Timotheus Magazin #10 - Gesetz
Inhalt Editorial Die Kontinuität der Bibel (Infografik) Das Gesetz des Mose (Andreas Münch) – Warum das Gesetz Mose heute immer noch relevant ist. Paulus und das Gesetz (Hans-Werner Deppe) – Paulus’ Sicht auf das Gesetz im Galaterbrief. Gesetz & Evangelium (Waldemar Dirksen) – Widerspruch oder Einheit? Freiheit & Gesetz (Waldemar Justus) – Was bedeutet Freiheit vom Gesetz? Gesetz im Heidelberger Katechismus (Raphael Schuster) – Eine reformierte Perspektive auf das Gesetz. Die zehn Gebote (Hans-Jürgen Holzmann) – Die Relevanz der bekanntesten Gebote der Welt. Buchvorstellungen
Inhalt
Editorial
Die Kontinuität der Bibel (Infografik)
Das Gesetz des Mose (Andreas Münch) – Warum das Gesetz Mose heute immer noch relevant ist.
Paulus und das Gesetz (Hans-Werner Deppe) – Paulus’ Sicht auf das Gesetz im Galaterbrief.
Gesetz & Evangelium (Waldemar Dirksen) – Widerspruch oder Einheit?
Freiheit & Gesetz (Waldemar Justus) – Was bedeutet Freiheit vom Gesetz?
Gesetz im Heidelberger Katechismus (Raphael Schuster) – Eine reformierte Perspektive auf das Gesetz.
Die zehn Gebote (Hans-Jürgen Holzmann) – Die Relevanz der bekanntesten Gebote der Welt.
Buchvorstellungen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2. Mose 20,1-17<br />
ierhundert Jahre Geschichte Israels in Äpypten<br />
gehen im Jahr 1440 v. Chr. zu Ende. Für<br />
das 2-Millionen-Volk bedeutet das: Schluss mit<br />
der skrupellosen Ausbeutung, mit erniedrigender<br />
Sklavenarbeit und den grausamen Babymorden. Das<br />
befreite Volk befindet sich seit acht Wochen auf dem<br />
Weg ins verheißene Land.<br />
Die zehn Plagen in Ägypten, Gottes souveränes<br />
Eingreifen beim Durchzug durchs Rote Meer und die<br />
tägliche übernatürliche Gegenwart Gottes in der<br />
Wolken- und Feuersäule sind ihnen bewusst. Ihr<br />
Zielland ist allerdings von heidnischen Völkern<br />
bewohnt, die moralisch und religiös pervers leben.<br />
Das Volk befindet sich in der Wüste Sinai am Berg<br />
Horeb. Sein Anführer Mose begibt sich auf den Berg,<br />
wo Gott zu ihm redet und ihm die gesetzliche Grundlage<br />
für das neue Land vorstellt, allem voran die Zehn<br />
Gebote. Mose überbringt die Worte Gottes an die<br />
Ältesten des Volkes. Daraufhin verspricht das ganze Volk<br />
feierlich: „Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir<br />
tun!“ (2Mose 19,8).<br />
Anschließend hat das Volk drei Tage Zeit, um sich<br />
auf die Begegnung mit Gott an diesem Berg vorzubereiten.<br />
Am frühen Morgen des dritten Tages erschallen und<br />
erscheinen dann Donner und Blitze von dem Berg. Das<br />
Volk steht feierlich aufgestellt am Fuß des Berges. Der<br />
Berg raucht. Eine „schwere Wolke“ und Feuer sind zu<br />
sehen. Der Posaunenschall wird immer lauter. Der Berg<br />
bebt. Das Volk zittert. Mose redet und Gott antwortet.<br />
Die Stimme Gottes wird gehört. Der Bund mit Gott<br />
wird feierlich eingeweiht und besiegelt.<br />
WARUM SIND DIE<br />
ZEHN GEBOTE NOTWENDIG?<br />
Für das Leben im eigenen Land brauchte Israel ein<br />
<strong>Gesetz</strong> und festgelegte Moralmaßstäbe zum Schutz der<br />
eigenen Identität als Gottes Eigentumsvolk. Gottes<br />
eigenes Volk soll Gottes eigenes <strong>Gesetz</strong> als Lebensgrundlage<br />
haben. Die Zehn Gebote sind Ausdruck des Willens<br />
Gottes. Somit bilden sie die Einleitung und das Fundament<br />
des ganzen mosaischen <strong>Gesetz</strong>es.<br />
Seine Worte – und gerade auch die „zehn Worte“<br />
(5Mose 4,13) vom Sinai – sind Nahrung und Medizin<br />
für die Seele. Deshalb dürfen wir uns und anderen diese<br />
Nahrung nicht vorenthalten. Gott hat geredet, und<br />
seine Worte einschließlich seiner Gebote müssen beachtet<br />
und weitergeben werden. Was Gott geredet hat,<br />
müssen wir verkündigen und weiter verbreiten, damit<br />
wir und andere im Alltag vor Gott verantwortlich leben<br />
können.<br />
Die Bibel gibt dazu eine klare Anweisung: „Und du<br />
sollst sie [die Worte, die Gott Mose gab] deinen Kindern<br />
einschärfen, und du sollst davon reden, wenn du in<br />
deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Weg gehst,<br />
wenn du dich hinlegst und wenn du aufstehst“ (5Mose<br />
6,6-7).<br />
Gottes Gebote lassen uns keine Freiheit zu wählen,<br />
ob wir sie beachten oder nicht, sondern sie fordern von<br />
uns ein Verhalten, das nach Gottes Maßstab gerecht ist.<br />
Gottes Worte sind keine Option, sondern Obligation –<br />
keine Wahl oder Kür, sondern strenge und absolute<br />
Pflicht.<br />
DIE UNTERTEILUNG DER ZEHN GEBOTE<br />
Die Zehn Gebote haben zwei Teile. Auf der 1. Tafel mit<br />
den ersten vier Geboten geht es um unsere Pflichten<br />
gegenüber Gott. Hier wird die Beziehung zwischen Gott<br />
und Mensch definiert, unsere vertikale Beziehung „nach<br />
oben“. Unsere Beziehung zu Gott ist das Fundament für<br />
unseren Umgang mit den Mitmenschen. Unser Herr hat<br />
genau dies gelehrt: „Du sollst den Herrn, deinen Gott,<br />
lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner<br />
ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand … und<br />
du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“<br />
(Matthäus 22,37.39). Damit sind wir bei der 2. Tafel der<br />
Zehn Gebote, wo unsere Pflichten gegenüber dem<br />
Nächsten festgelegt werden. Diese Gebote fünf bis zehn<br />
bilden die horizontale Ebene. Die Ethik – die Verhaltensregeln<br />
- der im Bild Gottes geschaffenen Menschen<br />
soll von Gottes Maßstäben geprägt sein.<br />
29