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gute besserung! 1I2018

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Wie in Mamas Bauch<br />

Titelthema Sport & Bewegung 13<br />

Der vorzeitige Start ins Leben macht es Frühchen nicht leicht, sich an die neue Umgebung<br />

zu gewöhnen. Wie Physiotherapie dabei helfen kann, erklärt Jeannine Gräfin<br />

Praschma, Leiterin der Physiotherapie am Kath. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift.<br />

Worauf kommt es<br />

bei der Therapie<br />

von Frühchen an?<br />

Das A und O ist<br />

eine möglichst frühe<br />

Förderung. Deshalb<br />

beginnen wir mit<br />

der Therapie, sobald<br />

die Vitalzeichen der<br />

Frühchen es zulassen<br />

– wenn möglich<br />

sofort. Teilweise dauern<br />

unsere Besuche<br />

am Brutkasten nur Minuten, da wir die<br />

Behandlungsdauer an die Belastbarkeit<br />

der Kinder anpassen.<br />

Was wird in diesen Therapie-<br />

Einheiten gemacht?<br />

Ganz grundsätzlich versuchen wir durch<br />

Berührungen und Bewegungen, den<br />

Mutterleib nachzuahmen. Frühgeborene<br />

Körperkontakt hilft beim frühen Start ins Leben.<br />

haben wichtige pränatale Eindrücke verpasst,<br />

die für die sensomotorische Reifung<br />

ausschlaggebend sind. Insbesondere<br />

das Gefühl der Schwerelosigkeit und die<br />

enge Gebärmutter sind wichtig für die<br />

Entwicklung. Beides ermöglicht Erfahrungen,<br />

Bewegungen und Berührungen,<br />

die außerhalb des Mutterleibs nicht möglich<br />

sind.<br />

Wie wird dieses Gefühl<br />

nachgeahmt?<br />

Durch bestimmte Wickel- und Lagerungstechniken<br />

forcieren wir die typische foetale<br />

Beugehaltung, die physiologisch für dieses<br />

Alter ist und dabei hilft, sich selbst zu spüren.<br />

Leichtes Schaukeln imitiert zudem die Bewegung<br />

der Mutter. All dies hilft den Frühchen<br />

auch, sich ihrer selbst bewusst zu werden.<br />

Besteht nach der Entlassung<br />

noch Bedarf an einem<br />

speziellen Therapieangebot?<br />

Ja. Besonders bei Frühchen ist es wichtig,<br />

dass die Therapie kontinuierlich fortgeführt<br />

wird, um möglichen Folgeschäden vorzubeugen.<br />

Selbst wenn der motorische<br />

Entwicklungsstand dem Gleichaltriger entspricht,<br />

zeigen sich mit Schuleintrittsalter<br />

häufig kognitive Auffälligkeiten, wie Legasthenie<br />

oder Aufmerksamkeitsschwäche.<br />

<br />

gg<br />

Fitness für den Darm<br />

Dass sich regelmäßige Bewegung positiv auf unser Wohlbefinden<br />

auswirkt, ist kein Geheimnis – besonders bedeutsam ist die Fitness<br />

für unsere Darmgesundheit.<br />

Dickdarmkrebs zählt zu den drei<br />

häufigsten Krebserkrankungen in<br />

Deutschland. Dabei ist bewiesen:<br />

Regelmäßige körperliche Aktivität senkt<br />

das Risiko ganz erheblich! „Selbst wenn<br />

ein Kolonkarzinom bereits vorliegt, kann<br />

konstantes Training das Wachstum des<br />

Hier wird Dickdarmkrebs behandelt:<br />

• Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg<br />

• Albertinen-Krankenhaus<br />

• Bethesda Krankenhaus Bergedorf<br />

• Ev. Amalie Sieveking-Krankenhaus<br />

• Israelitisches Krankenhaus in Hamburg<br />

• Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift<br />

• Marienkrankenhaus Hamburg<br />

• Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand<br />

Tumors merklich hemmen und die Lebenserwartung<br />

deutlich steigern“, erklärt Dr.<br />

Ulrich Rosien, Leitender Arzt in der Medizinischen<br />

Klinik und Leiter der Endoskopie<br />

am Israelitischen Krankenhaus in Hamburg.<br />

„Auch die Wahrscheinlichkeit an Divertikeln<br />

zu leiden, lässt sich durch häufige Bewegung<br />

signifikant senken, das<br />

haben große Studien ergeben“,<br />

fährt er fort. Die Ausstülpungen<br />

im Dickdarm gehören längst zu<br />

den „Zivilisationskrankheiten“ –<br />

Sport kann das Risiko für einen<br />

erneuten Krankheitsschub deutlich<br />

reduzieren. Desgleichen<br />

profitieren Reizdarmpatienten<br />

von einer <strong>gute</strong>n Fitness. „Hauptsache,<br />

die Bewegung findet regelmäßig statt.<br />

Tendenziell hat sich Ausdauersport gegenüber<br />

Kraftübungen bewährt“, rät Dr.<br />

Rosien. Mindestens dreimal pro Woche<br />

solle Sport getrieben werden und wenigstens<br />

30 Minuten am Stück: Damit können<br />

etwa ein Drittel aller körperlichen Leiden<br />

vermieden werden – nicht nur Darmerkrankungen!<br />

<br />

vm

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