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E_1939_Zeitung_Nr.060

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NO 60<br />

DIENSTAG, 25. JULI <strong>1939</strong><br />

Nummer 12, Caracciola an der Spitze!<br />

Hasse hat in seinem Drang, sich nicht unterkriegen<br />

M lassen, das Mass der Tollkühnheit überschritten,<br />

es reisst ihn aus der Bahn, seine Maschine zerschellt<br />

an einem Baum, er selbst kommt indessen<br />

heil davon. Rudi verzeichnet nunmehr einen Vorsprung<br />

von 21 Sekunden auf Müller, den er in der<br />

nächsten Runde auf 34 Sekunden erhöht. Ein Bravo<br />

übrigens für Pietsch, der sich wacker hält, ist er<br />

doch ausser den zwei Verfolgern Caraceiolas als<br />

einziger noch nicht überrundet, obwohl Rudi eben<br />

jetzt eine heftige Jagd auf ihn inszeniert, denn<br />

beim Passieren der Tribünen liegen sie nur noch<br />

etwa 40 m auseinander. Meier ist, wie der Lautsprecher<br />

verkündet, ein Opfer der nassen Piste geworden<br />

— wieder einer weniger. Als sei es nun<br />

genug, hört auf diese Nachricht hin der Regen auf.<br />

Sobald die Piste zu trocknen beginnt, hot die Auto-<br />

Union auch wieder auf. Nuvolari verringert seinen<br />

während des Regens auf 3 Minuten gestiegenen<br />

Rückstand in einer einzigen Runde um 30 Sekunden.<br />

Herrgott, gibt der Kerl aiber auch Sauce hinein!<br />

Pietsch, jetzt Vierter geworden, hüpft aus der<br />

Bahn, hüpft wieder hinein, bleibt im Rennen.<br />

Wir sind in der 15. Runde. Ein hübscher Anblick:<br />

Caracciola und Müller auf gleicher Höhe,<br />

nur — Müller vor der Tribüne. Caracciola mit<br />

39 Sek. Vorsprang auf der Gegengeraden. Die bei-<br />

Rudolf Caracciola gewann den G. P. von Deutschland<br />

zum sechsten Male.<br />

den können sich einen liebenswürdigen Blick zuwerfen.<br />

Nuvolari hält an der Boxe. Was ist los?<br />

Nichts, nur Schnaps für die. Kiste! Der Rundendurchschnitt<br />

steigt wieder an, Pietsch erscheint am,<br />

Ersatzteillager und holt sich den gebührenden Son-i<br />

derapplaus für sein Akrobatenstückchen.<br />

Nur acht Mann sind noch im Rennen,<br />

was, einem Ausfall von über 50% entspricht. So<br />

fürchterlich hat der Kampf die Reihen gelichtet.<br />

Einzig die Delahaye-Mannschaft liegt noch komplett<br />

im Rennen, aber mit mehreren Runden<br />

Rückstand.<br />

Die Auseinandersetzung nähert sich ihrem<br />

Höhepunkt,<br />

denn das ist es eben: Man weiss, dass Caracciola<br />

nochmals tanken muss. Wie es in dieser Beziehung<br />

um die Auto-Union steht, ist ungewiss. Wird aber<br />

Caracciolas knapper Vorsprung von 44 Sekunden<br />

ausreichen, um die Spitze halten zu können? Jetzt<br />

schwenkt Neubauer die Flagge, Caracciola fegt'<br />

heran, stoppt, knappe, präzise Bewegungen. Aller<br />

Blicke starren, aller Ohren spitzen sich nach seinem<br />

Verfolger. Noch sieht und hört man nichts<br />

von ihm — da braust Caracciola unter ungeheurem<br />

Beifall wieder davon — Rekord — 60 Liter<br />

Brennstoff in 17 Sekunden. Einige Sekunden verstreichen<br />

noch, bis er auf volle Fahrt kommt, der<br />

Vorsprung ist auf 14 Sekunden geschmolzen, doch<br />

die Spitze hält er. Noch drei Runden — eben meldet<br />

man Nuvolaris Passage aus dem Karussel, da<br />

taucht er auch schon auf, aber — im Leerlauf,<br />

mit rauchender Motorhaube rollt er zur Boxe.<br />

Schluss, aus! Alles bedauert den sympathischen<br />

Kämpen, der, schon Veteran, der Jugend noch die<br />

Eisen zeigt. Unterdessen ist das Ringen der beiden<br />

Vordersten aufs äusserste entbrannt, um jede<br />

Sekunde, nein um Bruchteile davon wird verbissen<br />

gekämpft. Die zähen Gegner geben das Letzte aus<br />

eich heraus, Caracciola fährt die schnellste Runde<br />

in 131.5 km/St. — und gewinnt dabei ganze zwei<br />

Sekunden auf Müller. Besser als alle Worte schildert<br />

diese Tatsache die unerhörte Härte des gigantischen<br />

Ringens, das zwischen den Spitzenreitern<br />

tobt. Da muss Müller tanken. Nur 18* Sekunden<br />

braucht er dazu, aber damit dürften die<br />

Würfel gefallen sein. 37 Sekunden trennen ihn<br />

nunmehr von Caracciola. Letzte Runde: Neubauer<br />

schwenkt irgend ein geheimnisvolles Zeichen, der<br />

NSK-Sturm märschiert zur Siegerehrung auf, in<br />

den Boxen beginnt man zu packen, die deutsche<br />

Nationalhymne ertönt, Caracciola passiert die Ziellinie<br />

als Sieger des Grossen Preises von Deutschland.<br />

Resultate:<br />

1. CARACCIOLA (Mercedes-Benz 1 ) 4 Std. 08 Mm.<br />

41 Vi Sek. (Stundenmittel 121,9 km).<br />

2. Müller (Auto-Union) 4 Std. 09 Min. 39'A Sek.<br />

(Stundenmittel 120,6 km).<br />

3. Pietsch (Maserati) 4 Std. 12 Min. 46 8 /» Sek.<br />

(eine Runde zurück).<br />

4. Dreyfus (Delahaye) 4 Std. 20 Min. 16*/s Sek.<br />

(zwei Runden zurück).<br />

5. Nuvolari (Auto-Union) 3 Sfd. 39 Min. 56VsSek.<br />

(drei Runden zurück).<br />

6. Raph (Delahaye) 4 Std. 11 Min. 43 4 /> Sek. (drei<br />

Runden zurück).<br />

7. Mazaud (Delahaye) 4 Std. 11 Min. 44,0 Sek.<br />

(drei Runden zurück).<br />

8. Joa (Maserati) 4 Std. 14 Min. 33Vs Sek. (drei<br />

Runden zurück).<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

5. Bergrennen Develier-Les Rangiers<br />

Blancpain (Fribourg) auf Maserati fährt wiederum Tagesbestzeit. — de Montfort (Lausanne)<br />

auf Bugatti Kategorien-Doppel-Sieger bei den Touren- und Sportwagen. — l neuer<br />

Kategorien- und 7 Klassenrekorde. — Unfallfreier Verlauf. — Einwandfreie Organisation.<br />

Von der Sektion Les Rangiere des A.C.S. am vergangenen<br />

Sonntag durchgeführt, stieg zum fünftenmal<br />

das Nationale Bergrennen Develier-Les Rangiers<br />

für Automobile. Organisatoren und Konkurrenten<br />

hätten für die mit viel Liebe zur Sache und mit<br />

ebensolcher . Gründlichkeit vorbereitete, für die<br />

Schweizermeisterschaf.t zählende Veranstaltung. ein<br />

besseres Wetter verdient, als es sich ihnen über<br />

das"" Wochenende präsentierte. Schon während des<br />

Trainings vom Samstagnachmittag, bei dem bei den<br />

Tourenwagen de Montfort auf Bugatti. Portmann<br />

und HelMing auf Ford, bei den Sportwagen de Montfort<br />

auf Bugatti und bei den Rennwagen de Graffenried<br />

und Blancpain auf Maserati mit 3:54,2 resp.<br />

3.-54,4 als Schnellste gestoppt wurden, gase es zeitweise<br />

in Strömen, und auch am Sohntag, just als<br />

sich die Rennwagen an den Start begaben, ging<br />

es zu und her wie in einem Hexenkessel. Unter<br />

solch widrigen Umständen musste nicht nur die<br />

Hoffnung auf einen zufriedenstellenden Besuch<br />

seitens des Publikums, sondern auch auf eine Rekordausbeute,<br />

wie sie Rheineck-Walzenhausen gezeitigt<br />

hatte, begraben werden. Dass trotz dem<br />

regnerischen Wetter und der nassen Piste — die<br />

übrigens nach Aufhören der Regenfälle rasch antrocknete<br />

— die Kampfeskraft der Konkurrenten<br />

keineswegs erlahmt war, zeigt ein Blick auf die<br />

Resultatliste, die einen neuen Kategorienrekord bei<br />

den Tourenwagen und insgesamt 7 neue Klassenbestzeiten<br />

aufweist. Tagessieger wurde, wie schon<br />

in den Bergprüfungsfahrten Valangin-Vue des Alpes<br />

und Rheineck-Walzenhausen-Lachen, der Freiburger<br />

Blancpain, der seinen Maserati bei peitschendem<br />

Regen in 3:56,2 = 112,023 km/St, über die 7,35 km<br />

lange Piste steuerte, damit allerdings um 27 Sek.<br />

hinter dem von Biondetti auf einem viel stärkeren<br />

Alfa Romeo im Jahre 1936 aufgestellten Streckenrekord<br />

zurückblieb. Ebenfalls an einen VertreteT<br />

der welschen Schweiz, an de Montfort, Lausanne,<br />

auf Bugatti gingen die Kategoriensiege bei den<br />

Sportwagen und Tourenwagen, wobei «s ihm gelang,<br />

die bisherige Bestzeit für Tourenwagen um mehr<br />

als 11 Sekunden zu unterbieten.<br />

Ueber die sportliche Seite der Veranstaltung ist<br />

das Nähere in Kürze aus unserm Rennverlauf zu<br />

erfahren. An dieser Stelle wollen wir uns damit<br />

begnügen, dem Organisatioaskomitee und seinem<br />

Präsidenten, Herrn Irmin Levy, das verdiente Lob<br />

zu singen für die untadelige, einwandfreie Arbeit,<br />

die es in Zusammenhang mit diesem in jeder Hinsicht<br />

würdig verlaufenen Bergrennen geleistet hat.<br />

Die Rennleitung bemühte sich um eine flüssige,<br />

ununterbrochene Abfertigung der Konkurrenten am<br />

Start, was ausgezeichnet glückte, wurden doch<br />

innerhalb 1 % Stunden 58 Wagen (31 Touren-,<br />

15 Sport- und 12 Rennwagen, wovon 6 Doppeletarts)<br />

auf die Strecke entlassen. Bei der Wagenabnahme<br />

vom Sonntagvormittag im Schlosshof zu<br />

Delsberg durfte man mit Genugtuung feststellen,<br />

dass die Nationale Sportkommission, die durch<br />

ihren Präsidenten, Herrn Dr. N a p p (Basel)» eowie<br />

die Sportkommissäre HH. H u b e r (Bern) und<br />

Pierrehumbert- (Le Locle) vertreten war,<br />

alle Hebel in Bewegung setzt, um in unsern Sportbetrieb<br />

hinein eine immer straffere Disziplin und<br />

Ordnung zu bringen. Bei Touren- und Sportwagen<br />

wurden Stichproben bezüglich ihrer Uebereinstimmung<br />

mit den nationalen Sportgesetzen gemacht<br />

und von Herrn Vuilleutnier vom technischen<br />

Dienst de? ACS Brennstoffproben genommen, die<br />

verschiedenen Konkurrenten Überraschungen brachte,<br />

indem sie den eingefüllten Spezialbrennstoff<br />

durch einen handelsüblichen ersetzen mussten.<br />

Für Ordnung und Sportlichkeit war somit auf der<br />

ganzen Linie gesorgt und wenn wir eins zu kritisieren<br />

hätten, dann wäre es die gut einstiindige Verspätung,<br />

mit. der das abendliche offizielle Bankett<br />

und die anschliessende Preisverteilung um 8 Uhr<br />

anstatt um 7 Uhr gestartet wurden. Wenn kurz nach<br />

8 Uhr zahlreiche Konkurrenten aus der Ost- und<br />

Zentralschweiz im Gänsemarsch im Saal ceinmarechierten»<br />

und mit einem ulkigen Sprechchor um<br />

die Herausgabe der Preise baten, so mag dies den<br />

«Fehlbaren» als Hinweis darauf dienen, dass jene<br />

Fahrer, die nach Schluss der Veranstaltung mehr<br />

als 200 Kilometer bis zu ihrem Wohnort zurückzulegen<br />

haben, es als eine durchaus unnötige Geduldsprobe<br />

auffassen, wenn man sie bis zur Preisverteilung<br />

über Gebühr lange warten lässt.<br />

Der erste Lauf der Rennwagen.<br />

In langer Kolonne rollen nach dem Lunch die<br />

Wagen-der Konkurrenten und Offiziellen von Delsbeg<br />

zum Startpunkt ausserhalb des Dorfes Develier,<br />

voraus die Rennwagen, die wie an der Vue<br />

des Alpes und in Rheineck-Walzenhausen zweimal<br />

Startgelegenheit haben und punkt 14.30 Uhr das<br />

Rennen eröffnen. Fast schien es eine Weile, als<br />

ob der Wettergott auf den Beginn der Veranstaltung<br />

hin eine freundlichere Miene aufsetzen wolle.<br />

Doch weit gefehlt. Ausgerechnet in dem Moment,<br />

da der Basler Senn auf Maserati als Erster von<br />

dannen -braust, setzt ein arges Sudelwetter ein, das<br />

erst wieder aufhört, wie auch de Graffenried, Kessler,<br />

Blancpain und Christen, alle auf Maserati und<br />

Frau Stürzinger auf Bugatti den Blicken der am<br />

Start weilenden. Zuschauer entschwunden sind. Es<br />

ist mitunter ein sintflutartiger Regen, der niederprasselt,<br />

und natürlich einen ernsthaften Angriff<br />

auf den phantastisch hohen Streckenrekord des<br />

Italieners Biondetti auf Alfa Romeo von 3:29,4 =<br />

126,361 km/St, vollkommen verunmöglicht. Ana besten<br />

zieht sich der Freiburger Blancpain aus der<br />

Affaire, der eich als ausgezeichneter Schlechtwetterfahrer<br />

entpuppt und die 7,3J> Kilometer lange,<br />

tadellose und allen Anforderungen einer solchen<br />

Konkurrenz entsprechende Piste in 3:56,2 schafft,<br />

eine Zeit, die, wie sich später zeigt, die absolute<br />

Tagesbestleistung darstellt und in Anbetracht<br />

der äu'ssern Umstände als hervorragend taxiert werdendarf.<br />

Hart auf hart geht es bei diesem ersten Lauf<br />

im Kampf um die Plätze zwischen de Graffenried,<br />

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Isolator besitzen wie die Kerzen des<br />

Weltrekordmotors.<br />

Kessler und Senn, die im Klassement nur je Vi Sekunde<br />

auseinanderliegen und mit etwas über 4 Minuten<br />

das bestmöglichste aus ihren Rennern herausgeholt<br />

haben. In der Zweiliterklasse will Christen<br />

bei diesem Wetter nicht recht in Form<br />

kommen, was ihm jedoch, wie wir sehen werden,<br />

im zweiten Berglauf um so besser und überzeugender<br />

gelingt. Auch Frau Stürzinger wird bei<br />

ihrem nochmaligen Auftreten beweisen, dass ihre<br />

Zeit von 5:33,6 in erster Linie auf Konto Regen<br />

zu buchen ist.<br />

Die Tourenwagen.<br />

Das Heer der Tourenwagen-Konkurrenten, die<br />

nun in rascher Folge auf die Strecke entsandt werden<br />

und Les Rangiers entgegeneilen, steht offenbar<br />

in der Gunst St. Petrus höher als die Betreuer<br />

der schneideren Boliden der Rennwagenkategorie.<br />

Prompt werden die Schleusen geschlossen, dann<br />

und wann bricht sogar die Sonne siegreich durch<br />

und die den Jurahängen entlang huschenden Nebelschwaden<br />

und Wolkenfetzen schaffen eine malerische<br />

Landschaftsszenerie. Auf Anhieb ist ein<br />

neuer Rekord geboren, von Stich auf Fiat nämlich,<br />

der in der Klasse 1100 ccm als Soloexperte<br />

die bisherige Bestzeit um 12 Sekunden untenbietet,<br />

während bei den Amateuren, ebenfalls in Solofahrti<br />

ein unter dem Pseudonym «Arret» konkurrierender<br />

Zürcher auf Fiat rund eine halbe Minute mehr<br />

benötigt. Und gleich hierauf trägt sich der Chauxde-Fonnier<br />

Mergy auf Lancia bei den Experten<br />

als neuer Rekordhalter in der Klasse 1500 com ins<br />

Goldene Buch ein und versetzt für einmal den Zuger<br />

Kaiser auf Opel auf den Ehrenplatz. Chauxde-Fonds<br />

stellt auch bei den Amateuren in Bütikofer<br />

auf Lancia den Sieger, der seinen Markengefährten<br />

Monferini um 10 Sekunden distanziert;<br />

während der Liestaler Handschin seinerseits als<br />

einer der wenigen die 6-Minuten-Grenze um. ein<br />

Erkleckliches überschreitet. Vom Rennen der<br />

Klasse 2000 ccm, an dem sich 5 Experten und 2<br />

Amateure beteiligten, ist zu sagen, dass der aus<br />

dem Jahre 1934 datierende und von Christian Kautz<br />

auf AC gehaltene Rekord von 5:12,2 weiterhin Bestand<br />

hat. Zu einer Familienangelegenheit von<br />

Citroen gestaltet sich der Kampf der Experten, wo<br />

der Genfer Baehler seinen Sieg an der Vue des<br />

Alpes wiederholt und Sehlotterbeck (Zürich) um<br />

nur 2 Seikunden schlägt. Diese beiden stellen ihre<br />

Kollegen stark in den Schatten, liegen sie doch<br />

bis zu über 54 Minute zurück. Dr. Pfosi (Zürich)<br />

auf Peugeot hat bei den Amateuren leichtes Spiel,<br />

um seinen einzigen Widersacher Bloch zu dominieren<br />

und seine in Valangin und Rheineok gefahrenen<br />

Siege eindrucksvoll zu bestätigen. Ein<br />

weiterer Rekord ist für die 3-Liter-Klasss zu vermelden,<br />

wo der Aargauer Weber mit seinem Bugatti<br />

abermals Lorbeeren erntet, indem er der sieben<br />

Jahre alten Bestzeit von Le Roy auf Voisin<br />

das Lebenslicht aushaucht und die Strecke in<br />

4:49,4 = 91,43 km/St bewältigt. Deknarco aut<br />

Alfa Romeo und Dr. Suter auf Citroen rücken dem<br />

ehemaligen Rekord bedenklich nahe und auch die<br />

Zeit von Frau Suter, die den gleichen Citroen<br />

steuert, darf sich wohl sehen lassen. Mehr als<br />

30 Sekunden zurück rangieren die Peugeotfahrer<br />

«Pietro» und Periat aus Fahy. Bollinger (Aeugst<br />

a. A.) auf Peugeot vermag sich mit einem Vorsprung<br />

von 3 Sekunden auf den Basler Straumann<br />

(Alfa Romeo) als erster Amateur zu klassieren.<br />

Mit einer Differenz von 10 Sekunden auf den Sieger<br />

gelangt der Walliser Sauthier auf Citroen auf<br />

den 3. Platz, es folgt der Lausanner Duval auf Talbot,<br />

dessen Gemahlin, sowie der Dels>berger Scbafheutle<br />

auf Terraplane auf dem noch halbnassen<br />

Parcours nicht recht auf Touren kommen. Mit Elan<br />

Entledigen sich die Anwärter auf die Tagesbestzeit<br />

der Tourenwagen in der Klasse über 3 Liter<br />

ihres Pensums. Was schon in Valangin der Fall<br />

war und aufs neue zu erwarten stand, trifft auch<br />

wirklich zu: der Lausanner Amateur de Montfort<br />

auf Bugatti schöpft den Rahm oben aib und stellt<br />

mit der fabelhaften Zeit von 4:26 = 99,473 km/St,<br />

nicht nur einen neuen Klassen-, sondern auch<br />

einen neuen Kategorien-Rekord auf die Beine, wobei<br />

der ersteTe mit 4:55,6 von Pfäffli auf Ford<br />

und der zweite von Zwimpfer auf Chrysler in der<br />

Klasse über 5 Liter mit 4:37,4 gehalten wurde.<br />

«Aryll> befindet sich mit seinem schweren Graham-<br />

Kompressor rund 50 Sekunden länger unterwegs<br />

und Locher (Zürich) auf Ford muss trotz aller<br />

Anstrengungen mit dem 3. Rang vorlieb nehmen.<br />

Auf Biegen und Brechen tobt der Kampf zwischen<br />

den beiden Experten, dem Basler Portmann und<br />

dem Rapperswiler Helbling auf Ford. Einzig der<br />

Chronometer ist in der Lage, hier Klarheit zu<br />

schaffen: Mit einer 6-Sekunden-Differenz schiesst<br />

der Basler, wie schon an der ersten und zweiten<br />

Bergprüfungsfahrt dieser Saison, vor Helbling den<br />

Vogel ab.<br />

Und nun sind die<br />

Sportwagen<br />

an der Reihe. Von den drei Konkurrenten, die den<br />

Sieg in der Klasse 1100 ccm untereinander ausmachen,<br />

schwingt diesmal bei de^n Experten der<br />

Zürcher Dattner mit seinem knallroten Stromlinien-<br />

Fiat, der in Rheineck-Walzenhausen an einem akuten<br />

Kerzendefekt litt, in der neuen Rekordzeit von 5:13,8<br />

einwandfrei oben aus. Bosshard placiert sich auf<br />

Singer als Dattners einziger «Gegner» automatisch<br />

an zweiter Stelle und Häffner (Zürich) auf Fiat<br />

bringt die Strecke, die sich nun wieder — stellenweise<br />

wenigstens — in trockenem Zustand präsentiert,<br />

in öolofahrt als einziger Amateur hinter<br />

sich.' Ala Solist in der 1,5-Liter-Klasse steuert<br />

Morel (Küssnacht) den BMW des Zürchers Dr<br />

Dold, der momentan im Militärdienst weilt, ohne<br />

allerdings den Rekord Graffenrieds ernsthaft in<br />

Gefahr zu bringen. Bei den 2-Liter-Wagen muss<br />

die 1936 von Dr. Bertani auf Alfa Romeo gefahrene<br />

Bestzeit von 4:33,8 nicht weniger als dreimal<br />

dranglauben. In eindrucksvollem Rennen bricht<br />

der Zürcher Kessler auf BMW diesem Maximum<br />

die Spitze, indem er es 11,4 Sekunden tiefer<br />

schraubt und den Berner Riesen auf der gleichen<br />

Marke bei den Experten auf den Platz verw&ist.<br />

In der Amateur-Gruppe behaupten sich cHenry»<br />

und Waeffler auf BMW, die mit 4:25,6 bzw. 4:32,4<br />

den Rekord ebenfalls zertrümmern und Dmval (Lausanne)<br />

auf Peugeot, sowie Kronauer (Winterthur)<br />

auf Alfa Romeo um nahezu eine Minute<br />

distanzieren. Trümpy (Glarus) bei den Amateuren<br />

und Pfäffli (Bern) bei den Experten holen<br />

sich ihre Preise auf Bugatti in der S-Liter-Klasse<br />

als Einzelgänger, wobei sich der Kategoriensieger<br />

von Rheineok mit einem Plus, von 11 Sekunden<br />

als der Schnellere erweist. Dass Montfort auch als<br />

schnellster Sportwagenfahrer aus dem Rennen hervorgehen<br />

würde, darüber konnte im vorneherein<br />

kein Zweifel bestehen. Dass er jedoch mit seiner<br />

Zeit inmitten der illustren Gesellschaft der Rennwagen-Piloten<br />

landen würde, wagte man doch<br />

nicht s» hoffen. Er figuriert demnach, m der

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