E_1934_Zeitung_Nr.059
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N» 59<br />
Mensch und Auto.<br />
Es wird vielleicht manche Leser überraschen,<br />
wenn man behauptet, dass zwischen<br />
dem menschlichen Organismus und dem maschinellen<br />
Gefüge eines Automobils zahlreiche<br />
Analogien bestehen. Und dennoch ist dem<br />
so, mag auch, wie gesagt, auf den ersten<br />
Blick der Vergleich merkwürdig anmuten.<br />
In der Pariser Sorbonne hat kürzlich<br />
Dr. Chauvois über dieses Thema im Rahmen<br />
eines Vortrages gesprochen, der nicht nur<br />
im Plauderton, sondern auch wissenschaftlich<br />
gehalten war. Man muss sich vorerst<br />
daran erinnern, dass sowohl der menschliche<br />
Organismus wie auch das mechanische Gefüge<br />
eines Automobils bewegungsfähig sind<br />
und durch zugeführte Nahrungs- bzw. Kraftstoffe<br />
versorgt werden. Hier sind also schon<br />
die ersten Ansätze zur Analogie gegeben.<br />
Natürlich ist zur Erkenntnis und zur Aufzeigung<br />
dieser Analogien die genaue Beherrschung<br />
beider Vergleichsteile notwendig.<br />
Dr. Chauvois erwies sich in seinem Vortrag<br />
als guter Führer durch das gewählte Gebiet,<br />
und es wird versichert, dass die Zuhörerschaft,<br />
die sowohl markante Persönlichkeiten<br />
der medizinischen Wissenschaft wie auch<br />
Vertreter der Technik vereinigte, den Ausführungen<br />
des Sprechers mit grossem Interesse<br />
folgte.<br />
An Hand eines Films gelang es Dr. Chauvois,<br />
seine Darlegungen leicht verständlich<br />
zu bringen und so die beiden Fachgruppen,<br />
Aerzte wie Techniker, für seine Theorie zu<br />
interessieren. Der Stoff war Dr. Chauvois<br />
sehr vertraut, nicht nur, weil er sich gründlich<br />
damit beschäftigt hatte, sondern auch,<br />
weil er schon vor einiger Zeit vor einem<br />
kleineren Kreis, dem unter anderen auch<br />
Präsident Doumer angehörte, darüber zu<br />
sprechen Gelegenheit nahm.<br />
Die Punkte, die zu einem Vergleich zwischen<br />
dem menschlichen Organismus und<br />
dem Automobil einladen, sind zahlreicher, als<br />
man glauben möchte. Was gibt dem Motor<br />
den Kraftimpuls? Der Brennstoff. Was gibt<br />
dem menschlichen Körper Kraft? Die Nahrungsmittel.<br />
Wenn wir Benzin in den Tank<br />
unseres Autos füllen, so machen wir analog<br />
das gleiche wie bei der Nahrungsaufnahme<br />
unseres Magens. Der Brennstoff wird durch<br />
ein Filter durchfliessen gelassen, damit Unreinheiten,<br />
d. h. unverdauliche Bestandteile,<br />
zurückgehalten werden. Machen nicht unsere<br />
Gedärme ähnliches? Der gefilterte Brennstoff<br />
gelangt zum Vergaser; die zur Ernährung<br />
wichtigen Bestandteile werden durch<br />
Plötzliches Stillstehen<br />
des Motors<br />
3<br />
Aussetzen des<br />
Motor<br />
Allmähliches Versagen<br />
des Motors<br />
Der «Stammbaum» der häufigsten Motorstörungen.<br />
(siehe die Legende rechts.)<br />
die Adern und Blutbahnen vom Körper absorbiert,<br />
das Unbrauchbare ausgeschieden.<br />
Der Brennstoff rinnt durch die Düse und<br />
mischt sich hierauf mit jenem Luftquantum,<br />
das zur Verpuffung notwendig erscheint. Das<br />
frische Blut, das durch blutbildende Nahrungsstoffe<br />
gebildet wird, kommt in die<br />
rechte Herzhälfte und von da weiter in die<br />
Lungen, wo es durch Sauerstoff gereinigt<br />
wird.<br />
Mittels der Ventile wird das Luft-Brennstoff-Gemisch<br />
den einzelnen Zylindern des<br />
Motors zugeteilt. Von der linken Herzhälfte,<br />
der Aorta und den arteriellen Blutbahnen<br />
aus erfolgt die Zuteilung des Blutes bis zu<br />
den einzelnen Zellen im Körper, die mit zahllosen<br />
Zylindern, die den Muskeln Kraft geben,<br />
verglichen werden können.<br />
Im Zylinder bringt der elektrische- Funks<br />
das Gemisch zur Entflammung, das durch<br />
die Explosion auf den Kolben und weitetauf<br />
die Kurbelwelle wirkt. In ganz ähnlicher<br />
Weise werden die Nervenzellen mit Nahrung<br />
versorgt und lösen dann durch den motorischen<br />
Teil die Muskelkraft aus.<br />
Die Rückstände der Verbrennung (Kohlensäure<br />
usw.) werden durch das Auspuffventil<br />
In den Auspufftopf bzw. ins Freie geleitet.<br />
Im menschlichen Körper gelangen diese<br />
«Rückstände» nicht nur durch einen Weg,<br />
sondern durch mehrere Wege zur Ableitung;<br />
so z.B. durch die Lungen, Nieren, durch den<br />
Schweiss, durch Tränen, Verdunstung. Der<br />
Kreislauf ist aber der nämliche: Nahrungsaufnahme,<br />
Verwertung der in. kleinste Teile<br />
aufgelösten Bestandteile und Ausscheidung<br />
der unbrauchbaren Teile und Unreinheiten.<br />
Die hier wiedergegebenen Beispiele veranschaulichen<br />
gut die wichtigeren Punkte, auf<br />
die sich die Vergleiche beziehen. Die Analogien<br />
zwischen den beiden Organismen, dem<br />
menschlichen einerseits und dem maschinellen<br />
anderseits, eröffnen aber noch zahlreiche<br />
andere Ausblicke; sie können geradezu das<br />
Studium der Physiologie anregen.<br />
Der «Stammbaum» der häufigsten MotorstSrungen.<br />
i = Haupt-Zündkabel herausgerutscht oder gebrochen;<br />
2 = Schlechter Batterieanschluss; 3 =<br />
Unterbrecherhammer steckengeblieben, Kondensatordefekt;<br />
4 = Zündkerze verrusst, Kabel abgefallen;<br />
5 = Gesprungener Kerzenisolator; 6 = Verschmutzter,<br />
schlecht eingestellter Verteiler; 7, 8 =<br />
Gebrochene oder lahme Ventilfeder, steckenbleibendes<br />
Ventil; 9 = Undichte Kolben oder Kolbenringe;<br />
10 = Tank leer; 11 = Filter oder Leitung verstopft;<br />
12 = verstopfte Düse, Luftdrossel geschlossen;<br />
13 = Pumpe defekt, Gasblasen in der Leitung,<br />
Leitung verstopft; 14 = Schmutz im Vergaser;<br />
15 = Saugrohr undicht angeschlossen.<br />
Eidg. Schützenfest, Freiburg<br />
20. Juli bis 6. August <strong>1934</strong><br />
SCHÖNE SCHIESSLINIE: 240 Scheiben auf 300 Meter, 26 Scheiben auf 60 Meter<br />
Sektionswettkampf: ca. 1500 Sektionen auf 300 Meter u. 175 Sektionen auf 50 Meter<br />
Unterkunft: 3000 Betten zur Verfügung • Geräumige Kantinen<br />
Festwirte: HH. LOthy, Jeanloz, Glaser und Tschan<br />
Donnerstag, 26. Juli: Offizieller Tag, grosser histor. Umzug<br />
Grosses Festspiel „HON PAYS"<br />
Verfasser: P. Bondallaz und J. Bovet.<br />
Musikalische Leitung: 0. Bovet<br />
Inszenierung von «I. Be>anger u. J. Bserlswyl. Dekoration u. Kostüme von A. Cingrla<br />
Solisten: Lucl e Corridori, Lina Falk, Ernst Bauer, Felix Lee f fei<br />
800 Mitwirkende Berufsorchester Elektronische Orgel<br />
Vorstellungen: 21.,22., 23., 25.,26.,29., 30.,31. Juli,2. u.5. Aug., um 21 Uhr<br />
Preise der Plätze: Fr. 10 , 7.—, 5 , 4.—, 3 und 2.—<br />
Vorbestellung der Billette: L.Von der Weid, Lausannengasse29, Freiburg, Tel.20, Postcheck Ila89<br />
R. Steinauer. Bahnhofstrasse 10, Freiburg, Tel. 952, Postcheck Ha 820<br />
obengesteuerter<br />
Motor<br />
34 Brems-P3<br />
8 Steuer-PS<br />
2 Vergaser<br />
Zentral-Chassis-<br />
Schmierung<br />
Koffern<br />
Schwingachsen,<br />
Oelstossdlmpfer<br />
Ober 100 km mäx.<br />
Tempo<br />
4 Vorwärtsginge<br />
(3. und 4. synchr.]<br />
Fussabblendunf<br />
Limousinen<br />
Cabrlo-Lirnousine<br />
Cabriolets<br />
Der bergfreudigste aller<br />
leichten Wagen<br />
Für den Fachmann Ist die fabelhafte Bergsteigfähigkeit<br />
des neuen BMW kein Rätsel. Gibt es doch kein<br />
Wagen dieser Klasse, welcher derart niedriges Eigen«<br />
gewicht (800 kg) mit derart hoher Motorlelsturg vereinigt.<br />
(34 Brems PS, 8 Steuer PS). Und dann noch<br />
das 4-Gang-Getriebe, die extra reichliche Gebirgs-<br />
Kühlung und das wunderbare Schmler-System machen<br />
ein Heisswerden ausgeschlossen. Die meisten der<br />
Schweizer-Alpenpässe werden im 3. Gang bewältigt,<br />
selbst mehrfach stärkere Wagen werden spielend<br />
überholt, darum sei auch Ihre nächste Wahl: BMW<br />
den König der Bergstrasse.<br />
6 Zylinder<br />
Verlangen Sie unverbindlich Interessanten Prospekt.<br />
Karosserie wagnerei<br />
Schlosserei Sanierei<br />
leref CMSTiRER<br />
Generalvertretung fOr die Schweiz: C. A. DRENOWATZ,<br />
Kramerstrasse 15—17, Zürich 4 (Ausstellung Schöntalstr.<br />
Ecke Stauffacherquai)<br />
Vertretung Tür Basel: P ER OY WIE DM ER, Garage Mode<br />
BASEL, Aeschengraben 13<br />
rne,<br />
Regional-Vertreter: Bern: A. Scherz, Monbijoustr. 10, Davos: W. Zipperlen,<br />
Locarno: Abt & von Beust, Luzern: W. Herbst, Maihofgarage, Schönenwerd:<br />
P. Kaufmann, Garage, Schwyz: W. Kündig, Solothurn: E. Stauffer,<br />
Garage, Genf: A. Goy, Garage du Kursaal. St. Moritz: Zentral-Garage.