Timotheus Magazin #10 - Gesetz
Inhalt Editorial Die Kontinuität der Bibel (Infografik) Das Gesetz des Mose (Andreas Münch) – Warum das Gesetz Mose heute immer noch relevant ist. Paulus und das Gesetz (Hans-Werner Deppe) – Paulus’ Sicht auf das Gesetz im Galaterbrief. Gesetz & Evangelium (Waldemar Dirksen) – Widerspruch oder Einheit? Freiheit & Gesetz (Waldemar Justus) – Was bedeutet Freiheit vom Gesetz? Gesetz im Heidelberger Katechismus (Raphael Schuster) – Eine reformierte Perspektive auf das Gesetz. Die zehn Gebote (Hans-Jürgen Holzmann) – Die Relevanz der bekanntesten Gebote der Welt. Buchvorstellungen
Inhalt
Editorial
Die Kontinuität der Bibel (Infografik)
Das Gesetz des Mose (Andreas Münch) – Warum das Gesetz Mose heute immer noch relevant ist.
Paulus und das Gesetz (Hans-Werner Deppe) – Paulus’ Sicht auf das Gesetz im Galaterbrief.
Gesetz & Evangelium (Waldemar Dirksen) – Widerspruch oder Einheit?
Freiheit & Gesetz (Waldemar Justus) – Was bedeutet Freiheit vom Gesetz?
Gesetz im Heidelberger Katechismus (Raphael Schuster) – Eine reformierte Perspektive auf das Gesetz.
Die zehn Gebote (Hans-Jürgen Holzmann) – Die Relevanz der bekanntesten Gebote der Welt.
Buchvorstellungen
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as <strong>Gesetz</strong> des HERRN ist vollkommen und<br />
erquickt die Seele; das Zeugnis des HERRN ist<br />
zuverlässig und macht den Einfältigen weise.<br />
Die Vorschriften des HERRN sind richtig und<br />
erfreuen das Herz; das Gebot des HERRN ist lauter und<br />
macht die Augen hell. Die Furcht des HERRN ist rein und<br />
besteht in Ewigkeit. Die Rechtsbestimmungen des HERRN<br />
sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt; sie, die köstlicher<br />
sind als Gold, ja viel gediegenes Gold, und süßer als Honig<br />
und Wabenhonig. – Psalm 19,8-11<br />
In diesen Versen tut der Psalmist etwas Außergewöhnliches.<br />
Er rühmt mit hochlobenden Worten etwas,<br />
das wir heutzutage als nicht unbedingt lobenswert<br />
erachten – ein <strong>Gesetz</strong>!<br />
König David, der Autor dieses Psalms, spricht zuerst<br />
vom <strong>Gesetz</strong> des HERRN und verwendet im Verlauf seiner<br />
Lobrede noch fünf weitere Synonyme dafür. Er spricht<br />
von Vorschriften, Zeugnissen, Geboten, Rechtsbestimmungen<br />
und der Gottesfurcht. Worauf David sich bezog, war<br />
das <strong>Gesetz</strong> des Mose, die Tora. Dieses alttestamentliche<br />
<strong>Gesetz</strong> ist selbst für viele bibeltreue Christen ein Buch<br />
mit sieben Siegeln. Die Begeisterung, mit welcher der<br />
israelitische König das <strong>Gesetz</strong> rühmte, ist für uns häufig<br />
nur schwer nachzuvollziehen. Manche Christen gehen<br />
sogar davon aus, dass das mosaische <strong>Gesetz</strong> für uns heute<br />
keinerlei Bedeutung mehr habe. Vielleicht geht es dir ja<br />
ähnlich damit. Lass mich dir also aufzeigen, was es mit<br />
dem <strong>Gesetz</strong> des Mose wirklich auf sich hat.<br />
WAS IST DAS MOSAISCHE GESETZ?<br />
Das hebräische Wort für <strong>Gesetz</strong> (tora) kann auch mit<br />
Weisung oder Belehrung übersetzt werden. Aus diesem<br />
Grund halten manche Ausleger auch die deutsche Übersetzung<br />
<strong>Gesetz</strong> für nicht so passend, da <strong>Gesetz</strong>e im klassischen<br />
Sinne lediglich einen Teil der Tora ausmachen.<br />
Unter dem mosaischen <strong>Gesetz</strong> verstehen wir die<br />
Worte Gottes, welche dieser durch Mose dem Volk Israel<br />
gab. Nachdem Gott das Volk durch Mose aus Ägypten<br />
geführt hatte, schloss Er mit Israel in der Wüste Sinai<br />
einen Bund. Solche Bünde waren zur Zeit des Alten<br />
Testaments eine gängige Praxis. Ein König oder<br />
Herrscher schloss mit einem Untergebenen, etwa einem<br />
König oder Volk, einen Bund. Der Untergebene<br />
verpflichtete sich zur Treue gegenüber seinem Herrn<br />
und dieser gelobte, ihn vor Feinden zu schützen. Die<br />
Rechte und Pflichten der jeweiligen Parteien wurden<br />
schriftlich festgehalten und meist in einem Heiligtum<br />
und/oder Palast aufbewahrt. Die Einhaltung des Bundes<br />
hatte Wohlstand und Sicherheit (Segen) zur Folge. Bei<br />
Bundesbruch drohte eine Strafe (Fluch). Im Falle von<br />
Israel ist das Segen-und-Fluch-Prinzip ausführlich in 3.<br />
Mose 26 und 5. Mose 28 erklärt.<br />
Wir lesen von der Vorbereitung auf die <strong>Gesetz</strong>gebung<br />
in 2. Mose 19. Gott erschien dem Volk auf dem<br />
Berg Sinai, wobei Mose als der Mittelsmann zwischen<br />
Gott und dem Volk fungierte. Ein Auszug daraus liest<br />
sich so: Und nun, wenn ihr willig auf meine Stimme hören<br />
und meinen Bund halten werdet, dann sollt ihr aus allen<br />
Völkern mein Eigentum sein; denn mir gehört die ganze<br />
Erde. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und<br />
eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den<br />
Söhnen Israels reden sollst. Darauf ging Mose hin, rief die<br />
Ältesten des Volkes zusammen und legte ihnen all diese<br />
Worte vor, die ihm der HERR geboten hatte. (2. Mose<br />
19,5-7)<br />
Im weiteren Verlauf lesen wir, wie Gott dem Volk die<br />
<strong>Gesetz</strong>e gab, beginnend mit den Zehn Geboten, welche<br />
durch zahlreiche Ergänzungen erweitert wurden (vgl.<br />
2Mose 20,1 – 23,33). Später kamen noch Vorschriften<br />
für den Bau der Stiftshütte (2Mose 25-30) sowie umfassende<br />
Vorschriften für den Gottesdienst dazu (das dritte<br />
Buch Mose).<br />
Mose, der Führer des Volkes, empfing nicht nur das<br />
<strong>Gesetz</strong> von Gott, sondern er schrieb es auch auf: Und<br />
Mose schrieb dieses <strong>Gesetz</strong> auf und gab es den Priestern, den<br />
Söhnen Levi, die die Lade des Bundes des HERRN trugen,<br />
und allen Ältesten von Israel (5Mose 31,9). Des Weiteren<br />
erklärte Mose dem Volk das <strong>Gesetz</strong> Gottes und legte es für sie<br />
aus: Und dies ist das <strong>Gesetz</strong>, das Mose den Söhnen Israel<br />
vorlegte. Dies sind die Zeugnisse, die Ordnungen und die<br />
Rechtsbestimmungen, die Mose zu den Söhnen Israel redete,<br />
als sie aus Ägypten zogen (5Mose 4,44.45).<br />
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