18.04.2018 Aufrufe

Timotheus Magazin #10 - Gesetz

Inhalt Editorial Die Kontinuität der Bibel (Infografik) Das Gesetz des Mose (Andreas Münch) – Warum das Gesetz Mose heute immer noch relevant ist. Paulus und das Gesetz (Hans-Werner Deppe) – Paulus’ Sicht auf das Gesetz im Galaterbrief. Gesetz & Evangelium (Waldemar Dirksen) – Widerspruch oder Einheit? Freiheit & Gesetz (Waldemar Justus) – Was bedeutet Freiheit vom Gesetz? Gesetz im Heidelberger Katechismus (Raphael Schuster) – Eine reformierte Perspektive auf das Gesetz. Die zehn Gebote (Hans-Jürgen Holzmann) – Die Relevanz der bekanntesten Gebote der Welt. Buchvorstellungen

Inhalt
Editorial
Die Kontinuität der Bibel (Infografik)
Das Gesetz des Mose (Andreas Münch) – Warum das Gesetz Mose heute immer noch relevant ist.
Paulus und das Gesetz (Hans-Werner Deppe) – Paulus’ Sicht auf das Gesetz im Galaterbrief.
Gesetz & Evangelium (Waldemar Dirksen) – Widerspruch oder Einheit?
Freiheit & Gesetz (Waldemar Justus) – Was bedeutet Freiheit vom Gesetz?
Gesetz im Heidelberger Katechismus (Raphael Schuster) – Eine reformierte Perspektive auf das Gesetz.
Die zehn Gebote (Hans-Jürgen Holzmann) – Die Relevanz der bekanntesten Gebote der Welt.
Buchvorstellungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Auch wenn die eigentlichen Worte von Gott stammten,<br />

so war es Mose, der die Aufgabe erhielt, das <strong>Gesetz</strong> zu<br />

empfangen und aufzuschreiben. Doch Mose schrieb<br />

nicht nur ein paar <strong>Gesetz</strong>esparagraphen, sondern fügte<br />

das Ganze zu einem historischen Geschichtswerk<br />

zusammen, das wir heute als die 5 Bücher Mose kennen.<br />

So zählt z.B. das Buch Genesis ebenfalls zum <strong>Gesetz</strong> des<br />

Mose (ein paar kleine Details stammen nicht direkt von<br />

Mose wie z.B. der Bericht über seinen Tod in 5. Mose<br />

34). Diese fünf Bücher waren für die Gläubigen im<br />

Alten Testament das „Wort des Herrn“ oder das<br />

„<strong>Gesetz</strong> des Herrn“. So sagte David seinem Sohn<br />

Salomo: Bewahre, was der HERR, dein Gott, zu bewahren<br />

geboten hat, dass du auf seinen Wegen gehst, indem du seine<br />

Ordnungen, seine Gebote und seine Rechtsbestimmungen<br />

und seine Zeugnisse bewahrst, wie es im <strong>Gesetz</strong> des Mose<br />

geschrieben ist, damit du Erfolg hast in allem, was du tust,<br />

und überall, wohin du dich wendest (1Könige 2,3).<br />

Auch Gläubige wie König Joasch (2Könige 14,6),<br />

der Schriftgelehrte Esra (Esra 7,6) und der Prophet<br />

Daniel (Daniel 9,11) studierten das <strong>Gesetz</strong> des Mose<br />

und richteten ihr Leben danach aus. Einige Psalmen,<br />

allen voran Psalm 119 und 19, offenbaren uns die<br />

ehrfürchtige Einstellung der gottesfürchtigen Israeliten<br />

der Tora gegenüber.<br />

Zur Zeit des Neuen Testaments wurde der Begriff<br />

<strong>Gesetz</strong> für das ganze Alte Testament verwendet. So<br />

konnte z.B. Paulus die Psalmen und die Propheten<br />

zitieren und von dem <strong>Gesetz</strong> reden (vgl. Römer 3,9-19).<br />

Dennoch benutzt die Bibel den feststehenden Begriff<br />

das <strong>Gesetz</strong> des Mose, womit die ersten fünf Bücher der<br />

Bibel gemeint sind, einschließlich der geschichtlichen<br />

Erzählungen.<br />

»AUCH WENN DIE EIGENTLICHEN<br />

WORTE VON GOTT STAMMTEN,<br />

SO WAR ES MOSE,<br />

DER DIE AUFGABE ERHIELT,<br />

DAS GESETZ ZU EMPFANGEN UND<br />

AUFZUSCHREIBEN.«<br />

WARUM GAB GOTT<br />

DAS GESETZ DES MOSE?<br />

Um den Grund der <strong>Gesetz</strong>gebung zu verstehen, müssen<br />

wir die Situation Israels genauer betrachten. Auf die<br />

Frage, warum Gott das <strong>Gesetz</strong> durch Mose gab, finden<br />

wir 3 Antworten.<br />

1. Israel brauchte Regeln als Gemeinschaft<br />

Damit Israel als Volk Bestand haben konnte, brauchte<br />

es, wie jede andere menschliche Lebensgemeinschaft,<br />

verbindliche Regeln und Vorschriften. Da sie Gottes<br />

Volk waren, bestimmte Er diese Regeln. Weil das Leben<br />

aus vielen Aspekten besteht, gab Gott Israel alle möglichen<br />

Weisungen und Gebote in Bezug auf Ehe, Familie,<br />

Gottesdienst, Arbeit, Feste, usw. Um sich ihrer Identität<br />

bewusst zu sein, mussten sie ihre Herkunftsgeschichte<br />

kennen, weshalb Mose auch das Buch Genesis (1Mose)<br />

schrieb. Denn dort lesen wir von der Gründung des<br />

Volkes Israel, die Patriarchengeschichte.<br />

2. Israel sollte ein heiliges Volk sein<br />

Während der Sklaverei in Ägypten wurde Israel über<br />

Jahrhunderte von einer schlimmen Form des Götzendienstes<br />

geprägt. Nun waren sie unterwegs in das verheißene<br />

Land Kanaan. Die Völker Kanaans waren nicht<br />

besser als die Ägypter und handelten ebenfalls Gott<br />

zuwider. So verbrannten sie z.B. ihre Kinder, um ihren<br />

Göttern zu opfern. Als Gottes Volk, welches Er sich zu<br />

Seinem Eigentum erlöst hatte, sollte sich Israel von<br />

seinen Nachbarn in jeglicher Hinsicht unterscheiden.<br />

Um gottesfürchtig leben zu können, mussten sie den<br />

Willen Gottes kennen, welchen sie im <strong>Gesetz</strong> des Mose<br />

schriftlich vorliegen hatten.<br />

Einer der grundlegenden Befehle von Gott an Sein<br />

Volk lautete: Denn ich bin der HERR, der euch aus dem<br />

Land Ägypten heraufgeführt hat, um euer Gott zu sein: So<br />

sollt ihr heilig sein, denn ich bin heilig! (3. Mose 11,45)<br />

Heiligkeit bedeutet Absonderung, also dass etwas für<br />

eine bestimmte Sache geweiht oder bestimmt ist. Israel<br />

war Gottes Volk und weil Er heilig ist, sollte auch Israel<br />

sich durch einen heiligen Lebenswandel auszeichnen.<br />

Dieser Befehl ist einzigartig! In keinem anderen <strong>Gesetz</strong>estext<br />

des Alten Vorderen Orient hat man einen derartigen<br />

Befehl gefunden. Was es bedeutete, heilig zu sein,<br />

konnte Israel nur lernen, wenn sie klare Unterscheidungen<br />

von rein und unrein, gottgefällig oder gottverhasst<br />

kannten. All das fanden sie im <strong>Gesetz</strong> des Mose.<br />

3. Israel musste lernen aus Gnade zu leben<br />

Indem das Volk die Heiligkeit Gottes durch das <strong>Gesetz</strong><br />

kennenlernte, erfuhren die Israeliten auch eine wichtige<br />

Tatsache über sich selber – sie konnten den Ansprüchen<br />

Gottes nicht genügen! Die Geschichte Israels hat<br />

deutlich gezeigt, dass sie nicht dazu imstande waren,<br />

dass <strong>Gesetz</strong> vollkommen zu halten. Ihre sündige Natur<br />

zwang sie geradezu, die Gebote Gottes zu brechen, so<br />

dass sie erkannten, dass sie alleine von der Gnade Gottes<br />

abhängig waren. Sie hatten beim Bundesschluss Gott<br />

hoch und heilig versprochen Seine Gebote zu halten. Sie<br />

wussten um den Zorn Gottes, welcher sie bei Nichteinhaltung<br />

des <strong>Gesetz</strong>es treffen würde. Und dennoch<br />

versagten sie auf ganzer Linie, Gott gehorsam zu sein.<br />

10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!