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E_1949_Zeitung_Nr.013

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Nr. 13 — III. BLATT AUTOMOBIL<br />

REVUE BERN,<br />

21. Märe <strong>1949</strong><br />

Englische Personenwagen<br />

25 000<br />

20000<br />

Der Allard V-8 als Sportwagen<br />

Singer SM 1500.<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

Bristol 401 mit Fabriklimousine nach Lizenz Superleggera.<br />

ä<br />

1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948<br />

ENGLAND ALS AUTOMOBULIEFERANT DER SCHWEIZ 1938—1948<br />

Vor dem Kriege bewegten sich die Aulomobilimporte Englands nach der Schweiz in sehr bescheidenem Rahmen. So beliefen<br />

sie sich im Jahr 1938 auf f «78 *7» und I 1939 auf 635 Einheiten, E womit Grossbritannien unter, unseren Automobillieferanten den fünften<br />

Rang einnahm. Das Jahr 1946 aber brachte in dieser Hinsicht eine grundlegende Aenderung: mrt einem Schlage stieg<br />

das britische Injelreich zum zweitwichtigsten Automobileinfuhrland der Schweiz empor. Seine Vorkriegsimporte im<br />

Zuge einer grbssangelegten Exportkampagne um ein Violfaches steigernd,, setzte es auf dem schweizerischen Markt<br />

1946 insgesamt 3781, im Jahre 1947 8257 und 1941 noch 5919 ^Vagen ab. Ueberstieg 1938 der britische Anteil an der Automobileinfuhr<br />

unseres Landes kaum 6%, so ist es bezeichnend für das starke englische Vordringen im Absatzgebiet Schweiz,<br />

dass Grossbritannien 1947 mit 30,5% und 1948 mit 21,9% an den Gesamtimporten unseres Landes partizipierte.<br />

MG VA titer Tourer.<br />

Lagonda-Werklimousine von vorn.<br />

AC-Cabriolet.<br />

Durch die Stände<br />

AC<br />

Diese in der Schweiz erst seit dem Krieg<br />

eingeführte Marke beansprucht das Interesse<br />

technisch und sportlich orientierter Salonbesucher.<br />

Schon die eigenartige Karosserieform<br />

mit der langen niedrigen Motorhaube, die zwischen<br />

den mächtigen Vorderkotflügeln eingebettet<br />

is,t, ferner die für ein rasches Fahrzeug<br />

grosse Windschutzscheibe und die schlichte<br />

Linienführung des Hecks zeigen, dass es sich<br />

hier um einen Einzelgänger mit technischer<br />

Eigenart handelt. Die AC-Modelle sind seit 1947<br />

fast unverändert. Der Sechszylindermotor von<br />

2 Liter Inhalt besitzt drei Vergaser, eine obenliegende<br />

Nockenwelle und der Motorblock besteht<br />

aus Leichtmetall und eingezogenen Zylinderbüchsen.<br />

Die sehenswerte Maschine entwikkelt<br />

bei 4250 T/min 75 PS, was einer Literleistung<br />

von 38 PS/Liter entspricht. Das Chassis<br />

ist unter der Hinterachse durchgeführt und mit<br />

einer Kreuztraverse verstrebt; die beiden starren<br />

Achsen mit sehr langen Halbelliptikfedern versehen,<br />

die vorne noch durch gespreizt angeordnete<br />

Teleskopstossdämpfer unterstützt werden.<br />

Diese Bauart ergibt eine tiefe Schwerpunktlage<br />

und dank der breiten Federbasis eine gute ;<br />

Kurvenstabilität. Das ausgestellte neue zweitürige<br />

Cabriolet mit den grossen Fensterflächen<br />

ist ein schneller^ aber bei allem sportlichen Einschlag<br />

doch komfortabler Reisewagen.<br />

ALLARD<br />

Auf diesem Stand wird die originelle Verwendung<br />

des englischen Fords V-8, 3,6-Liter-<br />

Wie weitgehend sich die Erneuerung innerhalb der englischen Automobilindustrie<br />

während /der zwölf letzten Monate auswirkt, zeigt ein Vergleich<br />

der vor einem Jahr und heute im Salon ausgestellten Modelle britischer Firmen:<br />

1049 1948<br />

Nachkriegsmodelle, teilweise in Details geändert 41 18<br />

Vollständig neukonstruierte Vorkriegsmodelle 4 23<br />

Auch dem oberflächlichen Besucher drängt sich die zahlenmässig untermauerte<br />

Erkenntnis auf, dass die von der britischen Industrie vollzogene Umstellung<br />

gute Früchte getragen hat. • '<br />

Es würde zu weit führen, zu untersuchen, welchen Einfluss der von der<br />

Regierung so sehr forcierte Export auf die Umstellung der Fabrikatiönsprogramme<br />

ausübte. Tatsache 1 ist, dass die diesjährigen englischen Fahrzeuge<br />

(meist sind es Vertreter äer kleineren und mittleren Grössenklasse) moderne,<br />

ansprechende Forrn,en zeigen, vernünftigen , Innenraum bieten, mit Motoren<br />

ausgestattet sind, deren Leistung im Vergleich zum Gewicht mehr als ausreichend,<br />

teilweise sogar geradezu amerikanisch grosszügig bemessen ist, und<br />

deren Fahrgestellbau schliesslich alle Merkmale der modernen Konstruktionsweise<br />

besitzen. , , , .<br />

Der Unterschied gegenüber den konservativen, äu'sserlich oft nicht sehr<br />

ansprechenden Formen von 1939 und früher, den veralteten. Fahrgestellen und<br />

den meist etwas knapp dimensionierten Motoren ist augenfällig. Gerade für die<br />

schweizerischen Verhältnisse, die gute Leistungsgewichte und genügende Fahrsicherheit<br />

verlangen, eignen sich diese Merkmale besonders. Beachtenswert sind<br />

besonders die neuen Karosserieformen, die trotz aller Anlehnung an amerikanische<br />

Vorbilder ihre Eigenart nicht völlig preisgeben und bei manchen Marken<br />

auf sehr gelungene Weise die Ausnützung der Spurweite ohne allzu wuchtige<br />

und bauchige Flächen ermöglichen. -.<br />

Punkto Verwertung des Hubvolumens führen die englischen Motorenbauer<br />

noch immer und erreichen in manchen Fällen spezifische Leistungen von 35<br />

bis 40 PS pro Liter, ohne dass diese hohe Bremsleistungen mit unausgeglichenem<br />

oder geräuschvollem Gang erkauft werden müssten. Bei den Karosserien<br />

sind beachtenswerte Merkmale die stark vergrösserten Kofferräume, die Verwendung<br />

von gebogenen Fensterflächen besonders für die Windschutzscheibe<br />

und der fast gänzliche Uebergang zur vorderen Sitzbank an Stelle der einzelnen<br />

Fauteuils.<br />

Gelten diese Bemerkungen besonders für die populären Marken, so sind<br />

auch im Gebiet der Klassenwagen mittlerer Grosse sowie im Sportwagenbau<br />

Neuerungen zu verzeichnen. In der letzteren Kategorie hat England seine<br />

führende Stellung aus der Vorkriegszeit wieder erlangt und baut heute, wenn<br />

auch in sehr kleinen Serien, eine Anzahl von Sportwagen, die am Salon berechtigtes<br />

Aufsehen erregen.<br />

Motor sowie des zugehörigen Getriebes in einem<br />

Sportwagenchassis gezeigt. Dieses Fahrgestell ist<br />

gekennzeichnet; durch eine vordere Pendelachse<br />

mit Querfeder und eine starke Konzentration<br />

des Fahrzeuggewichtes auf die Antriebsräder.<br />

Die grösse Durchzugskraft des starken Motors<br />

kann deshalb in allen Situationen sehr gut ausgenützt<br />

werden und zudem weist das Fahrzeug<br />

dank seines niedrigen Schwerpunktes eine optimale<br />

Kurvenlage auf. Der offene Zweiplätzer<br />

hat sich m verschiedenen' Bergrennen einen<br />

Namen gemacht. Neuerdings wird dieses sportliche<br />

Fahrgestell, auch mit der ausgestellten<br />

zweitürigen, vierplätzi'gen Limousine- karossiert,<br />

die sportliche Rasse mit einem hohen Mass an<br />

Reisekomfort verbindet .Die Karosserieförm ist<br />

auf Zweckmässigkeit zugeschnitten. Eine vorne<br />

stark abfallende Motorhaube ergibt gute Führersicht.<br />

Als Detail sei die ausziehbare Lenksäule<br />

erwähnt, an der auf Wunsch der Schalthebel<br />

angebracht wird.<br />

Bentley mit Karosserie von Pinin rarina.<br />

mmm<br />

Dalmler-2y 2-Liter-Cabriolet in zwei grünen Farbtönen mit<br />

Parker-Karosserie.<br />

ALVIS<br />

Diese in letzter Minute eingetroffene Marke<br />

zeigt den bekannten unveränderten « Typ 14 »<br />

mit einem leistungsfähigen Vierzylindermotor,<br />

der jetzt auf Wunsch als sportliche Ausgabe mit<br />

zwei Vergasern geliefert werden kann. Das<br />

starke Fahrgestell zeigt keine wesentlichen konstruktiven<br />

Veränderungen und gehört mit der<br />

Radaufhängung vorne und hinten durch Starrachsen<br />

sowie mit der tiefen Underslung-Bauweise<br />

des Rahmens zu den typischen englischen<br />

Vorkriegswagen der sportlichen Klasse, bei denen<br />

in besonders hohem Masse auf die sorgfältige<br />

Ausbildung des Karosseriezubehörs sowie<br />

der mechanischen Teile Wert gelegt worden<br />

war. Neben der unveränderten, schon im letzten<br />

Jahr gezeigten viertürigen Limousine steht als<br />

Neuerscheinung ein Cabriolet mit moderner Linienführung.<br />

ARMSTRONG-SIDDELEY<br />

Armstrong-Siddeley war eine der ersten Marken,<br />

die nach Kriegsende neuentworfene Fahrzeuge<br />

nach der Schweiz exportierte und hier<br />

eine Vorstellung vermittelte, was von der englischen<br />

Autoindustrie in Zukunft zu erwarten<br />

sei. Tatsächlich konnte die Grundkonzeption<br />

•dieser ersten Nachkriegswagen auch bis heute<br />

fast unverändert übernommen werden. Die drei<br />

ausgestellten Modelle Typhoon, Hurricane und<br />

Lancaster basieren alle auf dem gleichen Chassis.<br />

In technischer Hinsicht weisen diese Fahrzeuge<br />

alle modernen Merkmale in erprobter<br />

Ausführung auf. Der obengesteuerte, geräuschlose<br />

75-PS-Sechszylinder hat einen- Zylinderinhalt<br />

von nunmehr 2,3 Liter und verfügt über<br />

einen Ventilantrieb mit' automatischer- Nachlinks:<br />

Aslon Martin als zweisitziges<br />

Sporlcäbrlolet<br />

Recht*:<br />

HeaUrr mit Cabriolet voi Ce<br />

brüder Beutler

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