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E_1936_Zeitung_Nr.041

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No*<br />

— DIENSTAG, 19. MAI<br />

ÄtJTÖMÖBft^REVüE^<br />

wir haben sogar alle Steigungen im Vorwärtsgang<br />

genommen.»<br />

Dass einzelne Konkurrenten Differenzen zwischen<br />

den offiziellen Chronometern sowohl als<br />

auch zwischen diesen und ihren eigenen glaubten<br />

feststellen zu können, sei nur nebenbei bemerkt.<br />

Gewiss mochte es sich dabei um minime Unterschiede<br />

handeln, aber wenn für das Klassement<br />

Sekunden den Ausschlag geben, dann fallen auch<br />

geringe Differenzen ins Gewicht.<br />

Das Bankett Im « Europe ».<br />

Unbemerkt fast sind die Stunden verflogen und<br />

eg heisst sich sputen, denn um 19 Uhr erwartet<br />

uns das Bankett der Ehrengäste und Sektionspräsidenten<br />

im Hotel «Europe», wo das Generalquartier<br />

untergebracht ist.<br />

Herr Helmlin, Präsident der Sektion Waldstätte<br />

des TCS, entbot dabei seinen Gruss an die Herren<br />

Reg.-R.at Winiker, Nat.-Rat Dr. Wey, den Vertreter<br />

der Polizeidirektion, Oberst Buholzer, den städtischen<br />

Polizeikommissär, Dr. Riedweg, den Präsidenten<br />

der Sektion Luzern des ACS, sowie alle übrigen<br />

Gäste und die Presse. Nach einem Willkommensgruss<br />

an die Sektionspräsidenten sprach der Redner<br />

dem Organisationskomitee, das, mit Herrn Schumacher<br />

an der Spitze, musterhafte Arbeit geleistet,<br />

den wohlverdienten Dank aus, um sodann in einem<br />

kurzen Rückblick die « Geburt» und den Werdegang<br />

der Sektion Waldstätte zu skizzieren. Am 23. März<br />

1926 wurde sie mit einem Mitgliederbestand von 23<br />

Mann aus der Taufe gehoben, heute umfasst sie<br />

über" 1400 Angehörige. Der Vorstand, der damals<br />

das Steuer des Schiffleins übernahm, harmonierte<br />

prächtig zusammen, und es kommt nicht von ungefähr^<br />

dass er sich auch am heutigen Tage, mit einer<br />

einzigen Ausnahme, noch aus denselben Leuten zusammensetzt,<br />

denen bei der Gründung die Leitung<br />

des Clubs übertragen worden war.<br />

Als Vertreter des Zentralsitzes des TCS dankte<br />

Fürsprech Baumgartner (Bern) für die<br />

glänzende Durchführung der Sternfahrt und überbrachte<br />

dem Geburtstagskind die Glückwünsche zu<br />

seinem zehnjährigen Wiegenfest, währenddem Herr<br />

Jakobe r (Glarus) namens der deutschschweizerischen<br />

Sektionen auf die Jubilarin toastierte und<br />

sie dabei-als eine der rührigsten Sektionen des TCS<br />

feierte. Nicht minder herzliche Töne fanden auch<br />

die Herren De Courten (Sion) als Sprecher der<br />

welschen Sektionen und B a r c h i. der mit den Gratulationen<br />

der Tessiner Kollegen auch eine Einladung<br />

zu den Eröffnungsfeierlichkeiten der neuen<br />

Gandriastrasse am 20./21. Juni überbrachte. Herr<br />

Nat.-Rat Dr. Wey gab als Repräsentant der<br />

kantonalen und städtischen Behörden seiner Freude<br />

über das gute Einvernehmen zwischen dem Club<br />

und den Behörden Ausdruck und kargte nicht mit<br />

Anerkennung über das, was die Sektion namentlich<br />

•tf dem Gebiet der Hebung der Verkehrsdisziplin<br />

.sher geleistet. Seinen Glückwünschen. schloss sich<br />

Herr Dr. Riedweg, der Präsident 'der ACS-Sektion<br />

Luzern, an, betonend, dass sich die beiden Clubs<br />

immer.ausgezeichnet verstanden und dass man sich<br />

immer ,in ffeundeidgenössischem Geist gefunden<br />

habe.<br />

Aber bei diesen von aufrichtiger Sympathie getragenen<br />

Reden hatte es sein Bewenden nicht, vielmehr<br />

fanden sie ihren sichtbaren Ausdruck in einer<br />

Reihe prachtvoller Angebinde, welche die Gratulanten-der<br />

Jubilarin überreichten: ein silberner (und<br />

dringend notwendiger) Präsidialgong der Sektion<br />

Solothurn, „ein. währschafter holzgeschnitfcter Bär<br />

als Geschenk der Berner, ein Zinnteller, gestiftet von<br />

der Sektion Basel, ein Zinnservice, das die Glarner<br />

mitgebracht, eine Zinnkanne als Gabe der Sektion<br />

Zürich und anderes mehr.<br />

Der Unterhaltungsabend Im Kursaal.<br />

Was die Veranstalter ihren rund 400 Gasten am<br />

Ünterhaltungsabend im Kursaal boten, war ein<br />

buntes, schwer befrachtetes Programm, bei dem ein<br />

jeder nach seiner Fasson selig werden konnte. Wenn<br />

es etwas daran auszusetzen gegeben hätte, dann<br />

äre es — die Qual der Wahl gewesen. Man geet<br />

ja fast in Verlegenheit ob der Fülle der vere>chiedenartigsten<br />

Schmause, die einen da erwarteten.<br />

Tanzen, Variete, ein kleines Spielchen? Wo<br />

anfangen, wo aufhören? Rudolf Bernhard, diesen<br />

Stimmungsmacher, diesen unübertrefflichen Komiker<br />

mit seinem Variete durfte man sich natürlich<br />

nicht entgehen lassen, weder die tänzerischen Darbietungen<br />

noch den Blitzzeichner und. den Imitator<br />

berühmter IZeitgenossen und gewesener Grossen,<br />

viel weniger aber noch die «Spanische Fliege», diese<br />

tolle Geschichte, vom Senffabrikanten Klinke und<br />

seiner sittenstrengen Frau, die wahre Lachstürme<br />

den Theatersaal erschüttern eah.<br />

Wer aber mehr auf Terpsichorens Künste eingeschworea<br />

und mit der Absicht hergekommen<br />

war, das Tanzbein in rotierende Bewegung zu<br />

versetzen, nun, auch dem Manne und der Frau<br />

konnte geholfen werden, hatten sich doch die Veranstalter,<br />

um allen Bedürfnissen zu genügen, gleich<br />

ne'pi Orchester verschrieben. Und man erzählt, dass<br />

die Letzten diese Stätte vergnügten und vergnüglichen<br />

Tuns erst verlassen haben sollen als der<br />

Morgen graute.<br />

tragen, nicht zuletzt den 51 Mann, die an den<br />

Kontrollen und auf dem Rechnungsbureau gewirkt<br />

haben.<br />

Der Beifall, womit sein Wunsch quittiert wurde,<br />

der T. G. S. möge inskünftig jedes Jahr durch eine<br />

semer Sektionen eine grosse Veranstaltung insze<br />

nieren, mag ihm bewiesen haben, dass dieser Gedanke<br />

in den Mitgliederkreisen auf fruchtbaren<br />

Boden gefallen ist.<br />

Unter gespanntester Aufmerksamkeit der Festgemeinde<br />

ergriff darauf<br />

Der Sonntag; Seefahrt und Bürgenstock.<br />

Jh strahlender Schönheit stieg der Sonntag über<br />

der Bucht .;von Luzern empor und die Sonne<br />

schwelgte in nahezu hochsommerlichen Hitzegraden;<br />

als sich die grosse T. C. S.-Familie um 11 Uhr am<br />

Landungssteg Rendez-vous gab, um vom Salondampfer<br />

€, Schiller », der sich festlichen Flaggenschmuck<br />

angelegt, Besitz zu ergreifen. Bei den Klängen einer<br />

Bordmusik stach. man in See, glitt sanft hinaus,<br />

Hess sich wohlig den Fahrwind um die Nase fächeln<br />

und versenkte sich in den Anblick der unvergleichlichen,<br />

im vollen Schmuck des Frühlings<br />

stehenden Landschaft. Meggenhorn zog vorbei,<br />

Kü$snacht kam in Sicht, dann schwenkte die «Schiller»<br />

und nahm Kurs auf Kehrsiten, wo die Bürgenstockbahn<br />

eine fröhlich und heiter gestimmte Menschehfracht<br />

in Empfang nahm, um sie in etlichen<br />

Ladungen in die Höhe zu befördern. Mit jedem Meter<br />

weitete sich die Sicht und oben, auf dem Grat<br />

des Bürgenstocks, tat sich ein Panorama von einer<br />

Grosse und Erhabenheit auf, deren Bann sich wohl<br />

keiner entziehen kann.<br />

Vor dem offiziellen Bankett im Parkhotel, das<br />

an die 350 Gäste vereinigte, nahm man noch schnell<br />

den « einladenden » Gabentisch in Augenschein, um<br />

sich sodann den leiblichen Genüssen zuzuwenden.<br />

Herr Präsident Helmlin begrüsste dabei als Vertreter<br />

des Zentralsitzes Herrn Prof. Delaquis, ferner<br />

als weitere Ehrengäste die Herren Baumgartner<br />

(Bern), Stamm, (Basel), Jakober (Glarus), Lenzin<br />

(Aarau),-Tscholl (Schaffhausen), De Courten (Sion),<br />

Marti, sowie die Ehrenmitglieder Dr. Zeiger und Dr.<br />

Reale Mit diesem Willkomm verband er den Dank (<br />

in alle jene, die zum Gelingen des Anlasses beige-<br />

Herr Prof. Delaquis,<br />

der Direktor des TCS., das Wort, um in meisterhafter<br />

Rede jene Fragen zu erörtern, welche beute<br />

den schweizerischen Automobilisten vor allem beschäftigen.<br />

Was er sagte Und wie er es sagte, das<br />

war einem jeden aus dem Herzen gesprochen.<br />

Nachdem er Gruss und Dank des leider am Erscheinen<br />

verhinderten Zentralpräsidenten Dr. Hen<br />

neberg überbracht, wand er der Sektion Luzern<br />

für die tadellose Durchführung der Sternfahrt eiD<br />

artiges Kränzchen. Die Veranstaltung hat einen<br />

tieferen Sinn, sie bringt uns einander näher und<br />

kräftigt den Zusammenschluss, der in den gegenwärtigen<br />

Zeiten doppelt nötig ist und uns hilft, uns<br />

noch mehr Geltung zu verschaffen und besser durchzudringen<br />

als bisher. Wir sollten jedes Jahr im<br />

TCS. eine gesamtschweizerische Veranstaltung ins<br />

Werk setzen, nicht nur um Freundschaften zu pflegen,<br />

sondern um das Bewusstsein zu fördern, dass<br />

Zusammenhalten heute mehr not tut denn je. Mit<br />

dem Benzinzoll haben wir Recht behalten, unsere<br />

Befürchtungen haben sich als begründet erwiesen,<br />

und bis Jahresende wird der zehn- bis zwölfprozentige<br />

Ausfall an Zolleinnahmen eingetreten sein.<br />

Schliessen wir uns stärker zusammen, dann wird<br />

man uns hören müssen. Der Spritbeimischungszwang<br />

steht vor der Tür. Nachher kommt die Sanierung<br />

der SBB.I Gexen diese unaufhörliche Begehrlichkeit<br />

des Bundes haben wir uns durch die<br />

Schaffung der Via Vita zur Wehr gesetzt, damit<br />

man sich an maisgebender Stelle endlich bewusst<br />

wird, dass der Automobilist nicht dazu da ist, einfach<br />

alles hinzunehmen, denn schliesslich wird man<br />

uns noch zumuten, ein Defizit der Käse-Union zu<br />

decken. Mit einem dreifachen Hoch auf die Sektion<br />

Luzern schloss der Redner seine mit brausendem<br />

Applaus aufgenommene Ansprache.<br />

Den Schlussakt bildete die Preisverteilung durch<br />

Herrn Schumacher, der nochmals seinen treuen<br />

Mitarbeitern' dankte und mit berechtigtem Stolz<br />

darauf hinweisen konnte, dass die Sternfahrt insgesamt<br />

107 Meldungen in sich vereinigt hatte, darunter<br />

5 Motorräder und 4 Damen. Am Equipenwettbewerb<br />

haben 13 Mannschaften teilgenommen.<br />

Im allgemeinen haben sich die Konkurrenten ihrer<br />

Aufgabe sehr gut entledigt. Und dann kam der<br />

bewusste, mit Spannung erwartete Moment, da der<br />

Sieger im Einzelklassement proklamiert wurde: der<br />

Motorradfahrer Reck Max, Langenthai, der als<br />

ersten Preis eine herrliche Pendule. «in die Hand<br />

gedrückt» erhielt.<br />

lo.<br />

Resultate.<br />

Elnz«lklas*em»nt: ;<br />

Rang Name Wohnort Str»fpunktt<br />

1. Beck Max, Langenthai S<br />

2a. von Arx W., Solothurn 5^<br />

2b. Lottenbach Franz, Weggis 5<br />

3. Grossenbacher Fritz, Langentbai 6<br />

4. Baumann August, Oberentfelden * 6,.<br />

5a. de Cerenville Henri, Lausanne '6*<br />

5b. Wild Ernst, Wald 6'<br />

6. Stutz Josef,. Luzern 7<br />

7. Zwyer Loren*, Luzern ' 7<br />

8. Sonderegger Anton, Rotnanshorn 8<br />

9. Niedermann J., Luzern * ' 9<br />

10. Wüest Hans, Nebikon 9<br />

11. Gyr Walter, Luzern 8<br />

12. Zumkeller Fritz, Brugg 10<br />

13. Blum Anton, Dagmersellen 10<br />

14. Bourgeois Maurice, Laueanne 11<br />

15a. Frey Jules, Binnigen 11<br />

15b. Ruef Fritz, Langenthai - 11<br />

16. Lack Edmund, Kappel (Solothurn) H<br />

17. Roth Walter, Luzern 12<br />

18. Burk Heinrich, St. Gallen 13<br />

19. Zai Mario, Luzern 13<br />

20. Käslin Josef, Luzern 14<br />

21. Merz Walter, Gebensdorf 15<br />

22. Pelzer Alfred. Aarau 15<br />

23. Knüsli Hermann, Luzern 15<br />

24. Moroni Bruno, Basel 1

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