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Dahlem & Grunewald extra Nr. 5/2017

Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf - Oktober/November 2017

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<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>extra</strong><br />

tischen Gedanken geprägt, Bezirksverordneter<br />

in Spandau, wo<br />

er auch wohnte. Heute betont<br />

Schuh: „In der damaligen Wohnungspolitik<br />

und dem sozialen<br />

Wohnungsbau wurde viel falsch<br />

und kaputt gemacht.“ In seiner<br />

Freizeit baute er im Kleingarten<br />

am Weinmeisterhornweg<br />

sein privates Gesellenstück mit<br />

Bungalow, Pavillon und Teichanlage.<br />

Sein Meisterstück aber<br />

sollten später Haus und Garten<br />

in Schmargendorf werden.<br />

Nein, langweilig ist es Wilfried<br />

Schuh bis heute nicht geworden,<br />

und von Ruhestand kann<br />

schon gar keine Rede sein:<br />

Der Architekt pflasterte mit<br />

aufwendigen Mustern den<br />

Gartenbereich mit indischem<br />

Marmormosaik – zwei Quadratmeter<br />

pro Tag - baut derzeit<br />

zwei Wohnungen im Haus aus<br />

und findet nicht nur im Garten<br />

immer etwas zu tun.<br />

Demnächst wird er von der Seilzugleiter<br />

aus das Fassadengrün<br />

Haus und Garten vor Wilfried Schuhs Übernahme.<br />

Die damals immer unsicherer<br />

werdende Mietpolitik ließ Wilfried<br />

Schuh für sich und seine<br />

Familie Ausschau nach einem<br />

Wohnobjekt halten, dass ihm<br />

als Eigentümer einen sicheren<br />

Alterswohnsitz versprechen<br />

würde.<br />

…und in die<br />

Kösener Straße<br />

Als er 1977 von dem zum Verkauf<br />

stehenden, 1887 erbauten Abrisshaus<br />

in der Kösener Straße 4<br />

erfährt, greift Wilfried Schuh zu,<br />

verkauft dafür sein „Gesellenstück“.<br />

Kaufmännisch denken hat<br />

er gelernt, er, den alle für seine<br />

punktgenaue „Taschenbuchhaltung“<br />

bewundern.<br />

Neben seiner Arbeit als Architekt<br />

saniert er in der Freizeit als<br />

Bauherr mit seinen Händen und<br />

viel Leidenschaft historisch aufwendig<br />

den Bau, der zum kunsthistorischen<br />

Schmuckstück mit<br />

authentischer Marmortreppe,<br />

Stuck, Beschlägen und Türlagern<br />

werden wird. Er mauert,<br />

tischlert; die selbst entworfene<br />

Remise und nach eigener Idee<br />

angefertigte Verglasungen folgen.<br />

Bei den Baugenehmigungen<br />

werfen ihm die wenig fachkundigen<br />

Ämter immer wieder<br />

Knüppel zwischen die Beine, die<br />

er, der erfahrene Profi, geschickt<br />

beiseite zu räumen weiß.<br />

1985, im Jahr ihrer Silberhochzeit,<br />

können er und seine Frau<br />

endlich in das Haus einziehen,<br />

in dem so viel Glindower Steine<br />

und Heimat steckt.<br />

beschneiden, dann müssen die<br />

Containerpflanzen im Spätherbst<br />

frostsicher eingelagert<br />

werden. – Da bleibt nur wenig<br />

Zeit, von seinem engelbehüteten<br />

Ausblick-Zimmer im ersten<br />

Stock auf sein blühendes Arkadien<br />

zu blicken. Doch der Selfmademan,<br />

der kaum Urlaub in<br />

seinem Leben machte, will es<br />

nicht anders und genießt jede<br />

Minute, wie er sagt: „Denn was<br />

gibt es spannenderes, als täglich<br />

an der Kraft des Wachsens und<br />

der Melancholie des Vergehens

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