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E_1933_Zeitung_Nr.041

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N» 41<br />

ten unter Last geeignet ist, wenn man nicht<br />

grösse senkrechte Erschütterungen in Kaut<br />

nehmen will. Das gilt für Starrachswagen.<br />

Beim, Schwingachser ^dämpft die Achse diese<br />

Auswirkungen. Im Gegensatz dazu sind die<br />

senkrechten seismischen Ausschläge, verursacht<br />

von Luftreifen (Kurven 1 und 2) beiseismische Auswirkung solcher<br />

Schwingachsen sehr gering und werden eigenartiger<br />

Weise unter Last geringer als<br />

bei leerem Fahrzeug. Das beweist die Rich-<br />

von den Seitenwänden der Reifen erfolgen<br />

«soll». Vermöge der (von der hohen Tragfähigkeit<br />

der Reifen bedingten) starken und<br />

zahlreichen Gewebeeinlagen in den Seitenwänden<br />

kann diese Stossaufnahme aber<br />

nicht erfolgen. Daraus resultiert die starke<br />

Luftreifen<br />

senkrecht und in Fahrtrichtung. Diese Ansicht<br />

wird bestärkt durch das Bild, dass die<br />

Kurven 3 und 4 (des Luftreifens an Starr-<br />

tigkeit der Schwingachstheorie, die ausachsen) in Richtung rechtwinklig zurFahrr<br />

Ueberlegungen heraus schon lange zu ähnlichen<br />

Anschauungen gekommen war. Nur istvom leeren, wie auch die vom beladenen<br />

bahn ergeben. Hier liegen beide Kurven (die<br />

hier gleich zu sagen, dass Hochelastikreifen,<br />

vor allem Luftkammerreifen, in dieser Kurve vom beladenen Fahrzeug steigt aber<br />

Fahrzeug) an sich schon sehr hoch. Die<br />

geringen senkrechten Auswirkung den Luftreifen<br />

keinesfalls nachstehen, sondern sie die Kurve 3 (vom leeren Fahrzeug) ab<br />

ab etwa 28 km/St, stark weiter an, während<br />

28<br />

km/St, anfängt umzubiegen und ab 34 km/St,<br />

leicht fällt.<br />

Die Kurven 5 und 6 (Hochelastikreifen) liegen<br />

in Fahrtrichtung nicht ungünstig. Besonders<br />

die Kurve des leeren Fahrzeuges (5)<br />

liegt bis etwa 27 km/St, unter beiden<br />

Schwingachskurven. Merkwürdigerweise wird<br />

aber ab 35 km/St, die Kurve 6 des beladenen<br />

teils-erreichen, teils sogar übertreffen. Ich<br />

werde demnächst solche neue Diagramme<br />

veröffentlichen.<br />

Die Schwingachse ist also sicher ein Dämpfer<br />

senkrechter Bodenerschütterungen und<br />

fördert dabei die Grösse der Fahrzeuglasten.<br />

Eine sehr wertvolle Eigenschaft!<br />

Es ist aber hier gleich zu sagen, dass dieser<br />

Einfluss der Tatra-Schwingachse in denStarrachsfahrzeugos dauernd günstiger als<br />

die des leeren. Damit geht parallel, dass bis<br />

etwa 32 km/St, die Kurve des luftbereiften<br />

Starrachsfahrzeuges (leer 3) am besten überhaupt<br />

verläuft. Was in dieser Ebene vorgeht,<br />

ist wichtig auch für die Kurven rechtwinklig<br />

zur Fahrbahn u. hochwichtig für die Schwing-<br />

beiden Horizontalebenen nicht so günstig<br />

liegt. Verhältnismässig günstig liegen die<br />

beiden Schwingachskurven in Fahrtrichtung<br />

(Kurven 1 und 2), wo sie bei leerem Fahrzeug<br />

und unter Vollast bis ca. 30 km/Std.<br />

massig und stetig ansteigen und dann (unter<br />

Last) gleichbleiben, resp. (bei leerem Fahrzeug)<br />

fallen. Aber im Gegensatz zur senkrechten<br />

Auswirkung liegt hier die Kurve des<br />

leeren Fahrzeuges leicht günstiger als die<br />

des voll beladenen. Auch hier ist gleich zu<br />

sagen, dass sich Hochelastikreifen bei<br />

Schwingachsen eher noch etwas besser verhalten.<br />

Verhältnismässig günstig liegt die<br />

Kurve 3 (Luftreifen) bei leerem Starrachsfahrzeug.<br />

Unter Last liegt die Kurve (4) des<br />

gleichen Reifens am gleichen Fahrzeug ganz<br />

ähnlich wie die Kurve 4 in senkrechter Richtung<br />

beim gleichen Reifen.<br />

Sie steigt also bis ca. 28 km/St. langsam<br />

und stetig an, um dann wiederum steil nach<br />

oben zu gehen.'Da dieser steile Anstieg (beim<br />

Starrächsfahrzeug) nur beim Luftreifen liegt<br />

und von den Hochelastikreifen bei weitem<br />

nicht erreicht wird, ist der Einwand, dass<br />

hier die schweren reifengefederten Achsmassen<br />

sich auswirkten, unrichtig. Es liegt<br />

hier vielmehr eine an sich bekannte Erscheinung<br />

bei vielen Luftreifen vor, bei denen<br />

nach neueren Forschungen nicht die Innenluft<br />

die Erschütterungen aufnimmt, sondern dieses<br />

achsenkonstruktion überhaupt. Die Tatra-<br />

Schwingachse ist eine solche, die quer zur<br />

Fahrzeugachse auf- und abschwingt, also<br />

eine mit Spurerweiterung arbeitende Schwingachse.<br />

Es ist bei solchen Achsen schon theoretisch<br />

anzunehmen, dass ihre senkrechte<br />

Strassenauswirkung gering, also günstig sein<br />

muss. Die Kurven 1 und 2 in dieser Richtung<br />

beweisen das. Die Kurven 1 und 2 in Fahrtrichtung<br />

dagegen müssten theoretich ergeben,<br />

dass die seismische Auswirkung zwar<br />

nicht so hoch und dass sie stetig ansteigend<br />

erfolgen muss, dass sie aber höher liegen<br />

dürfte als in senkrechter Richtung. Das haben<br />

die Untersuchungen glatt bestätigt. Es<br />

ist begründet darin, dass sich die mit der<br />

Spurerweiterung während der Fahrt verbundene<br />

Walkarbeit des Reifens auf der Strasse<br />

auch in Fahrtrichtung auswirken will. Diese<br />

Tatsache wird weiter bewiesen durch die beiden<br />

Kurven 1 und 2 auf dem Diagramm der<br />

Kurven rechtwinklig zur Fahrbahn. Hier<br />

liegt die Kurve des leeren Fahrzeuges schon,<br />

ab etwa 19.0 km/St, über der des volbelade-,<br />

nen, und fällt erst ab etwa 33 km/St. 'Dieab<br />

19 km/St, unter ihr liegende Kurve des<br />

beladenen Wagens fällt bereits (und zwar<br />

anhaltend stärker) ab 30 km/St. Das bedeutet,<br />

dass die, Reifenarbeit besonders bei beladenem<br />

Wagen ab etwa 30—32 km/St, sich<br />

infolge der Geschwindigkeit nicht mehr voll<br />

(und damit noch schädlicher) auswirken kann.<br />

Aber immerhin, ist zu sagen, dass die<br />

Schwingachsen der eben bezeichneten Bauart<br />

(trotz ihrer sonstigen Vorzüge vor den<br />

Starrachsen) in der Hauptsache mir senkrechte<br />

Erschütterungen sicher verhüten, wenn<br />

sie luftbereift sind. In den Horizontalebenen<br />

ist ihre Auswirkung auch mit Luftreifen nicht<br />

besonders gut, vor allem in den unteren Geschwindigkeiten<br />

bis etwa 28 km/St. Hier<br />

wird ihre leidliche Auswirkung auch erreicht<br />

von Starrachsfahrzeugen mit Hochelastikreifen.<br />

Verheerend sind in der Richtung<br />

rechtwinklig zur Fahrbahn bei Starrachsfahrzeugen<br />

die Luftreifen, die bis zu etwa<br />

30 km/St, weit über den Hochelastikreifen<br />

liegen.<br />

Es ist also ganz sicher, dass mit Schwingachsen,<br />

die quer zur Fahrtrichtung schwingen,<br />

eine sehr wesentliche Verbesserung der<br />

seismischen Fahrzeugauswirkungen in Richtung<br />

senkrecht zur Fahrbahn (Stosswirkung!)<br />

erzielt werden kann. Die Verbesserung in<br />

den beiden Horizontalebenen ist zwar auch<br />

vorhanden, hält aber mit der Verbesserung<br />

in senkrechter Richtung nicht Schritt. Es ist<br />

erwiesen, dass das eine Folge eben der<br />

Querschwingung der Schwingachsen ist, die<br />

sen begann, wenn es mit einem erst 8 Stunden<br />

im Betrieb befindlichen Oel geschmiert<br />

mit Spurerweiterung arbeiten. Da nun (waswurde, dass dagegen die Anfress-Temperatur<br />

auf 307 Grad stieg, nachdem das Oel 54<br />

aus einer Unzahl von Versuchen feststeht)<br />

gerade die Horizontalauswirkung von Fahrzeugen<br />

für die StrassenZerstörung von ent-war. Gleichzeitig mit dem Zunehmen der An-<br />

Stunden der Oxydation ausgesetzt gewesen<br />

scheidender Bedeutung ist, so entsteht die fress-Temperatur ist beim fortschreitenden<br />

Frage, ob durch Schwingachsen anderer Bauart<br />

eine wesentliche Verbesserung der Ho-nahme der Reibung zu konstatieren, obschon<br />

Altern, d.h. Oxydieren des Oels, eine Abrizontalauswirkung<br />

erreicht werden kann, die Oxydation an und für sich ein Eindicken<br />

wenn man sich mit der Verbesserung dieser des Oels bewirkt und damit eine Zunahme<br />

Auswirkungen bei Schwingachsen gleicher der Reibung erwarten liesse.<br />

Bauart mit Hochelastik- resp. Luftkammerbereifung<br />

(die vorhanden ist!) nicht beruhigen<br />

will. Diese Frage ist in zweifacher Hinsicht<br />

zu bejahen. Einmal bringt eine Umkonstruktion<br />

der Schwingachse mit Spurerweiterung<br />

oder auch mit Sturzveränderung in<br />

eine solche ohne Spurerweiterung resp. ohne<br />

Sturz bereits bessere Auswirkungen. Grundlegend<br />

günstig werden aber die Horizontalauswirkungen<br />

einer Schwingache verändert,<br />

wenn man ihre Schwingachsebene anders<br />

legt als quer zur Fahrbahn. Solche Fahrzeuge<br />

befinden sich (nachdem Versuche<br />

schon länger stattgefunden haben) in fortgeschrittenem<br />

Bau. Es wird in kurzem über<br />

ihre seismischen Auswirkungen hier berichtet<br />

werden. Vorausgeschickt werden kann<br />

heute schon, dass sich für solche Achsen moderne<br />

Hochelastik- und Luftkammerreifen<br />

noch besser eignen als Luftreifen. Ja, man<br />

kann sagen, dass die richtig konstruierte<br />

Schwingachse beim Lastwagen die Luftbereifung<br />

vollkommen entbehrlich macht.<br />

Ted«<br />

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