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E_1934_Zeitung_Nr.059

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Stuck, der immerhin schon ein gewisses Alter erreicht<br />

hat, sich kaum mehr so vollständig umstellen<br />

könnte, um auch hier unter die Ersten in der<br />

internationalen Konkurrenz vorzurücken. Es zeigte<br />

sich aber bald, dass der alte Bergmeister auf alle<br />

Fälle der stärkste Mann in der Fabrikecruipe der<br />

Auto-Union ist und mit in vorderster Linie unter<br />

den bestqualifizierten deutschen Piloten steht. Alle,<br />

die Stuck kennen, freuten sich daher doppelt an<br />

seinem grossen Siege aui dem Nürburgring, der<br />

wohl nicht mit Unrecht in einem Teil der Presse<br />

als «das Rennen seines Lebens» bezeichnet wurde.<br />

Die im deutschen <strong>Zeitung</strong>swald zum Ausdruck gebrachte<br />

Begeisterung, die nach dem Misserfolg von<br />

Montlhery doppelt verständlich ist, kann aber nicht<br />

über die Tatsache hinwegtäuschen, dass das Endergebnis<br />

vom Grossen Preis von Deutschland keineswegs<br />

ein so eindeutiges war, wie bei dem französischen<br />

Grand Prix. Damals belegten die drei<br />

gestarteten Alfa-Wagen auch die drei ersten Plätze,<br />

•während von den übrigen beteiligten Fabriken zwei<br />

vollständig ausfielen und von Bugatti nur ein Wagen<br />

an vierter Stelle einlief. Auf dem Nürtrurgring<br />

dagegen verteilen sich die ersten vier Plätze auf<br />

vier verschiedene Fabrikate, indem eich neben der<br />

Auto-Union und Mercedes, welche die beiden ersten<br />

Ränge belegten, Alfa Romeo mit Chiron an<br />

dritter Stelle und Maserati mit Nuvolari an vierter<br />

Stelle in die Siegerehren teilten. Obwohl auf<br />

dem Nürburgring der Ausfall bei der Ferrari-<br />

Mannschaft durch die Aufgabe von Varzi und<br />

Moll ein unerwartet grosser war, so mussten doch<br />

auch die deutschen Mannschaften ihren Tribut entrichten,<br />

wobei sogar ein Caracciola die Fahne<br />

streichen musste und zwei Maschinen der Auto-<br />

Union auf der Strecke blieben. Hier mögen allerdings<br />

mehr die mangelnde Vertrautheit der Fahrer<br />

mit dem Wagen als ursprüngliche technische<br />

Mängel den Ausschlag gegeben haben.<br />

Die Frage, welche Nation oder welche Maschinen<br />

nunmehr die Führung für sich beanspruchen<br />

könnten, ist auch durch den Grossen Preis von<br />

Deutschland noch nicht eindeutig beantwortet<br />

•worden. Die kommenden Austragungen, so der<br />

Grosse Preis von Belgien, das Klausenrennen, die<br />

.poppa Acerbo und der Grosse Preis der Schweiz,<br />

an welchen sich aller Voraussicht nach die vier<br />

maßgebenden Marken und die nämliche Elite von<br />

Fahrern wieder gegenüber stehen werden, bringen<br />

uns vielleicht der Lösung wesentlich näher. Auf<br />

alle Fälle haben die beiden deutschen Marken be-<br />

Teits bewiesen, dasa sie eine Klasse für sich sind<br />

und die kommenden internationalen Rennen keineswegs<br />

mehr eine sichere Beute der Italiener oder<br />

gar nur eine Familienangelegenheit der Scuderia<br />

Ferrari bleiben werden. b.<br />

Internationale Alpenfahrt. Die diesjährige<br />

internationale Alpenfahrt verspricht schon<br />

jetzt zu einem bedeutenden sportlichen Erfolg<br />

zu werden. Da die Nennungen in den<br />

letzten Tagen ausserordentlich zahlreich einliefen,<br />

musste der definitive Meldeschluss bis<br />

heute Freitag verlängert werden. Die endgültigen<br />

Zahlen der Teilnehmer sind im<br />

Augenblicke natürlich noch nicht bekannt,<br />

doch lagen bereits letzte Woche 114 Einschreibungen<br />

vor. Diese verteilen sich auf<br />

die einzelnen Gruppen wie folgt: Gruppe 1<br />

(über 3000 ccm): 23 Wagen, Gruppe 2 (bis<br />

3000 ccm): 13 Wagen, Gruppe 3 (bis<br />

2000 ccm): 25 Wagen, Gruppe 4 (bis<br />

1500 ccm): 26 Wagen und Gruppe 5 (bis<br />

1100 ccm): 27 Wagen. Von den 114 Meldungen<br />

entfallen 63 auf Einzelfahrer, während<br />

17 Mannschaften die übrigen 51 Fahrzeuge<br />

führen. Die stärksten Fahrerkontingente<br />

stellen England und Deutschland. Erfreulicherweise<br />

wird auch die Schweiz diesmal<br />

mit einigen Fahrern vertreten sein.' Bis jetzt<br />

haben sich folgende fünf Konkurrenten ein-,<br />

geschrieben: Rene Getaz, Colombier (Ford<br />

3804 ccm), Robert Züst, Lausanne (M. G.-<br />

Magnette 1270 ccm), Charles Philippossian,<br />

Genf (Terraplane 3165 ccm), Rudolf Fischer,<br />

Zürich (Alfa Romeo 2300 ccm), und Hugo<br />

Dreier, Luzern (Alfa Romeo 1750 ccm).<br />

Wie wir schon meldeten, haben Vertreter<br />

des federführenden D. D. A. C. auch die<br />

schweizerische Strecke abgefahren und mit<br />

den verschiedenen Persönlichkeiten Fühlung<br />

genommen, die für die Organisation auf einheimischem<br />

Boden verantwortlich sind. Als<br />

Kontrollorte — abgesehen von den Etappenpunkten<br />

Interlaken und St. Moritz — wurden<br />

Martigny, Disentis und Splügen bezeichnet.<br />

Hans Stuck deutscher Strassenmeister. Die<br />

in diesem Jahr erstmals ausgeschriebene<br />

deutsche Strassenmeisterschaft umfasste das<br />

Eifelrennen, das Avusrennen und den Grossen<br />

Preis von Deutschland. Als Sieger ging<br />

aus diesem Wettbewerb Hans Stuck auf<br />

Auto-Union mit 8 Punkten hervpr, Zweiter<br />

wurde Manfred von Brauchitsch auf Mercedes-Benz<br />

mit 5 Punkten, Dritter Momberger<br />

auf Auto-Union mit 2 Punkten und<br />

Vierter Pietsch auf Alfa Romeo mit 1 Punkt.<br />

Pietsch verunfallt. Der bekannte deutsche<br />

Einzelfahrer Paul Pietsch verunglückte mit<br />

seinem Alfa Romeo am Gabelbachrennen in<br />

Thüringen vom vorletzten Sonntag. Er geriet<br />

unmittelbar vor dem Ziel über die<br />

Strecke hinaus und. erlitt einen schweren<br />

Oberschenkelbruch.<br />

Kaye Don zu 4 Monaten Gefängnis verdonnert.<br />

Der Rennfahrer Kaye Don, der bekanntlich<br />

auf einer inoffiziellen abendlichen<br />

Trainingsfahrt wenige Tage vor dem Strassenrennen<br />

auf der Insel Man verunglückte,<br />

wobei der mitfahrende Mechaniker den Tod<br />

fand, ist von einem englischen Gericht wegen<br />

fahrlässiger Tötung zu vier Monaten Gefängnis<br />

verurteilt worden. Das Strafmass wird<br />

in englischen Kreisen noch als sehr milde<br />

angesehen. Wohl nur die Popularität uriä<br />

AUTOMOBIL-REVUE, <strong>1934</strong> 59<br />

die Unbescholtenheit des Rennfahrers trugen<br />

zu dieser milden Strafe bei, denn, wie der<br />

Staatsanwalt konstatierte, fuhr Kaye Don an<br />

jenem verhängnisvollen Abend mit 90 km/St,<br />

ohne Lichter und Hupe; ausserdem hatte<br />

er seinen Führerschein nicht bei sich. Kaye<br />

Don, der gegen Kaution auf freien Fuss gesetzt<br />

wurde, hat beim obersten Gericht der<br />

Insel Man Berufung eingelegt.<br />

Si»«»»t in d«»<br />

Sdaw<<br />

X. Internat. Klausenrennen.<br />

Obschon der Nennungsschluss für dieses bedeutendste<br />

Bergrennen Europas erst in drei Wochen<br />

zu Ende gehen wird, liegen neben den Zusagen<br />

fast aller massgebenden Fabriken und Rennställe<br />

bereits über 30 Anmeldungen der bekanntesten europäischen<br />

Einzelfahrer vor. Die Fabriken Maserati<br />

(Zehender, Taruffi), Mercedes-Benz (Caracciola)<br />

und Zoller werden je zwei Wagen an den<br />

« Grossen Bergpreis der Schweiz» entsenden, und<br />

als Fahrer der beiden Auto-Union-Rennwagen sind<br />

nun endgültig H. Stuck und Momfberger bezeichnet<br />

worden. Sozusagen vollständig liegen die Nennungen<br />

der führenden italienischen Rennställe vor.<br />

Graf Lurani und Graf Castelbarco werden auf Maserati<br />

die Farben ihres erfolgreichen Stalles «Brianza»<br />

verteidigen. Die «Scuderia Subalpina» entsendet<br />

Della Chiesa, Farina und Dusio (alle drei auf<br />

Alfa Romeo), die «Scuderia San Giorgio» Balestrero<br />

(Alfa Romeo), Biondetti (Maserati) und Palmieri<br />

(Bugatti) und die Gruppe «Genovese» Beccaria<br />

(Fiat), Battilana (Alfa Romeo) und Toti (Maserati).<br />

Die Teilnahme der «Scuderia Ferrari» mit<br />

drei ihrer besten Fahrer auf den berühmten «Monoposti»<br />

steht ebenfalls fest.<br />

Die französischen Rennställe «Cazaux» und «Toril»<br />

sind durch deren Leiter Cazaux (Bugatti) und<br />

Res (Salmson) vertreten, während der bekannte<br />

englische Fahrer Penn Hughes voraussichtlich die<br />

Farben der Renngemeinschalt Eyston-Penn Hughes<br />

verteidigen wird.<br />

Aus der grossen Zahl der Nennungen von Einzelfahrern<br />

seien nur wenige herausgegriffen: vorerst<br />

die Ausländer: Italiens beste Bergfahrer werden<br />

zahlreich nach dem Klausen kommen. Namen<br />

wie Strazza, Graf Premoli, Ruggeri, Peduzzi, Plate<br />

besitzen internationalen Klang. Gerne wird man<br />

auch die Deutschen Burggaller (Austin), Schirmer<br />

(Wanderer), Steinweg (Bugatti) und die Engländer<br />

Thorpe (Frazer Nash) und Gormack (Alta), sowie<br />

Morand, einer der besten französischen Bergfahrer,<br />

am «Grossen Bergpreis der Schweiz» begrüssen.<br />

Zu den Meldungen der Engländerin Miss Ellison<br />

(Bugattj-Rennwagen), Marocchina (Alfa Romeo)<br />

gesellt sich noch diejenige der bekannten polnischen<br />

Fahrerin Kozmian. Auch die Nennungen der mit<br />

dem Klausen bestvertrauten Schweizerfahrer Maag<br />

(Bugatti), Stuber (Alfa Romeo), Schneider (Derby),<br />

Ulboldi (Maserati), Hörning (Bugatti), Hug<br />

(Bugatti), sowie Raimpinelli (Alfa Romeo) versprechen<br />

einen spannenden Kampf.<br />

Les Rangiers stürzte, eine allgemeine Besserung<br />

gezeigt. Es darf mit einem regulären<br />

Ablauf des Heilungsprozesses gerechnet werden.<br />

Hug befindet sich im Spital in Delsberg.<br />

Das finanzielle Ergebnis des Grossen<br />

Preises von Montreux. Der Grosse Preis<br />

von Montreux <strong>1934</strong> hat ein beträchtliches<br />

Defizit erbracht. Man musste jedoch angesichts<br />

der erstmaligen gewaltigen Kosten<br />

mit einem solchen Ergebnis rechnen. Die<br />

zukünftigen Rennen von Montreux werden<br />

jedoch voraussichtlich ganz andere finanzielle<br />

Resultate zeitigen, da dann verschiedene<br />

einmalige Aufwendungen nicht mehr notwendig<br />

sind. In einer kürzlich stattgefundenen<br />

Sitzung des Zentralkomitees des Grand Prix<br />

legte der Präsident der finanziellen Kommission<br />

eine provisorische Abrechnung vor.<br />

Die Einnahmen überschreiten um ein geringes<br />

den Betrag von 100 000 Fr., während sich<br />

die Ausgaben auf 150000 Fr. beziffern. Man<br />

beschloss, vorläufig nur die Hälfte des Garantiefonds<br />

zur Tilgung des Defizites zu verwenden<br />

und für den Rest eine vorläufige<br />

Anleihe zu machen, bis auch noch das finanzielle<br />

Ergebnis des Bergrennens Montreux—<br />

Caux, des Schweiz. Trachtenfestes und der<br />

Lotterie «Pro Montreux» bekannt sind.<br />

Ein Rundstreckenrennen in Genf? Die<br />

Stadtrundstreckenrennen werden immer<br />

mehr zur grossen Mode. Wie wir erfahren,<br />

trägt sich auch die Sektion Genf des A. C. S.<br />

mit der Organisation eines Genfer Stadtrundstreckenrennens<br />

für das Jahr 1935, das<br />

u. a. über den Wilson- und den Montblancquai<br />

führen würde.<br />

Liste der Klassenrekorde<br />

Hugs Befinden. Wie wir erfahren, hat sich<br />

im Befinden des jungen Rennfahrers Hug,<br />

der beim Training zum Bergrennen Develiervon<br />

Develier - Les Rangiere.<br />

Klasse Fahrer Marke Jahr Zelt<br />

Tourenwagen:<br />

750 cc Farine (D.K.W.) <strong>1934</strong> 7.59,0<br />

1100 cc. «Julon» (Ford) <strong>1934</strong> 7.13,8<br />

1500 cc. Keller (Alfa Romeo) 1930 6.14,6<br />

2000 cc. Kautz (A.C.) <strong>1934</strong> 5.12,2<br />

3000 cc. Le Roy (Voisin) 1932 5.02,6<br />

5000 ec. Gobelin (Chrysler) <strong>1934</strong> 4.59,0<br />

8000 cc. Zwimpfer (Chrysler) 1034 4.37,4<br />

Sportwagen:<br />

750 cc. Zahnd (Austin) 1932 6.45,0<br />

1100 cc. Wustrow (M. G.) <strong>1934</strong> 5.18,6<br />

1500 cc. Hummel (Amilcar) <strong>1934</strong> 5.05,2<br />

2000 cc. Kundig (Bugatti) 1932 4.56,6<br />

3000 cc. Karrer (Bugatti) 1932 4.16,4<br />

5000 cc. Stuber (Alfa Romeo) <strong>1934</strong> 3.50,8<br />

8000 cc. Hahn (Mercedes) <strong>1934</strong> 4.28,4<br />

Rennwagen:<br />

750 oc. Hirschy (D.K.W.) <strong>1934</strong> 5.35,4<br />

1100 cc, Kessler (Amilcar) 1932 4.36,4<br />

1500 cc. Constantinowitz (Bugatti) 1932 4.47.8<br />

2000 cc. Stuber (Bugatti) 1930 4.34,0<br />

3000 cc. Stuber (Bugatfi) 1932 4.06,6<br />

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