehr davon wissen.» Ein<br />
Schauer durchrieselte ihn. «Wunderlich,»<br />
fuhr er in seinem Gedankengang fort: «Mir<br />
ist, als hörte ich einen Ruf aus dem Dunkel,<br />
als müsste ich so eine geheime Sendung erfüllen,<br />
ein Rätsel lösen... Aber das eine ist<br />
gewiss: alles dies wird nicht leicht sein...»<br />
7.<br />
Vier langsame Schläge klangen durch die<br />
Stille. Die Zeit drängte. Der Unterkiefer des<br />
Toten war heruntergeklappt. Im Begriff ihn<br />
zu schliessen, erblickte Georg die Zähne. Er<br />
schob die Lippen ein wenig zurück und betrachtete<br />
sie. Zwar hatte er schon in Nauheim<br />
ein paarmal am Brunnen den Bruder<br />
Inlandsabsatzmöglichkeiten der betreffenden<br />
nationalen Automobilindustrien nach Möglichkeit<br />
zu schützen. Nur potenzierte Qualitätsarbeit,<br />
der Abschluss von Lizenzverträgen mit<br />
ausländischen Unternehmungen, sowie Produktionsverlegung<br />
ins zollgeschützte Ausland<br />
können das Wenige, was die einheimische<br />
Automobilindustrie noch halten konnte, auch<br />
für die Zukunft sicherstellen.<br />
Etwas besser gelagert sind die Verhältnisse<br />
bei der ausländischen Automobilindustrie, von<br />
der wir in kurzen Zügen einen summarischen<br />
Situationsbericht zu geben versuchen.<br />
Allgemein lässt sich, wie dies zum Teil auch<br />
bei andern Industriegruppen zutrifft, feststellen,<br />
dass zur Zeit die europäische Automobilindustrie,<br />
speziell was Deutschland, Grossbritannien<br />
und Italien anbetrifft, .zum Teil<br />
recht gut beschäftigt sind, und dass eine gewisse<br />
Belebungswelle von Europa auch auf<br />
die amerikanische Automobilproduktion überzugreif<br />
en beginnt.<br />
In den Jahren 1924 bis 1929 machte die Motorisierung<br />
Deutschlands ungewöhnlich grosse<br />
Fortschritte. So sehr dies Produktion und<br />
Absatz von Automobilen und viele mit dem<br />
Automobilverkehr zusammenhängende Wirtschaftszweige<br />
begünstigt hätte, so empfindlich<br />
wirkte sich auch der Rückschlag aus, den<br />
die letzten Kriserijahre mit sich brachten. Bereits<br />
gegen Ende letzten Jahres, speziell aber<br />
im Verlaufe des Frühjahres <strong>1933</strong>, begannen<br />
sich Besserungsanzeichen auf der ganzen Linie<br />
bemerkbar zu machen. Im Dezember 1932<br />
war der Absatz fabrikneuer Personenwagen<br />
um fast 50 % höher als im Dezember 1931 und<br />
nur noch um 15 % niedriger als im Dezember<br />
1930.<br />
Der Absatz fabrikneuer Lastwagen überschritt<br />
im Dezember 1932 ebenfalls wieder<br />
den Vorjahresumfang, während sich der Verkauf<br />
von Motorrädern grösserer Dimensionen<br />
nicht so günstig entwickelte. Die seit etwa 10<br />
Monaten immer deutlicher hervortretende Widerstandsfähigkeit<br />
des Automobilabsatzes ge--<br />
gen weitere Rückschläge berechtigt zur An^<br />
nähme, dass die Krise auf dem Automobilmarkte<br />
als überwunden betrachtet werden<br />
kann, trotzdem zu berücksichtigen ist, dass<br />
der Absatz von Automobilen noch immer gering<br />
ist Voraussetzungen für eine fortschreitende<br />
Ausweitung des Absatzes von der Einkommensseite<br />
her dürfen vorläufig wohl nicht<br />
gegeben sein. Soll der Verkauf strukturell gefördert<br />
werden, so ist dies wohl in erster<br />
Linie, durch weitere Verbilligung-des Auto;mo><br />
bilbetriebes möglich, sei es einerseits durch;<br />
Senkung der Anschaffungskosten, :anders|its<br />
durch die von der neuen Regierung dekretierten<br />
Steuererleichterungen. In den letzten<br />
Jahren war es vor allem die starke Senkung<br />
der Automobilpreise, welche die rasche Motorisierung<br />
begünstigte. Es lässt sieh denn "auch<br />
feststellen, dass in keinem Lande der Zug,zum<br />
Kleinwagen derart grosse Dimensionen angenommen<br />
hat wie im deutschen Reich. Infolge<br />
technischer und organisatorischer Produktionsumgestaltung<br />
wurden die Preise für<br />
deutsche Persqnenautomobile von 1925 bis<br />
1928 um rund 36%, für Lastwagen um rund<br />
25 % reduziert.<br />
Von 1926 bis 1929 machte sich eine Bestandeszunahme<br />
an Autqmpbilfahrzeugen von<br />
jährlich um etwa 30 % bemerkbar. Der Wert<br />
des Automobilbestandes hat sich in der Periode<br />
von 1924 bis 1928 um mehr als 2,5 Milliarden<br />
Franken erhöht Der Bruttowert der<br />
jährlichen Automobilproduktion betrug im<br />
Jahre 1928 1,09 Milliarden RM, gegen nur<br />
0,21 Milliarden in der Vorkriegszeit. In der<br />
Periode von 1928 bis 1932 folgte ein Rückschlag<br />
der Automobilproduktion um 74 %, der<br />
aus nächster Nähe beim Sprechen und<br />
Lachen auf seine Zähne hin beobachtet und<br />
gefunden, dass sie seinen eigenen noch immer<br />
ähnlich waren, nur etwas dunkler in der<br />
Farbe, augenscheinlich die Patina des Nikotins,<br />
die er daraufhin in den letzten Tagen<br />
an seinen Vorderzähnen nicht weggeputzt<br />
hatte. Aber heute, während des Gesprächs<br />
mit dem Bruder, war ein paarmal in einer<br />
Ecke seines Mundes ein Goldzahn aufgeblitzt.<br />
Georg untersuchte und merkte sich den Zahn,<br />
um sich in Berlin einen gleichen anfertigen<br />
zu lassen.<br />
Er durfte, solange er hier war, nicht versäumen,<br />
seine Maske zu vervollkommnen. Da<br />
die Leiche noch nicht steif geworden war,<br />
konnte er ihr Anzug und Stiefel ohne Mühe<br />
ausziehen und mit den seinen vertauschen.<br />
Ein widerwärtiges Geschäft, bei dem er ein<br />
gequältes Gesicht machte.<br />
Der Körper des Bruders fühlte sich unter<br />
der Weste noch vollkommen warm an. Leichter<br />
Tabakgeruch löste sich aus den Kleidern<br />
des Toten beim Ausziehen. Das Unterzeug<br />
behielt Georg an. Er wollte sich morgen früh<br />
aus dem Wäscheschrank neu einkleiden und<br />
seine eigene Wäsche der Sicherheit halber<br />
mit den Stiefeln verbrennen oder in den See<br />
versenken. Die beiden Ringe des Bruders,<br />
einen grossen Brillanten und einen Smafagdring,<br />
steckte er an; sie waren nur um ein<br />
weniges m gross, doch nicht so viel, dass<br />
AUtÖMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 35<br />
vermuten lässt, dass die strukturellen Entwicklungsmöglichkeiten<br />
fürs erste bis zu<br />
einem gewissen Grade erschöpft sind. Im abgelaufenen<br />
Jahre erreichte der Gesamtwert<br />
der Automobilproduktion nur noch etwa 300<br />
MiU. RM. Von Mitte 1930 bis Mitte 1931 ist<br />
die mit etwa 20 000 Einheiten bezifferte Bestandzunahme<br />
an Personenwagen mehrheitlich<br />
dem starken Vordringen des Kleinwagens<br />
zuzuschreiben. Wie die internationale Automobilausstellung<br />
in Berlin gezeigt hat, ist die<br />
technische Entwicklung zum billigen Kleinfahrzeug<br />
noch nicht als abgeschlossen zu betrachten.<br />
Weitblickend hat man, im Gegensatz zu vielen<br />
andern Ländern, in Deutschland bereits<br />
erkannt, dass von vielleicht noch grösserer<br />
Bedeutung als die technische Entwicklung<br />
eine Senkung der Haltungskosten für die Aussichten<br />
des Automobilabsatzes zu bewerten<br />
sind. Sollte es bei einer Besserung der Konjunktur<br />
möglich sein, die fiskalische Belastung,<br />
welche im allgemeinen nicht viel hinter<br />
den Kosten für Verzinsung und Amortisation<br />
des in dem Wagen investierten Kapitals<br />
zurückbleibt, abzubauen, so werden, wie das<br />
Beispiel Danzigs eindeutig gelehrt hat, dem<br />
Automobilverkauf neue Impulse zugeführt.<br />
Der kommende Sonntag bringt einen Höhepunkt<br />
in der diesjährigen internationalen<br />
Automobilsportsaison. Zum V. Male wird in<br />
Monte Carlo der unvergleichlich interessante<br />
Grosse Preis von Monaco ausgetragen. Von<br />
Jahr zu Jahr steigerte sich die Bedeutung<br />
dieses einzigartigen Rundstreckenrennens,<br />
und schon in dieser Saison wird es erstmals<br />
als offizieller internationaler Grosser Preis<br />
ausgefahren. Das Monte Carlo-Rennen nimmt<br />
im internationalen Autosport eine ganz besondere<br />
Stellung ein. Im Jahre 1929 kämpften<br />
die Rennwagen zum erstenmal auf den<br />
Strassen des berühmten Riviera-Kurortes.<br />
Die Veranstaltung fand in weitesten Kreisen<br />
gleich begeisterte Aufnahme und wurde<br />
schon im folgenden Jahre als erstklassige internationale<br />
Veranstaltung wiederholt. In<br />
ganz, kurzer Zeit ist das Rennen zu einem<br />
der representativsten autosportlfchen Anlässe<br />
der Welt aufgestiegen, der an Zahl und<br />
Prominenz der Fahrer jeden Vergleich aushält.<br />
Wir haben schon in unserer letzten<br />
Nummer und auch in früheren Jahren auf<br />
einen der wichtigsten Gründe zu der ungemeinen<br />
Popularität hingewiesen, die dieses<br />
Rennen in ganz Europa geniesst. Kein Rundstreckenrennen<br />
kann sich einer solch reizvollen<br />
Strecke rühmen, wie sie der Grosse<br />
Preis von Monte Carlo aufweist. Mitten durch<br />
den wundervoll gelegenen Kurort, vorbei an<br />
gewaltigen Hotelpalästen, an üppigen Blumengärten,<br />
am Rande des Meeres entlang,<br />
überdacht vom ewig blauen Mittelmeerhimmel<br />
zieht sich der sorgfältig gepflegte, 3180<br />
MeteT lange Circuit, der sowohl giftige Kurven<br />
wie auch wunderbare Geraden besitzt.<br />
Mitten in diesem wunderbaren Rahmen rasen<br />
die Rennwagen, geführt von den besten<br />
Fahrern des Kontinentes, um die zur sagenhaften<br />
Berühmtheit gelangte Trophäe des<br />
Grossen Preises von Monaco zu erringen.<br />
sie heruntergleiten konnten. Auch wechselte<br />
er die Uhren und den sonstigen Tascheninhalt<br />
aus, Richards Schlüsselbund und ein<br />
dünnes Messer steckte er zu sich. Dafür<br />
schob er sein Portemonnaie in die Tasche<br />
des Toten.<br />
Müde und bedrückt setzte er sich eine<br />
Weile in den Armstuhl.<br />
«Wo ist nun das Tal, in dem ich dich verberge,»<br />
überlegte er, «so dass es auch von<br />
dir heissen kann: ,Und hat niemand sein Grab<br />
erfahren.'»<br />
Aber das Ueberlegen dauerte nicht lange.<br />
Als er vorher auf dem Balkon stand und<br />
über die dunkle Schweigsamkeit des Sees<br />
hinwegblickte, war ihm der Gedanke gekommen:<br />
kein Grund ist so still wie dieser. Hatte<br />
nicht der einarmige Postbeamte erzählt, dass<br />
am Kolmanzer Wasserzeichen, etwa tausend<br />
bis zwölfhundert Meter von hier, eine der<br />
tiefsten Stellen des Sees war, wo drei<br />
menschliche Gerippe liegen sollten? Sie würden<br />
gute Schlafkameraden für den Bruder<br />
sein. Aber diese stille Bestattung musste auf<br />
die nächste Nacht verschoben werden, denn<br />
jetzt blickte das graue Gesicht des Morgens<br />
schon in die Fenster. Für heute galt es, den<br />
Toten in ein sicheres Versteck zu bringen.<br />
Das einfachste war, ihn in den Weinkeller<br />
einzuschliessen. Er fasste den Bruder unter<br />
die Arme und schleifte ihn zur Kellertür.<br />
Vor dem eigentlichen Keller Jar — ron<br />
Die nachstehenden Produktions- und Ab--<br />
satzzahlen der deutschen Automobilindustrie<br />
für die Monate Januar und Februar sind gerade<br />
jetzt von Interesse, da die neu in Kraft<br />
getretene Steuerentlastung für den kommender^<br />
Absatz von Automobilen von besonderer<br />
Bedeutung sein wird und durch die Produzenten<br />
offenbar schon zum voraus eskomptiert<br />
worden ist.<br />
JMmr-Ftbrnr<br />
MOck<br />
PrMnktlm<br />
193X <strong>1933</strong> 1(32<br />
(in Itaek)<br />
hthwMMiti<br />
1(33 t(3t 1931.<br />
(InV.d. Gwiml-<br />
Hatiw) )<br />
Personenwagen 5383 6615 5062 5384 70,4 88,4<br />
+ 23,3/ s +6,3«/,<br />
Lastwagen 1272 1428 1321 1344 63,2 74,3<br />
+ 12,3 •/, + 1,7 •/.<br />
Beinahe 70 % der Gesamtproduktion werden<br />
von den Kleinwagen bis zu 1,5 Liter beansprucht.<br />
Wie klein hingegen, trotz der Produktionssteigerung,<br />
die Ausnutzung der Fabrikanlagen<br />
ist, ergibt sich aus dem Verhältnis<br />
der Kapazität im Mittel der Monate Januar<br />
und Februar, welche bei den Automobilfabriken<br />
folgende Ziffern erreichte:<br />
Zahl der beschäftigten Arbeiter: 32,6 %<br />
Zahl der geleisteten Arbeitsstunden: 27,7 %<br />
Zahl der beschäftigten Angestellten: 48,4%.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Sportnachrichten<br />
Grosser Preis von Monaco<br />
Am nächsten Sonntag.<br />
Start und Ziel des Rennens befinden sich,<br />
wie gewohnt, am Boulevard Albert Ier. Von<br />
hier aus zieht sich die Strecke in einer starken<br />
Kurve an der Kirche von St-Devote vorbei<br />
nach der scharfen Steigung der Avenue<br />
Monte Carlo. Am Kasino vorüber führt die<br />
Route weiter in sehr scharfer Haarnadelkurve<br />
am Bahnhof vorbei und auf den Quai.<br />
Achthundert Meter lang zieht sich die<br />
Strecke dem Meere entlang, dann biegt sie<br />
wieder in den Boulevard Albert Ier ein. Diese<br />
ganze einmalige Romantik des ätisseren Rahmens<br />
und die Beteiligung von allen interna v<br />
tionalen Fahrern von Ruf sicherten zusammen*<br />
dem Grossen Preis von Monaco den<br />
beispiellosen Aufstieg zu einem der bedeutendsten<br />
Rennen des Jahres.<br />
Selten noch sah man einem Monte Carlo-<br />
Rennen mit grösserer Erwartung entgegen,<br />
als gerade in diesem Jahre. Zum ersten Male<br />
in der neuen Saison tritt sich alles, was int<br />
internationalen Autosport Klang und Namen,<br />
hat, gegenüber, um die frisch geschärften<br />
Waffen im ersten heissen Kampfe z'u erproben.<br />
Erstmals trifft die in diesem Jahre zu<br />
ungeheurer Stärke herangewachsenen Scuderia<br />
Ferrari, die über die Alfa Romeo-Fah-<br />
Ter Nuvolari, Borzacchini, Trossi und Siena<br />
verfügt, der offiziellen Mannschaft von Btigatti<br />
(Varzi, Dreyfus und Williams) gegenüber;<br />
zu diesen beiden Gegnern kommen,<br />
noch als gefährliche Dritte Chiron and Caracciola<br />
mit zwei Alfa Romeo, weiter die<br />
Maserati-Fahrer Sommer, Zehender und Fa^<br />
gioli, und endlich die international erprobtet.<br />
Einzelfahrer Lord Howe, Birkin, Wimille,<br />
Harjimann, Lehoux, Etancelin und Benoit<br />
Falchetto. Der Generalangriff aller Fahrer,<br />
wird sich selbstverständlich gegen den zu<br />
fabelhafter Grosse aufgestiegenen Tazio Nuvolari<br />
richten, der auch das letzte Monte,<br />
Carlo-Rennen als Sieger beendete. Die Mähner<br />
der Scuderia Ferrari rücken mit den<br />
vier Alfa Romeo von 2600 ccm an, deren Zylinderinhalt<br />
bekanntlich vergrössert wurde<br />
und die sich schon in Tunis ungemein gut bewährten.<br />
Die Bugatti-Equipe verfügt über<br />
drei 2300-ccm-Bugatti, deren Kompressoren.<br />
dem ehemaligen Weinhändler sorglich angelegt<br />
— der Rotweinkeller, ein kleiner<br />
Raum, der im Winter geheizt wurde und nur<br />
zwei Stufen tiefer lag als das Trinkzimmer.<br />
Dann ging es elf Stufen hinab zum Weissweinkeller,<br />
der mehr als noch einmal so gross<br />
war wie jener. Es war ein stattliches Lager<br />
von Flaschen, alle sorgsam aufgestapelt und<br />
mit Namenbrettchen versehen. Drei Weinkisten<br />
standen noch ungeöffnet im Vordergrunde.<br />
Hinten, nach dem kleinen Fenster<br />
zu, lag der Sekt. Dort war zwischen dem<br />
letzten Flaschenstapel und der Wand unten<br />
ein kleiner Raum, gerade gross genug, die<br />
Leiche vorläufig zu verbergen. Georg leuchtete<br />
den Raum mit seiner Taschenlaterne ab.<br />
Er las auch die Flaschenetiketten. An der<br />
einen Seite lag französischer Champagner,<br />
an der anderen Assmannshäuser Sekt.<br />
Ein schwaches Lächeln flog über Georgs<br />
Züge. Wenn ich dich dazwischen bette, alter<br />
Junge, wirst du dich nicht beklagen können.*<br />
Wie heisst es doch in jenem Kneiplied, das<br />
du wohl auch als Pennäler mal gesungen<br />
hast: «Im Keller sollt ihr mich begraben...<br />
den Kopf will ich am Zapfen haben, die Füsse<br />
nach der Wand gekehrt. So!» Er legte den<br />
Körper in der dunklen Ecke auf den Boden<br />
und bedeckte ihn ganz mit leeren Strohhüten,<br />
die hinter den Kisten aufgestapelt<br />
lagen.<br />
(Fortsetzung folgtJ