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Auszug aus GIESSEREI 4-2018

Eisen-, Stahlguss, Impfmittel, Einsatzstoffe

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ESSAY<br />

FOTO: BMW<br />

Bei den deutschen Automobilherstellern steht BMW mit Platz 4 auf der globalen Verkaufs-<br />

Rangliste für Elektromobile am besten da. Der BMW i8 Roadster ist ein Plug-In-Hybrid-Pkw,<br />

der BMW zufolge in der Gesamtperspektive nur 2,1 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer verbraucht.<br />

Benziner. Das Land verzeichnet inzwischen 150 Städte mit mehr<br />

als drei Millionen Einwohnern. Lange Wartezeiten für „fossile“<br />

Pkw, hohe Zulassungskosten und selektive Fahrverbote erzwingen<br />

beinahe den Wechsel zum Elektroauto, dessen Nutzer erhebliche<br />

Vorteile haben.<br />

In der Hauptstadt Peking müssen schon im nächsten Jahr<br />

60 Prozent aller Neufahrzeuge Elektroautos sein. Taxen mit<br />

Verbrennungsmotor werden nicht mehr zugelassen. Angetrieben<br />

von solchen Restriktionen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren<br />

dürfte der Verkauf von Elektroautos in diesem Jahr<br />

in der Volksrepublik erstmals die Millionengrenze überschreiten.<br />

Für die deutschen Hersteller ist China der mit Abstand<br />

wichtigste Markt. Jedes dritte deutsche Auto wird heute in<br />

China verkauft. Nur wenn man alle EU-Länder zusammenfasst,<br />

sind die europäischen Verkäufe noch etwas höher. Inzwischen<br />

werden zudem rund fünf Millionen Fahrzeuge deutscher Hersteller<br />

auch in China gebaut. Im eigenen Land sind es 5,7 Millionen.<br />

In den vergangenen zwölf Jahren haben sich, wie Ernst &<br />

Young in einer Marktanalyse vorrechnet, die Pkw-Käufe in China<br />

mehr als versiebenfacht (plus 652 Prozent), während sie in<br />

Europa im selben Zeitraum um 0,8 Prozent zurückgingen.<br />

USA sind die Nummer zwei, Norwegen hat<br />

den höchsten Marktanteil<br />

Hinter China sind die USA nach Anzahl der verkauften Autos<br />

die Nummer zwei bei der Elektromobilität. Dort wurden vergangenes<br />

Jahr 199 800 Elektroautos verkauft, im Jahr 2016<br />

waren es erst 158 600 Fahrzeuge. Mit dem US-Hersteller Tesla<br />

und dessen charismatischem Frontmann Elon Musk kommt<br />

auch das schillerndste Aushängeschild der Elektromobilität<br />

<strong>aus</strong> Amerika. Tesla schwächelte allerdings<br />

im vergangenen Jahr, schrieb erneut<br />

tiefrote Zahlen und hatte erhebliche<br />

Produktions- und Lieferschwierigkeiten<br />

mit dem neuen Model 3.<br />

Misst man den Aufschwung der Elektromobilität<br />

nicht nach Verkaufszahlen,<br />

sondern am Marktanteil, dann ist Norwegen<br />

klar die Nummer eins. Getrieben von<br />

hohen Subventionen wurden in dem Vorreiterland<br />

2017 rund 74 000 neue Stromer<br />

abgesetzt, das entspricht einem<br />

Marktanteil von 39,2 Prozent, wie die<br />

Internet-Plattform Electrek vorrechnet.<br />

Der Dezember markierte eine weitere<br />

Steigerung und eine weltweit einmalige<br />

Trendwende. Der Marktanteil norwegischer<br />

Elektroautos erreichte in diesem<br />

Monat mit 8033 verkauften Fahrzeugen<br />

erstmals die 50-Prozent-Marke. Jedes<br />

zweite verkaufte Auto hatte einen Elektroantrieb.<br />

„Benziner werden in Norwegen bald<br />

nur noch ein Nischenprodukt sein“, heißt<br />

es in Internet-Kommentaren zu den Dezemberzahlen.<br />

Schon ab 2025 will Norwegen<br />

bei den Neuzulassungen komplett<br />

elektrisch fahren, so die Zielvorgabe des<br />

Parlaments in Oslo. Die kräftigen Subventionen<br />

für Elektroautos, die für den Boom<br />

verantwortlich sind, kann sich Norwegen<br />

allerdings nur dank seiner „fossilen“ Milliardeneinnahmen <strong>aus</strong><br />

dem Erdöl- und Gasgeschäft leisten.<br />

Das meistverkaufte Elektroauto weltweit ist weiterhin der<br />

Nissan Leaf. Seit der Markteinführung 2011 registrierte der<br />

globale Spitzenreiter einen Absatz von fast 300 000 Autos. Im<br />

Februar wurde in Europa das Nachfolgemodell in die Autohäuser<br />

gestellt. Der neue Leaf verfügt über eine Reihe zusätzlicher<br />

Gimmicks und – nach Werksangaben – über eine Reichweite<br />

von angeblich 380 Kilometern. Die offiziell angegebene Reichweite<br />

reduziert sich im Realbetrieb je nach Jahreszeit und Fahrstil<br />

um bis zu 25 Prozent.<br />

Im vergangenen Jahr war allerdings nicht der Leaf, sondern<br />

das chinesische Elektroauto Baic EC weltweit die Nummer eins.<br />

Von dem kleinen Toprunner wurden 78 079 Autos verkauft. Er<br />

kostet in der günstigsten Version, abzüglich staatlicher Subventionen,<br />

7400 Euro bei 200 Kilometern Reichweite.<br />

BMW hinter chinesischen Herstellern<br />

und Tesla auf Platz vier<br />

Betrachtet man die gesamte Modellpalette, dann ist nach wie<br />

vor die chinesische Firma BYD („Build Your Dreams“) der weltweit<br />

erfolgreichste Hersteller, knapp vor Baic. Tesla ist nach<br />

Verkaufszahlen 2017 die Nummer drei. Der deutsche Hersteller<br />

BMW landete mit 68 000 verkauften Strommobilen auf Platz<br />

vier. BYD hatte schon 2016 in einem Jahr mehr als 100 000<br />

Elektroautos abgesetzt und diese Marke 2017 mit 113 700<br />

Verkäufen noch übertroffen.<br />

Die Reichweite der Batterie-Fahrzeuge hat sich auch im vergangenen<br />

Jahr weiter vergrößert. Der Durchschnittswert aller<br />

Elektromobile wird vom US-Energieministerium mit 114 Meilen<br />

angegeben, das entspricht 183 Kilometer. 2011 waren es 117<br />

Kilometer.<br />

60 <strong>GIESSEREI</strong> 105 04/<strong>2018</strong>

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