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E_1934_Zeitung_Nr.038

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N» 37 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

kanischen Rennens des Jahres. Tripolis elich<br />

schon am Samstag einem wahren Ameisenhaufen,,und<br />

der Europäer konnte die unvergleichliche<br />

Vermischung von ursprünglichem<br />

afrikanischen und modernem abendländischen<br />

Leben feststellen. Alle Hotels und Gaststätten<br />

waren überfüllt. Die Züge schleppten aus<br />

allen nordafrikanischen Ländern riesige Zuschauermassen<br />

herbei, und aus Italien und<br />

Frankreich fuhren zahlreiche Sonderschiffe.<br />

Das Rennen übte auch auf bekannte Persönlichkeiten<br />

seine Anziehungskraft aus. Mar<br />

schall Balbo fungierte als Starter: zu den<br />

Zuschauern gehörten auch die berühmten<br />

Flieger Costes und Doret, und auf den Ehrenrängen<br />

fanden sich verschiedene Prinzen<br />

der nordafrikanischen Stämme ein. die sich<br />

mit nicht geringem Erstaunen die wilde Jagd<br />

der Maschinen besahen. Am Vormittag fand<br />

noch die definitive Auslosung der Nummern<br />

statt, die auf die verschiedenen Fahrer fielen.<br />

Die unruhigsten und am meisten vom<br />

Widerstreit ihrer Gefühle Hin- und Hergeworfenen<br />

waren jene Glücklichen, die eine<br />

Nummer erwischt hatten. Das Rennen hatte<br />

nun zu entscheiden, ob sie Tripolis als Millionär<br />

verlassen konnten.<br />

Der Start zu dem über 40 Runden führenden<br />

Rennen wurde am frühen Sonntag nachmittag<br />

in Anwesenheit einer unzählbaren<br />

Menschenmenge erteilt. Auf den Startschuss<br />

von Marschall Balbo hin setzten sich die 25<br />

Maschinen unter ohrenbetäubendem Getöse<br />

in Bewegung, und schon nach wenigen Sekunden<br />

flitzten sie mit rasender Geschwindigkeit<br />

dahin. Vom ersten Augenblicke an<br />

spürte man, dass jeder Konkurrent an diesem<br />

Rennen sein Letztes gab. Der Kampf<br />

nahm sofort hochdramatische Spannung an.<br />

Taruffi ging mit seinem fabelhaften neuen<br />

16-Zyiinder Maserati in der ersten Runde in<br />

Führung. Chiron und Varzi folgten mit ihren<br />

neuen Alfa Romo 3000-ccm-Wagen, und hinter<br />

ihnen her schoss der junge Engländer<br />

Hamüton auf einem neuen Maserati 3000 ccm.<br />

Das Tempo stieg sogleich stark an, und auf<br />

den geraden Strecken erreichten die Wagen<br />

Stundendurchschnitte bis 220 km/St. Da die<br />

Bahn zum Teil über 10 m breit ist. konnten<br />

sich die Fahrer gegenseitig ohne Gefahr<br />

überholen. Aufs neue wird durch den Grossen<br />

Preis von Tripolis, der ohne jeden Unfall<br />

zu Ende ging, bewiesen, dass nicht<br />

die schnellen Rennmaschinen, sondern die<br />

schlechten Bahnen für die Unfälle in erster<br />

Linie verantwortlich gemacht werden müssen.<br />

Taruffi erfreute sich nicht sehr lange<br />

seiner Führung. Chiron, der sich auch in<br />

Tripolis wieder im Vollbesitz seiner Kräfte<br />

befand, konnte bald mit seinem roten Alfa<br />

Romeo an die Spitze vorgehen. Die 4. Runde<br />

erledigte der Monegaske mit dem phantastischen<br />

Stundenmittel von 200,3 km/St. Während<br />

des ganzen Rennens kam kein anderer<br />

Fahrer mehr an diese Geschwindigkeit heran.<br />

Die neuen Bugatti-Maschinen lagen im<br />

mittleren Felde. Der junge Wimiile zeigte zu<br />

Beginn eine eindrucksvolle Leistung. Das<br />

überaus beschleunigte Tempo zwang die<br />

Fahrer zu zahlreichen Halten an der Boxe.<br />

Bald folgten sich auch die ersten Ausfälle.<br />

Nach 10 Runden lag Chiron immer noch<br />

an der Spitze. Varzi hielt sich anfänglich<br />

eher etwas zurück, doch nach einiger Zeit<br />

drehte er stärker auf, und befand sich darauf<br />

mit Chiron zusammen in der Führung.<br />

Dem hervorragenden Tempo der zwei Souderia<br />

Ferrari-Fahrer mochten Wimille auf<br />

Bugatti, Hamilton auf Maserati und Moll auf<br />

Alfa Romeo nicht Stand halten. Sie mussten<br />

sich deshalb mit den mittleren Plätzen zufrieden<br />

geben. Die Amerikaner De Paolo und<br />

Lou Moore schlugen sich verhältnismässig<br />

gut, doch kamen sie keinesfalls an das Niveau<br />

eines europäischen Rennfahrers heran.<br />

Allzudeutlich merkte man ihrer ganzen Fahrweise<br />

die Gewöhnung an die eigentliche<br />

Rennbahn an. Die Millerwagen litten vor allem,<br />

wie man auch erwartet hatte, unter<br />

mangelhaft funktionierenden Bremsen. Bald<br />

sah man die Amerikaner an den Boxen mit<br />

Reparationen beschäftigt.<br />

Bis zur 17. Runde konnte Chiron seine<br />

Spitzenstellung innehalten, dann unterlag er<br />

dem Angriff von Varzi, der nun die Führung<br />

übernahm. Moll hatte wieder etwas aufgeschlossen<br />

und folgte als Dritter. Nach der<br />

Hälfte des Rennens notierte Varzi eine<br />

Stunde, 22 Min. 35 Sek. 1/5. Chiron folgte<br />

mit dem knappen Abstand von 4 Sekunden<br />

und Moll raste als Dritter mit einer Verspätung<br />

von 2 Minuten hinter Varzi her.<br />

Der sehr gefährliche Taruffi hajte das<br />

Rennen leider allzufrüh aufgeben müssen, da<br />

er über die Bahn hinaus schoss und den Wagen<br />

leicht beschädigte, ohne iedoch selbst<br />

verletzt zu werden. Durch seinen Ausfall<br />

wurde das Feld um einen der aussichtsreichsten<br />

Konkurrenten reduziert. Bald musste<br />

sich auch Graf Trossi. der einen neuen Alfa<br />

Romeo der Scuderia Ferrari gefahren hatte,<br />

wegen Maschinendefektes das Rennen von<br />

der Boxe aus ansehen. Der zweite offizielle<br />

Fahrer von Maserati, Gazzabini. hatte ebenfalls<br />

Pech und musste aufgeben. . I<br />

In der 22. Runde sah man Chiron bei den<br />

Boxen anhalten. Er brauchte für das Wechseln<br />

seiner Pneus und für die Aufnahme von<br />

Brennstoff nur etwas mehr als eine Minute.<br />

Varzi hielt auch weiterhin entschlossen die<br />

Spitze, auch wenn sich noch Chiron und Moll<br />

als ziemlich gleichwertig erwiesen, und dem<br />

Italiener mit rasenden Geschwindigkeiten<br />

nachsetzten. Das Mittel der Spitzenführer<br />

schwankte ständig zwischen 180 und 190<br />

km/St. Die Amerikaner lagen immer noch im<br />

hinteren Teil des Feldes. Anerkennenswert<br />

war die Ausdauer und Entschlossenheit, mit<br />

der sie das für sie aussichtslose Rennen zu<br />

Ende zu führen bestrebt waren. Bis zum<br />

Schluss sah man sie noch mehrmals wegen<br />

Bremsdefekten bei der Boxe anlegen. Auch<br />

nach der 30. Runde fand sich Varzi immer<br />

noch an der Spitze. Es hatte sich nun zu<br />

entscheiden, ob der Scuderia-Ferrari-Fahrer<br />

es vermochte, trotz dem noch zu erwartenden<br />

Halt wegen der Aufnahme von Brennstoff seinen<br />

geringen Vorsprang zu verteidigen. Das<br />

Publikum geriet in höchste Spannung, als<br />

Chiron nach dem Halt von Varzi in der 33.<br />

Runde wieder die Führung übernehmen<br />

konnte. Schon schien ein grosser Sieg des<br />

Monegasken festzustehen. Varzi legte aber<br />

mit ungeheurem Elan los und erreichte Stundenmittel<br />

von 200 km/St. Chiron musste dann<br />

nochmals einen kurzen Halt bei der Boxe einschalten<br />

und kam damit um seine grossen<br />

Chancen. Varzi ging wieder an die Spitze<br />

vor, während Chiron und Moll noch ei» grandioses<br />

Duell um den 2. Platz ausfochten. Moll,<br />

der « Coming Man >, der sich in Monte Carlo<br />

bereits als hervorragender Könner ausgewiesen<br />

hatte, vermochte es zur gewaltigen<br />

Ueberraschung, inr letzten Augenblick Chiron<br />

zu überholen und damit auf den 2. Platz vorzudringen.<br />

Varzi beendete das Rennen mit<br />

dem Stundendurchschnitt von 186,1 km/St.,<br />

Moll brauchte nur Yt Sek. mehr Zeit als der<br />

Sieger, während Chiron 23 Sekunden hinter<br />

dem Ersten durchs Ziel raste.<br />

Die Scuderia Ferrari hat in Tripolis einen<br />

grossartigen Sieg errungen. Ihre drei besten<br />

Fahrer belegen auch die drei ersten Plätze.<br />

Alfa Romeo hat nach Alessandria nun auch<br />

in Tripolis gezeigt, dass die neuen 3000-ccm-<br />

Wagen die Erfolgserie der frühern 2600-ccm-<br />

Monoposti fortzusetzen imstande sind. Bugatti<br />

gelangte mit Dreyfus auf den 5. Platz,<br />

jedenfalls war die Molsheimer Firma in Tripolis<br />

von Pech verfolgt. Auch von Maserati<br />

ist das Gleiche zu sagen, da bekanntlich die<br />

beiden offiziellen Vertreter den Lauf frühzeitig<br />

abbrechen mnssten. Sehr bemerkenswert<br />

ist wiederum die Leistung von Etancelin, der<br />

sich als bester Einzelfahrer direkt hinter die<br />

Mannschaft der Scuderia Ferrari plazieren<br />

konnte. Die beiden Amerikaner endeten auf<br />

den hinteren Rängen. Aufs Neue hat sich<br />

gezeigt, dass die alte Welt im Autosport<br />

Amerika noch haushoch überlegen ist bo.<br />

Die Resultate:<br />

1. Varzi (Alfa Romeo) 524 km in 2:48:53,8 (Stundenmittel<br />

186,149 km/SU.<br />

2. Moll (Alfa Romeo) 2:«:54.<br />

3. Chiron (Alfa Romeo) 2:49:16.<br />

4. Etancelin (Maserati) 2:55:39.<br />

5. Biondetti (Alfa Romeo) 3:00:14£<br />

6. Dreyfus (Bugatti) 3:02:12,2.<br />

7. De Paolo (Miller) 3:02:15,2.<br />

8. Luo Moore (Miller) 3:06:24,6.<br />

9. Eystone (Alfa Romeo) 3:14:01,6.<br />

10. Balestrero (Alfa Romeo) 39 Rund. In 3:11:36.<br />

11. Carraroli (Alfa Romeo) 38 Rund. In 3:11:19,2,<br />

Die Targa Florio wird durchgeführt! Um<br />

die diesjährige Targa Florio herrschte lange<br />

Zeit völlige Unklarheit. Mit dem Rückzug<br />

des bekannten Sportsmannes Vincenzo Florio<br />

schien auch das Schicksal dieses klassischen<br />

sizilianischen Anlasses besiegelt zu sein. Zuerst<br />

wurde die Targa Florio <strong>1934</strong> abgeblasen,<br />

dann erschien sie doch im internationalen<br />

Automobilkalender, nachher wurde sie<br />

erneut abgesagt, und nun scheint sie nach<br />

einem höchst unerfreulichen Hin und Her<br />

doch wieder zu erstehen. Prinzipiell ist sie<br />

natürlich sehr zu begriissen, wenn auch i>m<br />

Interesse der Rennfahrer und Organisatoren<br />

von andern Anlässen dringend gefordert<br />

werden muss, dass derartige Unklarheiten in<br />

Zukunft möglichst vermieden werden. Der<br />

20. Mai, auf dien die Targa Florio fällt, ist<br />

nämlich auch mit dem Grossen Preis von<br />

Casablanca, dem Grossen Grenzpreis von<br />

Belgien und einem Rennen in Brooklands<br />

belegt. Ursprünglich war auf diesen Termin<br />

auch noch der Grosse Preis von Nimes angesetzt,<br />

der vor einiger Zeit — glücklicherweise<br />

! — wieder abgesagt werden musste.<br />

Für die Veranstalter aller dieser Rennen war<br />

es kein Leichtes, trotz der Unsicherheit über<br />

das Schicksal der Targa Florio in tunlichster<br />

Frist ihre Fahrer anwerben zu können. Vor<br />

allem die französischen Sportskreise sind<br />

den Italienern wieder einmal Gram darüber,<br />

dass sie den internationalen SpOTtskalender<br />

nicht strenger respektieren. Anderseits kann<br />

man ohne grosse Mühe einsehen, dass die<br />

Organisatoren des sizilianischen Rennens<br />

keine leichte Arbeit hatten, auch unter völlig<br />

Ein erstes Mal (1932) die strengste der grossen internationalen<br />

Touren-Prüfungen zu gewinnen, mag zu einem gewissen Grade einem<br />

glücklichen Zufall zugeschrieben werden. Der zweite Sieg (1933)<br />

kann schon als Beweis der Qualitäten eines Wagens gelten. Der<br />

dritte Sieg (<strong>1934</strong>) aber, um den sich 161 Konkurrenten aus der Elite<br />

der berühmtesten Konstrukteure bewarben und den die Equipe<br />

Gas & Trevoux mit der Fahrt Athen—Monte Carlo (3786 km) errangen,<br />

kann nur als Beweis für die unbestreitbare Ueberlegenheit<br />

der Gesamt'Konstruktion gelten. Die Fülle der Vorzüge ist Ihr gutes Geld<br />

wert« In Ihrem eigenen Interesse wählen Sie darum einen Hotchkiss.<br />

Verlangen Sie den Illustrierten Katalog und die Preisliste vom<br />

Vertreter für die Schweiz: Qd. Garage E. Maurer, Genf, Bld. des Tranchees 50<br />

Vertreter für ZÜRICH, ST. GALLEN und THURGAU:<br />

Garage Binelli und Ehrsam A.-G., Stampfenbachplatz 48, Zürich<br />

Vertreter für BASEL: Hr. Paul Staehli, Hardstrasse 62, Basel<br />

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Vertreter fOr LAUSANNE: Hr. O. Taillens, Garage Hirondelle, Rue de Geneve 42, UustniM<br />

veränderten Umständen ihrem Rennen wieder<br />

auf die Beine zu helfen. Noch dürfte das<br />

klägliche Fiasko der letzten Targa Florio in<br />

lebhafter Erinnerung sein; damals starteten<br />

ausser Borzacchini und Brivio bloss ganz<br />

unbedeutende italienische Fahrer.<br />

Die Targa Florio <strong>1934</strong> wird über die 72<br />

km lange kleine Madonfe-Rundstrecke ausgetragen.<br />

Sie führt, wie gewohnt, von Cerda<br />

aus über Scillato-CoHesano und Campofelice<br />

zurück »ach Cerda. Die Gesamtlänge des<br />

Rennens' beträgt 432 km. Auch in diesem<br />

Jahre gilt die Targa Florio für die italienische<br />

Automobilmeisterschaft. Di« Anmeldungen<br />

für das Rennen werden von der Commissione<br />

Sportiva del R.A.C.I., Via Po, 14,<br />

Rom, bis 15. Mai entgegengenommen. Der<br />

Sieger des Rennens erhält 35,000 Lire, der<br />

Zweite 20,000, der Dritte 12,000 Lire usw.<br />

Die Preise beziffern<br />

150,000 Lire.<br />

sich insgesamt auf<br />

Qrosser Preis der Plcardle. Am 27. Mai<br />

wird in Peronne der Grosse Preis der Picardie<br />

ausgetragen. Die Organisatoren Hessen<br />

die Rundstrecke, auf der bekanntlich letztes<br />

Jahr Bouriat und Trintignant tödlich verunglückten,<br />

sorgfältigen Verbesserungen unterziehen.<br />

Die Bahn präsentiert sich nun in bedeutend<br />

besserem Zustande. Das Reglement<br />

sieht die Einschaltung von zwei künstlichen<br />

Hindernissen vor, um dem Rennen grössere<br />

Schwierigkeit zu verleihen und übersetzte<br />

Geschwindigkeiten zu venmmöglichen. Der<br />

Atilass wird wieder m einen Lauf der Wagen<br />

bis 1500 ccm und einen über 1500 ccm<br />

zerfallen. Für die Veranstaltung haben sich<br />

bereits eine Anzahl von Fahrern gemeldet.<br />

Das Avusrennen findet bekanntlich am gleichen<br />

Tage $tatt, so dass sich der Grosse<br />

Preis der Picardie und die Berliner Veranstaltung<br />

gegenseitig schwer konkurrenzieren<br />

werdea<br />

Qrosser Preis von Oesterrelch. Der von<br />

uns schon erwähnte Grosse Preis von Oesterreich<br />

soll nach einem Beschluss des oesterreichischen<br />

Automobil-Clubs am 16. September<br />

definitiv zur Durchführung gelangen. Bekanntlich<br />

setzte man der gleichen Veranstaltung<br />

vor zwei Jahren noch starke Bedenken<br />

entgegen. Da man in der Zwischenzeit alle<br />

Sicherungsmöglichkeiten studierte, haben nun<br />

die Behörden ihre Einwilligung zur Abhaltung<br />

des Anlasses erteilt. Der Grosse Preis<br />

von Oesterreich wird das erste Rennen innerhalb<br />

des Weichbildes einer Grosstadt darstellen.<br />

Die Wiener Ringstrasse, die um die<br />

innere Stadt führt, bildet mit ihrer Breite von<br />

annähernd 90 Metern eine ideale Bahn. Die<br />

Strecke misst 3600 Meter. Während des<br />

Rennens muss die innere Stadt von den<br />

Aussenbezirken abgesperrt werden. Umfassende<br />

Sicherheitsvorkehrungen sollen getroffen<br />

werden, wie Sicherung der Hochspannungsleitungsmaste<br />

der Strassenbahn<br />

und der Strassenbeleuchtung. Das gesamte<br />

Stromnetz wird im Bereiche des Rennens<br />

ausgeschaltet. Eine besondere Kommission<br />

befasst sich mit den Massnahmen, die für den<br />

Schutz von Fahrern und Zuschauern in den<br />

Kurven zu treffen sind.<br />

Wieder zwei Absagen ! Im Automobilsport<br />

dieses Jahres machen sich erneut die Folgen<br />

der Krise bemerkbar. Nachdem schon eine<br />

ganze Reihe von Rennen abgesagt worden<br />

sind, werden nun neuestens auch der Grosse<br />

Preis de Ja Baule und der Grosse Preis von<br />

Budapest abgeblasen. Der französische Lauf<br />

war auf den 12. August und das ungarische<br />

Rennen auf den 21. Mai angesetzt.<br />

Qrosser Preis von Casablanca. Der Grosse<br />

Preis von Casablanca, der am 20. Mai als<br />

zweites nordafrikanisches Rundstreckenrennen<br />

stattfindet, vereinigt schon jetzt eine ansehnliche<br />

Zahl von erstklassigen Konkurrenten.<br />

Folgende Piloten, de sich auf 6 verschiedene<br />

Länder verteilen, werden an dem<br />

grössten marokkanischen Rennen des Jahres<br />

starten : Chiron (Alfa Romeo), Lehoux (Alfa<br />

Romeo), Etancelin (Maserati), Sommer (Maserati),<br />

Benoit Falchetto (Maserati), Brunet<br />

(Bugatti), Biondetti (Maserati). Corsi (Alfa<br />

Romeo), Whitney Straight (Maserati), Hamilton<br />

(Maserati), Palacios (Maserati), Villäpadierna<br />

(Maserati), Widengreen (Alfa Romeo)<br />

und Zanelli (Alfa Romeo). Die am gleichen<br />

Tage stattfindende Targa Florio scheint<br />

somit das Rennen von Casablanca nicht sehr<br />

zu beeinträchtigen.<br />

3-Tage-Fahrt im Harz. Die nächsten Mittwoch<br />

beginnende 3-Tage-Fahrt im Harz zeitigte<br />

das geradezu unglaubliche Resultat von<br />

500 eingegangenen Nennungen. Die deutschen<br />

Sportbehörden sahen sich angesichts dieser<br />

Massenkonkurrenz gezwungen, eine Auslese<br />

vorzunehmen. Sie Hess nur 324 Fahrzeuge<br />

zu, und zwar: 29 Lastwagen, 99 Personenwagen<br />

und 196 Motorräder und Seitenwagen.<br />

Die 3-Tage-Fahrt wird als grosse Geländekonkurrenz<br />

die Motorfahrzeuge den verschiedensten<br />

Prüfungen unterziehen.

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