Timotheus Magazin #10 - Gesetz
Inhalt Editorial Die Kontinuität der Bibel (Infografik) Das Gesetz des Mose (Andreas Münch) – Warum das Gesetz Mose heute immer noch relevant ist. Paulus und das Gesetz (Hans-Werner Deppe) – Paulus’ Sicht auf das Gesetz im Galaterbrief. Gesetz & Evangelium (Waldemar Dirksen) – Widerspruch oder Einheit? Freiheit & Gesetz (Waldemar Justus) – Was bedeutet Freiheit vom Gesetz? Gesetz im Heidelberger Katechismus (Raphael Schuster) – Eine reformierte Perspektive auf das Gesetz. Die zehn Gebote (Hans-Jürgen Holzmann) – Die Relevanz der bekanntesten Gebote der Welt. Buchvorstellungen
Inhalt
Editorial
Die Kontinuität der Bibel (Infografik)
Das Gesetz des Mose (Andreas Münch) – Warum das Gesetz Mose heute immer noch relevant ist.
Paulus und das Gesetz (Hans-Werner Deppe) – Paulus’ Sicht auf das Gesetz im Galaterbrief.
Gesetz & Evangelium (Waldemar Dirksen) – Widerspruch oder Einheit?
Freiheit & Gesetz (Waldemar Justus) – Was bedeutet Freiheit vom Gesetz?
Gesetz im Heidelberger Katechismus (Raphael Schuster) – Eine reformierte Perspektive auf das Gesetz.
Die zehn Gebote (Hans-Jürgen Holzmann) – Die Relevanz der bekanntesten Gebote der Welt.
Buchvorstellungen
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5. GEBOT<br />
−<br />
Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit deine<br />
Tage lange währen in dem Land, das der HERR,<br />
dein Gott, dir gibt.<br />
An erster Stelle steht in den Geboten die Liebe zu<br />
Gott in den ersten vier Geboten. In der 2. Tafel geht es<br />
nun um das zwischenmenschliche Miteinander. Und das<br />
beginnt in der Familie. Die Familie ist keine menschliche<br />
Idee, sondern Gottes ureigenster Entwurf, den er<br />
schon vor dem Sündenfall vorgesehen hatte. Die Sünde<br />
erfordert jedoch eindeutige Regeln. Gottes verbindlicher<br />
Wille für die Kinder und ihr Verhalten gegenüber den<br />
Eltern wird hier vorgegeben. Respekt, Gehorsam und<br />
liebevolle Unterordnung sollen unsere Gottesebenbildlichkeit<br />
reflektieren! Das ist fundamental für den<br />
Zusammenhalt von Alt und Jung.<br />
6. GEBOT<br />
−<br />
Du sollst nicht töten.<br />
Im 6. Gebot werden der Schutz des menschlichen<br />
Lebens und die Achtung davor festgelegt. Die Menschen<br />
sind im Bild Gottes geschaffen und müssen mit ihrem<br />
Leben untereinander respekt- und würdevoll umgehen.<br />
Nicht umsonst haben die Väter des deutschen Grundgesetzes<br />
nach der leidvollen Schreckensherrschaft des<br />
Nationalsozialismus auf diese biblische Grundlage<br />
zurückgegriffen und das an den Anfang unseres Grundgesetzes<br />
gestellt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“<br />
(Artikel 1,1).<br />
Wer das menschliche Leben antastet, greift Gott an!<br />
Der Mörder wird zum Zerstörer und Räuber der<br />
Herrlichkeit des Bildes Gottes. Die Missstände sind<br />
heute groß. Denken wir allein an die Millionen von<br />
grausam im Mutterleib getöteten Babys in unserer so<br />
hochmodernen und aufgeklärten Zeit!<br />
Wir sollen aber nicht nur mit dem Finger auf andere<br />
zeigen; das 6. Gebot hat auch eine Bedeutung, die uns<br />
sehr persönlich betrifft. Nach der Lehre unseres Herrn<br />
verletzen wir dieses Gebot, wenn wir hasserfüllte Gedanken<br />
gegen über den Nächsten hegen (Mt 5,23).<br />
7. GEBOT<br />
−<br />
Du sollst nicht ehebrechen.<br />
Das 7. Gebot setzt den Schutzrahmen für die Ehe<br />
fest. Die Ehe ist heilig, weil sie von Gott ist. Sie ist die<br />
einzig legitime, von Gott erdachte Form des Zusammenlebens<br />
von Mann und Frau bzw. von Menschen in<br />
intimer Partnerschaft. Die Ehe muss in der Gesellschaft<br />
stets eine einzigartige Stellung behalten, denn sie ist die<br />
Gott entsprechende und gemäß seinem Bild entworfene<br />
Einrichtung für den Schutz der Persönlichkeit, der<br />
Sexualität und der Intimität sowie für die Bewahrung<br />
des seelischen, körperlichen, familiären und gesellschaftlichen<br />
Zusammenhalts. Das Neue Testament offenbart<br />
uns noch mehr über die Ehe: Die selbstlose und aufopfernde<br />
Liebe Jesu Christi zu seiner Gemeinde ist das<br />
absolute Vorbild für die Ehe (Eph 5,25). Unsere pervers<br />
geprägte Gesellschaft versucht genau dieses hohe Gut zu<br />
relativieren und zu abzuschaffen.<br />
8. GEBOT<br />
−<br />
Du sollst nicht stehlen.<br />
Das 8. Gebot sichert den Schutz des Eigentums. Das<br />
Miteinander sündiger Menschen erfordert Maßnahmen<br />
für Sicherheit und Ordnung in Eigentumsfragen. Gott,<br />
der Eigentümer der ganzen Erde, legt großen Wert<br />
darauf, dass wir mit seinen Gaben und Gütern, die er<br />
uns zum Gebrauch in unterschiedlichem Maß geliehen<br />
hat, korrekt und gerecht umgehen.<br />
9. GEBOT<br />
−<br />
Du sollst gegen deinen Nächsten nicht als<br />
falscher Zeuge aussagen.<br />
Das 9. Gebot legt fest, dass unsere Worte der Wahrheit<br />
entsprechen müssen. Wir haben eine absolute<br />
moralische Verpflichtung, die Wahrheit zu reden:<br />
sowohl in unseren privaten Gesprächen wie auch in<br />
jeglicher anderen Kommunikation. Was wir sagen, muss<br />
verlässlich, überzeugend und ehrlich sein, weil Gott<br />
selbst die Wahrheit ist und jede Form von Lüge hasst.<br />
10. GEBOT<br />
−<br />
Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren.<br />
Du sollst nicht begehren die Frau deines<br />
Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd,<br />
weder sein Rind noch seinen Esel, noch irgendetwas,<br />
was deinem Nächsten gehört.<br />
Die Gebote 5-9 regeln den Umgang mit dem Nächsten<br />
und geben eindeutige Leitlinien. Hier – beim<br />
zweifachen Verbot des Begehrens im 10. Gebot – geht es<br />
jedoch um das Herz, das Zentrum unseres Willens. Gott<br />
will nicht nur, dass unser äußeres Verhalten, sondern<br />
auch unsere innere Motivation und unsere Überlegungen<br />
im Umgang mit dem Nächsten (das in den vorhergehenden<br />
Geboten geregelt wird) aufrichtig und von<br />
Liebe geprägt sind.<br />
Dieses Gebot mit der doppelten Verneinung gegen<br />
das Begehren betrifft unser Innerstes: unser Herz - die<br />
Quelle und Grundlage unserer Taten. Das Sündenübel<br />
der gefallenen Geschöpfe beginnt eben nicht mit der<br />
Tat, sondern mit dem Willen, der Absicht, dem Gedanken<br />
und dem Begehren des Herzens, etwas zu tun. Das<br />
entspricht der Lehre unseres Herrn: „Denn aus dem<br />
Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord,<br />
Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse,<br />
Lästerungen; diese Dinge sind es, die den Menschen<br />
verunreinigen“ (Matthäus 15,19).<br />
NICHT ERLÖSUNG, ABER ERKENNTNIS<br />
Jesus selbst erklärt in der Bergpredigt diese Gebote, an<br />
denen unser Leben gemessen werden muss und fordert<br />
vollkommene Gerechtigkeit. Die Zehn Gebote schärfen<br />
somit unser Gewissen. Das <strong>Gesetz</strong> bringt nicht Erlösung<br />
von der Sünde, sondern Erkenntnis der Sünde (Römer<br />
3,20). Die Zehn Gebote haben eine notwendige<br />
pädagogische Funktion: Sie führen uns wie ein ermahnender<br />
Erzieher zu Christus als dem Erlöser, der uns im<br />
Glauben seine Gerechtigkeit – und keine geringere<br />
Gerechtigkeit wird vom <strong>Gesetz</strong> gefordert – zueignet. ·<br />
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