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04-2018 WUPPERTAL HEINZ MAGAZIN

HEINZ Magazin April 2018, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

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stoff drapierten fünf Themenbereiche enthüllen „Irrtümer“. Grub<br />

Schliemann das Troja aus, von dem Homer berichtet? Waren griechische<br />

Skulpturen tatsächlich in edlem Weiß gehalten? Dann diese<br />

Krone, die sich als Eimerbeschlag entpuppte. Und nicht zu vergessen<br />

die Sache mit dem mythischen Einhorn: Eines der Highlights<br />

der Schau ist die Rekonstruktion eine im 17. Jh. aufgefundenen sog.<br />

„Einhornskeletts“: ein drei Meter hohes Wesen mit nur zwei Vorderbeinen,<br />

einem Horn und einem langen Schwanz mit rollenartigem<br />

Fortsatz – so hat Otto von Guericke 1663 die bei Quedlinburg gefundenen<br />

Knochen gedeutet, die in Wahrheit wohl von Mammut<br />

und Wollnashorn stammten. Man war eben überzeugt von der Existenz<br />

des Fabelwesens, also musste es auch entdeckt werden! Ziel<br />

der Ausstellung ist natürlich keinesfalls, „einzelne Forscher zu diskreditieren,<br />

sondern Erkenntnisfortschritte der Wissenschaft zu veranschaulichen“,<br />

betonen die Kuratoren.<br />

Das gilt auch für die fünf Themenbereiche „Fälschung“, die spektakuläre<br />

Betrugsfälle der Vergangenheit aufrollen. Gefälscht wurde<br />

schon in alten Zeiten – von Metallbarren in der Bronzezeit, antike<br />

Münzen, Falschgeld aller Art bis Urkunden im Mittelalter. Geradezu<br />

anrührend komisch sind die Würzburger „Lügensteine“ aus dem Anfang<br />

der 18. Jhs.: Blümchen, Bienen, Fledermaus, kopulierende Frösche<br />

und anderes Getier in Kalkstein, die als vermeintlich echte Fossilien<br />

wissenschaftlich erforscht wurden. Tatsache war, dass drei Jugendliche<br />

die kleinen Steinreliefs hergestellt und 1725 teuer an einen<br />

Professor Beringer verkauft hatten, der nach Jahren allerdings<br />

selbst noch den Betrug entlarvte. Hauptexponat ist eine angeblich<br />

spektakuläre Kostbarkeit: die kunstvoll gearbeitete Tiara des Skythenherrschers<br />

Saitaphernes. 1896 vom Pariser Louvre für gutes<br />

Geld erworben, später als Fälschung von einem Juwelier aus Odessa<br />

entlarvt.<br />

DAS EVENT<br />

ZUM SAISONSTART<br />

SAMSTAG, 21. APRIL<br />

Feiern Sie mit uns den Saisonstart und lassen<br />

Sie sich begeistern von neuen Modellen wie der<br />

CB1000R, CRF1000L Africa Twin Adventure Sports<br />

oder der GL1800 Gold Wing.<br />

Die Ausstellung ist ein spannender, mitunter sehr amüsanter „Ritt“<br />

durch die Archäologie – von den Kinderschuhen bis heute. Topaktuell<br />

in Zeiten von Fake News, denn zwischen den Zeilen wird auch<br />

vermittelt, dass nicht jede Nachricht sofort geglaubt werden sollte<br />

oder für ewig gültig bleiben muss. Besucher können die Schau nach<br />

eigenem Interesse entdecken oder mit Hilfe eines interaktiven Begleitheftes.<br />

Hintergrundinfos liefern die kostenlosen Ausstellungsführungen<br />

an jedem Sonn- und Feiertag um 16 Uhr. Archäologie<br />

entpuppt sich hier als lebendige Wissenschaft, die auch mal Fehler<br />

macht. Doch immer<br />

wieder dazulernt.<br />

Auch, dass erst einmal<br />

nichts in Stein<br />

gemeißelt ist.<br />

Claudia Heinrich<br />

❚ IRRTÜMER UND<br />

FÄLSCHUNGEN DER<br />

ARCHÄOLOGIE<br />

Archäologie LWL-Museum für<br />

Archäologie, Europaplatz 1, Herne<br />

Honda Roadshow <strong>2018</strong><br />

Verkauf, Beratung und Probefahrt nur innerhalb<br />

der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten.<br />

Dauer: 23.3.-9.9., Di/Mi/Fr 9-17<br />

Uhr, Do 9-19 Uhr, Sa/So/Feiertag<br />

11-18 Uhr<br />

Sondertermin: Am 29.3. lädt das<br />

Museum zur „Nacht der Irrtümer &<br />

Fälschungen: Von 20 bis 24 Uhr ist<br />

der Eintritt frei!<br />

Auch der Frage nach archäologischen Funden von Einhörnern geht die Sonderausstellung im<br />

Herner Museum nach. © Ars Mundi<br />

<strong>04</strong>.<strong>2018</strong>| <strong>HEINZ</strong> |57

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