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E_1939_Zeitung_Nr.057

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57 — Automobil-Bern» Ltl<br />

es seien die sichersten FängerhSnde der Welt, gerade<br />

diesmal daneben griffen oder nicht festhielten.<br />

«Wir arbeiten!» kam es dann in fast hartem<br />

Ton Ton seinen Lippen. «Das Publikum zahlt sein<br />

Eintrittsgeld, um uns zu sehen— Sie zahlen die<br />

Gage — wir müssen arbeiten! Unser Privatschickfial<br />

interessiert das Publikum nicht. Es will unsere<br />

Nummer sehen — also ...»<br />

Der Direktor legte Rudolf Hegelmann die Hand<br />

auf die Schulter und wollte etwas sagen. Hegelmann<br />

wandte sich fast brüsk ab und schritt davon.<br />

Am Abend arbeitete die Hegelmann-Truppe wie<br />

immer. Es waren nur sechs Männer. Der siebente<br />

Nur einen Moment<br />

Von Paul Haag.<br />

Wenige Minuten später war der Arzt da. Eine<br />

kurze Untersuchung nur. Ergebnis: Genickbruch!<br />

Rudolf Hegelmanns Gesicht war kalkbleich. Kein<br />

Muskel zuckte in seinen Zügen. Er stand an der<br />

Leiche des Sohnes, die Hände zu Fäusten zusammengekrampft<br />

und starrte auf den Toten, als begreife<br />

er nicht, was sich ereignete.<br />

Keiner der fünf anderen wagte ein Wort zu<br />

sprechen. Bis Rudolf Hegelmann sich umdrehte,<br />

einen nach dem andern anblickte und schweigend<br />

die Garderobe verliess. Der Direktor kam ihm entgegengestürzt.<br />

Er hatte eben erfahren, was geschehen<br />

war.<br />

• Um Himmelswillen, Hegelmann, wie war denn<br />

das möglich?»<br />

Rudolf Hegelmann stand vor dem Direktor.<br />

«Wie's bei uns allen mal möglich ist, Herr Direktor!»<br />

sagte er, und seine Stimme hatte einen seltsam<br />

rauhen, heiseren Klang. «Den einen erwischt's<br />

früher, den anderen später! Nur dass es gerade<br />

Fritz ist...» Er sprach nicht zu Ende.<br />

«Und was wird nun? Sie können unmöglich<br />

heute abend arbeiten — anderseits aber sind Sie<br />

die Hauptnummer des Programms und ...»<br />

Rudolf Hegelmanns Gesicht war starr und unbeweglich<br />

wie seit jener Minute, in der der Arzt<br />

ihm das Resultat seiner Untersuchung mitteilte. Er<br />

hob die Hände und sah sie an, als könne er nicht<br />

begreifen, dass diese Hände versagen konnten, dass<br />

diese Hände, von denen die «Flieger» behaupteten,<br />

würde nie mehr dabei sein. Ein anderer flog an<br />

seiner Stelle durch die Luft in die Hände des «Fängers»<br />

Rudolf Hegelmann. Das Publikum klatschte<br />

wie rasend Beifall. Rudolf Hegelmann musste sich<br />

wieder und wieder verneigen.<br />

Das Publikum hatte noch keine Ahnung von der<br />

Tragödie des Vormittags. Am andern Morgen erst<br />

würde es davon durch die <strong>Zeitung</strong> erfahren. Das<br />

Publikum vermisste vielleicht den siebenten nicht<br />

veinmal, wusste nicht, dass der Mann, der da mit<br />

hartem, entschlossenen Gesicht und unfehlbarer Sicherheit<br />

den «Flieger» auffing, vor wenigen Stunden<br />

den Sohn verlor, einen der besten Artisten —<br />

und der doch mit zusammengebissenen<br />

seine Pflirht erfüllte.<br />

Artisten ...<br />

Zähnen<br />

(Schluss folgt.)<br />

Also ich sage noch zu meiner Frau: «Bleib<br />

hier an der Ecke stehen, nur einen Moment.<br />

Ich gehe über die Strasse und hole den Wagen.»<br />

Warum sollte sie auch überflüssigerweise<br />

die belebten Champs-Elysees überqueren? Die<br />

Chauffeure tun einem zwar nichts, aber es<br />

kostet doch Nerven. Nun, so schlimm war es<br />

allerdings nicht. Es ist so ähnlich wie beim<br />

Kopfsprung: Augen zu und hinüber, Schwupp<br />

bin ich auch schon in Sicherheit. Da steht ja<br />

auch bereits mein Auto, das treue Tier. Es<br />

hat mich sicher schon bemerkt, und wenn es<br />

nicht ganz aus Metall wäre, würde es sich<br />

nach mir umdrehen.<br />

Schon sitze ich drin und drehe den Schlüssel.<br />

Der Anlasser arbeitet. So, jetzt eingeschaltet<br />

und vorsichtig auf den Gashebel gedrückt.<br />

Aber recht vorsichtig, sonst stösst er,<br />

kein Wunder übrigens, wo er schon so lange<br />

gestanden hat. Richtig, da stösst er auch<br />

schon und presst mich hart gegen die Rücklehne.<br />

Nun aber Achtung, da vor mir steht<br />

ein Wagen, dem es auszuweichen gilt. Geht<br />

gerade noch gut. So, und nun sind wir mitten<br />

auf der Strasse.<br />

Wie eilig es die Autos um mich herum haben!<br />

Warum eigentlich? Sie werden es selbst<br />

nicht wissen. Aber jetzt aufpassen. Nun gilt<br />

es sich mehr nach links halten um abzubiegen<br />

und die Gegenseite zu gewinnen. Zu dumm,<br />

dass der Verkehr so stark ist; man möchte<br />

sich doch nicht von der Seite anfahren lassen.<br />

Das macht einen schlechten Eindruck, gerade<br />

heute. Warum eigentlich gerade heute? Ich<br />

weiss es selbst nicht. Aber peinlich wäre es<br />

auf jeden Fall. Nur nicht nervös werden!<br />

'-**"Ach was, ich mache es ganz anders und viel<br />

einfacher. Ich biege lieber rechts in die Querstrasse<br />

ab, statt links, mache das Carre und<br />

komme so an der oberen Querstrasse gerade<br />

auf den Punkt zu, wo meine Frau steht. Wozu<br />

auch die sinnlose Eile? Hat man sich etwa<br />

darum sein Auto angeschafft? Nun also. So,<br />

hier ist es bedeutend ruhiger. Auch Passanten<br />

sind gottlob seltener. Natürlich, da muss gerade<br />

vor mir einer über die Fahrbahn. Eile<br />

scheint er auch nicht zu haben. Jetzt bleibt<br />

er sogar in der Mitte stehen und betrachtet<br />

sich die Häuser. Sie Herr, an Ihrer Stelle<br />

würde ich jetzt Memoiren schreiben, Sie haben<br />

sich den richtigsten Ort dazu ausgesucht. Da<br />

muss man schon einmal kräftig hupen. Wie<br />

der alte Herr erschrickt; nun betrachtet er<br />

mich noch obendrein mit einer Wut, als ob<br />

ich ihm nach dem Leben getrachtet hätte. Und<br />

dabei habe ich doch im Gegenteil... Aber<br />

wozu sich weiter damit abgeben. Jetzt kommt<br />

wieder die Querstrasse, also gleich rechts einbiegen,<br />

dann ist es bald geschafft.<br />

Da ist ja plötzlich ein entzückender Park!<br />

Und so nahe bei den Champs-Elysees? Man<br />

lernt doch nie aus in diesem Paris. Sogar eine<br />

Hängebrücke haben die Leute hier gebaut,<br />

eine neue Ueberraschung. Und diese blühenden<br />

Glyzinen, die sich da emporranken; wirklich<br />

ein herrlicher Duft.<br />

Aber jetzt weiter, man lässt eine Frau nicht<br />

so lange warten, nicht einmal seine eigene.<br />

Augen immer gerade aus, das ist das Schicksal<br />

des Fahrers. Das ist gerade in diesem Augenblick<br />

sehr nötig, denn da kommt so ein<br />

Wagen entgegengeschlendert; der Chauffeur<br />

ist wohl nicht ganz bei Trost, fährt da im<br />

Bogen die Strasse herunter, als ob er allein<br />

auf der Welt wäre. Wirklich sehr merkwürdige<br />

Manieren haben manchmal die Leute.<br />

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