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gute besserung! 1I2018

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Titelthema Sport & Bewegung 11<br />

3D-Brillen können<br />

Leben retten<br />

Von der Computerspieleindustrie entwickelt, werden 3D-<br />

Brillen bislang vor allem von Zockern genutzt. Noch. In der<br />

Medizindiagnostik eingesetzt, können sie Leben retten.<br />

Beim Skifahren gestürzt oder auf<br />

dem Fußballplatz beim Kopfball<br />

mit dem Gegenspieler zusammengestoßen<br />

– wer sportlich aktiv ist, kann<br />

schnell eine leichte Gehirnerschütterung<br />

bekommen. Das Problem ist: Kommt es<br />

danach zu einem zweiten Schädel-Hirn-<br />

Trauma, kann dies gefährliche, sogar tödliche<br />

Folgen haben. „Das Gehirn schwillt<br />

an, Nervenzellen sterben ab. Bei einzelnen<br />

häufigeren Gehirnerschütterungen, wie<br />

bei Football-Spielern nachweislich<br />

oftmals der Fall, kann auch eine<br />

chronisch traumatische Enzephalopathie<br />

(CTE) auftreten. Die Symptome ähneln<br />

denen einer Demenz“, erklärt Dr. Helge<br />

Riepenhof, Chefarzt der Sportprävention<br />

und Sportrehabilitation am BG Klinikum<br />

Hamburg. War es bislang nur sehr schwer<br />

möglich, ein leichtes Hirn-Schädel-Trauma<br />

zu erkennen, gibt es nun ein neues Analyseverfahren:<br />

Eye-Tracking, auf Deutsch<br />

Blickverlaufsmessung, mithilfe einer 3D-<br />

Brille. „Die Brille ist mit vier kleinen Hochgeschwindigkeitskameras<br />

ausgestattet,<br />

die die Augenbewegungen filmen“, so<br />

Riepenhof. „Der Patient muss mehrere<br />

Aufgaben erfüllen. Anhand der Augenreaktionen<br />

lässt sich rückschließen, ob die<br />

Gehirn-Augen-Kombination funktioniert.“<br />

Bei Menschen mit Gehirnerschütterungen<br />

lasse sich häufig der Tunnelblick feststellen.<br />

Riepenhof ist Mannschaftsarzt des<br />

italienischen Fußballvereins AS Rom und<br />

setzt die Technik hier ein. „Leider ist es<br />

noch kein Standardverfahren, doch ich bin<br />

mir sicher, dass es auch im Amateursport<br />

eines werden wird“, so der Mediziner.<br />

Wird eine Gehirnerschütterung festgestellt,<br />

gibt es nur eine wichtige Akutmaßnahme:<br />

Ruhe. <br />

mw<br />

Wie sinnvoll ist<br />

NahrungSErgänzung?<br />

Laut Studien nimmt nahezu jeder Dritte Nahrungsergänzungs mittel<br />

ein. Welche sind wirklich gesundheitsfördernd?<br />

<strong>gute</strong> <strong>besserung</strong>! hat nachgefragt.<br />

Zum Frühjahr fassen viele den Vorsatz, mehr Sport zu<br />

treiben. In den Fitnessstudios werden Eiweiß shakes<br />

und Trainingsbooster als leistungssteigernde Unterstützer<br />

angepriesen. „Der normale Freizeitsportler<br />

braucht das nicht“, sagt Prof. Dr. Andreas de Weerth,<br />

Gastroenterologe und Chefarzt der Klinik für Innere<br />

Medizin am Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg.<br />

„Nur, wer Leistungssport betreibt, muss zusätzliche<br />

Proteine aufnehmen, um Muskelschäden zu<br />

begrenzen.“ Bei den aufputschenden Trainingsboostern,<br />

die z. B. Aminosäuren beinhalten, ist den<br />

Verbrauchern oftmals gar nicht bekannt, welche<br />

Wirkstoffe noch enthalten sind.<br />

„Wer sich abwechslungsreich ernährt, d. h. mit<br />

viel Gemüse, Obst, Vollkorn, Milchprodukten,<br />

gesunden Ölen und Fisch sowie relativ wenig Fleisch,<br />

bekommt in der Regel alle Nährstoffe, die er braucht“,<br />

sagt Antje Dreblow, Diätassistentin am selben Krankenhaus.<br />

Angeraten sind Nahrungsergänzungsmittel, wenn<br />

die Energie- und Nährstoffzufuhr unzureichend ist – wie<br />

bei älteren oder erkrankten Menschen häufig der Fall.<br />

Auch Veganer oder wer eine Lebensmittelunverträglichkeit<br />

hat, muss bestimmte Nährstoffe auf anderem<br />

Wege zu sich nehmen. Eines fehlt allerdings nahezu<br />

allen Hamburgern: Vitamin D. Der Körper kann es nur<br />

bei ausreichend Sonnenlicht produzieren. „Bewohner<br />

nördlicher Gebiete wird empfohlen, Vitamin D-Mangel<br />

durch Präparate auszugleichen“, so Dreblow. Achtung:<br />

Um eine Überdosierung zu vermeiden, sprechen Sie mit<br />

Ihrem Hausarzt! <br />

mw

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