audimax JUR.A 5/2018 - Karrieremagazin für Juristen
Die große K-Frage: Berufseinstieg in eine Kanzlei oder einen Konzern? Wir haben für euch zusammengefasst, was die größten Unterschiede sind. +++ Lohnend ist auf jeden Fall auch ein Blick in unseren großen Arbeitsmarktreport 2018 - hier findest du zahlreiche Interviews mit Personalentscheidern und Experten. +++ Der Sommer kommt: Schau dir unseren Survivalguide (nicht nur) für Festivalneulinge an! +++ Und vieles mehr!
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MUSIK & FESTIVAL<br />
HEAVY METAL ALS<br />
ABGRENZUNG<br />
KLASSIKFANS SIND ALTMODISCH<br />
UND HIP HOPPER LÄSSIG –<br />
WAS SAGT DEIN MUSIKGESCHMACK<br />
WIRKLICH ÜBER DICH AUS?<br />
ANTWORTEN DARAUF IM INTERVIEW<br />
MIT DR. THOMAS SCHÄFER<br />
Dr. Thomas Schäfer,<br />
Forschungsmethodik und Evaluation in der Psychologie an der TU Chemnitz<br />
Herr Dr. Schäfer, welchen Zusammenhang gibt es zwischen unserem Charakter<br />
und der Musik, die wir hören? Statistisch betrachtet sind die Zusammenhänge<br />
über alle Studien hinweg relativ klein. Wenn ich verschiedene Leute<br />
frage, ›Wie sehr magst du HipHop?‹, dann bekomme ich verschiedene<br />
Antworten auf einer Skala von eins bis zehn. Warum die Menschen hier<br />
unterschiedliche Werte, also Präferenzen, angeben, kann mithilfe der Persönlichkeitseigenschaften<br />
nur zu ungefähr vier oder fünf Prozent wissenschaftlich<br />
erklärt werden.<br />
Welche Zusammenhänge lassen sich denn beobachten? Ein Zusammenhang,<br />
der sich sehr oft gezeigt hat, ist der zwischen der Persönlichkeitseigenschaft<br />
Offenheit und der generellen Vorliebe, Musik zu hören: Wenn die<br />
Offenheit stark ausgeprägt ist, hören Menschen generell mehr und lieber<br />
Musik. Personen, die offener sind <strong>für</strong> neue Erfahrungen, mögen eher Musikstile<br />
wie Rock oder R'n'B, ebenso wie Klassik, Avantgarde und Swing.<br />
Ein spezifischer Zusammenhang zu einem bestimmten Musikstil ist aber<br />
kaum festzustellen. Es gibt tatsächlich sehr viele Menschen – die sogenannten<br />
musikalischen Allesfresser – die alles gerne hören und gegenüber<br />
den meisten Musikarten aufgeschlossen sind.<br />
Könnte man also sagen, viele Menschen sind sehr offen? Ja, zumindest in den<br />
westlichen Gesellschaften, wo die Studien durchgeführt wurden. Es gibt<br />
gerade <strong>für</strong> Asien sehr wenig musikpsychologische Forschung. Dort gibt es<br />
sehr starke kulturell verankerte Musikpräferenzen und viele traditionelle<br />
Musikstile, die überliefert werden – entsprechend dazu gibt es auch eine Art<br />
überlieferte Präferenz, die nie ganz nachlässt. Aber mittlerweile ist das sehr<br />
stark westlich überformt.<br />
Was sagt ein spezieller Musikgeschmack über den Charakter aus? Bei sehr<br />
speziellen Musikstilen wie zum Beispiel Heavy Metal gibt es oft Zusammenhänge<br />
mit dem Motiv des Abgrenzen-Wollens. Das beginnt schon im<br />
Jugendalter mit der Abgrenzung von den Eltern sowie dem Aufbau der<br />
eigenen Identität. Ähnlich wie über Kleidung können wir auch über Musik<br />
unsere Identität definieren – uns selbst gegenüber, aber auch nach außen.<br />
Welcher Musikstil das konkret ist, hängt von der Peergroup ab und muss<br />
nicht zwingend dem persönlichen Geschmack entsprechen.<br />
Was kann meine Party-Playlist wirklich über mich verraten? Von einer Playlist<br />
auf den Charakter zurückzuschließen ist sehr schwer. Obwohl die<br />
Zusammenhänge sehr klein sind, gibt es Studien, die zeigen, dass vor<br />
allem Jugendliche und junge Erwachsene die Überzeugung haben, dass<br />
ihre Lieblingsmusik viel über sie aussagen kann. Bei einer Studie wurden<br />
Studierende eingeladen, sich über mehrere Wochen in einem Onlinechatroom<br />
gut kennenzulernen. Bei der inhaltlichen Analyse der Texte kam<br />
heraus, dass die meiste Gesprächszeit damit zugebracht wurde, sich über<br />
Musik zu unterhalten. Eine Folgestudie bestätigte, dass viele junge Leute<br />
glauben, dass die Musik viel über sie verrät.<br />
Wie kann Musik meine Außenwirkung beeinflussen? Wirke ich auf andere<br />
durchsetzungsstärker, wenn ich mit Kopfhörern kraftvolle Lieder höre? Dazu<br />
gibt es leider noch sehr wenig Forschung. Qualitative Studien ergaben,<br />
dass Menschen Kopfhörer insbesondere deshalb verwenden, weil sie sich<br />
privaten Raum, zum Beispiel in der Straßenbahn, erschaffen wollen. Intuitiv<br />
würde ich der Frage aber zustimmen. Ganz allein deshalb, weil Musik<br />
einige physiologische und kognitive Prozesse auslöst. Wenn wir anregende,<br />
kraftvolle Musik hören, laufen wir zum Beispiel schneller oder machen<br />
ausladendere Bewegungen als bei ruhiger Musik. Das spiegelt sich in<br />
Mimik und Körperhaltung.<br />
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