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Occulta-Antiquariats-Katalog 16

Versandantiquariat Hans-Jürgen Lange. - Unser sechzehnter Antiquariatskatalog okkulter, grenzwissenschaftlicher, phantastischer Bücher ("Alchemie bis Zauberei"). Gern können Sie über *www.antiquariatlange.de* anfragen, um den jeweils aktuellen Katalog kostenlos per Post zu erhalten.

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S.247). - Umschlag mit hinterlegten Randläsuren u. Anrissen; Einband tlw. geringfügig geblichen; einige kl. Eselsohren,<br />

sonst ein gutes Expl. Mit Widmung des Autors im Vorsatz: Zwei handschriftliche Notenzitaten 1x aus dem "Hexentanz" von<br />

Siber u. dem "Gesang der Nachtigall". Unterschrieben "Prof. Dr. Jul. Siber".<br />

411. Slawik, Heinz: Erdsternfrieden. Eine unwahrscheinliche Geschichte. Erstausg. Wien u.<br />

Leipzig, Verlag Karl Harbauer, 1919. 275 S., 8°, Illus. O-Karton 62,00 €<br />

Bloch 2/2918. - Zukunftsroman um einen Visionär, der eine "Erdfriedgesellschaft" gründet, um "der Menschhheit für immer<br />

den Frieden zu bringen." Angestrebt wird ein Weltstaat mit grundlegenden Gesetzen, wie z. B. ein "Gesetz über<br />

Liebesbetätigung", das praktisch die freie Liebe unter staatlicher Aufsicht zur Geburtenkontrolle regelt. Dies soll durch<br />

einen äußeren Zwang auf alle Staaten erfolgen u. durch entsprechende Bewußtseinsbildung über Propaganda sowie<br />

Erfindungen, einen sog. "Änderstoff", der aus amputierten Hoden hergestellt wird, mittels derer die<br />

Charaktereingenschaften geändert werden können. Programmatisch für den Inhalt ist das Vorangestellte: "Der Landfrieden<br />

ward durch Gewalt: über Burgtrümmer, Leichen und Blut ging die Macht des Königs -- dann war Ruhe im Land. Der<br />

Erdsternfrieden kommt nur durch Macht: über Blut und Leichen und Trümmern von Vorurteilen geht die überstaatliche<br />

Macht ihren Weg -- dann wird Frieden auf dem Erdstern." - Dazu Dina Brandt: "Natürlich erscheinen die Mittel zur<br />

Erreichung der Ziele, Gewalt und Manipulation der Öffentlichkeit bis hin zu persönlichkeitsverändernden Drogen, aus<br />

heutiger Sicht mehr als fragwürdig. Doch gleichzeitig ist die dahinterstehende Vision, inspiriert durch Woodrow Wilsons<br />

Völkerbund, ein Zeugnis einer durch die Grauen des Ersten Weltkriegs entstandenen Hoffnung auf Weltfrieden." (in<br />

Rottensteiner/Koseler) - Einband etwas fleckig, angeknickt u. mit Randläsuren (tlw. hinterlegt); unbeschnitten;<br />

papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.<br />

412. Solitaire, M. [d.i. Woldemar Nürnberger]: Die Erben von Schloß Sternenhorst.<br />

Novelle. Erste u. einzige Ausg. Landsberg a. d. W., Verlag von Volger & Klein, 1847. 212 S.,<br />

Kl.-8°, Priv. Pappband d. Zt. mit Rückentext u. 3seitigem Goldschnitt 698,00 €<br />

ADB XXIV, 57; Hayn-Gotendorf VII, 343: "Prof. Rich. Meyer, deutsche Literaturgeschichte d. 19. Jahrh. sagt über diesen<br />

genialen (stellenw. freien) Dichter: ‘Deutschland hätte manch weniger interessanten Mann vergessen können. Gutzkow<br />

nannte ihn den Salvator Rosa der Poesie.’" - Erste Ausgabe der frühen phantastisch-bizarren Novelle Nürnbergers; die<br />

ADB nennt zusätzlich den auf dem Titelblatt nicht genannten Untertitel "Signor Satans erste Liebe". - Woldemar<br />

Nürnberger (1818-1869; Pseudonyme: M. Solitaire oder M. Solitar, Hilarius Bierfreund) praktischer Arzt u. Schriftsteller. -<br />

"Er hat das Leben scharf beobachtet, aber doch wesentlich nur die düsteren, wilden und abenteuerlichen Seiten desselben<br />

hervorgehoben; er hat Natur und Menschen fast lediglich in jenen Situationen belauscht, wo sie Grauen einflößen [...] Die<br />

grelle Häufung unvermittelter Contraste und das Abenteuerliche, das er uns vorführt, macht selten den Eindruck des<br />

wahren Erlebnisses, sondern nur den des wüsten Traumes." (Nach ADB) - "Solitaire steht in der Tradition<br />

nachromantischer Weltschmerzdichtung. Die zeitgenössische Kritik schätzte seine Neigung zum Phantastischen, stieß sich<br />

jedoch an Bizarrerien des Stils, am Grellen und Schaurigen, am mitunter bis ins Groteske gesteigerten Humor, auch an<br />

sozialkritischen Tönen. Solitaire galt als Nachfahre E.T.A. Hoffmanns und Poes. Sein krasses Abweichen von den<br />

Darstellungsprinzipien des Poetischen Realismus und ein stark pessimistischer Zug verhinderten eine anhaltende<br />

Rezeption." (Killy XI, 63) - Leicht schief gelesen, berieben u. bestossen; Innendeckel mit ExLibris von Eduard Erdmann;<br />

Vorsatz leicht fleckig u. mit Signatur; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.<br />

413. Spiess, Chr[istian] H[einrich]: Die Berggeister, eine wahre Geschichte. Erstausg.?<br />

[erschien im selben Jahr auch in Leipzig]. Prag, bei Karl Barth, [1797]. 144 S., mit gest.<br />

Titelvignette, Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rücken 398,00 €<br />

Hayn-Gotendorf VII,387. - Etwas berieben u. bestossen; Vorsatz mit Signatur; Titel kaum sichtbar hinterlegt; tlw. etwas<br />

braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.<br />

414. Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Fortunat. Erster und zweiter<br />

Band [kmpl.]. Ein Feenmärchen. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1838. VIII, 373 S. / 3 Bll.,<br />

336 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rücken (beide zus. in einem Bd.) 550,00 €<br />

Bloch 2/2996. - Erste Ausgabe des seltenen, frühen Märchenromans: "Die armen Feen! Was sollen sie in einer Welt voll<br />

Deputirtenkammern, Eisenbahnen und Dampfmaschinen? [...] Sehr lange hat die romantische Schule die Feen unter<br />

strengen Interdict gehalten. Der schöne Himmel Oberons war entvölkert, und statt seiner machte sich ein widerliches<br />

Gemisch nordischer Gespenster geltend. Es wimmelte von Gnomen, Nornen, Zwergen, Hexen, Wehrwölfen und<br />

Wechselbälgen. Jedermann weiß, welch einen Unfug sie angerichtet haben. Es gilt den Versuch, diese interessanten<br />

Naturkinder zu verdrängen und die ins Exil geschickten Wieland’schen Feen wieder in den Vorgrund zu bringen [...]<br />

Verzeihe, ernster Leser, der du gewöhnt bist an deine Romane mit politischen Tendenzen, hier hast du ein Buch, das<br />

keine andere Tendenz hat, als dir einen phantastischen Scherz vorzuspielen. Nimm diesem Scherze seine Freiheit, und du<br />

verbietest ihm zu existieren." (Vorrede) - Der aus dem estländischen Reval stammende Erzähler, Dichter u. Maler Peter<br />

Alexander Freiherr von Ungern-Sternberg (1806-1868) gilt als "bedeutender Romanschriftsteller der Aristokratie zur Zeit<br />

des jungen Deutschland" (ADB) u. lt. Rein A. Zondergeld (Lexikon der phantastischen Literatur) als der wichtigste<br />

phantastische Erzähler seiner Zeit im deutschen Sprachraum. Er verfasste zahlreiche historische, gesellschaftskritische u.<br />

biographische Romane, Novellen, Gespenstergeschichten u. ironische Märchen, letztere häufig angelehnt an den Stil E. T.<br />

A. Hoffmanns. Beherrschendes Motiv seines Werks ist das Motiv der Zerrissenheit, das auch die Zweigeschlechtlichkeit<br />

oder das abweichende Sexualverhalten seiner Figuren widerspiegeln. Auf seinen ausgedehnten Reisen wurde er u.a.<br />

bekannt mit Ludwig Tieck, Karl Gutzkow, Willibald Alexis u. Fanny Lewald, auch lernte er in Baden das berühmte<br />

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